Hallo, ich habe heute kurz nach einer Angstattacke einfach mal gegoogled, dieses Forum gefunden und mich vorhin dazu entschlossen mich hier vorzustellen.
Bin männlich, 44 jahre alt, arbeite seit 1 Jahr im öffentlichen Dienst (vorher 15 Jahre in einer Werbeagentur) und die Angst, die ja sicher jeden Mensch seit Geburt begleitet hat sich bei mir schon im Kindesalter mit großer Präsenz gezeigt. Ich hatte einen angeborenen Herzfehler und bis zu meinem 20. Lebenjahr insgesamt 3 Herz-Ops, 4 Herzkatheter-Untersuchungen sowie besonders im Kindesalter noch eine Reihe weiterer Ops/Krankenhausaufenthalte. Als Kind schlafwandelte ich und hatte während des Schlafwandelns Alpträume. Dazu kommt, dass ich im Kindesalter auch sehr viele Ehekrisen meiner Eltern erlebte (auch mit Suizidandrohungen von beiden oder Gewaltausbrüchen, wenn auch letzte nur selten vor kamen). Ich sehe sowohl in der Krankheitsgeschichte als auch in den oft psychisch schwer zu ertragenden Streitereien im Elternhaus zumindest den ersten Nährboden für meine jetzigen Angstprobleme. Vorwürfe mache ich meinen Eltern jedoch nicht. Es ist lange her, mein Vater starb vor 3 Jahren und zu meiner Mutter habe ich ein sehr gutes Verhältnis.
Seit ca. 2 Jahren sind meine Probleme mit Angst stärker geworden. Ich hatte auch in den Jahren davor 2-3 Mal im Jahr Panik-/Angstattacken, die dann meist zum Rufen des Notarztes führten, weil ich natürlich wegen der Herzgeschichte verstärkt Angst vor einem Herzinfarkt hatte/habe. Es war jedoch nie etwas festzustellen. Ich muss dazu sagen, dass ich seit meiner letzten OP 1991 keine Herzprobleme hatte. Ich nahm auch bis vor 3 Jahren keine Medikamente ein. Erst nach dem Tod meines Vaters bekam ich Schwierigkeiten mit einem erhöhten Puls und teilweise auch mit erhöhtem Blutdruck. Ich nehme seit dem täglich eine halbe Tablette eines Betablockers, den ich bisher sehr gut vertragen habe. Natürlich hat der Betablocker auch einen beruhigenden Effekt auf meine Angstprobleme, wobei der Effekt schwächer geworden ist.
Im Alter von ca. 26 Jahren hatte ich auch mal eine kurze Psychotherapie gemacht, die mir durchaus etwas brachte. Die damals selten auftretenden Angstprobleme wurden danach noch seltener. Ich lasse jetzt mal die Jahre dazwischen weg und komme ins Hier und Jetzt. Zwischenzeitlich bin ich 2-facher Familienvater und im März 2014 verlor ich meine Arbeitsstelle bei einer Werbeagentur. Ich kann ganz klar sagen, dass mich der Verlust auf der einen Seite sehr freute, denn die Arbeit in dieser Branche hat mich öfters an den Rand eines Burnouts gebracht. Ich war nach 15 Jahren ausgelaugt, müde und motivationslos. Die andere Seite war jedoch die Angst vor Arbeitslosigkeit und der vielen Zeit. Einen neuen Job habe ich jedoch schon nach 3 Monaten gefunden, aber mit Gehaltseinbußen. Der neue Job ist viel weniger stressig, trotzdem sind meine Angstprobleme seit dem größer geworden. Im Frühjahr 2015 habe ich mich auf eine Gruppentherapie einer Angstambulanz eingelassen, die mir jedoch insgesamt nichts brachte.
Die Angstattacken werden häufiger...gestern 2x, heute 1x...also fast täglich mindestens einmal. Sie kommen aus dem Nichts...man könnte sagen, ich erwische mich plötzlich selbst beim Nachdenken in einer ruhigen Minute und auf einmal merke ich die innerliche Unruhe, inneres Zittern...der Puls geht hoch, der Blutdruck auch, Druck im Kopf, tausend Dinge gehen mir durch den Kopf - vor allem Sorgen, Probleme, Angst vor der Angst...ich suche in so einem Moment die Nähe meiner Familie...während der Arbeit rufe ich meine Frau an oder meine Mutter...wenn ich niemanden erreiche, niemand in meiner Nähe ist steigert sich die Angst bis zur Luftnot, Schwindelgefühl, Gleichgewichtsstörungen, Augenprobleme...ich bekomme zudem jedes Mal einen aufgeblähten Bauch und Nacken-/Rückenschmerzen. Kann kaum noch gehen. Normalerweise ist dieser Spuk nach ca. 20-30 Minuten vorbei. Aber natürlich wirkt es eine Weile nach...dann kommen die Nachdenklichkeit, die Angst vor der Rückkehr der Angst.
Ich will jetzt versuchen eine Einzeltherapie zu bekommen. Die Wartezeiten von ca. 7 Monaten muss ich ja wie wahrscheinlich die meisten in Kauf nehmen. Ob man einen guten Therapeuten findet, ist auch noch die Frage.
Man merkt es schon - ich habe ein großes Mitteilungsbedürfnis. Hoffentlich fühlt ihr euch dadurch nicht genervt. Naja, hier will ich mal aufhören. Viele Grüße an alle hier.
Bin männlich, 44 jahre alt, arbeite seit 1 Jahr im öffentlichen Dienst (vorher 15 Jahre in einer Werbeagentur) und die Angst, die ja sicher jeden Mensch seit Geburt begleitet hat sich bei mir schon im Kindesalter mit großer Präsenz gezeigt. Ich hatte einen angeborenen Herzfehler und bis zu meinem 20. Lebenjahr insgesamt 3 Herz-Ops, 4 Herzkatheter-Untersuchungen sowie besonders im Kindesalter noch eine Reihe weiterer Ops/Krankenhausaufenthalte. Als Kind schlafwandelte ich und hatte während des Schlafwandelns Alpträume. Dazu kommt, dass ich im Kindesalter auch sehr viele Ehekrisen meiner Eltern erlebte (auch mit Suizidandrohungen von beiden oder Gewaltausbrüchen, wenn auch letzte nur selten vor kamen). Ich sehe sowohl in der Krankheitsgeschichte als auch in den oft psychisch schwer zu ertragenden Streitereien im Elternhaus zumindest den ersten Nährboden für meine jetzigen Angstprobleme. Vorwürfe mache ich meinen Eltern jedoch nicht. Es ist lange her, mein Vater starb vor 3 Jahren und zu meiner Mutter habe ich ein sehr gutes Verhältnis.
Seit ca. 2 Jahren sind meine Probleme mit Angst stärker geworden. Ich hatte auch in den Jahren davor 2-3 Mal im Jahr Panik-/Angstattacken, die dann meist zum Rufen des Notarztes führten, weil ich natürlich wegen der Herzgeschichte verstärkt Angst vor einem Herzinfarkt hatte/habe. Es war jedoch nie etwas festzustellen. Ich muss dazu sagen, dass ich seit meiner letzten OP 1991 keine Herzprobleme hatte. Ich nahm auch bis vor 3 Jahren keine Medikamente ein. Erst nach dem Tod meines Vaters bekam ich Schwierigkeiten mit einem erhöhten Puls und teilweise auch mit erhöhtem Blutdruck. Ich nehme seit dem täglich eine halbe Tablette eines Betablockers, den ich bisher sehr gut vertragen habe. Natürlich hat der Betablocker auch einen beruhigenden Effekt auf meine Angstprobleme, wobei der Effekt schwächer geworden ist.
Im Alter von ca. 26 Jahren hatte ich auch mal eine kurze Psychotherapie gemacht, die mir durchaus etwas brachte. Die damals selten auftretenden Angstprobleme wurden danach noch seltener. Ich lasse jetzt mal die Jahre dazwischen weg und komme ins Hier und Jetzt. Zwischenzeitlich bin ich 2-facher Familienvater und im März 2014 verlor ich meine Arbeitsstelle bei einer Werbeagentur. Ich kann ganz klar sagen, dass mich der Verlust auf der einen Seite sehr freute, denn die Arbeit in dieser Branche hat mich öfters an den Rand eines Burnouts gebracht. Ich war nach 15 Jahren ausgelaugt, müde und motivationslos. Die andere Seite war jedoch die Angst vor Arbeitslosigkeit und der vielen Zeit. Einen neuen Job habe ich jedoch schon nach 3 Monaten gefunden, aber mit Gehaltseinbußen. Der neue Job ist viel weniger stressig, trotzdem sind meine Angstprobleme seit dem größer geworden. Im Frühjahr 2015 habe ich mich auf eine Gruppentherapie einer Angstambulanz eingelassen, die mir jedoch insgesamt nichts brachte.
Die Angstattacken werden häufiger...gestern 2x, heute 1x...also fast täglich mindestens einmal. Sie kommen aus dem Nichts...man könnte sagen, ich erwische mich plötzlich selbst beim Nachdenken in einer ruhigen Minute und auf einmal merke ich die innerliche Unruhe, inneres Zittern...der Puls geht hoch, der Blutdruck auch, Druck im Kopf, tausend Dinge gehen mir durch den Kopf - vor allem Sorgen, Probleme, Angst vor der Angst...ich suche in so einem Moment die Nähe meiner Familie...während der Arbeit rufe ich meine Frau an oder meine Mutter...wenn ich niemanden erreiche, niemand in meiner Nähe ist steigert sich die Angst bis zur Luftnot, Schwindelgefühl, Gleichgewichtsstörungen, Augenprobleme...ich bekomme zudem jedes Mal einen aufgeblähten Bauch und Nacken-/Rückenschmerzen. Kann kaum noch gehen. Normalerweise ist dieser Spuk nach ca. 20-30 Minuten vorbei. Aber natürlich wirkt es eine Weile nach...dann kommen die Nachdenklichkeit, die Angst vor der Rückkehr der Angst.
Ich will jetzt versuchen eine Einzeltherapie zu bekommen. Die Wartezeiten von ca. 7 Monaten muss ich ja wie wahrscheinlich die meisten in Kauf nehmen. Ob man einen guten Therapeuten findet, ist auch noch die Frage.
Man merkt es schon - ich habe ein großes Mitteilungsbedürfnis. Hoffentlich fühlt ihr euch dadurch nicht genervt. Naja, hier will ich mal aufhören. Viele Grüße an alle hier.
05.09.2015 12:45 • • 05.09.2015 #1
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