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Guten Morgen, karlakolummna,

Die Seite kennst du sicher, das hält mich zu Hause.. Früher waren es halt die Panikattacken vorm Rausgehen, heute ist es das:
https://www.psychic.de/angst-vor-der-angst.php

Und wie schon vorher geschrieben, seh ich keinen Grund für mich mehr, rauszugehen, mein Leben ist “weg“ und was neues nicht planbar, weil ich einfach immer damit rechne, wieder so umgehauen zu werden. So kann ich mich auf nichts mehr freuen, nichts ist mehr wichtig, ich hab mein Leben “abgeschrieben“.

Du bist ab heute wieder allein tagsüber? Ist sicher wieder eine Umstellung, ich drück dir ganz dolle die Daumen, dass du das hinkriegst

LG, Klara

Liebe Klara,

Du hast ganz eindeutig dieses Angst vor der Angst.
Auf Zwangsstörung hätte ich auch nicht getippt.

Aber diese Angst vor der Angst haben wir alle!
Jeder mit einer Angsterkrankung hat Angst, die Symptome könnten einen gerade dort treffen, wo man sie am wenigsten will- sei es im Supermarkt, an der Kasse, in der Uni, auf Arbeit oder sonst wo.
Der erste Panikanfall ist ja schon wie ein Trauma- und keiner will das nochmals erleben.

Aber genau da musst Du ansetzen.
Bitte geh raus!
Provoziere die Angstanfälle- du wirst sehen, die Erwartungsangst ist größer als die Angst dann in dieser Situation.
Du kannst natürlich auch zu Hause hocken und Dein Leben immer mehr einengen. Dann wirst Du aber eher depressiv, anstatt zu erfahren, dass es gar nicht sooo schlimm ist draußen.

Runter vom Sofa und raus !!
Nur so kannst du der Angst vor der Angst zeigen, wo der Hammer hängt

VIEL GLÜCK !!

A


Dieses "Eingesperrtsein" bringt mich noch um

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Ja ich bin immer alleine außer an Wochenenden oder Feiertagen. Was, wie bei Vielen hier, die Symptomatik verschlimmert. Ich gehe dann auch nicht alleine raus, wenn ich nicht muss. Eben Angst vor der Angst. Bzw. ich denke, wenn ich symptomfrei zu Hause wäre, würde ich mich ja auch eher raus trauen. Da hast du eigentlich schon einen entscheidenden Vorteil.

Hallo Klara,

das mit dem ergebnisorientiert war nicht böse gemeint.

Aber egal- jeder hatte mal eine besseres Leben vor der Angst, manchmal gehts weg, kommt wieder, mal besser,
mal schlechter, die Sympthome wechseln auch ständig......

Das ist es was ich hier so von den Beiträgen raus lese.

Ich bin übrigens gerne alleine, auch unterwegs im Auto. Mich streßt das mehr, wenn noch jemand bei ist, toll was
War aber auch schon mal anders.

Ich habe auch keine Lösung. Therapie hatte ich, Gründe warum es so ist auch, alles schön erklärt. Nur war davon die Angst auch nicht weg.

Nun denke ich jeder muss da einfach letzlich seinen eigenen Weg raus finden, mehr so nach Gefühl, welcher Weg der richtige sein kann. Ich kann mit Tabletten so gar nichts anfangen, andere schwören drauf. Verstehst du was ich meine?

Sicher sind Leute mit Angst sensibler als andere und immer wenn was im Leben schief läuft kehren die Sympthome zurück. Ist eben Ausdruck einer Überforderung in dem Moment.

Keine Ahnung ob dir das jetzt weiter hilft, waren halt so meine Gedanken.

Du hattest ja früher ein sehr ausgefülltes Leben , klar das du das jetzt alles vermisst. Aber vorbei ist es deshalb nicht nur eben anders als gedacht.

liebe Grüße
Primav.

Primavera du hast natürlich Recht.
Und Klara, ich glaube, du bist im Moment sehr uneinsichtig und stur. Ich kann das verstehen. Wir alle haben i. d. R. solche Phasen.
Aber auch für dich gilt, dass wohl nur Konfrontation dich aus deiner momentanen Situation heraus bringen kann. Ich habe so ein bisschen den Eindruck, dass du das für dich selbst nicht einsehen willst. Unter dem Deckmäntelchen, dass dir Eis essen gehen, spazieren gehen usw. nix bedeuten.
Aber auch ein Prof. Dr. Dr. geht mal einkaufen. Verstehst du, was ich meine?
Es muss nicht immer einen Sinn haben. Es hat auch nicht unbedingt einen Sinn über die Nahrungsbeschaffung hinaus, wenn ich mich in den Supermarkt zwinge. Und hat spazieren gehen einen Sinn? Außer sich die Zeit vertreiben?
Eins steht fest: ALLES, was wir draußen tun könnte, ALLES, was wir draußen verpassen, während wir uns drinnen verkrümeln, hat einen größeren Sinn als das, was wir im Moment tun. Für uns wäre es sinnvoller einfach nur ein paar Schritte raus zu gehen oder uns irgendwas total Unsinniges zu kaufen. Nur das wird uns weiterbringen.
Mir geht es ja nicht großartig anders. Mach dir einen Plan. Wie lebst du? In einer Wohnung oder in einem Haus? Wenn du in einem Haus lebst, dann nimm dir vor, ab heute jeden Tag eine Minute länger ums Haus zu gehen. Einfach so. Wenn du in einer Wohnung lebst, fängst du damit an, die Treppe einmal hoch und wieder runter zu gehen, zu den Briefkästen zu gehen, in den Keller oder zu den Mülltonnen.
Das weitest du dann aus. Von mir aus auch in Begleitung. Dann gehst du einmal die Woche mit deinem Mann einkaufen. Erst nur ein paar Kleinigkeiten, später den ganzen Einkauf.
Dir kann ja nichts passieren. Dein Mann wird sich begleiten und du kannst dich an ihm festhalten. Oder du nimmst dir einen Schirm mit, eine Krücke. Du kannst jederzeit rausgehen. Du kannst eine Toilette aufsuchen, du kannst dich ins Auto setzen. Später besuchst du jemanden. Oder du gehst in andere Geschäfte. Oder du machst einen Ausflug,wohin du magst.
Anders WIRD es nicht gehen. Es wird keine gute Fee vorbei kommen, ihren Zauberstab schwingen und alles ist wieder gut. Wenn sich jemand das Bein bricht, muss er anschließend auch Gehübungen machen.
Sieh dir Kinder an. Sie lernen Laufen und fallen dabei immer wieder auf die Nase. Aber noch keins von ihnen ist liegen geblieben!
So. Genug der theoretischen Worte. Du weißt ja- Ich muss jeden Tag selbst daran arbeiten und zusehen, dass ich keine allzu schlimmen Rückschläge erleide.

Hey Karlakolummna,

das hast du jetzt aber gut erklärt .

Aber genau so gehts. Ich hatte auch mal eine Phase , da ging gar nichts mehr mit dem Rausgehen usw.

Kam dann zu einer Ärztin, die meinte nach paar Tagen im KH: wir können jetzt noch ewig weiter reden das bringt Sie aber auch nicht raus, oder Sie nehmen morgen mal an dem Ausflug teil der mit den Mitpatienten geplant ist.
Peng, das wars, nächsten Tag bin ich mitgegangen und von da an ging es ganz langsam bergauf.

Ungerecht find ich aber noch immer dass dieser Mist immer wieder auftaucht. Es ist wie bei Dir seit Jugend, mal gut mal schlecht.

Andere haben doch noch viel mehr ertragen müssen aber so einen Mist kriegen die nicht Das macht mich so unglaublich wütend. Selbst die Omis mit 80 jahren und tausend Beschwerden gehen zum einkaufen.

Du hast das gut beschrieben. Ständig dieses Denken bei den kleinsten Dingen, ob das jetzt geht oder doch lieber nicht. Boah, das ist so armselig. Und erklären kann man das Keinem, die können nicht nachvollziehen warum kannste
jetzt nicht einkaufen Also ich erzähle das so auch keinem, schon gar nicht wen ich arbeiten würde .

Ich bin echt froh das es hier leute gibt die das auch so fühlen, danke Internet

Vielleicht sollten wir mal einen Plan machen, Schrittweise zurück ins Leben- Übungen für jeden Tag?

Lg PrimaV.

Genau so geht es mir ja auch! Ich war heute Morgen einkaufen. Ich hatte noch zu meinem Mann gesagt Ach lass uns morgen gehen. Aber das war natürlich nur wieder ein Versuch, es aufzuschieben. Aber er wollte nicht. Im Geschäft war es auf halber Strecke wieder mal so weit. Aber diesmal ging es noch. Ich hatte schon viel viel schlimmere Attacken. Diesmal habe ich mir gedacht: Nein! Du gehst jetzt weiter. Ich WILL so nicht mehr leben! Und es hat dann auch geklappt.
Manchmal passiert es mir dann, dass es mir auf den letzten Metern noch schlecht geht. Während ich den Einkaufswagen weg bringe oder so. Aber ich war draußen. Ich habe alle meine Einkäufe erledigt, ich habe mal andere Leute gesehen. Und morgen Früh müssen wir auch noch mal einkaufen und da fahre ich auch wieder mit! Punkt.

Was mich nervt, ist mein eingeschränkter Radius, den ich alleine bewältige. Geht euch das auch so?
Primavera: Kannst du auch nicht arbeiten gehen?
Ich traue mich nicht. Habe da keinen Mut zu.





Dr. Reinhard Pichler
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