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Hallo Zusammen,

ich habe mich gerade angemeldet, weil ich in einer Situation stecke, die ich in letzter Zeit oft habe. Und dieses Forum hat mir auf eine spezielle Art Hilfe bereitet.

Vielleicht kurz meine Geschichte (ich bin weiblich, 25 Jahre alt, 1,60cm groß und wiege ca 54 kg):

Seit ca. 1 Jahr habe ich sehr viel Stress auf der Arbeit. Bis zu dem Zeitpunkt habe ich körperlich keine Beschwerden, keine OPs und völlig unauffällig. Ich war 3 1/2 Jahre mit meinem Exfreund zusammen, der unter Diabetes leidet und wegen dem ich mehrere Male den Notarzt rufen musste (Unterzuckerung und Krampfanfälle - Bewusstlosigkeit) Ich habe mich vor 1 1/2 Jahren von ihm getrennt.

Im Juli 2010 hat sich der Stress auf der Arbeit extrem verstärkt
Ende August 2010 wurde ich per Notfall in die Klinik eingewiesen wegen Verdacht auf eine Schlaganfall, bzw. auffälliger Symptome (Sehstörungen, starke Kopfschmerzen, Taubheit in Händen, dann Armen und schliesslich in der kompletten linken Gesichtshälfte) - es folgt ein 5-tägiger Krankenhausaufenthalt
Nach einer Kernspinto der Befund, dass alles in Ordnung und regelrecht ist. Das EEG hat Migräneartige Ausschläge verzeichnet. Befund: Migräne mit Aura

Mir wurde Aspirin und MCP verschrieben, damit komme ich auch sehr gut zurecht. Ich hatte von September - November vielleicht 2 Migräne Anfälle aber bei weitem nicht so tragisch wie der erste. Allerdings immer begleitet von extremem Unwohlsein, Übelkeit und Erschöpfung.

Ich leide seit dem Zeitpunkt auch unter verstärkten Magen-Darm-Beschwerden (oft Durchfall, Blähungen etc.)

Diese beschwerden sind seit ca. 6 Woche schlimmer geworden, habe immer das Gefühl ich kann nichts essen ohne Bauchschmerzen und Krämpfe zu bekommen. ich habe mit freunden darüber gesprochen und es wurden die wildesten spekulationen in den raum geworfen (gallenblasen über/unterfunktion / nierenleiden bis hin zu schlimmerem)

Ergebnis war, dass ich eine zeitlang panische Angst vor einem Blinddarmdurchbruch hatte obwohl ich noch nie bewusst eine blinddarmentzündung hatte.

Seit diesen 6 Wochen schlafe ich unheimlich schlecht, die letzten 2 Wochen fast gar nicht. ich lege mich ins Bett und höre mein Herz unheimlich laut schlagen, ich fange an Panik zu bekommen, kurz bevor ich vor erschöpfung einschlafe habe ich das gefühl mein Herz setzt kurz aus und ich bin wieder hell wach. Mir ist schwumrig vor Augen und ich befürchte, dass ich doch einen Schlaganfall bekomme oder durch meine Migräne Thrombose habe und ein Blutgerinsel sich den Weg zum Herzen gebahnt hat. Solche Gedanken habe ich die ganze Zeit. Letzte Woche wollte ich schon den Notarzt rufen, habe dann aber meine Schwester informiert und die ist nachts um 2 zu mir gefahren und hat sich nur mit mir unterhalten. Alleine als sie sagte sie kommt vorbei habe ich mich innerlich schon wieder beruhigt und habe sogar formuliert, dass ich mir einfach Panik gemacht habe.

Wegen meinen Magen-Darm-Beschwerden war ich erst vor 2 Wochen beim Arzt und ich soll eine Magenspiegelung nächsten Dienstag bekommen. Meine Ärztin hat aber mir gegenüber vermutet, dass die Beschwerden mit meine migräne zusammenhängen.

Heute Nacht war es besonders schlimm... Ich war bis ca. 2:30 Uhr auf einer Feier und habe etwas Alk. getrunken (2 Cocktails und 2 Shots) und als ich heim kam war alles in ordnung und ich habe noch eine Serie geschaut... dann habe ich mich ins bett gelegt und hatte plötzlich ein kribbeln in den beinen, danach habe ich angefangen zu zittern und mein bauch fühlte sich plötzlich ganz warm an und der rest meines körpers eher kalt... das zittern wollte einfach nicht aufhören, am ganzen körper zuckte es. ich lasse dann immer den fernseher laufen und hab mir noch mehr angezogen, das ging ca. 2 h so und wieder kurz vor dem einschlafen habe ich diese panik mein herz bleibt stehen. Es fingen wieder die gedanken an oh da hat dir jemand was ins glas getan, jetzt bricht dein kreislauf zusammen etc. ergebnis war, dass ich mich nicht beruhigen kann, ständig zur toilette laufe und sogar schon über leberversagen nachdenke und mein körper den Alk. deswegen nicht mehr abbauen kann und mein blut nicht gereinigt wird... völlig wirre gedanken und ich habe nach den 2 h plötzlich wieder eine migräne attacke bekommen...

Und weil ich eigentlich googlen wollte welche ursachen der warme bauch und die zitterattacken haben könnten bin ich in diesem forum gelandet.

Ich habe mir ein paar beiträge durchgelesen und langsam hat sich bei mir eine innerliche ruhe eingestellt. mein bauch ist zwar noch immer warm und mein puls geht etwas schneller aber ich habe nicht das gefühl ich falle gleich um wegen einem herzstillstand.

Alle meine Symtome seit meinem Krankenhausaufenthalt lassen auf ein verstärktes Panikempfinden schliessen. Mir wird gesagt, dass ich wegen der migräne eine erhöhte thrombosegefahr habe und schon denke ich beim kleinsten ziehen da ist das blutgerinsel. Mir wird erzählt dass sich ein blinddarm innerhalb von 24 h entzünden und schliesslich brechen kann und ich denke beim kleinsten krampf jetzt bekommst du eine bauchdeckenentzündung. Ich nehme schon keinen Baldrian mehr, weil ich dann das gefühl habe eher ohnmächtig als schläfrig zu werden und so blöd es klingt am nächsten morgen nicht mehr aufwache.

ich kann auch gar nicht sagen was für reaktionen ich hierauf erwarte sondern einfach nur ein kleines danke, dass ich mein leiden hier in worte fassen kann. Alleine das niederschreiben hilft und man hat das gefühl das ganze etwas besser zu verstehen. Ich werde meine Magenspiegelung trotzdem machen, denn wenn ich bestätigt bekomme, dass auch damit und mit meinen blutwerten alles ok ist, dann werde ich diese Panik vielleicht besser in den Griff bekommen.

Und nachdem mich meine Innere Unruhe nun seit insgesamt 3 1/2 h wach hält versuche ich nun zu schlafen

Lg Steffi

15.01.2011 06:05 • 15.01.2011 #1


4 Antworten ↓


hallo
ich vermute ganz stark du hast ein burn out
daher die ganzen symptome auch die migräne
und die dazu gehörigen panikattacken
und ängste
du solltest dir schnellsmöglich einen verhaltenstherapeuten suchen
um da schnell wieder raus zukommen
um so früher man geht um so besser,um so schnell wird man geheilt
du fängst sonst an dinge zu meiden usw
und deine krankheitsangst wächst und wächst
lg jadi

A


Ein kleines Dankeschön und meine Geschichte.

x 3


Hallo steffi,
herzlich willkommen hier !
schön das es dir ein bissl besser geht schon weil du gelesen hast das du nicht alleine bist und es ganz viele leute gibt die solche und ähnlich probleme haben.
vieles bekommt man hier erklärt und man hat beim lesen so einige aha-erlebnisse nicht wahr ?!
glg lotti

hallo lotti und jadi,

erst einmal danke für eure antworten, ich hab beide absolut recht!

Es war für mich eine erleichterung zu sehen, dass es viele menschen gibt mit diesen oder ähnlichen problemen. Das soll nicht böse klingeln, sondern einfach die erkenntnis dass ich mich wie andere total verrückt mache hat geholfen!

zum thema burnout:
Nach meiner Migräne-Attacke und dem Krankenhaus wurde mir immer wieder geraten meinen Job zu kündigen (ich arbeite in der IT-Abteilung des Krankenhauses in dem ich stationär lag und sogar die Neurologen, die mich ständig für meine Arbeit loben sagten mir ich solle mich auf jeden Fall umschauen).
Für mich war diese Attacke auch der letzte Indikator meine Körpers, dass ich es übertrieben habe und er mir zeigt dass es so einfach nicht weiter gehen kann.
Darauf hin bin ich bis Anfang Dezember (Ich glaube es war der 5.) in Physiotherapeutischer behandlung gewesen. Genauer habe ich mich durch Cranio-Sakral und Schröpfmassagen behandeln lassen.
Jadi dein Beitrag hat mich nochmal nachdenken lassen... diese verstärkten Magen-Darm-Beschwerden und Angstzustände haben sich eigentlich erst eingestellt, nachdem ich keine Physio mehr gemacht habe...
Dazu muss ich sagen, dass die Therapeutin wirklich auch psychologische Betreuung mit mir gemacht hat, auf eine freundschaftliche Art. Sie hat mich immer wieder darauf aufmerksam gemacht wie mein Körper reagiert und welche Schlüsse ich daraus ziehen sollte. Mit ihr habe ich auch immer wieder formuliert was meine Wünsche sind und wie ich aus diesem Loch rauskomme. Nach dem Dritten Rezept habe ich sogar eine Sitzung selbst bezahlt. Dann hat die Therapeutin allerdings gekündigt, sich von mir verabschiedet und mir Kolleginnen von ihr empfohlen. Ein Rezept habe ich allerdings sseitdem nicht geholt.
Ich war jede Woche (von September - Anfang Dezember) einmal bei ihr und wir haben auch über alles gesprochen. Sie hat festgestellt, dass ich in der ersten Sitzung meinen Körper wirklich überhaupt nicht locker gelassen habe. ich habe immer egal wo ich bin unheimlich schnell Hitze und mein Puls ist sowieso nie wirklich ruhig. Dies hat sich über die 2 Monate dann entspannt und ich hatte auch ein immer ein Gutes Gefühl.
Natürlich kann ich sowas nicht mit einem Psychotherapeuten vergleichen, aber es war in einer gewissen Art ähnlich.

Ich werde auf jeden Fall nach meiner Magenspiegelung mit meiner Hausärztin darüber reden und mir anderweitig Hilfe suchen.
Wir sind bei uns 3 Kollegen in der IT für 1200 User und einer davon ist 55 und gleichgeschlechtlich mit dem ich mich wahnsinnig gut verstehe! Vor 2 Jahren war er für 6 Wochen nicht bei uns, weil er wegen Burn-Out krank geschrieben war. Er ist seitdem in Psychiatrischer Behandlung. Ich hatte zwar in letzter Zeit das Gefühl ich habe es etwas besser unter Kontrolle, wehre mich und mache keine Überstunden mehr wie verrückt. Ich gehe teilweise sogar wieder gerne zur Arbeit. Aber seit ich keine Betreuung mehr habe hat sich mein Zustand definitiv verschlechtert....
ich hoffe ich kann Schlimmeres vermeiden!

Danke nochmal und liebe grüße
Steffi

burn-out... aber die arbeit kann ja nicht der primäre grund sein. auf der arbeit ist man belastungen ausgesetzt, das ist klar. ich denke, dass das leben selber nicht ausgeglichen ist, wie zb zu wenig soziale kontakte und daher tritt der infarkt natürlich immer an arbeitsplätzen auf, da dann die zusätzliche belastung dazu kommt.





Dr. Hans Morschitzky
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