Und noch was, ihr müßt ehrlich, zumindest zu euch selbst sein.
Erst wenn ihr wirklich die Nase voll habt, werdet ihr Dinge tun, die ihr euch heute vielleicht nicht mal vorstellen könnt. Wenn der Leidensdruck groß genug ist, werdet ihr euch Dinge trauen, wie zum Beispiel Konfrontation.
Ansonsten ist das nur Jammern und hoffen, das ich eine Bestätigung für mein empfundenes Leid bekomme.
Ich kann zumindest von mir sagen, das dieses empfundene Leid, teil der Lösung ist.
Alles was mit der Psyche zu tun hat, tue ich mir selbst an, das ist mein Motto geworden.
Allerdings habe ich nicht immer so gedacht, ganz sicher nicht.
Bei mir war das ein langer Prozeß und auch heute würde ich nicht sagen, das ich es geschafft habe.
Vor knapp einer Woche habe ich vielleicht meinen persönlichen Durchbruch gehabt. Ich habe zum 1. mal in 10 Jahren eine Panikattacke angenommen.
Mein ganzer Körper hat gekribbelt und ich kam mir so vor, das ich gar nichts damit zu tun habe. Ich kann das auch nicht so wirklich erklären, was da mit mir geschehen ist. Anstatt die Notaufnahme aufzusuchen, habe ich aus irgendeinem Grund es einfach geschehen lassen. Ich weiß noch, das es mir egal war, ob ich jetzt zum Herrgott gehe oder nicht. So etwas habe ich aber in den letzten 10 Jahren noch nie erlebt.
Ich bin auch heute noch ziemlich beeindruckt von diesem Erlebnis. Und ich spüre irgendwie in mir, das es ein Schlüsselerlebnis für mich war.
Ich habe zum ersten mal in meiner 10 jährigen Angstkarriere, vermutlich die Verantwortung für mich selbst übernommen.
Aber ich muß schon so aus der Nachbetrachtung sagen, es hat sich angefühlt wie aufgeben. In dem Moment war es mir tatsächlich egal, was mit mir geschieht. Ganz ehrlich, wenn ich das jetzt so schreibe, erschrecke ich sogar ein wenig.
Aber, ich weiß jetzt eben auch, das da nichts schlimmes passieren wird, wenn man konfrontiert. Ja, es fühlt sich vieleicht unangenehm an, aber es hat mich nicht umgebracht.
Und, ich habe mich gut 10 Jahre dagegen gesträubt, meine Angst zu konfrontieren.
Wie gesagt, ich bin immer noch ziemlich beeindruckt von dieser Erfahrung.
Und vorher, habe ich immer gedacht, das ich das nie schaffen werde. Ich habe zwar immer viel über Konfrontation gelesen und auch so rein theoretisch für richtig empfunden, ich hab nur nicht gewußt, wie ich es auch anwenden soll. Und es kam einfach so, quasie aus dem nichts. An einem Tag, wo ich nach dem Aufstehen, nicht damit gerechnet habe.
Viele Grüße