Zitat von somehow:hallo moony90
... (verbessert)
Grundsätzlich hilft mir oftmals auch der regelmäßige Sport.
... ich habe mir ein kleines Büchlein gemacht mit Sprüchen zu Angst. Aufbauende Sprüche, die ich dann durchlesen kann. Dann denke ich immer: Stimmt, du hast ja eine Angststörung. Wahrscheinlich ist es nur Panik.
...
Dazu möchte ich zwei Sachen sagen.
1) Besonders, wenn die Angst mit Schilddrüsenunterfunktion zu tun hat, dann hilft Bewegung. Als ich das erste Mal davon las, traute ich meinen Augen nicht. Ich fragte: Mia, ist es bei dir wahr, dass die
Angst schlimmer ist am Morgen vor dem Aufstehen, am Abend nach dem Bettgang und zwischendurch, wenn du zur Ruhe kommst? Ist es bei dir wahr, dass die Angst geringer wird, wenn du dich bewegst?Ich ließ die Tage im Kopf Revue passieren und es schien mir etwas dran zu sein.
Also versuchte ich zu
Lieblings-Musikstücken zu tanzen oder schlicht anstehende Hausarbeit, bei der ich mich sonst auch gerne mal drücke, wie das Fensterputzen besonders lebhaft, sportlich zu machen.Und tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass da ein Zusammenhang ist.
Jetzt muss ich mir nur überlegen, was ich spontan in der Wohnung mit viel Bewegung machen kann, was mir nicht albern vorkommt, sondern was mir Spass macht. Vielleicht übe ich doch einmal den Gangam-Style.
2)
a) Vor vielen Jahren haben wir im Zeitmanagement-Seminar eine
Gefühlsübung gemacht.
Auf einem großen Blatt Papier, der Länge nach, wird in der Mitte ein Zeitstrahl gezeichnet von Geburt bis jetzt. Auf der kurzen Seite (quasi der x-Achse) werden Noten eingetragen von 1-bisschen bis 10-sehr stark und zwar über dem Strahl im positiven Sinne und unter dem Strahl im negativen Sinne.
Dann werden die
wichtgsten Punkte im Leben eingetragen.
Z.B. ist das Erste, an das du dich erinnerst das Etagenbett, das du mit fünf bekamst und es war ziemlich cool?
Dann: y-Achse - 5 und x-Achse - +8
Aber als du 6 warst, ist deine geliebte Oma gestorben?
Dann: y-Achse - 6 und x-Achse - -10
So machst du weiter bis heute. Dann musst du alles noch einmal korrigieren, indem du es vergleichst:
z.B. was war schlimmer: Oma tot, Freundin weg, Führerschein flöten, als du das erste Mal eine Woche lang nicht aus dem Haus konntest ... wie waren die Gefühle zu den jeweiligen Zeitpunkten?
Und was hat am glücklichsten gemacht: das Etagenbett, das neue Fahrrad, der Insel-Urlaub mit der Clique, die Verlobung ...
Warum wurde das gemacht in einem Zeitmanagementseminar, wo auch Unternehmer teilgenommen haben? Weil wir viel Zeit mit Grübeln und Selbstmitleid verschwenden. Leider scheint unsere Psyche erst einmal alles was gerade passiert als besonders schlimm hinzustellen. Das sollten wir relativieren.
Wenn wir also das, was gerade passiert und uns völlig einnimmt, emotional vergleichen mit anderen Sachen, die wir in der Vergangenheit erlebt haben UND ÜBERWUNDEN HABEN, dann stellen wir vielleicht fest:
Oh Mensch, der Vorfall xy war wirklich übel, was hatte ich da Angst und Panik und doch ist es vorbeigegangen, habe ich es hingekriegt. Verglichen damit, ist es jetzt nicht so schlimm und wenn ich das damals geschafft habe, dann schaffe ich auch dies! So viele Situationen habe ich am Ende doch recht gut gemeistert!
b)
Bei der DBT-Therapie nach Linnehan lernt man sich etwas zu basteln, was man vergleichen könnte mit dem Medizinbeutel eines Indianers.
Darin sammelt man, was einem persönlichen am besten hilft. Das kann bei einem der besagte Gummiband sein oder ein Büchlein mit hilfreichen Sprüchen.
Bei mir ist im Lederbeutel (ja, ich konnte es mir nicht verkneifen auf dem Mittelaltermarkt tatsächlich einen Beutel zu kaufen ) z.B. ein Stein vom Strand vom Lieblingsurlaub, ein Passfoto meiner besten Freundin, mein Lieblingswitz, aber auch eine Schmerztablette, Lavendelöl und Bachblütendrops ...
Vielen, vielen Dank, dass ihr mich durch eure Tipps für moony90 daran erinnert habt. Ich werde den Beutel wieder suchen oder neu zusammen stellen
und mir auch wieder den Zeitstrahl machen - dieses Mal aber vorallem mit meinen Erfahrung bzgl. meinen Dämonen Ämterbesuche, Anwaltsschreiben, Vorgesetzte, Geldprobleme, ...