ich bin neu hier.
Bin weiblich, 56 Jahre alt und beschreibe mich kurz.
Ich habe meine beiden Jungs alleine groß bekommen und seit Juli ist nun auch der Jüngste versorgt, ist bei der Marine und manchmal am WE zu Hause.
Ich komme aus einem äußerlich korrekten Elternhaus, innen sah es anders aus, es herrschte Willkür und Gewalt, auch seelische.
Mit Depressionen hatte ich schon relativ früh zu tun, sie brach so richtig mit der Schwangerschaft des 2. Sohnes aus.
Dass ich Angst und Panik hatte, wollte ich lange nicht sehen.
Heute weiß ich, dass diese schon sehr lange in mir schlummert.
So wie der Schwindel und das torkeln, als ich einen langen, einsamen Weg lief, kurz nachdem ich mit 19 zu Hause auszog. Später, als ich meinen Führerschein hatte, bekam ich zusehends Probleme Autobahn zu fahren. Monotone Strecken ohne großen Verkehr war ein Horror. Einmal, als ich mit meinem Ältesten von meiner Omi zurück hatte ich plötzlich das Gefühl ohnmächtig zu werden und ich musste lange pausieren, bis ich weiter fahren konnte.
Meine erste Panikattacke bekam ich während des Kellnerns in einer Kneipe, ich musste den Krankenwagen rufen, weil ich dachte, ich bekäme einen Herzinfarkt. Kurz darauf passierte Ähnliches, als ich mit meinem damaligen Freund und meinem Jüngsten im Restaurant saß. Die Panikattacken gingen nach der Trennung von meinem Freund, der zu Gewalt neigte.
Vor ca. 5 Jahren hatte ich einen Zusammenbruch, als ich zu einem Relegationsspiel meines Lieblingsvereins im Stadion war und es nur noch Plätze in der Kurve gab. Dort steht man eng auf eng, die meißten Alk.. Ich kam aus der Nachtschicht, frühstückte und ging mit meinem Sohn dort hin. Plötzlich setzte ein heftiger Schwankschwindel ein, ich kämpfte mich zum Ausgang, zum Sanitäter.....dort erbrach ich, kalter Schweiß, Zittern.
Da begann dann die Suche: was ist los mit mir? Auto fahren ging lange nicht, das Bild vor mir schwankte. Man untersuchte die Ohren, das Gehirn, das Herz....ja, ich hatte einen Bandscheibenvorfall im HWS Bereich, aber das könne die Symptome nicht erklären.
Kurz vor dem Zusammenbruch habe ich so eine innere Stimme gehabt die mir immer wieder sagte du hast Angst. Ich konnte damit nichts anfangen.
Jedenfalls landete ich nach vielen Umwegen dann bei einem Neurologen/Psychiater, der mir sagte, dies sei ein Phobischer Schwindel. Ich nehme Medikamtente: Venlafaxin 75 mg 1 mal , Trazodon 25 mg zum schlafen.
Seit ca. 3 Wochen hat sich alles verschlimmert. Ich schlafe viel, bin unkonzentriert..nehme wohl an, dass sich wieder eine depressive Phase dazu gesellt hat.
Wenn ich einkaufen gehe bin ich schweißgebadet, ein Bewerbungsgespräch gestern (war sehr nett) war für mich wie Schwerstarbeit.
Aber ich bin da nicht so typisch, ich meide nicht unbedingt Situationen, aber ich leide richtig körperlich, auch mit Rückenschmerzen, Gangunsicherheit, Schwindel...
Wer kennt Ähnliches? Wer hilft mir weiter?
Liebe Grüße,
Bettina
16.11.2018 17:15 • • 26.11.2018 x 1 #1