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Hallo zusammen,
bevor ich mein Problem schildere, möchte ich anmerken, dass ich mich bereits in psychotherapeutischer Behandlung befinde und auch organische Ursachen abgeklärt sind. Der Austausch mit Menschen, die die Probleme nachvollziehen können, hilft mir jedoch immer sehr.

Also, seit einiger Zeit bemerke ich bei mir so etwas wie Denkstörungen oder zumindest bilde ich mir dies ein.
Ich finde reden und schreiben sehr anstrengend und konzentriere mich in jedem Gespräch darauf, was ich sage und habe sofort Angst, das ich etwas falsch ausspreche oder mir die Wörter nicht einfallen. Ebenfalls habe ich manchmal so große Unlust zu reden, sodass Gespräche schon an sich extrem anstrengend werden und es mir zb bei der Arbeit vor dem nächsten Termin schon graust.
Ich gehe oft meine Gedanken durch um sicherzustellen, dass ich noch "normal" denken kann, wobei die Gedanken aber oft rasen oder ich sie irgendwie nicht zu Ende bringen kann.
Ich habe dann immer große Angst das etwas in meinem Kopf nicht in Ordnung sein könnte, weshalb ich auch immer wieder alles versuche zu kontrollieren.
Ich mache ein duales Studium und habe grade die Prüfungsphase hinter mir, drei Tage später hat das neue Semester angefangen. Momentan bin ich in einer Abteilung die sich mit sehr komplizierten und anspruchsvollen Themen befasst. Außerdem bin ich vor 3 Wochen umgezogen und habe immer noch nicht fertig gekramt, da ich nur einen Tag Urlaub hatte und dies leider nicht gereicht hat. Mein Haushalt leidet auch darunter, dass ich momentan viel zu tun habe. Ich habe eigentlich jeden Tag vollgepackt mit Aufgaben und schaffe es teilweise auch nicht früh ins Bett zu gehen. Nach der Arbeit muss ich dann zum Beispiel noch einkaufen, kochen, Wäsche zu meinen Eltern bringen usw. Ebenfalls habe ich einen Freund und einen Kater, denen ich beiden eigentlich auch gerne mehr Zeit schenken würde.

Bei mir wurde schon vor längerer Zeit eine Angststörung diagnostiziert und oft habe ich auch Panikattacken. Ich bin immer sehr angespannt, was ich auch am Körper merke, zb knirsche ich extrem stark mit den Zähnen, wodurch ich Kopf- und Rückenschmerzen habe.
Auch wenn ich weiß, dass Denkstörungen ein Symptom dieser Störung sein können, habe ich immer wieder Angst davor und kann mich manchmal gar nicht beruhigen.

Kennt jemand diese Denkstörungen im Stress?
Ich frage mich jedoch auch immer, ob ich wirklich so viel Stress habe oder ob ich mich einfach nur anstelle. Das ist für mich generell sehr schwer zu erkennen.

Ich würde mich freuen wenn jemand von seinen Erfahrungen berichten würde und vielleicht sogar, ob man da zusätzlich selber noch irgendwas machen kann.

30.03.2022 10:48 • 30.03.2022 #1


1 Antwort ↓

Zitat von ela123:
Kennt jemand diese Denkstörungen im Stress?


Absolut normal. Und ganz ernsthaft von mir gemeint: Du funktionierst besser als der Durchschnitt, wenn man deine Hirnleistung mal genauer unter die Lupe nimmt:

Zitat von ela123:
konzentriere mich in jedem Gespräch darauf, was ich sage und habe sofort Angst, das ich etwas falsch ausspreche oder mir die Wörter nicht einfallen.


Kicher, da läufst du natürlich auf Hochtouren und magst nimmer. Aber das muss man erstmals hinbekommen. Alle Achtung.

Über die vermeintliche Denkstörung musst du nicht mehr nachdenken, die ist normal bei Stress, bei Angst. Reduziere die Erwartungen an dich mal deutlich , das reicht dann immer noch und senkt das Stresslevel.

Aus Erfahrung gesprochen, du wirst nicht verdummen oder verrückt werden. Du hast ne blöde Angsterkrankung, und die macht alle deine Symtome. Deswegen ja Angsterkrankung, da sind die Symtome nahezu bei allen ähnlich.





Dr. Christina Wiesemann
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