ich bin seit 1 Woche total durch den Wind. Ich habe nach dem Absetzen eines Neuroleptikums vor 6 Monaten (gefährliche Nebenwirkungen) Rivotril genommen. 2 Tropfen, ein Witz in Tüten - aber es wirkt. 6 Monate lang wirklich 2 Tropfen am Tag.
Vor einigen Wochen sollte ich aufgrund des Verdachtes auf bipolar (neben der Angst) Valproat nehmen. In Minidosen einschleichend. Ich war schon nach der ersten Einnahme unter Dauerfeuer, hatte enormen Hunger, war wie auf Dro., nach 6 Tagen setzte ich das Mittel ab, mein Vertrauensarzt ist im Urlaub... seither habe ich einen schlagartigen Mehrbedarf an Rivotril (Clonazepam). Wo sonst nur 2 Tropfen locker für den Tag reichten, kann ich aktuell 4 auf einmal nehmen (oder mehr) und habe das Gefühl: Es passiert nix!. Ich bin teils total durcheinander, habe Erinnerungen die sich aufdrücken. Die Wohnsituation (ich schilderte es) macht es nicht besser. Wenn ich draussen bin (Natur): Geht alles weg. Entspannung pur, Ruhe im Kopf, ich bin einfach ich. Jetzt könnte man sagen: Dann geh den ganzen Tag raus!. Aber: Wenn ich dann wieder in unserer Wohnung komme bzw. in des Umfeld: Wird es um so schlimmer. Ich vergleiche das mal mit einem Fass übel riechender Gülle: Wenn Du da drin hockst, gewöhnst Du Dich irgendwann an den Gestank. Wenn Du dann aber raus gehst, auf eine wohlriechende, duftende Wiese: Dann tut das gut, Du lernst überhaupt erst mal wieder, was ein Leben ohne Gestank ist, kannst es nur schwer und langsam annehmen. Und wenn Du es gerade genießt: Musst Du am Abend wieder in Dein Fass mit Gülle steigen - was dann natürlich um so elendiger stinkt.
Oder noch anders: Hier im Umfeld sein ist wie jeden Tag vom Dreier auf Beton klatschen. Tut weh, man gewöhnt sich dran. Geht man dann mal raus und kommt wieder: Ist das raus gehen wie auf den 10er klettern und das wiederkommen wie auf noch härteren Beton klatschen. Ich vermute aus eben diesem Grund bringt das Clonazepam nichts mehr, denn die Dosiserhöhung kam nicht schleichend sondern schlagartig. Und ich will nicht anfangen mir jetzt unkontrolliert 4, 6 oder mehr Droppen reinzuknallen. Vor allem dieses Verwirrtheitsgefühl ist grauselig, sich plötzlich aufdrängende Worte ohne irgendeinen Sinn.... ich habe das Gefühl, dass ich ein Neuroleptikum brauche das meine Gedanken erst mal sortiert. Das Rivotril macht das nicht - das sorgt (ab bestimmter Menge) nur noch dafür, dass mir die veriwrrenden Gedanken egal sind und mich nicht zu sehr in Unruhe puschen. Ich habe auch sonst keinen Arzt mit dem ich reden kann, die meisten sind mit der Situation (Medikation, empfindlichkeit, usw.) überfordert.
Ich scheine so extrem unter Strom zu stehen, unter Druck, unter Dampf... aber ich weiß nicht, wie ich den loskriegen soll. Manchmal würde ich am liebsten nur schreien... aber selbst davor habe ich Hemmungen. Wenn ich mal richtig losheule: Geht es mir den halben Tag lang wesentlich besser, weil Druck raus ist. Aber selbst Heulen traut man sich in der eigenen Wohnung nicht weil der Verdacht besteht, dass der Nachbar (der uns terrorisiert) mithört bzw. alles mitbekommt und meinen Downlevel ausnutzt. Denn immer, wenn ich richtig unten bin, ist am Folgetag wieder irgendein anonymes Briefchen im Kasten: Verpisst Euch hier oder wir tragen Euch mit den Füssen zuerst raus!. Die Polizei ist machtlos....
Was tun? Wir suchen uns den Popo auf nach einer neuen Wohnung, aber mit aktuell ALG2 und Frührente und mit 2 Hunden: Keine Chance, der Markt hier ist wie abrasiert... wenn, dann gibt`s nur Bruchbuden die man kernsanieren müsste und dazu fehlt die Kohle...
31.07.2013 09:29 • • 06.08.2013 #1