Wie einige hier wissen,leidet meine 16 Jährige Tochter seid kurzem an Angst und Panikattacken.
Ich habe mich mit Lehrern,Therapeuten und der Schulverweigerungsambulanz in Verbindung gesetzt,wo sie nächsten Monat Termine für erst Gespräche hat.
Gestern ging es ihr mal wieder sehr schlecht,sie weinte viel,hat das Gefühl das sie nichts bewältigt bekommt,sieht keinen Sinn im Leben.
Hat Angst das alle sich aufgrund ihren momentanen Phychischen Erkrankung von ihr zurück ziehen könnten.
Sie hat sehr viele Ängste.
Die Schule schafft sie auch nur noch ganz selten,aber wir geben als Familie nicht auf, und werde sie unterstützen wo wir nur können.
Ich habe ihr heute morgen einen Brief geschrieben,damit sie das alles was in ihr vorgeht besser verstehen kann,und lernen kann,besser damit umzugehen.
Diesen Brief habe ich aus sehr viel Eigenerfahrung, Herz und Verständniss für ihre Situation geschrieben.
Ich denke das dieser Brief hier einigen Mut und Kraft geben könnte diesen steinigen Weg zu bewältigen.
Ich schrieb folgendes:
Hallo an mein ICH
Du wirst dich jetzt sicherlich wundern,das du Post von deinem Körper und von deinen Gefühlen bekommst.
Das mache ich deshalb,weil ich ja in dir stecke,und du im Moment mit deinen Gefühlen wie die“Angst“die Traurigkeit,die Hoffnungslosigkeit,die Einsamkeit,die Liebe und den körperlichen Symtomen nicht ganz klar kommst.
Erst mal möchte ich dir sagen,das du dich so wie du dich im Moment fühlst,AUCH WIEDER VORBEI GEHEN WIRD!
Du hast eine Menge Druck gehabt,und hast ihn auch immer noch,sei es durch deine Eltern und ihre Krise oder durch die Schule die sich jetzt langsam dem Ende neigt,und sehr viel Aufmerksamkeit von dir fordert.
Da ist dein Freund,der auch Probleme hat,und die du dir auch immer geduldig anhörst.
Da sind deine Freundinnen,die dir auch immer ihre Sorgen erzählen.
Da sind deine Geschwister für die du immer Verständniss haben sollst,obwohl sie manchmal nerven.
Da ist das Erwachsen werden,und die Verantwortung die damit zusammen hängt.
Jeder erwartet immer von dir,das du dich zusammen reisst,das du Verständniss hast.
Das ich mich jetzt gerade nicht wohl fühle liegt daran,das mir das eigentlich alles zu viele ist,deshalb äussere ich es in Gefühlen wie Angst und die anderen Gefühlen.
Da du diese Gefühlsschwankungen aber nicht verstehst und Angst vor ihnen hast,muss ich mich anders bemerkbar machen,nämlich durch Magenschmerzen,Herzrasen,Zittern usw.
Ich möchte dir ja gar nicht wehtun,oder das es dir nicht gut geht.
Ich spreche jetzt mal als „Angst“zu dir
“Hallo ich!
Warum hast du Angst vor mir?
Ich bin traurig,das die Menschen immer versuchen mich zu verdrängen,weil ich ihnen
unangnehm bin.
Die Menschen möchten lieber nur die Fröhlichkeit,die Liebe usw.
Sie möchten nur die Gefühle die sich gut anfühlen.
Dabei bin ich doch auch wichtig,so wie die Sonne den Regen braucht,obwohl jeder nur gerne
die Sonne hätte,aber wenn der Regen nicht wäre,würde alles vertrocknen.
Der Tag und die Nacht“Wenn wir die Nacht nicht hätten,könnten wir nicht schlafen.
Wir brauchen das Kalt und Heiß.
Und wir brauchen auch die Angst,weil sie uns warnt,sie will uns sagen das wir etwas ändern
müssen in unserem Leben,oder sie möchte uns mitteilen,das eine Änderung bevorsteht wie z.b
das Schulende,vielleicht auch Sorgen innerhalb der eigenen Beziehung,oder Sorgen mit den
Eltern.
Angst muss nicht immer eine Gefahr bedeuten!
Wir brauchen das rauf und runter.
Gefühlschwankungen.wie Rauf und runter sind wichtig,damit wir auf unser ICH hören
können was und gut tut und was uns nicht gut tut,oder was uns viel ärgert und was nicht.
Wir können dann aus unseren Gefühlen lernen.
Manchmal dauert es etwas länger,bis man gelernt hat warum Ich(die Angst und Unsicherheit
da bin ,und da war)
Ich die Angst möchte dir sagen“Das ich nicht da bin weil ich nicht möchte das du vor der
Schule Angst hast,oder vor dem alleine nach draussen gehen,oder dich mit Freunden zu
Treffen.
Ich werde auch nicht für immer bleiben,ich werde dich nur ein Stückchen begleiten.
Auch wenn ich mich unangnehm anfühle,so wirst du durch mich nicht Umkippen,oder
Durchfall bekommen.
Du kennst mich doch nun schon ein wenig und weißt wie ich mich anfühle.
Nehme mich doch bitte ein Stückchen als deinen Begleiter mit,akzeptiere mich wie du
Kopfschmerzen akzeptieren würdest,denn die fühlen sich auch nicht gut an,und trotzdem,hast
du keine Angst vor ihnen.
Du brauchst keine Angst vor mir zu haben.denn wenn du mich akzeptierst,das ich nur
ein Gefühle bin,das eben manchmal da ist,und manchmal nicht,werde ich wieder von ganz
alleine verschwinden.
Ich möchte dir gerne ein paar Tips geben,wie du besser mit mir umgehen kannst,damit du
dich schnell wieder von mir erholst.
1.Ich bin keine Bedrohung für dich,ich tue dir nichts,ausser das ich ein unangenhmes Gefühl
bin,das dich eine Weile begleitet,bis du dein Leben wieder im Griff hast.
Wenn du an dir arbeitest,und dich den Dingen stellst,vor denen du dich fürchtest,werde ich
mit der Zeit wieder verschwinden,denn ich fühle mich ja nur da wohl,wo man sich vor mir
fürchtet.
Bevor du aber anfängst an dir zu arbeiten und ich wieder aus deinem Leben verschwinde,
möchte ich dir noch etwas sagen.
Du wirst aus der Zeit mit mir,auch wenn sie nicht leicht für dich wird und war,eine Menge
Lernen.
Du wirst mehr auf dein Inneres hören.
Du wirst die Dinge die du hast,wieder mehr zu schätzen wissen.
Du wirst einige Dinge in deinem Leben jetzt anders sehen,und einiges vielleicht verändern
wollen.
Egal was es sein wird,du wirst dich auf jeden Fall positiv weiterentwickeln.
So nun aber zurück zu dem Thema,wie du erst mal lernen kannst,mit mir zu leben.
Du hast tolle Eltern,auch wenn es eine zeitlang nicht leicht mit diesen verrückten Leuten
war,aber auch sie haben eine Zeitlang mit mir(der Angst)gelebt und daraus gelernt.
Sie werden hinter dir stehen,und dich begleiten und Unterstützen,weil sie dich von ganzem
Herzem lieben,und weil sie dich verstehen!
Du bestimmst dein Tempo ganz alleine,denn du musst gar nichts,aber du kannst,wenn du
Willst.
Du gibst im Moment auf deine Art,dein bestes,und das ist eine ganze Menge.
Konzentriere dich auf die Dinge die du geschafft hast und nicht auf die Dinge die du nicht
geschafft hast.
Du bist in die Kolpingschule gegangen,du gehst in den Supermarkt,du telefonierst mit deinen
Freundinnen,und ganz wichtig ist,du nimmst jede Hilfe an,die man dir anbietet,das muss man
dir auch hoch anrechnen
Setze einen Schritt vor den anderen,und erwarte nicht zuviel von dir selber,denn im Moment
läuft dein Körper auf Sparflamme,und alles kommt dir schwierig und anstrengend vor.
Wenn du in der Schule bist,oder an einem anderen Ort,dann weißt du ja eigentlich schon
vorher,das ich kömmen könnte.
Wenn du merkst das ich komme,versuche dich auf deine Mitschüler zu konzentrieren oder auf
andere Dinge.(Achtsamkeit wie auf der CD die die mit deiner Mutter hörst)höre auf die
Geräusche in deiner Umgebung,vielleicht Stifte die auf dem Tisch klappern,oder was du
gerade riechst.
Sei nicht zu ungeduldig mit dir selber,sondern gebe dir Zeit,diese konzentration zu
lernen,indem du die Cd regelmäßig hörst.
Übe es zwischendurch für dich alleine,auch wenn du gerade Zuhause bist oder woanders,und
es dir gerade gut geht.
Egal wo du gerade bist,versuche zwischendurch immer mal wieder auf deine
Umgebeung,die Geräusche und die Gerüche zu achten und wahrzunehmen.
Wenn du es öfters gemacht hast,wirst du merken,das es klappt!
Wenn du die Angst spürst,sage ihr innerlich“Hallo da bist du ja wieder,und ich weiß ja wie du dich anfühlst,deshalb habe ich auch keine Angst mehr vor dir,und ich weiß ja auch warum du da bist,nämlich weil ich im Moment eine Menge um die Ohren habe,und ich weiß auch das du wieder gehen wirst!
Versuche ruhig und tief zu atmen,und dabei rückwärts zu zählen.
Tief einatmen Tief ausatmen,6 Zahlen von 1000 rückwärts zählen,und das machst du 3 bis 5 mal,bis du dich besser fühlst.
Trinke oder esse etwas.
Nehme dein Dextron Energen
Bewege(wenn du in der Schule bist bist,unter dem Tisch deine Füsse,und konzentriere dich auf die Bewegungen,oder gehe raus.
Laufe auf und ab,schüttel dich,atme dann!
Das hört sich erst mal schwierig an,aber wenn du es öfters gemacht hast,wird es zur Routine,und irgendwann merkst du auf einmal,das du es gar nicht mehr so oft brauchst,und irgendwann brauchst du es dann gar nicht mehr!
Deine Freunde wissen bescheid,das du im Moment eine schwierige Phase hast,und sie werden dir verständniss entgegen bringen.
Deine Lehrer wissen auch bescheid,du brauchst also keine hemmungen zu haben,oder dich zu schämen,denn was du gerade durchmachst,machen viele durch,vielleicht auch deine Freundinnen,nur reden sie nicht öffentlich darüber weil sie sich vielleicht schämen.
Das macht dich so besonders,denn du sprichst darüber und sucht und nimmst Hilfe an,deshalb wird es dir bald auch wieder besser gehen.
Du hast im Moment eine schwierige Phase,und die wird auch wieder vorüber gehe!
Akzeptiere diese Phase im Moment als einen Teil von deinem Leben,die gekommen ist und auch wieder geht.
Höre auf deine Gefühle und lasse sie auch raus.
Weine wen dir danach ist,denn Weinen ist sehr befreiend.
Du musst für niemanden die starke spielen,denn das bist du auch so, das du bist ein tolles Mädchen bist,weiß jeder der dich kennt!
Wenn du dich Traurig und einsam fühlst geht zu deiner Mama oder Papa,lass dich in den Arm nehmen,das hilft auch sehr,wenn man sich verstanden fühlt,und sie freuen sich wenn sie dir etwas gutes tun können.
Sie sind stolz auf dich,und werden hinter dir stehen.
Jeder Mensch brauch Liebe und Fürsorge,dafür ist man nie zu alt.
Wenn du etwas brauchst,,oder man dich in irgendeiner Form unterstützen kann,teile es deinen Mitmenschen mit,damit sie wissen wie sie dir helfen können.
Habe keine Hemmungen etwas zu fragen,den deine Mitmenschen ob Eltern oder Freunde sind ja glücklich darüber wenn sie dir etwas gutes tun können und dich unterstützen können.
Du belastest niemanden mit deiner Situation,denn deine Mitmenschen lieben dich,in guten und in schlechten Tagen,und wünschen dir nur eins,DAS ES DIR BALD WIEDER BESSERT GEHT,UND DAS WIRD ES DAS VERSPRECHE ICH DIR!
GEMEINSAM WERDET IHR ES SCHAFFEN;ZU LERNEN DAS MAN MICH (DIE ANGST) IN DEN GRIFF BEKOMMEN KANN,UND DAS ICH GARNICHT SO GEFÄRLICH BIN,WIE ICH MICH ANFÜHLE !
ICH WÜNSCHE DIR ALLES GUTE DENN WIR WERDEN UNS SCHON BALD NICHT MEHR SPÜREN;VIELLEICHT NUR NOCH KURZ;WENN DU DICH VIELLEICHT MAL IN DEN FINGER GESCHNITTEN HAST;UND DICH KURZ ERSCHRECKST:
LIEBE GRÜSSE DEINE GEFÜHLE
12.04.2008 10:08 • • 24.04.2008 #1