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Hallo,

ich habe vor 3 Jahren das erste mal Panikattacken erlitten. Es hatte eine Weile gedauert, bis ich darauf gekommen bin. Durch eine akute Attacke, bei der ich den nächstgelegenen Arzt in der Nähe aufgesucht hatte und einer weiteren ärztlichen Abklärung wurde es damals diagnostiziert.

Ich habe leider keine reguläre Therapie gemacht, aufgrund der langen Wartezeit. Mit einem guten Freund (Psychologe) und vielen Büchern, habe ich die Attacken trotzdem angehen können. Im Ganzen war ich ziemlich stabil, durch regelmäßiges Joggen, wurde es sogar noch viel besser. Eigentlich waren die Symptome verschwunden.

Dann kam im Juni die Covid Infektion. Die Symptome von Covid selbst waren ziemlich unangenehm, hatten aber an Intensivität nur 2 Wochen angehalten. Irgendwann kam dann der Schwindel dazu. Der Auslöser, bzw. das auslösende Hauptsymptom der Panikattacken damals war Schwindel.

Von da an, kam der Panikstress zurück, bis hin zu einer richtigen Panikattacke mit Luftnot. Das altbekannte Herzstolpern ließ ich vorsichtshalber nochmal in Verbindung mit Covid ärztlich abklären. Da war alles in Ordnung. Aus der Covid Erkrankung wurde dann leider Long Covid, womit ich bis heute zu kämpfen habe.

Ich bewege mich viel (den Umständen entsprechend), gehe täglich Gassi und versorge meine Pferde (Arbeitsaufwand ca. halbe Stunde). Sport ist leider noch gar nicht möglich. Ich habe mich immer wieder an meine Grenzen getastet, wie es mir meine Ärztin empfohlen hat. Das hat immer gut geklappt. Momentan mache ich auf der Arbeit eine Wiedereingliederung, was ebenfalls gut tut.

Nichtsdestotrotz kommen in der letzten Zeit immer wieder Schwächeanfälle. Ich fühle mich zittrig und danach oft etwas benommen. Das erste mal ist das aufgetreten nach einer Einheit Physiotherapie, danach war ich glücklicherweise direkt beim Hausarzt. Wobei man dort nur den Blutdruck gemessen hatte, der dann sehr hoch war. So kam ich auf die Idee, dass sich Paniksymptome einschleichen könnten. Heute war der Auslöser das Trinken an der Wasserflasche - was ja eher für die Panik spricht. Das Symptom der Schwäche könnte aber auch in Verbindung mit Long Covid stehen. Immer wenn ich körperlich zu viel gemacht habe, bekam ich Probleme mit der Ausdauer und war direkt k.o. und eine Art Muskelschwäche stellte sich ein.

Es ist schwierig zu sagen, ob das ein typischer Long Covid Verlauf ist oder ob ich tatsächlich eher die Panikattacken angehen sollte. Während der Covid Erkrankung habe ich immer auf meinen Körper geachtet. So konnte ich gut einschätzen, wann ich mich zu viel verausgabt hatte. Aber in Kombination mit der psychischen Komponente ist das kaum möglich.

Gibt es hier denn ähnliche Fälle, bzw. hat jemand Erfahrung Long Covid in Verbindung mit einer Angsterkrankung?

02.08.2022 13:05 • 11.02.2023 x 2 #1


5 Antworten ↓


Jeder Mensch mit der Tendez zur Angsterkrankung kommt unheimlich schlecht damit zurecht , wenn tatsächlich körperliche Probleme angesagt sind. Oder so doofe Symptome, die keiner wirklich einordnen kann.

Und dann geschieht dieses Phänomen, das für uns alle reines Gift ist: Man befindet sich dazwischen im Könntesein und dann befürchtet man noch mehr und jetzt bekommt man Angst.

Eigentlich total logisch, allerdings ist das auf Dauer so stressig, dass sich dann Panikattacken einstellen, und du hast bestimmt hyperventiliert, wenn du Atemnot hattest.

Ich würde vorschlagen, dass du deinen Psychologen nochmals aktivierst. Der Trick ist, dass man sein Stresspegel niedrig hält. Deswegen Sport, oder Meditation, oder Veränderung seiner Wahrnehmung.......... alles das, was zum Runterkommen gut ist.

A


Durch Long Covid reaktivierte Panikattacken

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Zitat von Argonia:
Hallo, ich habe vor 3 Jahren das erste mal Panikattacken erlitten. Es hatte eine Weile gedauert, bis ich darauf gekommen bin. Durch eine akute ...


Jede Infektion raubt Nährstoffe. Je stärker die Infektion desto größer der Abbau. Ich würde mal alle wichtigen Nährstoffe, Vitamine, Spurenelemente abnehmen lassen (vermutlich zum größten Teil auf eigene Kosten) und entsprechend substituieren.
Es kann durchaus auch etwas körperliches dahinter stecken.

Zitat von Pauline333:
Jede Infektion raubt Nährstoffe. Je stärker die Infektion desto größer der Abbau. Ich würde mal alle wichtigen Nährstoffe, Vitamine, ...


Das ist alles bereits erfolgt. Diesbezüglich gab es keine Auffälligkeiten, es sei alles normal.

Zitat von Argonia:
Das ist alles bereits erfolgt. Diesbezüglich gab es keine Auffälligkeiten, es sei alles normal.


Es wurden tatsächlich alle relevanten Vitamine, Nährstoffe und Spurenelemente untersucht? Das kostet normalerweise sehr viel Geld. Wurden evtl. nur ganz wenige abgenommen, die die Praxis mit deiner KK abgerechnet konnte?
Wenn du nichts bezahlen musstest, wurden ganz viele Werte nicht untersucht.

Und alles ok war bei mir ganz oft gerade noch im Referenzbereich drin. Da musste dann trotzdem substituiert werden.

Da ich einige Nachfragen erhalten habe, wollte ich ein kurzes Update schreiben. Mittlerweile geht/ging es mir wieder recht gut. Nur Panikattacken sind intermittierend zurück geblieben.

Leider war ich diese Woche wieder mit einer Kollegin im Büro, die nachweislich infiziert war. Da wir längere Zeit zusammen waren, gehe ich davon aus, dass ich mich zwangsläufig erneut infiziert habe. Ich wurde irgendwie nachsichtig, da die besagte Kollegin regelmäßig mit einer Erkältung zur Arbeit kam. Bisher wurde keiner angesteckt, alle sind gesund geblieben und Corona war es auch nicht. So wurde ich ziemlich unvorsichtig.

Das bereitet mir große Sorgen. Bin aktuell bei Tag 3 der Inkubationszeit und hoffe sehr, dass ich noch genügend Antikörper vom letzten mal habe. Habe zunächst richtig Panik bekommen, dass ich wieder lange Zeit ausfalle. An die Symptome wie Schwindel, niedrige Herzfrequenz, heftige Panikattacken will ich gar nicht erst denken.

Die nächsten Tage bleiben ziemlich ungewiss. Nicht zu wissen, ob man sich angesteckt hat (wovon ich aber stark ausgehe) und wie der Verlauf sein wird, das stresst mich total. Hoffe sehr, dass es mich nicht wieder so heftig trifft.





Dr. Christina Wiesemann
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