So, zuerst einmal nehm ich Dich in den Arm und sage Dir, dass Du nichts Schlimmes hast. Da bin ich mir eigentlich ziemlich sicher! Hatte diese Phase am Samstag! Hab mir den ganzen Tag damit verdorben, ich doofe Kuh!
Ich habe keine Erklärung für das Brennen in Deinem Hals, aber ich weiß, dass die Psyche uns so manchen Trick spielen kann ... ich habe auch so das ein oder andere Wehwehchen, wofür der Arzt keine organische Erklärung finden kann ... für uns ist es typisch ständig totkrank zu sein. Habe auch schon so manches Mal meine Kinder ganz traurig beobachtet oder werde totunglücklich, wenn die Kids so manchmal einfach nur sagen, dass sie hoffen, dass ich noch ganz lange lebe! Das kommt immer dann, wenn im Bekanntenkreis ein Todesfall war oder meine Eltern mal wieder auf eine Beerdigung müssen. Dann machen sie sich halt Gedanken. Ich denke dann auch manchmal ach, ihr armen Kinder - ihr werdet ohne Mama aufwachsen WAS TOTALER QUATSCH IST !
Eine sehr gute und liebe Bekannte von mir hat Krebs! Sie HAT Krebs - da geht kein Weg dran vorbei! Im Kindergarten ist eine Mutti auch im Krankenhaus und sie wissen nicht, wie es ausgehen wird ... das sind TATSACHEN ! Angst davor hat Jeder, aber ich versuche mir an guten Tagen immer wieder zu sagen, solange ich gesund bin, brauche ich mir keine Sorgen machen. Mein Arzt würde mir SOFORT sagen, wenn was nicht in Ordnung ist und solange er nichts sagt (wenn´s nicht mehr geht, dann gehe ich zu ihm und erzähle ihm von meiner Angst) bin ich gesund! KÖRPERLICH! Meine Psyche ist nicht ganz in Ordnung. Ja, ich leide unter einer Angststörung - aber mehr auch nicht! Jetzt, wo es mir wieder besser geht wie am Samstag, kann ich mir das auch wieder sagen und zugestehen. Aber ich kenne dieses Gefühl, wenn man sich selbst gar nicht mehr da raus bekommt!
Dir wurde bestimmt nur so schwummrig heute Morgen, WEIL es Dir mal gut ging! Dein krankes Ich konnte damit nicht umgehen! Das ist leider so und dann der psychische Druck unter dem Du stehst wegen deinem Vater! Mein Gott, wem ging es da nicht schlecht. Ich leide seit Jahren unter dem Gefühl, dass mein Vater mich nicht genug liebt ... frage mich warum - suche den Fehler bei mir. Das ist eins meiner Probleme, die zu der Angst führen, denn man ist unterbewußt immer unter Druck die Liebe doch noch zu verdienen. Das ist eine Wahnsinnsanspannung unter der man steht ohne es bewußt wahrzunehmen. Irgendwann macht sich das dann über Krankheitssymptome bemerkbar. Der Körper signalisiert uns Halt! Bis hierher und nicht weiter! Man denkt nach und sucht nach der Ursache ... das kann sehr lange dauern und man darf nicht erwarten, dass etwas, dass sich über Jahre aufgebaut hat innerhalb von 2 Wochen verschwindet. Es ist ein langer Weg und einfach ist es auch nicht. Es kommen Hochs gefolgt von Tiefs und die Tiefs sind uns bewußter als die Hochs.
Ich überlege auch, warum es mir am Samstag so schlecht ging und ich bin mir fast sicher, dass es einfach daher kam, das ich die Geschichte mit meiner Oma zu nah an mich rangelassen habe. Genau die Beschwerden, die sie hatte/hat habe ich im Moment auch - mein krankes Hirn hat das übernommen. Gestern hat mein Sohn mir von den Schmerzen in seiner Schulter erzählt und heute habe ich die auch ... rede ich mit Jemanden über LWS/BWS/HWS Beschwerden, habe ich die auch ... ich darf anscheinend einfach nicht über Krankheiten nachdenken, sonst bekomme ich sie ...
Du machst dir Gedanken, weil Du diese Probleme im Hals hast, die einfach nicht weggehen wollen und Du keine Erklärung dafür hast ... jetzt der Schwindel ... Gott, das muß ja was Schlimmes sein! NEIN ! MUß ES NICHT ! Wir haben nur eine ernste Krankheit: ANGST ! Und die kann einen um den Verstand bringen.
Du wirst Deine Kinder aufwachsen sehen und Du wirst nicht daran sterben! Mach Deine Therapie weiter und sei Dir einfach darüber im Klaren, dass nach schönen, starken Momenten auch wieder die schlechten Momente kommen werden. Das ist leider so. Du hast Dir vielleicht einfach zuviel zugemutet heute Morgen und Dein Körper hat Dir gezeigt, dass Du langsamer an die Sache rangehen mußt. Das heißt nicht, dass Du in Zukunft nichts mehr dergleichen tun sollst, aber höre auf Deinen Körper und gib ihm Zeit. Genieße den nächsten guten Moment, der garantiert kommen wird, aber laß dich nicht so hängen, wenn es mal wieder schlecht läuft. Ich freue mich jetzt schon auf meinen nächsten schönen Moment und ich hänge immer noch in der Talsohle fest! Das braucht eine Zeit ... aber ich freue mich! Denn es wird auch wieder besser. Weil wir was dagegen tun wollen! Wir akzeptieren es nicht einfach und beweinen unser eigenes Leid! Nein, wir suchen nach einem Weg da raus zu kommen und wir werden ihn finden!
Manchmal braucht man einfach nur ein bißchen Zuspruch! Und den bekommst du hier garantiert. Weiß nicht , was ich am Samstag ohne dieses Forum gemacht hätte - irgendeiner ist immer hier und kann mit ein paar netten Worten helfen. Ich hoffe, ich konnte Dir jetzt ein bißchen helfen. Sei nicht traurig - es war nur ein Rückfall, der dir aber jetzt nicht den Mut nehmen sollte. Wein alles raus und dann hau auf den Tisch! Die verdammte Angst wird dich nicht klein kriegen - am Ende bist Du stärker!
Schau Dir deinen Sohn an - ist er nicht süß? Du kämpfst in erster Linie natürlich für Dich selbst, aber Dein Sohn hat auch was davon! Und glaub mir, die merken, ob es uns gut oder schlecht geht! Nur sie sagen nicht immer was ... aber man merkt es an ihrem Verhalten! Meine Kinder haben von mir gelernt, dass man ruhig auch mal traurig und deprimiert sein darf, aber sie wissen auch, dass ohne eigenes Dazutun Keiner einem das Leben schön macht !
Bleib am Ball! Nicht aufgeben! Und wenn Du sonst keinen zum Reden hast, dann hört man dir hier bestimmt zu. Wir sind auch keine Weisen und haben die Lösung, aber wir sitzen hier alle in einem Boot und können voneinander lernen ...
30.09.2008 13:33 •
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