So, jetzt ist etwas mehr Klarheit drin und Aussagen mit denen ich auch mal arbeiten kann. War gerade bei einer Psychiaterin, die allerdings eher eine reine Pillenwerferin ist. Mit Benzos kennt Sie sich gar nicht aus, verteufelt sie pauschal und ging kaum auf meine Schilderungen ein. Wollte mir dann ein Hardcoreneuroleptikum aufschreiben. Und Sie meinte, warum ich mich an so harte Sachen rantraue (Rivotril) aber an so schwache nicht. Ich erklärte, dass ich doch die schwachen Sachen genommen habe (Amisulprid, Sertralin) und ich OHNE den Beipackzettel VORHER zu lesen die wildesten Nebenwirkungen bekam die meine Angst weiter gefüttert oder wieder VOLL aufgerissen haben. So schlimm wie nach dem Entzug des Amisulprid ging es mir ja nicht mal nach dem Entzug des Rivotril. Darauf ging Sie gar nicht weiter ein.
Zum Glück erreichte ich dann den Arzt der mir damals beim Entzug vom Tavor erfolgreich geholfen hat und meine Geschichte inkl. meiner Empfindlichkeit kennt. Und der sagte ganz klar: Sie haben super abgesetzt, alles sinnig nach Plan. Nach einigen Tagen kam dann ein Flash, das ist schlicht ein Rückfall. Ihr Kopf hat NICHT nach Mehr, mehr, mehr geschrien, aber der Körper hat sich gemeldet. Und es ist biologisch vollkommen normal, dass man danach erst mal eine höhere Dosis braucht um überhaupt eine Wirkung zu empfinden - warum das so ist weiß man nicht, aber Sie sind mit Ihrer Wahrnehmung kein Sonderfall.!
Seine Empfehlung (und ihm vertraue ich): Das Rivotril in der Dosis bis max. 8 Tropfen ansetzen und nicht so kleckern, also ruhig am Morgen 5 Tropfen direkt nehmen um den Tag abzufangen (bei mir ist es nach dem Aufstehen am Schlimmsten mit den Zuständen). Und dann ganz langsam, ganz in Ruhe und OHNE sich über die Einnahme zu ärgern herunter fahren. Sich keinen Entzugsstress machen. Wenn ich merke das dann die Unruhe kommt, das Lyrica ganz, ganz langsam einschleichen, MAX 20mg am Tag über mehrere Gaben verteilt. Allerdings KANN auch das Lyrica ein Suchtpotential mit sich bringen, einige missbrauchen dass um sich zu berauschen (okay, andere berauschen sich mit Hustensaft). Wenn ich also das gefühl habe, ich wollte immer mehr von dem Zeug dann sollte ich mich umgehend melden.
Ich werde diese Strategie nun fahren, das Benzo einfach weglassen ist zu gefährlich und ich muss mich an einen Plan halten. Und da der Plan damals mit dem gleichen Arzt wunderbar funktioniert hat, ist eben auch ein Vertrauen da - was bei mir sehr, sehr wichtig ist. Sicher, einige mögen jetzt rufen: Lass am besten alles weg, aber in diesem Fall und im Falle von Benzos ist das nicht so leicht umzusetzen bzw. kann unter Umständen auch nach hinten losgehen. Übrigens: Die Psychiaterin meinte: Ich schreibe Ihnen jetzt auch kein Rivotril mehr auf, Pech! - dabei habe ich NICHT danach gefragt. Man stelle Sie nur mal vor was wäre, wenn ich jetzt nichts mehr im Haus hätte. Sie hätte mich dann direkt in die Klinik geschickt - in der Klinik deren diensthabener Arzt meinte, dass ich mit meinem Krankheitsbild 1) in der Klinik falsch bin weil es mich zu sehr triggert und in der sie 2) bei solchen Fällen AUCH Rivotril geben, damit der Patient erst einmal zur Ruhe kommt, überhaupt ansatzweise therapierbar ist.
Wenn man sich das mal logisch durchdenkt, eigentlich ein Irrsinn. Ich hoffe jetzt auch bald auf einen Therapieplatz und muss nun versuchen, mich NICHT über die Einnahme des Rivotril zu ärgern sondern es zuzulassen, mich zu stabilisieren und mehr und mehr Sport zu machen, einfach um auch den Geist mit Disziplin zu stärken. Und ich brauche in meinem Fall eine Vertrauensperson, da ich mir selbst eben aktuell noch nicht so vertrauen kann. Übrigens: Auch von Baldrian kann man THEORETISCH abhängig werden, wenn man das Gefühl hat es geht nicht mehr ohne. Bei mir wirkt das aber leider nicht. Was mir aber gut tut ist die Osteopathie, da fahre ich runter, bin entspannt und das hält sogar einige Tage an, auch mein Nacken zieht und zwackt danach nicht mehr. Das werde ich mir weiter gönnen. Wenn ich 150 Euro im Monat verrauche (schaffe es nicht ohne im Moment), dann sollte es mir durchaus 100 Euro wert sein etwas Gutes für mich zu tun (oder tun zu lassen).
Ich danke Euch für Eure Rückmeldungen und Sichtweisen....
21.01.2013 12:01 •
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