Derealisation und Depersonalisation Forum für Erfahrungen

@Maggi11 jo, warum ?

@Maggi11 ja ,das ist bei mir weg. Ich habe zwar hin und wieder was derealisation, aber alles aushaltbar und nicht besonders wild.

Zitat von Maggi11:

Warst du in Therapie oder ging das alleine weg ?

Ich habe mich über das Thema eingelesen, so dass ich rational wusste ,dass es nix gefährliches ist und dann angefangen, es mir ungefähr 500 mal am tag selbst zu sagen, bis ich es wirklich geglaubt habe.
Zudem habe ich angefangen Sport zu treiben und im ärgsten Notfall habe ich Opipramol als Bedarfmedi genommen.
So ging es nach einer gewissen Zeit weg.

@Maggi11 gerne. Lass dich von Rückschlägen nicht ermutigen. Man kann nämlich nur einen Schritt zurück gehen ,wenn man bereits nach vorne gegangen ist. Und gebe dir Zeit.
Deine Angst steht Oberkante Unterlippe hoch. Wenn sie sinkt, geht auch die derealisation wieder weg. Sie dient als Schutzmechanismus der psyche und will dich vor der Angst, die sie ironischer Weise selbst auslösen kann, schützen. Bedeutet also im Umkehrschluss ,dass du die Angst vor der derealisation verlieren solltest. Sonst ist das ein Teufelskreis.

Zitat von Maggi11:

Vor der Dr habe ich garnicht so Angst, eher von der dp und der Realität beim ungucken.

Ob du jetzt Angst vor der dp oder der Dr hast, ist gehupft wie gesprungen. Es ist beides aus der selben Familie ,bzw hat den selben Ursprung. Das eine bezieht sich aufs innere (dp) ,das andere aufs äußere (dr).

Zitat von Maggi11:

Ich versuche es , das Gefühl ist echt nur grottig.

Ich weiß. Aber da kannst du eigentlich schon andocken bezüglich der Gedankenhygiene. Du bewertest es als furchtbar. Versuche zu lernen, es als neutral zu bewerten. Es ist. Punkt. Ohne was zu sein. Das ist allerdings die Königsdiziplin und ich weiß auch noch ,dass ich das selbe gedacht habe.
Interessanterweise weiß ich meine Gedanken von damals noch, aber das Gefühl ist für mich nicht abrufbar. Ähnlich verhält es sich auch mit anderen Gefühlen. Wenn du glücklich bist ,weißt du ,dass es Trauer gibt. Aber du kannst sie in dem Moment nicht abrufen, weil du eben nicht traurig bist.
Was ich damit sagen will, ist ,daß du nach der dpdr zwar weiß, wie grottig zu dich gefühlt hast aber nicht das gefühl der dpdr als solche.
Im übrigen ist es kontraproduktiv, sich dauerhaft mit der dpdr zu beschäftigen. Sie lebt nämlich von der Aufmerksamkeit. Wenn du nicht an sie denkst ,ist sie auch nicht da. Wenn du aber wieder deine Aufmerksamkeit auf sie richtest (fühle ich mich noch so ?) , dann spürst du sie auch wieder.
Deswegen wird auch geraten ,sich mit anderen Dingen zu beschäftigen, damit man weniger an die dpdr denkt und sie so was vergessen kann. Ähnlich wie bei zb Liebeskummer. Hänge ich schmachtend im Bett und sehe mir seine/ihre Fotos an, wird es nicht besser werden. Gehe ich hingegen mal raus ,auch wenn es schwer fällt, lenke ich mich davon ab und das Gefühl schwächt mit der Zeit auch ab.

Zitat von Amarie:

Fragt ihr euch auch manchmal wieso es sich so komisch vorkommt man selbst zu sein ?

Ja ,die existentiellen Gedanken sind ein klassisches Symptom der Dp. Ich habe den sch. auch durch.
Und auch hier : wenn es vorbei ist ,ist diese Frage nicht mehr so beängstigend.

Hey, kennt ihr das, wenn ihr raus geht, spazieren durch eine volle Stadt, recht weite Plätze, ihr dann so in einen Rausch kommt? Ich fühle mich dann heftig benommen und schwanke auch... Sehe nicht mehr so richtig und komme erst nach paar Minuten Ruhe und enge wieder zur Ruhe..

Zitat von Seraphineas:

Sehe nicht mehr so richtig und komme erst nach paar Minuten Ruhe und enge wieder zur Ruhe..

Das lässt sich eigentlich einfach erklären, woher das kommt.
Bei Angst bereitet sich der Körper vor, entweder auf Kampf oder Flucht. Er schüttet gewisse Stoffe aus ,wie zb Adrenalin. Das sorgt dafür ,dass man seine Umgebung mehr wahrnimmt. Hat den Vorteil, dass man bei einer potentiellen Bedrohung die Umgebung scannen kann (von wo kommt der Angriff? Wohin kann ich fliehen? Etc). Zumindest ,wenn es eine echte Bedrohung gibt.
Bei Angst, die unbegründet ist (zb Angststörung) geht dieser Mechanismus auch los. Dem Körper ist egal, ob die Angst echt ist (durch einen Angriff) oder nicht. Er reagiert trotzdem darauf. Was eben zu den geschilderten Symptomen führt.

Du spürst Angst, der Körper reagiert ,indem er die Umgebung scannt ,was zu einer Überflutung der Reize führt, die durch die andauernde Anspannung (kein Mensch ist entspannt und ruhig, wenn der dpdr hat ,auch wenn es sich anders anfühlt. Denn wäre man wirklich entspannt, hätte man die dpdr nicht) eh schon ständig überreizt sind.
Man ist in einem Zustand der Dauerüberreizung.

Zitat von Maggi11:

@Frau_Pübbels Vielen Dank, es hilft mir sehr was du sagst. Ich werde deinen Tipp befolgen. Danke für die ganze Mühe du hast natürlich ...

Ich hab den ganzen Quatsch hinter mir ^^ und ich versuche, daraus was positives zu ziehen, nämlich anderen vielleicht helfen zu können.
Es geht auch wieder weg. Dafür ist es auch gar nicht gemacht, dass es dauerhaft existiert.
Keine der Ängste, und ich hatte echt verrückte Ängste, ist jemals eingetroffen. Es ist nicht gefährlich und führt auch nicht zu bleibenden Schäden oder anderen Dingen.

Ich hab mich falsch ausgedrückt. Die Angst ist immer echt . Aber die Begründung für die Angst nicht.

@Maggi11 ich weiß. Aber ,das kann ich dir versprechen, das wirst du nicht. Du wirst weder verrückt ,noch löst du dich auf oder trittst aus deinem Körper.
Hast du was zur Beruhigung da ?

@Frau_Pübbels Denkst du es geht weg, wenn ich einfach oft in dieselbe Situation gehe? Hab immer das Gefühl, dass es danach schlimmer wurde... weil es halt dumm war die situation und man nicht zurück will