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Hallo,

ich bin neu hier, mein Thema das ich mit mir trage ein altes. Neu ist die Angst davor, dass all das was ich hinter mir gelassen habe, wieder in den Startlöchern steht.
Ich hatte vor einer Woche seit längerer Zeit wieder eine Art Panikattacke, heulend von allem überfordert und unfähig das abzustellen. Seit dem sitzt mir das im Nacken, die Angst, die Angst vor der Angst und die Panik demnächst gar nicht mehr leistungsfähig zu sein und gerade jetzt muss ich durchhalten.
Ich habe mich gerade selbst so satt. Irgendwann muss doch gut sein. Irgendwann darf es mir doch auch mal einfach nur gut gehen.
Ich hatte vor Jahren schon mal Depressionen und Angstzustände, war in Therapie und habe sogar meinen Job gewechselt bzw. ich bin noch dabei. Ich habe mich vor Jahren schon einmal damit rein geritten, dass ich mich dermaßen überfordert habe. Jetzt ist es aufgrund von Stress und Druck den ich habe aber mir auch selbst mache wieder wie am Anfang vor Jahren. Aber ich kann mich jetzt nicht raus nehmen, ich muss noch durchhalten bis September und dann kann ich ein anderes Leben beginnen. Etwas worauf ich die letzten Jahre so hart hin gearbeitet habe.
Hat jemand von euch Ideen für mich? Ich komme gerade nicht selbst drauf, wie ich es schaffe, mich zu beruhigen und mir zu sagen, dass alles gut wird.

05.02.2023 01:07 • 05.02.2023 x 2 #1


3 Antworten ↓


@Feingeistin
Hallöchen
Ich schreibe dann sofort alles positive im Leben auf. Das es mit gut geht das die Kinder gesund sind usw… das holt mich dann meisten runter und ich beruhige mich. Letztens war es wieder so arg das ich dachte ich verliere mein Versand so ein mentalen Absturz. Ich habe dann die ganze Zeit zu mir gesagt mir geht es gut mir geht es gut. Mit fester Überzeugung. Es geht dir gut mach das nicht durch deine negative Gedanken kaputt. Fühl dich gedrückt Kopf hoch
mein Arzt hat mir ein Buch empfohlen
sorgen dich nicht, lebe das werde ich mir auch besorgen

A


Die Angst, dass alles wiederkommt

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Hallo Elif,

danke für deine lieben Worte! Das mit den positiven Dingen aufzuschreiben versuche ich auch, allerdings greift das nicht mehr, wenn es gerade ganz dunkel ist. Ich habe Tage da kann ich das Positive sehen und auch fühlen und dann wieder gar nicht. Es ist so furchtbar anstrengend diese negativen Gedanken loszuwerden.
Ich war heute Nacht auch noch im Internet shoppen und habe mir ein Arbeitsbuch über Resilienz geordert, mal sehen ob mir das weiterhilft.
Erzähle mir gerne, ob das Buch was dir dein Arzt empfohlen hat, weiterhilft.
Ich drücke dich zurück

Hallo und willkommen,

Zitat von Feingeistin:
...mein Thema das ich mit mir trage ist ein altes. Neu ist die Angst davor, dass all das was ich hinter mir gelassen habe, wieder in den Startlöchern steht.

Vielleicht hilft Dir folgende Sichtweise:

1. Ein Thema ist nicht isoliert, also für sich allein, getrennt von Dir bzw. Deinem Leben zu betrachten. Das Thema bist immer auch ein großes Stück weit Du.

2. Ergo ist das mit dem Hinter-sich-lassen eher ein Wunschgedanke als Realität. Wie sollte man sich hinter sich lassen?

Damit will ich nicht sagen, dass man sich nicht ständig verändert, aber dieses für alle Mal abhaken sehe ich als Illusion und deshalb als eher nicht hilfreich an. Jedes Thema kann zu gegebener Zeit wieder akut (aktuell) werden und wir dürfen unser seither gelebtes Leben nutzen, um anders damit umzugehen und etwas anderes daraus zu lernen. Diese Perspektive ist eine völlig andere als die Vorstellung, von einem ad acta gelegten Problem wieder eingeholt zu werden.

Zitat von Feingeistin:
Ich habe mich vor Jahren schon einmal damit rein geritten, dass ich mich dermaßen überfordert habe. Jetzt ist es aufgrund von Stress und Druck den ich habe aber mir auch selbst mache wieder wie am Anfang vor Jahren.

Obacht! Nur weil die objektiven Umstände den damaligen ähneln, ist die Situation heute nicht die selbe. Vertraue auf das, was Du unterbewusst seitdem gelernt hast. Oft kann man das Gelernte nicht formulieren oder konkret abrufen, doch es ist da, es begleitet Dein Erleben.

Zitat von Feingeistin:
Aber ich kann mich jetzt nicht raus nehmen, ich muss noch durchhalten bis September und dann kann ich ein anderes Leben beginnen. Etwas worauf ich die letzten Jahre so hart hin gearbeitet habe.

Mit dieser - zwar verständlichen - Einstellung machst Du Dir auch viel Druck! Die kommenden Monate erscheinen wie der Hillary Step am Mount Everest. Du hast die Aussicht, dass nur der Gipfel zählt (das Erreichen des anderen Lebens) und der Weg dorthin zäh und nahezu unüberwindbar wird.

Diese Sicht ist jedoch lediglich ein Konstrukt. Wir blicken immer auf den gesamten Weg aber gehen (durchleben) tatsächlich nur immer jetzt ein gewisses, zu bewältigendes Stück!

Du kannst jeden Tag bis dahin auch bereits als einen Teil Deines anderen Lebens begreifen, denn die Richtung stimmt ja bereits. Wenn Du den Gipfel erreicht hast und zurück blickst, wirst Du den hinter Dir liegenden Weg mit anderen Augen sehen, als jetzt. Ein vorheriges Abwägen ist also nicht nur anstrengend sondern auch technisch sinnlos...

Zitat von Feingeistin:
Das mit den positiven Dingen aufzuschreiben versuche ich auch, allerdings greift das nicht mehr, wenn es gerade ganz dunkel ist. Ich habe Tage da kann ich das Positive sehen und auch fühlen und dann wieder gar nicht. Es ist so furchtbar anstrengend diese negativen Gedanken loszuwerden.

Versuche mal, die Dinge weder positiv noch negativ zu sehen. Du musst zugeben, dass vieles, was mal als negativ empfunden wurde, sich längerfristig als positiv rausstellte (und andersrum natürlich auch). Doch mit unserer ständigen Bewerterei nehmen wir dem Leben seine Vollständigkeit. Es genügt, die Überschrift (den Gipfel) zu wissen - Du wirst unbeirrt darauf zugehen, wie ein Fluss seinem ihm entsprechenden Flussbett folgt.

Zitat von Feingeistin:
Ich komme gerade nicht selbst drauf, wie ich es schaffe, mich zu beruhigen und mir zu sagen, dass alles gut wird.

Wenn Du Dir sagst, dass alles gut wird, schaffst Du ein ungutes bzw. noch-nicht-gutes Jetzt...! Lass gut und werden weg. Sei einfach (gut) .




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