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Hallo,
ich bin neu hier und brauch mal etwas zuspruch und Tipps.

Am Donnerstag (21.10.) muss ich zur Beerdigung meiner Mama.
Sie ist plötzlich und unerwartet verstorben.

Seit letzen Monat bin ich wieder in Therapie (diesmal Verhaltenstherapie).
Bei mir ist es so, das ich mich weitere Wege von zuhause weg nicht traue.
Selbst das Einkaufen, wo ich nur paar Hundert meter entfernt macht mir oft Angst und ich breche den Weg dahin ab und an auch ab.

Alleine kann ich garnicht raus.
Immer muss mein Mann mich fahren, wenn es irgendwo hin geht.
Ins Kino und Co. kann ich auch nicht.

Nun muss ich am Donnerstag 7 Kilometer fahren.
Mein Therapeut hat mir geraten, so oft es geht, den eg dorthin zu üben und versuchen,
jedesmal ein stückchen weiter zu kommen.

Das haben wir auch getan, aber ich hab es in 4 Versuchen noch nicht bis dahin geschafft.
Das weiteste war 6 Kilometer zu fahren.
Aber der letze Rest des Weges klappte nicht.

Ich bekomme immer Gedanken in den Kopf *ich komme nicht mehr zurück nach Hause*
Und schwupps kommt die Panik hoch.

Meine größte ANgst ist wirklich immer, den Weg nach Hause nicht mehr zu schaffen.
Was mach ich wenn ich eine Panik dahin bekomme?
Gedanken wir ich kipp gleich um und sterben, sind dabei meine Begleiter.

Wie soll ich den Weg dahin nur schaffen ohne ANgst?

Ich bin ehct verzweifelt.
Sie war doch meine Mami und das letze was ich hatte.
Ich kann doch nicht einfach wegen meinen Paniken fern bleiben
Das kann ich ihr nicht antun

19.10.2010 15:03 • 22.10.2010 #1


7 Antworten ↓


Hallo Delphi
und erstmal mein aufrichtiges Mitgefühl für dein Tod deiner Mum.

Wäre es vielleicht eine Option für dich, den schweren Weg zur Beerdigung am Donnerstag mit dem Taxi anzutreten? 7km dürften ja nicht so kostspielig sein, oder?Und kannst du jemanden mitnehmen, der dir zur Seite steht?
Dein Mann wird doch sicherlich auch mitkommen, oder?
Ich bin mir ganz sicher, dass du diesen schweren Tag nicht allein bewältigen musst.

A


Donnerstag zur Beerdigung. Wie soll ich den Weg schaffen

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Überwinde diese 7 km, du wirst es schaffen. Versuche die Angst auszuhalten, irgendwann vergeht, die wieder von ganz alleine.

Sei stark. Mein Mitgefühl


Alles Gute

Danke für deine Antwort.
Mein Mann ist auf jeden Fall dabei.
Er fährt mich ja auch dort hin.

Mein Sohn fährt bei meinem Schwager mit, damit ich mich nur auf mich konzentrieren brauch.
Für Sohnemann isses auch glaub ich besser, wenn er nicht mit uns fährt.

Mein sagt auch immer zu mir, er weiß das ich es an dem Tag schaffe.
Wieso weiß ich es aber für mich nicht

Als mein Paps damals starb, ging es mir mit den Panikattacken schlimmer.
Da konnt ich nicht schlafen, hatte Angst einzuschlafen weil ich jede Nacht 1-2 mal mit einer starken PA aufwachte.
Das hab ich zum Glück jetzt nicht.
Dafür mehr Angst raus zu gehen

Ich hasse meinen Kopf dafür, das er mir dauernd Angst macht .

hallo Lady, mein Therapeut sagte auch ich soll versuchen die Angst auszuhalten.
Garnicht so einfach, wenn da immer dieser Fluchtdrang aufmal da ist.

Kuck, da hast du doch schon Beistand für Donnerstag.
Ich halte es nicht für sinnvoll, gerade bei der Beerdigung deiner Angst ins Auge zu blicken und sie auszuhalten.
Generell natürlich schon, klar! Aber Donnerstag wird ja sowieso ein sehr schwerer Gang für dich, da ist Unterstützung und vielleicht ein Hilfsmittel (oder auch beruhigendes Medikament) erstmal wichtiger das du den Tag gut schaffen kannst.

Du brauchst nur teilnehmen, nicht selber fahren und hast deinen Mann an deiner Seite und dein Sohn wird versorgt. Das ist doch schon mal super!

Kannst du deinen Arzt fragen, ob du für Donnerstag als Notfall ein Medikament bekommen könntest? Meist hilft es ja schon, wenn man es in der Jackentasche hat.

Du Arme, dein Papa ist auch schon tot? Kein Wunder, das dich Ängste plagen...
Mein Vater starb auch vor 5 Jahren und danach gingen meine Panikattacken erst so richtig los...
Es ist wahnsinnig schwer, solche Schicksalsschläge zu verkraften. Das macht mit so ziemlich jedem Menschen etwas. Und bei uns ist es eben die Angst/Panik die es auslöst.

Ich kann dich wirklich sehr gut verstehen und wünsche dir nur das Allerbeste! Du wirst den Tag schaffen am Donnerstag, ganz sicher!

Mein Paps starb im Nov.2005.
Also auch vor 5.Jahren.
Schon schwer immer nur meine Schwiegereltern jetzt zu sehen und selbst zu wissen, das von meinen Eltern nie wieder jemand an meiner Seite sitzen wird.

Seit ner Stunde bin ich innerlich total unruhig.
So langsam wird es doch immer mehr realität das meine Mami nicht mehr da ist.

Am meisten nervt es mich ja auch immer, das ich einen Druck auf dem Hals habe.
Dadurch das gefühl habe, das ich etwas verschluckt habe oder keine Luft mehr bekomme.

Von Medikamenten hält mein neuer Therapeut nichts.
Er meint da ist die Gefahr zu groß, es ohne nicht mehr zu schaffen.

Ich hab einfach nur Angst nicht wieder nach Hause zu kommen.
Das ist immer mein Gedanke, sobald ich etwas weiter als paar hundert Meter von zuhause weg bin.
Ich könnt ja bei einer PA umkippen und sterben.
Zuhause fühle ich mich wohl.

Morgen versuchen wir nochmal zu üben.
Ich berichte dann wie es war.

Das üben am Mittwoch brachte kein Erfolg.

Gestern morgen sagte ich mir innerlich immer wieder, das es völlig egal ist wo ich eine Panikatacke bekomme.
Es keinen Unterschied macht, ob ich sie zuhause oder auf dem Weg zum friedhod oder auf dem friedhof bekomme.

Als wir los fuhren, war ich recht ruhig.
Mein Mann redete viel mit mir, worüber keine Ahnung.
Hab nen Filmriss.

Jedenfalls hab ich den Weg in einem Zug und ohne Panik geschafft.
Die Beisetzung hab ich auch durch gehalten.
Nur in der Kapelle wurde ich etwa sunruhig.
Als ich aber wieder draußen war und kaufen konnte, wurde ich wieder ruhiger.

ich bin soo Happy das ich das geschafft habe.
Ich muss nur mehr an mich glauben, dann schaffe ich auch mehr.

Toll das du es gewagt UND geschafft hast, Delphi!
Ich glaube du bist auf einem guten Weg mit deinen Gedanken!
Gestern war absolute Ausnahmesituation für dich und trotzdem hast du's hinbekommen.
Es kann also nur besser werden, oder?

Sei ganz lieb gedrückt!





Dr. Hans Morschitzky
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