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Ich hatte damals eine dicke Panikstörung. Davon habe ich keinerlei Symptome mehr und es ist in der Zeit danach viel gutes passiert.

Allerdings kommt gerade die generalisierte Angst so stark durch wie lange nicht. Mein Arbeits und Privatleben weist gerade ein paar Hürden auf ,sowie ungewisse Dinge. Wo man dann oft erstmal nur abwarten kann in dem Fall.

Und ich merke wie ich versuche die Dinge zu kontrollieren, indem ich sie jedes Mal wieder von a-z überdenke. Aber so verbissen dass es mich richtig müde macht und runterzieht. Ich bin viel zu ko um weiter alles immer wieder und wieder sinnlos zu überdenken. Ich bin schon 100x zu dem Entschluss gekommen dass ich nur abwarten kann und nix schlimmes passiert. Aber trotzdem. Es hört nicht auf.

Vor allem sind alle Situationen von denen ich dachte sie seien mein Untergang, halb so schlimm ausgegangen. Stattdessen sind andere Dinge unerwartet problematisch gelaufen. Man kann das nicht kontrollieren. Es kommt wie es kommt.

Wie kann ich denn endlich wieder abschalten?

05.07.2022 17:45 • 05.07.2022 #1


4 Antworten ↓


Ich denke vor allem immer 30 Schritte voraus. Könnte ich das endlich mal wieder lassen, wären nur noch die realen Probleme da. Das ist leichter zu bewältigen, als wenn man die ausgedachten Probleme noch mit hinzunimmt.

A


Die Macht der Angst

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Ein Patentrezept habe ich hier leider auch noch nicht gefunden.

Was mir aber tatsächlich manchmal geholfen hat, zumindest wenn ich noch genug Kraft hatte, ist, die Situation nicht nur zu überdenken, sondern wirklich haarklein durchzuspielen.

Stelle dir vor wie du den Angsttag durchlebst. Du fängst damit an, morgens aufzustehen. Stell dir jeden Bissen deines Frühstücks vor. Stell dir vor wie du den Autoschlüsselumdrehst. Wie du durch die Tür deiner Arbeitsstätte gehst... usw. Ich denke du merkst wie detailliert ich das meine.

Das tust du nun der Reihe nach mit deinen Sinnen. Erst rein visuell, dann akustisch, dann was du riechst und schmeckst. Das sollte jedes mal etwa 10 Minuten dauern. Bitte nichts aufschreiben.

Gehe möglichst realistisch vor. Wie du dich mal versprichst und darauf reagierst. Wie du jemandem auf dem Weg die Vorfahrt nimmst und dich danach ärgerst. Wie du dich beim frühstücken mal verschluckst und husten musst.

Wie du ja schreibst. Die Realität wird meistens halb so schlimm, wie die Gedanken die du dir machst. Zweck der Übung ist es daher, die Realität so detailliert wie möglich durchzuspielen. Und nicht nur die grobe Situation.
Ich habe es damit vor einigen Jahren tatsächlich geschafft meine Angst vor dem Autofahren zu überwinden. Weil ich viele male in meiner Fantasie vorher geübt habe. Habe die Übung aus irgendeinem Buch, aber keine Ahnung mehr welches

Zitat von colitis9439:
Ein Patentrezept habe ich hier leider auch noch nicht gefunden. Was mir aber tatsächlich manchmal geholfen hat, zumindest wenn ich noch genug Kraft ...

Danke für den Tipp!
Bei mir ist das oft Situationsgebunden. Vor allem dann wenn ich für etwas noch keine Klarheit habe. Zb ein neuer Arbeitsvertrag oder ein neuer Mietvertrag. Wenn das alles noch unsicher ist und man ohnehin vieles beachten muss. Aber ich übertreibe so sehr.

Wenn ich mich mal ablenken kann tut das gut. Aber dann fange ich wieder an zu Grübeln, fast wie eine Sucht.

Ich versuche jetzt sobald der Kreis beginnt Stop zu sagen. Gar nicht erst anfangen mit dem Grübeln. Das saugt nur Energie.

Die Dinge kommen eh nie so wie man denkt.





Dr. Christina Wiesemann
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