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Hallo Ihr,
ich wollte hier mal meine Erfahrungen im Zuge von der aktuellen Corona-Situation schildern.

Ich litt in den Jahren 2015 und 2016 an einer starken Derealisation, mittlerweile habe ich eigentlich keine Probleme mehr damit, manchmal nur noch durch Triggerpunkte für ein paar Augenblicke lang.
Durch die aktuelle Situation und dadurch das ich zu einer Risikogruppe gehöre, bin ich jetzt in Quarantäne.
Es ist erst der zweite Tag, allerdings breche ich seitdem ich's weiß regelmäßig zusammen, bei dem Gedanken daran so lang nicht berührt zu werden. Ich habe das Gefühl, als würde ich die Berührung brauchen um mich 'echt', 'real' zu fühlen. Als würde ich sonst nicht existieren. Kurz, die Derealisation kommt zurück.
Gibt es hier Leute die vielleicht ähnliche Erfahrungen machen/gemacht haben?
Oder hat jemand Ratschläge für mich?

Mit den liebsten Grüßen,
Tamara

19.03.2020 00:52 • 24.07.2020 #1


3 Antworten ↓


Hallo!

Ich hatte früher in Verbindung mit meiner Angststörung und bei panikattacken öfters mal Gefühle der Derealisation und Depersonalisation. Ich kann das sehr gut nachempfinden. Auch aktuell ohne großartig Angststörung zu haben (die ist deutlich besser geworden im Gegensatz zu meiner Depression) finde ich die aktuelle Lage für alle realitätsfern und es ist ein nie da gewesener Ausnahmezustand. Wie als gäbe es einen bevorstehenden Weltkrieg und riesige Gefahr. Mir hat geholfen mich abzulenken und mir zu sagen soweit das ging das es eine Überlastung und Stress ist und eben meine Angststörung. Ich hoffe dir geht es bald besser, die Gedanken und Gefühle sind schwer auszuhalten aber sie vergehen wieder.

A


Derealisierung in Quarantäne wegen Corona

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Liebe Tamara,

ich kann dich super super gut verstehen. Ich hatte diese Probleme mit Derealisation/Depersonalisation auch immer, wenn ich allein gewohnt habe oder bei größeren Umbrüchen im Leben. Ich weiß genau, wie schrecklich sich sowas anfühlt und zu was für einer heftigen Panik es führen kann. Es ist ein unbeschreibliches und unvergleichliches Gefühl, wenn man sich selbst nicht real fühlt, einfach komplett unheimlich und schrecklich. Ich habe deshalb damals beschlossen, dass ich nicht allein wohnen bzw leben möchte.

Ich kann dir nur raten: Versuch, in Kontakt mit Menschen zu kommen. Ruf jemanden an, zur Not die Telefonseelsorge (hab ich auch öfter mal gemacht), oder geh hier in den Psychic Chat. Mach den TV an, damit es weniger still ist. Bevor die Panik dich völlig fertig macht, kannst du nicht wenigstens eine Runde um den Block laufen? Wie wäre es generell mit einem Haustier für dich?

Erfahrungsgemäß erleichtert alles Lebendige die Derealisation, so geht es mir zumindest.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.






Dr. Christina Wiesemann
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