ich bin 35 und neu hier und habe mich bereits durch viele Beiträge gelesen. Ich bin verzweifelt und möchte mir all das gern von der Seele schreiben.
Ich leide seit Jahren unter depressiven Phasen, mal leicht, mal schwer. Außerhalb der depressiven Phasen leide ich unter stark ausgeprägten Ängsten und Zwängen. Ich habe 5 Jahre Therapie hinter mir, die ich Anfang 2020 pausierte, da es mir besser ging. Im Sommer 2020 erlitt ich meine erste Panikattacke. Ich lag abends im Bett, hatte das Gefühl schwer Luft zu bekommen und mir wurde schwummerig. Ich hatte das Gefühl, Schmerzen im Arm zu bekommen und dachte an einen Herzinfarkt. Ich setzte mich auf, versuchte tief duchzuatmen und hatte das Gefühl ohnmächtig zu werden. Ich weckte meinen Mann und fuhr ins Krankenhaus. Dort wurde mein Blut gecheckt und ein EKG gemacht – es war natürlich alles in Ordnung und wurde mit dem Hinweis mehr zu trinken und der Diagnose – Panikattacke – entlassen.
Es sei noch dazu gesagt, dass wir seit 2 Jahren ein Haus bauen mit 80% Eigenleistung. Wir haben zwei kleine Kinder, die Zeiten sind stressig und nervenzerreißend. Im Sommer 2021 ereilte mich eine schwere depressive Phase. Sie dauerte ca. 3 Monate und raubte mir unglaublich viel Energie. Seitdem befinde ich mich wieder in Therapie. Vor einigen Monaten, wann genau weiß ich nicht mehr, fing der Schwindel an. Mit größeren Abständen wurde mir kurzzeitig schwindelig. Ich schob es auf Eisenmangel oder Ähnliches. Vor 5 Wochen lag ich abends mit meinen Kindern im Bett (mein Mann war beim Sport und nicht erreichbar) – und plötzlich wurde mir schwindelig und ich hatte dieses Ohnmachtsgefühl. Es kribbelte und ich bekam Herzrasen. Es fühlte sich an wie Kreislaufprobleme, darauf schob ich es zumindest. Ich bekam es eine Stunde lang nicht in den Griff – die Symptome kamen Wehen artig alle paar Minuten, sodass ich den Notarzt rief. Sie kamen, checkten Sauerstoffsättigung, Temperatur und Blutdruck – alles war in Ordnung. Sie vermuteten Stress und Flüssigkeitsmangel. Die Tage danach wurde mir wiederkehrend schwindelig und komisch. An einem Nachmittag wurde es so extrem, dass ich dachte ich falle in Ohnmacht. Zusätzlich hatte ich Beklemmungsgefühle in der Brust, hatte das Gefühl meine Kehle schnürrt sich zu und es schmerzte in der Brust. Ich ließ mich ins Krankenhaus fahren. Dort wurde ein Blutbild gemacht, Blutdruck gemessen und ein EKG geschrieben. Wieder alles in Ordnung. Die liebe junge Ärztin sagte sofort, dass es sich hierbei eindeutig um Panikattacken handelt. Sie empfahl mir, genauso wie mein Therapeut und Hausarzt, progressive Muskelentspannung, Meditation usw. Seitdem sind nun 4 Wochen vergangen. Die Symptome sind schlimmer geworden. Da ich zwischenzeitlich an Covid erkrankte und mein Mann und meine Kinder ebenfalls positiv sind, befinden wir uns seit 1,5 Wochen in Isolation. Ich kann also nicht zu meinem Therapeuten. Mittlerweile spüre ich die Symptome fast den ganzen Tag. Druck im Oberbauch, Übelkeit, Beklemmungsgefühle, Schwindel, Ohnmachtsgefühle, Kribbeln in den Armen usw.
Es quält mich, ich habe Angst dass es doch was anderes ist, dass ich einen Schlaganfall erleide, einen Hirntumor habe oder Ähnliches. Ich bin verzweifelt. Ich versuche alles, Entspannungsübungen, Einschlafhilfen usw. Aber die Nächte sind seit Kurzem das Schlimmste. Schon wenn es Dunkel wird graut es mir vor der Nacht – ich kann nicht einschlafen. Wenn ich liege, verstärken sich die Symptome ins Unerträgliche. Druck in der Brust, Kribbeln im Kopf usw. Ich schaffe den Übergang vom Wachsein in den Schlaf nicht. Schon jetzt wo ich die Worte hier tippe, wird mir Übel bei dem Gedanken. Sobald ich beim Einschlafen bin, reißt mich etwas wieder hoch, alles kribbelt und ich habe Ohnmachtsgefühle. Ich kann das nur schwer beschreiben. Ich schaffe es nicht in den Schlaf. Ich habe schon tagsüber brennende Rückenschmerzen, nachts sind sie noch viel präsenter. Die Angst, dass es nicht nur die Psyche ist, macht mich verrückt. Gefühlt 20 Mal durchleide ich nachts diese Qual, bis ich endlich in den Schlaf finde. Es ist schwer vorstellbar, dass es nur die Psyche ist. Jeder Schmerz im Kopf, jedes Stechen irgendwo im Körper nehme ich als bedrohliches Zeichen wahr.
Gibt es Jemanden, der Ähnliches erlebt hat und mir Mut machen kann? Wie kann ich das Einschlafen vereinfachen.
Danke fürs Zuhören
Liebe Grüße,
Ella
05.02.2022 19:52 • • 08.02.2022 x 3 #1