Zitat von juhule:Ich leide nun seit ein paar Monaten an Ängsten. Alles hat mit einem Eisenmangel und einer Schilddrüsenunterfunktion angefangen. Dadurch habe ich mich extrem schwach gefühlt und der Gedanke daran umzukippen hat sich in mein Gehirn gebrannt. Ich habe nichts mehr alleine gemacht, war am Ende gar nicht mehr aus dem Haus.
Bist Du denn wirklich einmal umgekippt oder sind das bis Heute reine Befürchtungen?
Wenn nein, stellt sich die Frage, warum Du deinem Körper nicht vertraust? Ich meine, er sorgt doch schon seit 15? 20? 30? Jahren für Dich, täglich, perfekt.
Zitat von juhule:Und dann kommen Tage wie heute. Ich war bei meiner Therapeutin. Auf dem Hinweg war ich schon ängstlicher, aber auf dem Rückweg war es dann so extrem, dass ich auf den letzten 100 metern überzeugt war in Ohnmacht zu fallen.
Ok, eine Auseinandersetzung mit der Angst kann ja schon gut triggern.
Aber man weiss ja dann, woher es kommt und warum, oder?
Zitat von juhule:Mein Blick war richtig verschleiert, meine Beine wie Gummi, der Boden weich. Aber das Herz hat geklopft wie wild. Ich war mir nur noch sicher: Schnell in die Wohnung, sonst ist es vorbei!
Dann bin ich schnell auf die Couch, mein Freund ist beigeeilt und hat mir Wasser gebracht. Was war das nur?
Nunja, der Anfang einer Panikattacke.
Denn selbst wenn die körperlichen Symptome alle so waren, wirklich umgekippt bist Du nicht!
Bei einer Angsterkrankung ist das fatale daran ja, dass man denkt, man stirbt, kippt um...oder im Kaufhaus bekommt man keine Luft oder in der Schlange an der Kasse wird man ohnmächtig oder sogar, dass die Brücke, über die man gleich geht, einstürzt.
Zitat von juhule:Immerhin, normalerweise hätte ich Panik bekommen, aber durch eine Atemübung konnte ich die verhindern.
Toll, wirklich.
Nimmt das nicht der Angst ein wenig die Kraft? Wenn Du etwas aktiv im Notfall dagegen tun kannst? Ist doch eigentlich eine gute Sache, wenn Du mit Atemübungen da rauskommen kannst?
Zitat von juhule:Eigentlich wollte ich noch ins Fitnessstudio, aber jetzt habe ich schön gemieden
Das ist auch gut so, denn die Angst ist ein Gefühl und möchte Dir nur etwas zeigen.
U.a. zeigen, dass Du ein wenig Ruhe einkehren lassen sollst.
Insb. nach so einer Therapiesitzung, egal ob psychisch oder auch körperlich, würde ich immer Ruhe/Entspannung machen. Wenn man das auch wirklich ganz aktiv umsetzt, ist man auch viel schneller wieder fit.
Also warmen Tee, Decke, ab auf die Couch und wenn es geht, einfach mal nichts tun.
Zitat von juhule:Das zieht mich runter... und ich versteh die Welt nicht mehr. So ein Rückfall...
Nix Rückfall!
Rückfälle haben etwas sehr positives!
Sie zeigen u.a., dass der Weg noch nicht zu Ende ist, aber das man ggf. auf dem richtigen Weg ist.
Zitat von juhule:Normalerweise konnte ich mir Schwäche durch wenig Essen etc. erklären. Die einzige Sache die sein könnte, ich habe mich gestern mit meinem Freund und einer Freundin über das Umkippen unterhalten. Sie haben mir erzählt, wie sie sich gefühlt haben. Mein Freund hat gesagt, man merkt, dass es vor den Augen langsam schwarz wird. Ich habe ehrlich gesagt nur drauf gewartet, dass der Schleier schwarz wird
Ja, das ist sehr typisch.
In der Akutphase einer Angsterkrankung sollte man solche Trigger einfach vermeiden.
Da reicht der Bericht im Fernsehen oder wie bei Dir, die Erzählung eines Bekannten über irgendwelche Erkrankungen und schon glaubt man, man leidet selber darunter.
Ich habe mal ähnliche Erfahrungen gemacht, als bei einem Herzstolperer eine Bekannte ihr Ohr auf meine Brust legte und hörte und meinte:
Hört sich schon ein wenig unregelmäßig anCa. 15 Minuten später lag ich auf der Intensivstation (!) KEIN WITZ! Aber um 16 Uhr Nachmittags wurde ich vom Intensivbett direkt auf den Bürgersteig entlassen und nach Hause geschickt...
Sorge für ausreichende Entspannung und Ruhe, wäre mein Tip.