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Guten Abend : )

Ich lese in diesem Forum nun schon seit über zwei Jahren. Habe mich allerdings leider nie selbst hier angemeldet.

Die Themen und Erfahrungen hier haben mich jedes mal sehr aufgemuntert, wenn ich am Boden war. Es tat einfach gut von Leuten lesen zu können die ähnliches durch machen wie ich.

Aber nun zu mir. Ich habe, nach einem Todesfall 2009 in der Familie, angefangen mich sozial zu isolieren. Was sich nach und nach entwickelt hat. Bis ich irgendwann monatelang das Haus gar nicht mehr verlassen habe.

2011 war wohl mein Tiefpunkt wo es auch bei mir mit den Panikattacken los ging. Welche in der Anfangsphase so extrem waren, dass ich das Bett nicht einmal verlassen konnte.

Stück für Stück kämpfte ich mich alleine wieder allmählich zurück ins Leben. Anfang des Jahres bin ich von Zuhause ausgezogen, da mich meine Schwester, für die Zeit ihres Auslandssemester, bei sich wohnen lassen hat.

In dieser Zeit hatte ich damit geplant eine Psychotherapie zu beginnen. Was sich aber schon bald als denkbar große Hürde herausstellte. Es lies sich zuerst absolut kein gesetzlich anerkannter Psychotherapeut über das Internet finden.

Irgendwann schaffte ich es doch an eine Liste zu kommen wo Jene gelistet sind. Allerdings scheiterte es dann bei den Anrufen. Die Monatelange warte Zeiten auf einen freien Therapieplatz machte zudem auch wenig Hoffnung. Zudem glaube ich auch mittlerweile, dass es mit einer Psychotherapie nicht getan ist. Da ich für mich den Umgang mit Menschen sowie soziale Kompetenzen neu erarbeiten muss.

Ich spielte immer wieder mit dem Gedanken Klinik/Tagesklinik, da ich nicht immer eine Woche auf eine 45 Minuten Sitzung warten möchte, sondern gerne intensiv an mir arbeite, schien mir das auch die bessere Lösung für mich zu sein.

Allerdings erlebe ich immer wieder Rückschläge, welche mich zurück werfen. Ich fühl mich einfach hilflos mit meiner Situation. Und weiß auch absolut nicht ob ich überhaupt den richtigen Weg eingeschlagen habe. Es dauert oft Wochen/Monate bis ich wieder genügend Kraft und Energie habe um mich mit dem Thema zu befassen.

Zudem war ich nun schon zwei mal bei einer Allgemeinärztin, zuletzt vor zwei Monaten, da ich gerne Ärztliche Unterstützung hier gehabt hätte bei meiner Suche nach einem geeigneten Psychotherapeuten.

Dazu muss man aber auch sagen, dass ich bei beiden Arzt besuchen. Jedes mal einen sehr guten Eindruck gemacht habe, da ich natürlich auf so einen Arztbesuch hinarbeite, damit ich mich dort in Topform präsentieren kann. Zudem habe ich nur meine Panikattacken erwähnt. Was aber auch, für mich, das Hauptproblem darstellt.

Ich hoffe, dass ich hier Unterstützung bekomme. Und mich vielleicht nicht mehr ganz so hilflos fühle.

Freue mich schon auf Antworten und ich denke die ein oder andere Frage werde ich auch noch beantworten müssen.

Schon mal vielen lieben Dank für alle Leser!

Grüße.

30.06.2014 18:47 • 04.07.2014 #1


3 Antworten ↓


Huhu backtolife!

Herzlich Willkommen im Forum!
Es ist gut, daß Du soweit bist über Dein Problem zu schreiben. Wichtig ist, daß Du jemanden aus Deinem Umfeld einweihst, der Dich betreut und ggf mit Dir zum Arzt oder zur Therapie begleitet. Du mußt soweit sein auch spontan mit der Hilfsperson zu einem Arzt oder Therapeuten gehen zu können, wenn es Dir schlecht geht, damit Du schneller Hilfe bekommst in Notsituationen.

Nimmst Du denn Medikamente?
Hast Du mal darüber nachgedacht Dir Hilfe von der Behörde zu holen, einen Betreuer, der Dir erst einmal hilft, bis Du wieder besser obenauf bist?

Ich würde Dir auf jeden Fall raten jemanden aus dem Freundeskreis einzuweihen, der Dich begleiten kann. Zu zweit ist man stärker als allein .

Ein Tipp für die Zukunft. Sei nicht zu niedergeschlagen, wenn der erste Therapeut nicht so der Renner sein wird. Es kann sehr lange dauern, bis man den richtigen Therapeuten für sich gefunden hat. Meine erste 25-Stunden Therapie war einfach nur mies. Die Therapeutin hat mir rein gar nicht geholfen. Sie hat mich nur gefragt, was mir auf der Seele liegt und hat sich dazu Notizen gemacht. Ich habe sie gebeten mal Verhaltenstherapie zu machen, weil ich ja unter Panikattacken leide, aber das hat sie nicht gemacht. Ich kann deswegen nicht mal sagen, wie eine Verhaltenstherapie ablaufen sollte.

Ich bin immer noch auf der Suche nach einem passenden Therapeuten, aber da ich in einer ländlichen Gegend wohne findet man hier kaum einen. Es gibt Spezialisten für mich, aber die sind in der nächsten Großstadt. Da komme ich allerdings nicht regelmäßig hin, da ich mir die Fahrkarten von Hartz 4 einfach nicht leisten kann.

Ich wünsche Dir bei der Suche nach einem Therapeuten viel viel Glück!

Lieben Gruß und gute Besserung von Jess

A


Den richtigen Weg finden - Unterstützung erfahren

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Hi Jess-Phillip,

vielen Dank für deine Antwort!

Ich habe schon vor einer Weile damit begonnen kein Geheimnis mehr um meine Lebenslage zu machen. Ich habe zwei unglaublich tolle Schwestern, welche mich unterstützen. Zudem habe ich es vor ein paar Wochen endlich geschafft meinem Vater alles zu erzählen. Auch wenn es nur über E-Mail fürs erste statt gefunden hat. Da wird es nämlich Zeit, dass meine Eltern anfangen mich auch zu unterstützen. Die haben lange genug nur zu gesehen.

Nein. Ich nehme keine Medikamente. Als ich allerdings, vor einem Jahr, bei einer Ärztin war, meinte ich, dass ich einfach etwas für meinen Kopf möchte. Was ich immer in der Tasche mitnehmen kann. Sie hat mir dann Neurexan verschrieben. Was mir schon ganz gut geholfen hat. Auch wenn es dann nur den Kopf beruhigt. :p

Kann man denn so einfach Anspruch auf einen Betreuer erheben? Oder wie läuft das? :O

Mir ging es ganz ähnlich, bei der Suche nach einem Therapeuten. Da ich zuerst hier in der Stadt ja nur privat geführe Praxen gefunden hatte. Wäre der nächste Weg auch in die nächste Großstadt gewesen. Aber das soll nicht Sinn der Sache sein. Wenn man sich jedes mal in der S-Bahn fast ne Stunde durchquälen muss. :/

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende.

backtolife

Huhu!

Also wenn Neurexan Dir damals geholfen hat, dann wundert mich das. Ich habe das auch mal genommen, aber es rein gar nichts gebracht. Aber vielleicht sind meine Depressionen, oder eben die PA, einfach schlimmer, daß pflanzliches nicht mehr ausreicht.

Wie das mit dem Betreuer genau geht, kann ich Dir nicht sagen. Ich weiß nur, daß es die Möglichkeit dazu gibt. Beim Sozialamt hätten die mir einen Betreuer gestellt, aber ich habe mich ja alleine aus dem Dreck gezogen, sozusagen. Und die Medikamente haben mir auch sehr geholfen.
Du kannst auch Deinen behandelnden Arzt wegen einem Betreuer fragen. Da ich damals mein Studium abbrechen mußte ,war ich ja gleich auf das Sozialamt gewiesen und da hatten die das gesagt. Das Jobcenter meinte damals zu mir, wenn der Arzt einen für länger als 6 Monate arbeitsunfähig hält, dann ist das Sozialamt für mich zuständig. Wie das bei Dir ist, kann ich deswegen gar nicht sagen.

Frag doch mal den Arzt ob Du Opipramol als Notfallmedikament haben kannst. Es macht zwar anfangs müde, aber es wirkt als Anxiolytikum, löst Ängste und Unruhe.

Lieben Gruß und Dir auch ein schönes Wochenende!

Jess





Dr. Reinhard Pichler
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