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Zitat von Grace_99:
Es ist kein Spaziergang, es geht wirklich ans eingemachte, aber mich hat es voran gebracht.

Ja, das hat mein Therapeut auch gesagt. Er meint, es wird erstmal schlimmer als die Erkrankung an sich, aber danach hat man einen besseren Zugang zu sich selber und kann mit den Sachen anders umgehen.

Ich weiß sonst allerdings gar nicht, was ich erwarten soll. Macht man da auch Arbeitsblätter und Aufgaben und so?

Das macht jeder Therapeut anders. Jeder hat seinen Stil, seine Arbeitsweise. Das kann Dir wahrscheinlich keiner vorher sagen, wie Dein Therapeut im Detail die Stunden ausfüllt.

Ich muss nie Arbeitsblätter oder sowas machen. Aber wir machen auch wenig Schematherapie, weil ich es nicht so leiden kann.

Wenn Dir Dein Therapeut sympathisch ist, wird es gut werden. Die Chemie muss stimmen zwischen Euch.

Meine Erfahrungen mit Schematherapie waren nicht so dermaßen prall. Deshalb bin ich kein großer Fan von Schematherapie. Das hängt aber sehr davon ab, was der Therapeut mit Dir machen wird.

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Diagnosenfindung Borderline oder bipolare Störung

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Zitat von Narima:
Ja, das hat mein Therapeut auch gesagt. Er meint, es wird erstmal schlimmer als die Erkrankung an sich, aber danach hat man einen besseren Zugang zu ...

Dein Therapeut hat Recht, wollte nur keine Angst machen.

Ich bin ungebremst auf dem Boden aufgeschlagen und habe mich so schlecht gefühlt.

Aber nachdem alles quasi offen lag, konnte ich anfangen mit der Arbeit und es wird wirklich besser.

Ja, am Anfang, als die Modi erklärt wurden, gab es Aufgaben und Arbeitsblätter.

Dein Therapeut wird ja auch noch andere Sachen können und nicht nur Schematherapie.

Es ist immer ein Mix aus verschiedenen Elementen.

Freu' Dich doch jetzt einfach mal, dass der Ärger mit dem Gutachter überstanden ist.... Das ist doch auch was, oder?!

Ich mag aus der Schematherapie z.B. die Stühledialoge nicht und manche Rituale nicht... Es ist mir alles zu kompliziert und zu viel. Aber einzelne Elemente aus der Schematherapie, die gekonnt eingesetzt werden, bringen dann sehr viel. Wo es mir richtig gestunken hat, war, wenn z.B. der Strafende vernichtet werden sollte... Da hört es bei mir auf! Meine Schematherapeutinnen, die damals stationär hatte, waren aber auch zwei oberblöde Hühner.... Die haben in alles und nichts was reininterpretiert, was gar nicht da war. So darf man das eben nicht machen.

Ich bin sicher, Dein Therapeut wird es gut machen. Es klingt für mich sehr danach. Er hat ja auch den Gutachter souverän abhandeln können. Auf mich macht er einen guten Eindruck.

Meine Erfahrung: Mit dem Straf-Modi diskutiert man nicht, da kann ein gepflegtes Halt die Fre sse in die Richtung gehen. So arbeitet meine Therapeutin.

Ich wünsche dir, dass es dir hilft und darauf kommt es schließlich an.

Es soll auch nicht so rüberkommen, dass ich mich nicht freue.
Aber durch die Zwänge versuche ich mich abzusichern, damit ich nicht die Kontrolle verliere.

Aber klar, jeder Therapeut arbeitet anders , aber es ist schon spannend, die Erfahrungen von anderen zu hören, wenn man selber damit noch keine Berührungspunkte hatte und sich wenig vorstellen kann.

Mein Therapeut ist ja relativ frisch aus dem Studium , am Anfang fand ich das sehr schwierig, weil er so nach Lehrbuch alles abgefragt hat und ich kaum frei reden konnte. Nach den 5 Sitzungen jetzt weiß ich das aber zu schätzen , weil ich das Gefühl habe, er geht eben lehrplanmäßig vor aber trotzdem auf die einzelne Person bezogen. Das gibt mir ein Gefühl von Sicherheit.

@Narima

Also, man kann bei keinem Therapeuten vorher eine Garantie abgeben. Das muss sich ja auch immer zwischen dem Therapeuten und der Patientin finden.

Der Vorteil bei den jungen Therapeuten ist, dass sie einfach eine sehr gute aktuelle Ausbildung mitbringen. Sie sind meistens auch sehr motiviert, weil sie einfach anders sozialisiert sind als die Vorgängergeneration. Die kennen sich mit dem Entstehen von psychischen Erkrankungen heute viel besser aus. Das Psychologiestudium ist immer mehr von den Geisteswissenschaften in die Naturwissenschaft übergegangen. Und das macht viel Unterschied aus. Dazu können sie meist kräftetechnisch punkten. Und der Rest ergibt sich einfach durch's Kennenlernen.

Alles in Allem hört sich das immer gut an, was Du über diese Therapie/den Therapeuten berichtest.

Schematherapie passt für typische Problemlagen ganz gut.

Einen Strafenden gibt es nicht bei jedem Menschen. Das wird in der Schematherapie oft nicht erwähnt, dass solche typischen Anteile nicht bei jedem Menschen vorkommen müssen. Ich habe keinen Strafenden und es hat mich so genervt, dass die dauernd darauf rumgeritten sind. SO NICHT! Aber wenn man einen von den richtig guten Schematherapeuten erwischt hat, dann sind die Patienten immer hochzufrieden.

Ich hatte damals zwei Therapeutinnen, die mir voll auf den Sender gingen mit dem Strafenden. Überall haben sie den bei mir gesehen und wahrgenommen und wollten ihn bekämpfen und entmachten. Davon habe ich heute noch ein Trauma . Und mein Einzeltherapeut und ich haben uns dann angeguckt und ich habe nur mit dem Kopf geschüttelt. Und er hat dann den beiden Kolleginnen gesagt: Ich sehe auch keinen Strafenden bei ihr!... Die sind bald vom Stuhl gefallen, weil er es auch blödsinnig fand.

Wenn solche Sachen schief gehen, immer versuchen, mit dem Therapeuten zu reden und zu erklären, wie es wirklich ist. Wenn er gut ist, geht er drauf ein.

Das klappt schon. Wenn der so jung ist, dann will er es gut machen und wird aufpassen. Das wird bestimmt eine schöne Therapie.

Zitat von Narima:
Es soll auch nicht so rüberkommen, dass ich mich nicht freue. Aber durch die Zwänge versuche ich mich abzusichern, damit ich nicht die Kontrolle ...

Schön das du dich drauf einlassen kannst und du ein Gefühl von Sicherheit bei deinem Therapeuten hast, das ist die halbe Miete

Meine Therapeutin ist z. B. Mitte 60. Merkt man kein Stück, weder im Aussehen noch in den Ansichten, im Gegenteil sie ist mega empathisch, Lebenserfahrung hoch 10 und bildet sich immer weiter.

Sie genießt einen exzellenten Ruf und die Wartezeit war nicht ohne, aber ich wollte nur mit ihr arbeiten und daher hat sich das warten gelohnt.

Mir geht es ähnlich wie dir, ich fühle mich mit ihr sicher.

Ich habe das erste Mal 2012 nach eine, Schematherapeuten gesucht, aber da gab es noch so gut wie keine. In großen Zentren wie Berlin gab es so die ersten. Und 2014 war ich dann in einer Schematherapie-Klinik, aber das ging nicht gut. Danach habe ich ambulant Schematherapie gemacht, aber lief nicht gut. Dann habe ich 2016 versucht, bei den Schematherapeuten unterzukommen, aber die haben alle abgelehnt, weil sie keine Traumatherapeuten waren und die Schematherapie aus ihrer Sicht das nicht konnte. Dann hatte ich 20218 meinen nächsten Therapeuten, der auch Schematherapeut und Traumatherapeut war und jetzt habe ich den neuen seit letzem Jahr, der auch Schematherapeut und Traumatherapeut ist. Ich habe also einiges an Schematherapie im Hintergrund. Wir machen es aber wenig. Bei uns stehen die Traumasachen im Fokus.

Und ich denke, dass Du mit dieser Therapieform eine reale Chance hast, was zu erreichen. TfP war für Dich ganz falsch und eine rein kognitive VT ist auch nicht ausreichend. Diese ersten Therapien haben Dir sicher auch ein bisschen was gebracht, aber im Prinzip waren die für Dich falsch. So läuft das leider in den meisten Fällen...

Ich habe ja insgesamt 2 x VT, 1 x tiefenpsychologische Therapie und 2 x Allgemeine Therapie in der TK gemacht (wobei die auch eher VT arbeiten).
Dort ging es immer um meine Zwänge. Ich habe damals schon gesagt, das die Zwänge aus Angst resultieren, aber das hat man nicht wahrgenommen. Man hat sich immer nur gewundert, dass ich auf Lösungen nicht reagiert habe bzw meine Ängste dann Wege drum rum gefunden haben. Das würde ja sonst bei jedem klappen.

Die Folge war, dass ich nach den Therapien immer wieder arbeiten wollte, weil ich dachte, es ist ja anscheinend alles behandelt, aber nie länger als 3 Monate durchgehalten habe und dann wieder in die Spirale zurück gefallen bin. Deswegen habe ich immer so Wert auf die Diagnosen gelegt, weil ich ja auch gemerkt habe, ich werde nicht richtig behandelt.
Bei manchen Vorgesprächen wurde ich als therapieresistent abgetan.

Das ich noch nicht aufgegeben habe, verwundert mich manchmal wirklich.

@Narima

Leider passiert das immer noch ganz vielen Leuten, dass sie viele Therapien machen, die einfach nicht richtig wirken, weil sie nie richtig gepasst haben.

An eine bipolare Störung glaube ich bei Dir immer noch nicht. Aber Dein Therapeut ist fähig und dann lass' ihn mal seinen Job machen. Dann wird sich sicher vieles klären und auch einrenken.

Die richtigen Diagnosen zu bekommen, ist schwer. Bei manchen klappt das super und sie kommen gleich bei guten Leuten raus. Und andere landen an einer schlechten Stelle und werden falsch eingeschätzt. Die kämpfen dann ewig rum, bis sie wieder auf die richtige Spur kommen.

Schematherapie muss nicht hart sein. Das ist bei jedem unterschiedlich. Z.B. über EMDR gibt es auch viele Horrorgeschichten. Ich hatte EMDR und bei mir war das gar nicht belastend und hinterher auch nicht schlimm. Das ist total selten, dass es so wenig mit einem macht. Man könnte dann meine, das wäre Kleinkram gewesen, der da bearbeitet wurde. Aber das war es nicht. Mein Traumatherapeut hat fast geheult in der Stunde, der hatte schon das Wasser in den Augen stehen..

Ich habe bei Deinem Therapeuten ein extrem gutes Gefühl. Vielleicht wird Deine Therapie sogar richtig schön.

Für Zwänge gibt es auch ein gutes Arbeitsbuch. Hast Du Interesse, dann suche ich es nochmal raus. ist aus MKT.

Ach ja, jetz habe ich das vergessen, was ich eigentlich schreiben wollte:

Nein, Du bist sicher nicht therapieresistent. Du hattest nicht die richtigen Therapien.

Und ja, aufgeben will man. Aber die Option hat man nicht. Auch nach 20 Therapien wird man nicht aufgeben, sondern umso mehr versuchen, doch da rauszukommen. Wenn Erkrankungen einen bestimmten Schweregrad erreicht haben, dann wird das Leben dadurch zur Qual. Und das kann man nicht aushalten, deswegen wird man immer weitermachen, bis man entweder eine brauchbare Lebensqualität erreicht hat, niemand mehr die Therapie finanziert, man keinen Behandler findet oder bis man so krank ist, dass Psychotherapie nicht mehr geht oder man tot ist.

Eine wirkliche Option ist Aufgeben nur für die, die genug Geld haben, um sich zur Ruhe zu setzen und die auch noch im privaten Umfeld jemanden haben, der sie trägt und sich kümmert. Und auch dann darf die Erkrankung nicht so schlimm sein, sonst wird es auch dann nicht ohne Kliniken und Therapien gehen.

Ich will auch nicht aufgeben.
Mein Ziel ist es, wieder berufstätig zu werden ohne dabei abzurutschen.
Und sei es nur 520 Euro Basis.
Ich möchte mir und allen Zweiflern in der Familie zeigen, dass ich das schaffen kann.

Mal ganz davon abgesehen, dass ich wieder eine Lebensqualität haben möchte, die nicht nur durch Medikamente halbwegs erträglich ist, auch wenn ich natürlich dankbar bin, dass es Medikamente gibt.

@Narima

Du brauchst auch nicht aufgeben. Du hast noch viele Optionen. Auch mit dieser Therapie, die jetzt kommt, ist nur ein Anfang gemacht. Wenn es Dir danach noch nicht ausreichend gut gehen sollte, dann geht danach noch mehr. Mit einer Psychotherapie erwischt man oft noch nicht alles. Mach' Dir jetzt keine Sorgen mehr. Du bist auf dem richtigen Weg. Und der Rest wird sich alles finden.

Ich denke, dass Du wieder arbeiten kannst und ich denke, dass es auf Teilzeit rausläuft und vielleicht sogar mehr.

Ich bin mir sicher, dass Du bei diesem Therapeuten sehr gut aufgehoben bist.

Vielleicht interessiert Dich das da?


https://www.amazon.de/Erfolgreich-gegen...150sr=8-6

EMDR hatte ich auch und kann nur Gutes davon berichten, hat mir sehr geholfen.

Weißt du denn wann es los geht?
Sponsor-Mitgliedschaft

Ne leider nicht.
Ich kriege erst neue Termine, wenn die KK sich gemeldet hat, bisher hat ja nur der Gutachter gesagt, er befürwortet die Therapie. Die Bewilligung habe ich noch nicht.

Und @Kosmos mit dem Buch schaue ich mal!

Zitat von Narima:
Ne leider nicht. Ich kriege erst neue Termine, wenn die KK sich gemeldet hat, bisher hat ja nur der Gutachter gesagt, er befürwortet die Therapie. Die Bewilligung habe ich noch nicht. Und @Kosmos mit dem Buch schaue ich mal!

Ja, schau' mal danach. Es soll sehr gut sein bei Zwängen. Ich kann es nicht beurteilen, weil ich habe keine Zwänge.

Es ist ein Selbsthilfemanual, also für Patienten geschrieben. In anderen Ländern wird Psychotherapie nicht einfach so bezahlt. Viele Menschen können sich dort eine Therapie bei einem Therapeuten nicht leisten und deshalb liegt in anderen Ländern viel mehr Aufmerksamkeit auf Selbsthilfe und Eigentherapie.

Wenn Du noch keine Termine hast, dann schreib' doch hier ein bisschen. Bei der einen oder anderen Frage können Dir sicher User weiterhelfen, die schon mehr Erfahrung mit Therapie haben und sicher können auch einige berichten, was und wie es besser wurde.

Außerdem muss man sich auch immer selbst wieder klar machen, dass es immer weiter geht. Selbst wenn eine Therapie nicht erfolgreich war, gibt es immer noch was, womit man weiterkommen kann. Aus den Zeiten, dass Menschen für immer psychisch krank bleiben müssen, sind wir raus. Natürlich hat nicht jeder Mensch die gleiche Chance, sich zu verbessern. Aber es gibt immer mehr und immer bessere Hilfemöglichkeiten/Therapiemöglichkeiten...

Es ist jetzt mal Zeit, dass die Verzweiflung zurückgedrängt wird und die Hoffnung übernimmt. Es gibt berechtigten Grund dran zu glauben, dass es sich verbessern wird.

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Dr. Christina Wiesemann
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