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Liebe alle,
meine Frage resultiert aus eigener Angst, aber sie ist sehr ernst und eventuell schwierig.
Wie Ihr wisst, erzählt in Forum jeder eigene Geschichte und jede Geschichte ist anders. Es ist nicht möglich daraus eine Statistik zu machen. Aber ich habe das Gefühl- und das ist auch die verbreitete Meinung- dass gerade Menschen mit besonders schwierigen Situationen die Hilfe im Forum suchen.
Damit meine ich dass der Anteil der Menschen mit schwierigem Verlauf der Krankheit unter Forumsteilnehmern wahrscheinlich höher ist als unter allen Menschen mit Depression.

Ich lese häufig über berufliche Wiedereingliederung nach 1 oder 2 oder noch mehr Jahren, sogar über Verrentung wegen Krankheit. Aber wie häufig ist das bei panikstörungen oder unipolaren Depressionen? Es gibt tatsächlich viele leute die bereits nach einem Monat berufstätig sind, und viele bei denen das AD relativ schnell und gut wirkt. Aber solche Menschen findet man hier nur selten, häufiger abe in Foren wo Medikamente oder Therapien bewertet werden.

Was ist Eure Meinung dazu? Wied verteilen sich Menschen die nach 1 Monat wieder arbeiten und die die über 6 Monate brauchen um halbwegs gesünder zu werden unter allen depression/Panik-Panienten?

Danke, danke, danke
Karel

12.03.2018 08:15 • 12.03.2018 #1


6 Antworten ↓


Hallo Karel,

also ich war wegen meiner Angst noch nie krankgeschrieben.

Für mich ist die Arbeit extrem wichtig, das ist mein Mikrokosmos wo die Angst nicht so rein kann

A


Depression/Panik und Beruf

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Deine Frage kann man so wirklich nicht beantworten.. das Problem ist dass Depression auch nicht gleich Depression ist. Jede einzelne Depression ist anders und mit anderen Symptomen, Verläufen und und und... dann kommt das natürlich auch auf die Therapie an, ob sie wirkt, wie sie wirkt und wann.
Für mich klingt das so als ob aus dir im Moment sehr große Angst spricht und du schnellst möglichst versucht wieder an der Berufswelt teilnehmen zu wollen.. Wie genau sieht denn deine Therapie aktuell aus? Was sind die Gründe für deinen Verlauf? Welche Rolle spielt dein Beruf dabei?

Hallo aldia249,
danke für Deine Antwort!
Ich habe- wenn man der alten Diagnose, die vor 15 Jahren gestellt wurde, glaubt, eine endogene Depression. Und Panikattacken sind als eine Begleiterkrankung zu sehen. Als es damals ausbrach, war nicht sofort klar was das ist, aber nach gewisser Zeit wurde Psychotherapie und Cipralex 10 MG verordnet. Psychotherapie war amüsant aber brachte nichts, da auch Psychotherapeutin meinte dass meine Depression endogen wäre (und ich relativ gut mit Stress umgehen kann).
Cipralex hat gut geholfen, nach ca. 2-3 Wochen kam die erste Besserung, und nach ca. 2 Monaten war ich beschwerdefrei. Seitdem ich viel passiert: wir haben ein zweites Kind bekommen, sind umgezogen, viel gereist - das Leben war schön (natürlich mit einigen schlechten Tagen und körperlichen Krankheiten die ich sonst habe).
Cipralex wurde nach ca. 2 Jahren auf 5 und dann auf 2,5 MG reduziert- so habe ich es bis letzter Woche genommen. Vor ca. einem Monat ging mir plötzlich schlecht, mit typischen Symptomen der Panik und Depression, die aber nur über 4 Tage bestanden. und seit einer Woche ist es wirklich sehr heftig. Mein Beruf ist mein Hobby und ich arbeite seit sehr langer Zeit in diesem Institut, habe sehr nette KollegInnen, guten Chef , interessante Aufgaben, und ich habe schon vor Jahren gelernt, nach jeder stressigen Phase einige Tage frei zu nehmen. Also Burn-out ist ausgeschlossen, und Stress auch. Was passierte ist, dass das Institut umgezogen ist (eben letzte Woche) und alles neu und anders aussieht, was möglicherweise- warum auch immer- den negativen Effekt auf mich hatte. Arbeitsbedingungen sind schlechter geworden, aber alles andere ist nach wie vor gut.
Also, den genauen Grund für die Verschlechterung der Panikstörung kenne ich nicht, kann nur annehmen. Bis jetzt war immer so dass Beruf und Kollegen eher eine Therapie als eine Krankheit waren:)
Und ja, seit einer Woche nehme ich Cipralex 10 MG 8wie in alten Zeiten) und warte auf Effekt. Und ich lese hier in Forum, es gab Leute in ähnlicher Lage, denen Cipralex nicht beim zweiten Mal half.
Deswegen mache ich mir Sorgen.
Aber: wie Du sagst, jede Krankheit ist anders, wie auch jeder Mensch anders ist.

Hallo Soraya,
welche Art von Angst hast Du? Hast Du Anfälle mit körperlichen Symptomen, die auch am Arbeitsplatz passieren?
Liebe Grüße
Karel

Hallo Karel,
nein, bei der Arbeit hab ich das nie, da bin ich abgelenkt.

Ich leide unter katastrophierenden Gedanken, dramatisierter Existenzangst. Ich kann da Gefahr nicht einschätzen. Entweder alles okay, oder das Ende der Welt. Dazwischen gibts für mich nix.

Cipralex hab ich vor jahren genommen. Hat nur die Birne in Watte gepackt. Ich will keine medizin mehr.

Mein Plan ist etliches in meinem Leben umzustellen, mich zu befreien von dem, was mir Angst macht.

Ich bin dabei das zu lokalisieren und zu definieren. Ist schwere Arbeit...

Hey Karel, tut mir Leid jetzt hat es mit der Antwort etwas gedauert, weil ich zur Arbeit musste...
kann ich super gut verstehen, dass du beunruhigt bist... Ist halt die Frage, an was der Einbruch lag.. wird man halt nicht zu 100 Prozent sagen können,..evtl. an der geringen Medikamentendosis oder den neuen Arbeitsbedingungen, evtl. auch eine Mischung aus beidem...

Zitat von karel:
Mein Beruf ist mein Hobby und ich arbeite seit sehr langer Zeit in diesem Institut, habe sehr nette KollegInnen, guten Chef , interessante Aufgaben, und ich habe schon vor Jahren gelernt, nach jeder stressigen Phase einige Tage frei zu nehmen.

Allein der Fakt, dass das deine Einstellung ist und du deinen Beruf so wahrnimmst (was wunderbar ist und ein Glücksgriff) sollte dir ein Stück weit Sicherheit geben... Wenn sich die akute Depression wieder zurückzieht und du deine Arbeit als ein Stück Therapie annehmen kannst, besteht sicherlich kein Grund Angst zu haben. Bis die Dosisänderung sich zeigt, dauert es immer ein bisschen.. Gib dir Zeit und setz dich nicht unter Druck...

An die veränderten Arbeitsbedingungen gewöhnst du dich sicherlich noch..sowas braucht ja auch immer Zeit.. Ich drück dir die Daumen!





Dr. Christina Wiesemann
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