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Hallo liebe Leser,
ich habe diesen Mai mein Abitur bestanden und kann seitdem nichts mehr machen. Seit einem Jahr leide ich unter einer massiven Angststörung. Es ging mir höchstens drei Monate lang besser seitdem, aber die Angst war nie weg und die ganzen Prüfungen haben mich wieder a den Anfang gesetzt. Vor Treffen mit Freunden muss ich mich sogar übergeben, weil so gestresst bin. Ich habe meine Fahrschule unterbrochen, weil ich mich vor den Fahrstunden übergeben musste. Ich war bei Ärzten, Kliniken und stehe im Kontakt mit meiner Krankenkasse und der Kassenärztlichen Vereinigung. Seit einem Jahr kann mir keiner helfen. Ich bin zu alt für die Jugendpsychatrie und zu jung für die von den Erwachsenen. Ich kriege nicht mal einen Platz beim Psychiater für Medikamente. Ich sitze nur zu Hause und es macht mich unendlich traurig. Ich wollte diesen Oktober studieren gehen, aber das kann ich auch nicht mehr. Die Familienkasse fragt andauernd was ich mache, aber ich will keinen Krankheitsstempel. Ich will so vieles machen
Praktika, Jobben, Studieren aber ich kann wegen dieser blöden physischen Symptome aufgrund meiner Angst nichts davon tun. Einmal hatte ich so sehr Angst, ich würde aufgeben, dass ich zur Notaufnahme bin. Der Psychiater dort meinte ich solle erst kommen, wenn ich wirklich versucht habe, mir das Leben zu nehmen, weil es nur dann wichtig genug ist. Niemand hilft mir und niemand versteht es. Das Schlimmste für mich ist, dass ich bis zum März den Führerschein haben muss und ich habe noch mindestens 14 Stunden vor mir. Seit Mai habe ich die Stunden nur absagen können, weil das Erbrechen so schlimm war. Ich kann einfach nicht mehr. Meine Mutter versteht mich auch nicht, sie ist immer wütend, wenn ich sage ich will es, aber kann es nicht. Sie hat kein Verständnis für mich und das macht die Angst nur schlimmer. Die Angst von anderen ausgestoßen oder nicht verstanden zu werden.

Ich hoffe, mir kann jemand helfen.
Euch einen schönen Tag

LG

16.09.2024 13:11 • 17.09.2024 x 3 #1


28 Antworten ↓


@Ilovedogswuff12 Hallo,

ich war 2014 auf der psychosomatischen Akutstation eines Krankenhauses und meine Zimmergenossin war 18 Jahre alt, also genau so alt wie Du jetzt. Von daher verstehe ich nicht, warum Du quasi dazwischen hängst. Die Aussage des Psychiaters in der Notaufnahme ist das Allerletzte! Hat er das wirklich so gesagt?

Was mir auffällt ist, dass Du auf mich gehetzt oder gestresst wirkst. Du willst so Vieles machen wie Praktika, Jobben, Studieren, der Führerschein muss auch noch bis März geschafft sein (warum?). Das klingt mir nach zu viel des Guten. Du bist doch nicht bei einem Marathonlauf.

Du hast Dein Abi geschafft, Glückwunsch! Du darfst jetzt mal ein bischen verschnaufen aber das gönnst Du Dir gar nicht. Stattdessen setzt Du Dich selber unter enormen Druck, erwartest zu viel von Dir und darauf reagieren Deine Seele und Dein Körper entsprechend.

Schaue nochmal nach einer psychosomatischen Akutstation oder ggf. auch Tagesklinik. Auch psychisch funktionelle Ergotherapie kann ich Dir empfehlen.

Was meinst Du eigentlich mit die Liebe ist zu klein in Deiner Überschrift?

LG Perle

A


Starke Angststörung / meine Mutter versteht mich nicht

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Hallo,

das klingt so, als wenn du hohe Anforderungen an dich stellst und schaffen willst. Aber du scheiterst jedesmal krachend wegen der Angst. Das ist natürlich Mist fürs Selbstvertrauen.

Du könntest versuchen, dich der Angst zu stellen und lernen, sie auszuhalten, bis sie von allein weniger wird.

Aber nicht mit so großen Projekten wie Führerschein, Studium, usw.

Such dir kleine Dinge, die dir Angst machen. Wenn du dich z.B. beim Einkaufen unwohl fühlst, fang damit an. Nimm dir einen kleinen Einkauf vor, den du durchziehst, auch wenn die Angst kommt.
Wenn du das geschafft hast, steigert es dein Selbstvertrauen. Dann kaufst du wiede rein, diesmal zu einer Zeit, wo mehr los ist, usw.

Also kleine Etappen, die fordern, aber nicht überfordern.

@Perle Danke für deine Antwort.

Das mit dem dazwischen hängen sind Aussagen der Ärzte und Therapeuten. Also deren Gründe mich nicht zu nehmen. Ich verstehe es selber nicht. Und ja das hat der Psychiater so gesagt.

Das mit dem Führerschein muss ich bis März gemacht haben, weil man nach der Theorieprüfung ein Jahr für die Praktische hat. Und dann müsste ich alles nochmal neu machen und das ist erstens sehr nerven aufreibend und zweites auch noch teuer. Ich wohne leider auch in einem kleinen Dorf, dass heißt man kann nichtmal irgendwo für ein paar Stunden am Tag einen Minijob machen. Jetzt sitze ich zu Hause und mache nichts und das gefällt der Familienkasse natürlich nicht. Es gibt dann kein Kindergeld und die wollen mich zum Arbeitsamt schicken. Und ich finde das sehr schade, denn ich will ja eigentlich nicht arbeitslos sein.

Tagesklinik habe ich auch schon versucht, extra eine für Psychosomatik. Wochenlang auf ein Gespräch gewartet mit der Oberärztin und dann wurde ich weggeschickt, weil obwohl die Klinik das von sich behauptet, würden sie angeblich so was wie mich nicht behandeln.

Ich habe Angst davor, woanders zu schlafen wegen der Angst, aber ich würde es tun, wenn es mir danach besser geht. Allerdings findet man als Kassenpatient selten Plätze bei Akutkliniken bzw. meine Krankenkasse rufe ich sehr oft an und trotz Dringlichkeitscodes etc. gibt es immer keine Plätze. Sehr schade.

Dankeschön für die Tipps.
ich wünsche dir einen schönen Tag.

LG

@Drkingschultz Dankeschön für die Antwort.

Ich stelle mich regelmäßig der Angst, aber es gibt auch Tage, da geht es mir aufgrund der physischen Symptome so schlecht, dass ich mich körperlich und seelisch erschöpft fühle.

Ich kenne das, sich der Angst stellen dann wird es besser, aber leider verschwindet die Angst nie. Es ist immer ein Aushalten und nicht ein den Moment geniessen.

LG ich wünsche dir noch einen schönen Tag

Zitat von Ilovedogswuff12:
Allerdings findet man als Kassenpatient selten Plätze bei Akutkliniken bzw. meine Krankenkasse rufe ich sehr oft an und trotz Dringlichkeitscodes etc. gibt es immer keine Plätze.


Kann ich so nicht bestätigen (NRW). Ich habe in meinen beiden Krisenzeiten am nächsten bzw selben Tag nach Anrufen in der Klinik einen Platz gehabt und das liegt sicher nicht an meinem hohen Alter.
Ruf die Klinik(en) an, die für dein Einzugsgebiet zuständig sind, erzählen wie dringendes es ist und vielleicht kannst du rasch kommen bzw lass dich auf die Warteliste setzen.

Ja, Rückschläge gibt es leider.

Aber merkst du, wenn du in einer Situation Angst hast und die Panik hochkommt, dass sie sich steigert und irgendwann auf hohem Level bleibt und dann wieder absinkt?

@Perle das mit dem Titel ist übrigens ein Zitat aus einem Lied. Ich wusste nicht genau, wie ich meinen Beitrag nennen sollte.

@Drkingschultz ja. Allerdings hält dieses Level an Angst bei mir in Situationen, die mich sehr stressen mindestens 6 Stunden an. Einfach sitzen und Aushalten geht da nicht wirklich. Absinken tut es immer nur sobald die Situation vorbei ist und wenn sie gut gelaufen ist.

Also keine Panikattacken, eher so eine generalisierte Angst und beständiges diffuses Angstgefühl.

@Pauline333 dann hast du Glück gehabt. Ich bekomme nirgends Plätze obwohl wir mehrmals die Woche anrufen auch NRW und Formulare ausfüllen etc.

LG

@Drkingschultz ja richtig. Allerdings findet die Panik in meinem Kopf trotzdem statt

Ich glaube trotzdem, dass es dir hilft, möglichst viel zu machen und möglichst wenig (allein) Zuhause zu sitzen.

Da du ja im Moment auch die Zeit hast, kannst es dir ja frei einteilen. ausgehen, spazieren, Kleinigkeiten unternehmen .Auch oder gerade wegen des Angstgefühls.

Wenn du dich lange einigelst, wird es sich eher verstärken und du kommst in eine Grübelspirale.

@Drkingschultz Dankeschön. Ich versuche es. Auf meinem Dorf kann man nicht viel machen. Und ohne Führerschein komme ich hier nicht weg. Aber ich nehme jede Möglichkeit an, mich meiner Angst zu stellen.

Weiss ich doch. Ich habe mein Leben lang aufm Dorf gewohnt.

Noch ist das Wetter schön, schnapp dirn Fahrrad und fahr los. Gibt einem auch ein bisschen das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit.

Irgendwas geht immer. Du magst doch Hunde? Hast du einen? Wenn nein aufm Dorf gibts immer Hunde. Irgendwer freut sich, wenn du seinen Hund ausführst und du machst was Nützliches. Das hebt das Selbstwertgefühl.

Hast Du eine PIA in der nächstgelegenen Stadt (Psychiatrische Institusambulanz)? Kannst ja mal googeln. Die können auch Kontakte zu Kliniken herstellen.

Zitat von Ilovedogswuff12:
@Pauline333 dann hast du Glück gehabt. Ich bekomme nirgends Plätze obwohl wir mehrmals die Woche anrufen auch NRW und Formulare ausfüllen etc. LG ...


Noch nichtmal Warteliste?
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@Pauline333 die sagen dass ich das lassen soll, weil ich vor drei Jahren eh nichts kriege.

Zitat von Ilovedogswuff12:
@Pauline333 die sagen dass ich das lassen soll, weil ich vor drei Jahren eh nichts kriege.


Hä? Lass dich nicht abspeisen, sondern auf die Warteliste setzen. Das kann vielleicht tatsächlich Wochen dauern, aber keine Jahre. Und wie kann es sein, dass eine Klinik einem abrät, auf einen Klinikplatz zu warten?
Oder sagst du ihnen, dass du unsicher bist, ob du stationär gehen sollst, weil es dir prinzipiell noch gut geht? Spielst du die Situation eventuell herunter?

Wenn du wirklich stationär gehen willst, mach die Dringlichkeit klar und lass dich auf die Warteliste mit entsprechender Prio setzen.
Spann deinen Hausarzt und Psychiater ein, dass die versuchen, ein gutes Wort einzulegen oder dir eine Bescheinigung geben für Dringlichkeit.

@Pauline333 was denn für einen psychater? Ich kriege ja nichtmal einen, weil es keine Termine gibt. Was soll ich denn noch tun? Ich rufe ständig irgendwo an und werde abgelehnt. Das ist auf Dauer auch echt deprimierend. Und ich warte schon ein Jahr. Das ist unzumutbar. Ich möchte ja schließlich auch weiterleben wie jeder andere auch.

A


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