Liebe Leser,
wie es der Titel schon vermuten lässt, leide ich derzeit vermehrt unter Panikattacken.
Angefangen hat alles an dem Tag, an dem mein Vater gestorben ist. Ich bin ihm sehr nahe gestanden und als Kind hatte ich oft das Gefühl, er wäre der einzige Mensch in meiner Familie, der mich akzeptiert, wie ich bin und auch versteht. Als er starb war ich 19 Jahre alt. Das ist inzwischen 8 Jahre her. Damals bin ich eine Zeit lang jede Nacht mit Herzklopfen aufgewacht und hatte das Gefühl, ich bekäme einen Herzinfarkt. Nachdem ich beim Arzt war, der mir gesagt hat, dass mein Herz komplett gesund ist, ging es mir etwas besser, aber ganz verschwunden war es noch immer nicht. Daher hab ich zu dieser Zeit immer meinen Exfreund gebeten, bei mir zu übernachten, da ich keine Lust hatte, Schlaftabletten einzunehmen und es oft schon reichte, wenn jemand da war.
Mit der Zeit ist es natürlich besser geworden. Ich habe den Tod meines Vaters überwunden, aber die dadurch ausgelöste Panikstörung an sich ist mir leider geblieben. Nicht selten verspüre ich innere Unruhe oder bilde mir etwas ein, das meinen Körper für einen Moment erstarren lässt, bevor das Herzklopfen wieder losgeht. Manchmal muss ich auch weinen, da ich mir nicht zu helfen weiß. Es ist nichts passiert, aber ich habe eben Panik davor, dass etwas geschieht, das ich nicht verkraften würde. Auch, wenn ich in Vollzeit arbeite und normalerweise auch mit dem Geld auskomme und noch dazu keine großen Schulden habe, fürchte ich mich davor, plötzlich obdachlos zu sein. Manchmal bilde ich mir auch ein, ich würde jetzt von der Arbeit aus gekündigt, obwohl es keinen Anlass gibt, dass das geschieht. Es ist auch schon vorgekommen, dass ich etwas über eine Krankheit gelesen habe und Angst hatte, ich könnte diese auch bekommen. Ich bin jedoch niemand, der deswegen ständig zum Arzt springt, da ich ja weiß, dass ich mich nur wieder in etwas hineingesteigert habe.
Was mir aktuell Sorgen bereitet, sind meine Haare. Ich hatte schon immer gefärbte und auch blondierte Haare in verschieden Farben und weiß daher, dass meine Haare viel aushalten. Zudem pflege ich sie sehr gut. Vor sechs Wochen etwa war ich beim Friseur und habe mir eben die Haare färben lassen. Die Friseurin meinte, dass sie sich sehr gut anfühlen und – trotz dem Färben – auch relativ gesund wären. Als ich im Internet dann nachlesen wollte, wie man gefärbte und blondierte Haare am besten pflegt, kamen ein paar Horror-Einträge zum Vorschein, in denen Leute erzählten, sie seien ihnen alle abgebrochen oder ausgefallen. Jetzt hab ich natürlich Angst, dass mir das auch passieren könnte. Ich war inzwischen auch noch einmal beim Friseur, um mich beruhigen zu lassen und die Dame meinte dann, dass eben chemisch behandelte Haare etwas anfälliger sind für Spliss und leichten Haarbruch, aber ich mir keine Sorgen machen müsste, da es nur die Spitzen betrifft und wenn man diese regelmäßig trimmt und in Zukunft nur den Ansatz nachbehandeln lässt, nicht viel passieren kann. Dennoch muss ich jeden Abend vor dem Spiegel kontrollieren, ob sie irgendwie kürzer geworden sind oder nicht. Mein Freund meinte, sie seien unverändert, aber ich hab dennoch diesen Zwang, nachzusehen. Da ich der Überzeugung bin, diese Ängste sind nur hausgemacht, hoffe ich, dass es sich wieder bessert. Denn ich möchte nicht – ohne Grund – zu meiner Naturhaarfarbe zurück, mit der ich mich unwohl fühle. Das mag vielen kindisch erscheinen, aber glaubt mir, ich empfinde es genauso lächerlich und möchte mich einfach nur an meiner neuen Haarfarbe erfreuen.
Danke fürs Lesen!
wie es der Titel schon vermuten lässt, leide ich derzeit vermehrt unter Panikattacken.
Angefangen hat alles an dem Tag, an dem mein Vater gestorben ist. Ich bin ihm sehr nahe gestanden und als Kind hatte ich oft das Gefühl, er wäre der einzige Mensch in meiner Familie, der mich akzeptiert, wie ich bin und auch versteht. Als er starb war ich 19 Jahre alt. Das ist inzwischen 8 Jahre her. Damals bin ich eine Zeit lang jede Nacht mit Herzklopfen aufgewacht und hatte das Gefühl, ich bekäme einen Herzinfarkt. Nachdem ich beim Arzt war, der mir gesagt hat, dass mein Herz komplett gesund ist, ging es mir etwas besser, aber ganz verschwunden war es noch immer nicht. Daher hab ich zu dieser Zeit immer meinen Exfreund gebeten, bei mir zu übernachten, da ich keine Lust hatte, Schlaftabletten einzunehmen und es oft schon reichte, wenn jemand da war.
Mit der Zeit ist es natürlich besser geworden. Ich habe den Tod meines Vaters überwunden, aber die dadurch ausgelöste Panikstörung an sich ist mir leider geblieben. Nicht selten verspüre ich innere Unruhe oder bilde mir etwas ein, das meinen Körper für einen Moment erstarren lässt, bevor das Herzklopfen wieder losgeht. Manchmal muss ich auch weinen, da ich mir nicht zu helfen weiß. Es ist nichts passiert, aber ich habe eben Panik davor, dass etwas geschieht, das ich nicht verkraften würde. Auch, wenn ich in Vollzeit arbeite und normalerweise auch mit dem Geld auskomme und noch dazu keine großen Schulden habe, fürchte ich mich davor, plötzlich obdachlos zu sein. Manchmal bilde ich mir auch ein, ich würde jetzt von der Arbeit aus gekündigt, obwohl es keinen Anlass gibt, dass das geschieht. Es ist auch schon vorgekommen, dass ich etwas über eine Krankheit gelesen habe und Angst hatte, ich könnte diese auch bekommen. Ich bin jedoch niemand, der deswegen ständig zum Arzt springt, da ich ja weiß, dass ich mich nur wieder in etwas hineingesteigert habe.
Was mir aktuell Sorgen bereitet, sind meine Haare. Ich hatte schon immer gefärbte und auch blondierte Haare in verschieden Farben und weiß daher, dass meine Haare viel aushalten. Zudem pflege ich sie sehr gut. Vor sechs Wochen etwa war ich beim Friseur und habe mir eben die Haare färben lassen. Die Friseurin meinte, dass sie sich sehr gut anfühlen und – trotz dem Färben – auch relativ gesund wären. Als ich im Internet dann nachlesen wollte, wie man gefärbte und blondierte Haare am besten pflegt, kamen ein paar Horror-Einträge zum Vorschein, in denen Leute erzählten, sie seien ihnen alle abgebrochen oder ausgefallen. Jetzt hab ich natürlich Angst, dass mir das auch passieren könnte. Ich war inzwischen auch noch einmal beim Friseur, um mich beruhigen zu lassen und die Dame meinte dann, dass eben chemisch behandelte Haare etwas anfälliger sind für Spliss und leichten Haarbruch, aber ich mir keine Sorgen machen müsste, da es nur die Spitzen betrifft und wenn man diese regelmäßig trimmt und in Zukunft nur den Ansatz nachbehandeln lässt, nicht viel passieren kann. Dennoch muss ich jeden Abend vor dem Spiegel kontrollieren, ob sie irgendwie kürzer geworden sind oder nicht. Mein Freund meinte, sie seien unverändert, aber ich hab dennoch diesen Zwang, nachzusehen. Da ich der Überzeugung bin, diese Ängste sind nur hausgemacht, hoffe ich, dass es sich wieder bessert. Denn ich möchte nicht – ohne Grund – zu meiner Naturhaarfarbe zurück, mit der ich mich unwohl fühle. Das mag vielen kindisch erscheinen, aber glaubt mir, ich empfinde es genauso lächerlich und möchte mich einfach nur an meiner neuen Haarfarbe erfreuen.
Danke fürs Lesen!
31.10.2016 14:26 • • 07.11.2016 #1
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