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Hallo liebe Mitbetroffene!

Man bin ich froh, dass es hier so ein tolles Forum gibt.
Dass Panikattacken sehr häufig sind weiß ich mittlerweile, dennoch denk ich manchmal ich bin die einzigste....

Ich bin knapp 25 Jahre alt, verheiratet und habe einen 5 Jährigen Sohn. Ich leide seit circa 6 Jahren an Panik und Angststörungen und bekomm sie einfach nicht in den Griff. Eine 2Jährige Therapie war völlig umsonst, es hat sich nichts geändert.
Mein Problem besteht darin, dass ich nichts machen kann, wo ich einfach abbrechen kann ohne dass es jemanden auffällt. Das Hauptproblem dabei ist das essengehen. Es ist der Horror pur und ich bin seit ewigen Zeiten nicht mehr essen gegangen. Ich kann außerdem in kein Konzert, Kirche, Kino oder ähnliches.
Das nächste Problem ist das wegfahren. Ich kann nicht in Urlaub fahren, weil ich ja da nicht einfach so schnell heim kann. Heim da wo ich mich geborgen und sicher fühle.
Ich habe jetzt 1,5 Jahre lang Citalopram 20 genommen und es war super. Ich hatte fast keine Panik mehr und hab mich auch in Situationen begeben, die schwierig waren und die ich trotz leichter Panik super ausgehalten habe. Da ich allerdings absolut kein Tabletten Fan bin und ich der Meinung war ich pack es ohne, haben wir (mein Arzt und ich) beschlossen sie ausschleichen zu lassen. Das geschieht nun seit 6 Wochen ganz ganz extrem langsam und dennoch haut es mich völlig aus der Bahn. Immer öfters kommen Symptome die der Panikattacke gleichen und immer mehr falle ich in mein altes Verhaltensmuster.

Hauptsächlich hab ich in den panikauslösenden Situationen ANgst vorm Ohnmächtigwerden und vor dem Erbrechen.

Ich weiß, dass ich mich konfrontieren muss mit diesen Situationen, aber es ist sooo verdammt schwer und ich habe nicht die nötige Kraft dazu.
Ich will ein normaler Mensch sein, eine normale Mutter. Es ist so schwer seinen Sohn so los zu lassen, dass er nichts von der Angst mitbekommt. Ich will nicht, dass er mal genauso wird. Meine Angst ist sicher dadurch entstanden, dass meine beiden Elternteile an Panikstörungen leiden und ich das als Kind sehr oft mitbekommen habe.

Ich hoffe sehr ich werde hier gut aufgenommen und komme mit Eurer Hilfe doch ein bißchen näher an mein Ziel....
......ICH WILL GESUND SEIN..........

Bis bald
Eure Mari

06.05.2007 10:24 • 29.07.2008 #1


11 Antworten ↓


hi,

herzlich willkommen ja, es ist schon erschrecken das so viele leute von angststörungen und panikattacken betroffen sind.
oft mache ich mir gedanken was in unseren köpfen vorgeht? warum müssen wir so viel nachdenken und die vorstehende situationen negativ ausmalen?
gestern war ich mit bekanten was trinken. hatte zwar keine richtige angst, ich habe mich gefreut das ich mich entschlossen habe überhaupt fort zu gehen. trotzallem war ich sehr aufgeregt. ich habe es geschaft, wollte gar nicht nach hause so schön war es.
heute sind wir gleich ins kino gegangen. ich war schon wieder aufgeregt, unsicher. hinterher war ich wieder stolz auf mich. wir sind dann noch essen und kaffee trinken gegangen. es geht doch!
für anderen ganz normales wochenende, für mich großer erfolg!
ich bin jetzt auf der warteliste bei einer psychologin und hoffe auf unterstützung.
wünsche dir das du bald wieder deine kräfte sammelst. dein sohn barucht dich, wie auch mich meine tochter. ich möchte für meine tochter da sein und noch viel zusammen unternehmen. ich will mich nicht zu hause verstecken. das ist nicht der richtige weg...
alles gute jes_s

A


Ein Angsthäschen stellt sich vor und bittet um Hilfe

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Kann auch jes_s nur zustimmen. Gerade wenn man mit Freunden etwas unternehmen möchte sollte man es einfach probieren. Irgendwie ist man dann immer so abgelenkt, dass es gar nicht zu PA kommt. Und selbst wenn es dazu kommen würde, sollte dies vor seinen Freunden nicht penlich sein. Dafür sind esja Freunde, denen man alles erklären kann etc.... Versuche es einfach in kleinen schritten...lade vielleicht welchze zu dir ein, dann gehe vielleicht auch mal zu anderen in die Wohnung... Du wirst sehen das es irgendwie immer geht...auch wenn es einmal einen Rückschlag gibt.

Markus

Hallo Mari,
meinst du du kannst nicht in die Kirche, weil du da nicht einfach mal rausgehen kannst?
Ich leide seit meinem 14. Lebensjahr unter Angst- und Panikattacken. Ich konnte auch ganz lange Zeit nicht in eine Kirche gehen. Damals war Konfi-Unterricht und wir mussten fast jeden Sonntag in der Kirche erscheinen. Es war jedes Mal furchtbar, mit kribbelnden Händen und nach Luft japsend hab ich in der Kirche gesessen, anschließend sind meine Eltern meist mit mir zum Notarzt gefahren und auf der FAhrt dahin habe ich mich beruhigt und fand es lächerlich zum Arzt zu gehen, wo es mir doch schon wieder gut ging. Damals wusste ich noch nicht dass ich unter Angst- und Panikattacken leide. Meine Eltern sind mit mir von einem Arzt zum andern, der eine meinte es liegt an der Entwicklung, oder ich solle mehr Sport treiben und eine Ärztin hat sogar einen Herzkrankheit entdeckt, sodass ich Tabletten gegen Angina pectoris bekam. Irgendeiner hatte dann mal den Tip mit der Tüte, also in die Tüte atmen und dieses dann wieder einatmen. Nach meiner Konfi bin ich nur noch mit meiner FAmilie an Weihnachten in die Kirche gegangen und weiß noch wie schlimm es jedes Jahr war, irgendwann hab ich mich immer an den Gang gesetzt und hatte pfefferminzbonbons dabei, also wenn ich merkte die Angst nimmt mir die Luft,hab ich ein Bonbon gelutscht, wenn dies nicht half, bin ich leise vor die Tür gegangen um frische Luft einzuatmen. Anfangs hat mich das vor die Tür gehen, unheimlich Überwindung gekostet, so nach dem Motto, was denken jetzt die anderen, alle schauen einen an und so ähnlich. Aber mit der Zeit hat es mir nichts mehr ausgemacht und irgendwann brauchte ich auch nicht mehr vor die Tür gehen, denn im Hinterkopf habe ich mir die Möglichkeit freigelassen, du kannst jederzeit, wenn du dich nicht gut fühlst rausgehen und es ist nicht schlimm. Im Gegenteil wenn man mal beoabachtet, wie oft während der Kirche mal jemand aufsteht und rausgeht, aus welchen Gründen auch immer, dann muss man sich nicht komisch dabei vorkommen.
Sorry ist jetzt bisschen lang geworden, wenn ich lange überlege, lösch ichs wieder, aber ich wollt dir nur mitteilen, dass ich dich sooo gut verstehen kann. Habe auch einen Sohn, von 16 J.
Ganz liebe Grüße
Maja

Hey Maja.

Hast das jetzt eben Du geschrieben oder stammt das von mir??

Besser hätte ich es nicht schreiben können. Genauso fühl ich mich und genau die selben Gedanken hab ich.
WAS DENKEN DIE ANDEREN VON MIR, WENN ICH.....??!

Ich bin nicht sehr christlich und deswegen ist das nicht in die Kirche könne für mich kein großes Problem. Und wenn ich mal muss ( Kommunion meines Patenkindes letztes Jahr) dann gaaanz hinten und ganz am Gang oder direkt neben der Tür.
Aber es gibt eben viele andere Situationen die aber genau den selben Hintergedanken haben: ich kann nicht gehen wann ich will.
Das ist mein großes Problem, das ein gesunder Mensch nicht verstehen kann.
Danke für Dein Posting
Mari

Hallo...

Ich erkenne mich in vielen Dingen die du geschrieben hast wieder.. Ich kämpfe jetzt seit 4 Jahren gegen diese ständige Angst. Mal ist es ne Zeit gut,und dann wird sie mal wieder extremer. Bin auch seit Jahren schon in Therapie. Habe auch einen Sohn. Es ist alles so unfair. Wie gerne möchte ich mit meinen Kind Dinge unternehmen. Aber es ist mir einfach nicht möglich weit von zu hause weg zu gehen. Immer diese ständige Angst sich übergeben zu müssen,macht mich echt fertig. Und kein normaler Mensch kann es verstehen,oder versucht es wenigstens zu verstehen. Man ist so hilflos manchmal. Ich habe jetzt seit 4 Jahren mal wieder einen neuen Partner,und ich weiß nicht wie ich ihm erzählen soll woran ich leide...


Ganz liebe Grüsse
Tanja

Hallo

Ich war noch nie auf einem Konzert, Veranstaltungen mit riesigen Menschenansammlungen machen mir Angst. Aber gestern bin ich mal mitgegangen.
Das Erlebnis war unbeschreiblich. Es war so klasse, es war einfach genial. Ich kann es noch gar nicht richtig glauben. ICH war auf einer Veranstaltung mit 14.500 Besuchern. ICH war unter dieser Menschenmenge und ICH hab mir ein gigantisches Feuerwerk angesehen. Die ersten wummernden Töne, die durch meinen ganzen Körper dröhnten und erzittern ließen, waren schon sehr unangenehm, zumal es auch sehr laut war und ich meinen Atem nicht spüren konnte, da kam schon so ein Angstgefühl hoch, aber diese Töne waren nach ca. 5 Minuten vorbei und ich hab mir immer wieder gut zugeredet. An jedem Eingang hatte ich mehrere Notarztwagen gesehen, das war ein unheimlich beruhigendes Gefühl für mich. Sollte es mir nicht gut gehen, geh ich da eben hin und hole mir Hilfe. Aus dem weiß ich ja jetzt, dass ich mit meiner Sch-Angst nicht allein bin, es gibt so viele Menschen damit. Ich bin mir ganz sicher, dass ein Sanitäter mir hätte helfen können. Ich hab mir immer wieder gesagt, es geht dir gut, genieße es! Um mich herum waren total nette Menschen, wie z.B. eine Familie aus dem Süden, vielleicht Türkei, ich weiß es nicht genau. Die strahlten so eine Fröhlichkeit, aber auch Ruhe aus, wie die mit einander umgegangen sind. Hinter mir hörte ich, wie ein Mann zu einer Frau sagte, das ist jetzt die kognitive Therapie für dich, du musst dich in Angstsituationen begeben. Am liebsten hätte ich die beiden angesprochen und von meiner Angst erzählt. Meine Familie hatte ich natürlich auch dabei, aber das ist was anderes, die hab ich beim Autofahren ja auch dabei. Ich will nur damit sagen, dass ich mich auf alles mögliche um mich herum konzentriert habe, um mich von meiner Angst abzulenken. Ich wollte mich wohl fühlen. Und ich kann sagen, es ist mir gelungen. Das wollte ich nur los werden, vielleicht ein bisschen für dich zum Mut machen.
Liebe Grüße
Maja

Sorry,
Hallo Mari und alle Betroffenen
sollte die Anrede eigentlich heißen.!!

das positive Erlebnis mit dem Konzert hatte ich schon fast vergessen, ich wollte es mal hochschupsen, vielleicht zum bisschen Mutmachen und für mich zum erinnern - bin froh, dass ich es damals niedergechrieben hab, in der erinnerung verblasst es schon

maja

Hallo,
ich weiß aus eigener bitterer Erfahrung, wie schwer es ist, sich zu konfrontieren mit den Angstsituationen. Aber es gibt nun mal keine andere Möglichkeit.
Auch wenn dich dein Kind sicherlich sehr in Anspruch nimmt, versuche doch einmal, für einige Minuten allein aus dem Haus zu gehen, fange mit ganz kurzen Strecken an. Und rechne damit, dass die Angst auch mitgehen will, nimm sie ganz einfach mit. Lass aber nicht die Angst bestimmen, wo du lang gehst und wielange, versuche ihr zu sagen, dass du bestimmst.
Ich mache zur Zeit eine Verhaltenstherapie, und es gibt einige Fortschritte.

Liebe Grüße
engelchen106

hallo Engelchen,
danke für deine Antwort. ich wollte nur sagen, dass Angsthäschen schon lange nicht mehr hier war.
ich hatte nur meinen eigenen Beitrag zu einem schönen Erlebnis hochschubsen wollen.
Den meisten Angst machenden Situationen gehe ich aus dem Weg. Ich hab einfach zu viele negative Angst- Erlebinsse im Hinterkopf abgespeichert, die sofort wieder da sind.
Wie geht es dir in deiner Verhaltenstherapie?
LG
Maja

Hallo Maja63,
ich komme mit der Verhaltenstherapie sehr gut zu Recht. Es ist sehr tiefgehend und auch manchmal schwer, weil die Denk- und Verhaltensweisen ganz schön auf den Kopf gestellt werden. Die Theorie beherrsche ich ziemlich gut. Schwieriger ist es schon mit der praktischen Anwendung. Aber das kennst du ja sicherlich genauso gut.
Aber im Moment habe ich eine positive Phase.
Ich lese mich hier sehr viel durch das Forum, versuche am Tag ganz ganz viel für mich zu tun. Neulich auf dem Weg zur Arbeit habe ich mir vorstellt, wieviele Leute vielleicht ähnliche Probleme haben.

Liebe Grüße
engelchen106

A


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Dr. Hans Morschitzky
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