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Hallo ihr lieben,
Habe zwar schon ein Thema aufgemacht was aber auch schon etwas älter ist.

Bin jetzt seit ca 2 Monaten in einer Angst Schleife.
Es fängt immer morgens an und ist dann so gut wie durchgehend bis ca plus minus 1730 Uhr vorhanden.

Ich war schon für 4 Wochen in einer Psychosomatischen Klinik aber da wurde es auch nicht besser.

Bin seit ca 10 Tagen wieder zu Hause,

Und wirklich jeder Tag den ich zum Glück noch erleben darf läuft ziemlich ähnlich ab.

Ich wache auf habe zu nichts wirklich Lust würde am liebsten gar nicht aufstehen aber liegen bleiben geht auch nicht.

Bin dann so ängstlich traurig und unruhig das ich dann erst einmal einen sehr langen Spaziergang mache. Dann bin ich zumindest für die Zeit ein wenig abgelenkt. Gut geht es mir dabei nicht aber ich habe zumindest das Gefühl ich mache etwas 'sinnvolles' obwohl ich das spazieren gehen innerlich auch manchmal abwerte. So von wegen du bist so armselig kannst bloß spazieren.

Dann nach 3 Stunden komme ich dann wieder zuhause an und kann aber höchstens 1 bis 2 Stunden zuhause bleiben weil ich einfach nicht weiß was ich anfangen kann/soll.
Fahre dann, zum Glück ist es ja meistens trocken, eine runde Motorrad.

Dann gegen 18 Uhr wenn ich zuhause bin komme ich warum auch immer zur Ruhe kann dann irgendwas machen und werde nicht unruhig.
Das ist doch echt verrückt oder?

Ich verstehe die Welt nicht mehr bin wirklich verzweifelt diese Angst diese Traurigkeit am Tage sie lähmt mich so sehr habe keine Lebensfreude.
Wenn das jetzt den Rest meines Lebens so weiter geht Weiss ich nicht wie lange ich das noch aushalten kann.

Will nicht sterben habe davor auch eher Angst aber mittlerweile denke ich manchmal so kann es doch nicht weiter gehen. .

Wollte mir das einfach mal von der Seele schreiben. Danke fürs lesen

05.06.2021 14:37 • 23.06.2021 x 1 #1


18 Antworten ↓


Zitat von Groovecity:
Dann gegen 18 Uhr wenn ich zuhause bin komme ich warum auch immer zur Ruhe kann dann irgendwas machen und werde nicht unruhig.
Das ist doch echt verrückt oder?

Bei mir ist es auch immer so. Es ist ein Anzeichen einer Depression. Unterbewusst weiss man, dass der Tag für heute geschafft ist. Hat mir mein Therapeut gesagt. Morgens steht man mit dem Gefühl auf wie soll man nur den Tag schaffen bzw rumbekommen und dass das unruhig macht, leuchtet ein.

Bist du denn in Therapie oder nimmst Medikamente? 4 Wochen in der Klinik ist schon kurz zudem weil es dir danach nicht besser geht.

A


Dauerangst vom Morgen bis zum späten Nachmittag

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Nimmst du ein schon ein Antidepressivum?

Danke erstmal, ja nehme venlafaxin, nehme ich seit 5 Jahren, bin bis auf 37.5 runter gewesen die letzten 4 Jahre, seit 2 Monaten wo es anfing wieder hoch auf 150 aber da das nichts brachte seit 10 Tagen auf 75 mg, das Problem an venlafaxin ist das es den Blutdruck treibt und da ich da vorbelastet bin möchte ich nicht zuviel davon nehmen. Mein Psychiater hat mir noch was anderes aufgeschrieben vor 3 Tagen habe es aber noch nicht genommen weil ich etwas Angst davor habe, soll es zu Abend nehmen er sagt das könnte mich aber auch tagsüber etwas runter bringen.
Abends wie gesagt geht es mir ja ok und schlafen geht auch ausser das ich nachts ein paar mal aufwache und dann immer froh bin wenn es zb erst 3 uhr nachts ist.

Das was er mir aufgeschrieben hat heisst trimipramin 25 mg

Zitat von Groovecity:
Wollte mir das einfach mal von der Seele schreiben. Danke fürs lesen

Also Vorschläge willst Du keine?

Vielleicht muss sich der Körper noch an die Umstellung gewöhnen. Von 150 mg runter auf 75 mg heisst ja auch schon was.
Ich nehme retardiert seid Jahren 150 mg Venlafaxin. Machst du noch ambulant weiter mit Therapie?

Ich würde sagen vertrau da Deinen Arzt wegen der Medikamente und nehm sie ruhig. Zu verlieren hast Du ja nix.

Mir geht es derzeit genau so wie Dir. Ich kenne das schon von mir. Ich kann Dir aber sagen, dass es wieder besser wird.

Zitat von cube_melon:
Also Vorschläge willst Du keine?


Ich wäre um Vorschläge dankbar cube_melon. Da es mir ja ähnlich geht.

Ja klar Vorschläge und Meinungen sind immer gerne gesehen.

Ich habe in einem Monat einen Platz in einer tagesklinik, aber wir ich es bis dahin schaffen soll.... Echt dieser seelische Schmerz ist so heftig tagsüber, mein puls oder Herz ist dabei relativ normal, also die angst und Panik ist wirklich nur in meinem kopf kann das echt schwer erklären und dann immer das gefühl das ist das Ende die gedanken sagen dann das hört nie wieder auf usw.... Schrecklich

So geht es mir auch. Aber es wird besser. Ich habe sowas schon öfter gehabt.
Lass Dir nochmal ein Termin beim Arzt gehen, evtl. bekommst zum überbrücken was verschrieben.
Schau auch dass du einen Termin beim Therapeut bekommst. Lass Dich auf Wartelisten setzen, so dass es nach der Tagesklinik weitergeht.

Ich finde eine Therapie wichtig. Es hilft Dir Dich besser kennenzulernen und zu verstehen.

Moin, komme gerade von einem 3 sündigen Spaziergang.
Das tut immer ganz gut aber trotzdem hört das grübeln und die Bewertung einfach nicht auf, wenn ich morgens aufstehe geht es kurz noch aber dann überlege ich schon was ich tun soll / kann.
Das ist so anstrengend meistens gehe ich dann spazieren oder 2 mal die Woche joggen.
Das bewerte ich dann oft negativ, so wie du kannst doch nicht immer spazieren usw...
Zuhause sein und Fernsehen oder so rumhängen geht gar nicht, das war vor 2 Monaten kein Problem konnte einfach auch mal nichts machen ohne innerlich das Gefühl zu haben durchzudrehen,
Ich bin beruflich selbstständig als dj für Hochzeiten Geburtstag usw... Davon konnte ich bis Corona gut von leben hatte jedes Wochenende zu tun und der Job hat mir viel Spaß gemacht.

Jetzt geht es langsam wieder los dh diesen Monat habe ich schon einen Auftrag,
Aber so wie ich mich zur Zeit fühle seit 2 Monaten fühle ich mich dem gar nicht gewachsen,
Will am liebsten das es immer abends ist dann komme ich langsam zur Ruhe....

Zitat von Groovecity:
ich da vorbelastet bin möchte ich nicht zuviel davon nehmen. Mein Psychiater hat mir noch was anderes aufgeschrieben vor 3 Tagen habe es aber noch nicht genommen weil ich etwas Angst davor habe

Dein Arzt weiß Dich von Deinen Vorerkrankungen. Wenn es negativ wäre, dieses Medi zu nehmen, hätte er es sicherlich nicht verschrieben.

Nun hast Du ein Neues bekommen und nimmst es nicht ein. Warum?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du in der TK erzählt hast, das keine Änderung eingetreten ist. Keiner wird aus der Klinik nach 4 (!) Wochen entlassen, wenn sich nichts verändern hat. Im Durchschnitt bleiben Patienten 12 Wochen dort und dann ggfs. länger.

Wagst Du den Versuch nicht, neue ADS auszuprobieren, wird sich nichts verändern.

Also tu es. Ich weiß, wovon ich spreche.

Und wenn die Besserung durch ADS Eintritt, hast Du auch die Möglichkeit, durch Therapie zu lernen, wieso Du diese Angst hast und wie man ihr begegnet, um wieder Lebensqualität zu erhalten.

@portugal
Danke für deine Worte, aber das neue ad nehme ich jetzt seit 2 Tagen allerdings erst die Hälfte und heute Abend werde ich dir normale dosis nehmen.

Ja nimm es so wie der Arzt sagt und regelmäßig. Gibt hier immer wieder User, die nicht regelmäßig nehmen und sich dann beschweren, es wirkt nicht.

Man muss alles ausschöpfen.... Danke für die Rückmeldung

Ja da hast du recht, ich vertraue meinem Psychiater auch.

Ich versuche ja auch oft die angst und depressiven gedanken und Gefühle anzunehmen, manchmal gelinkt mir das auch.
Aber wenn mir alles so sinnlos vorkommt und ich dann in angst gerate fühlt sich das unmöglich an sowas anzunehmen.



Wenn ich zb ein Spiel auf der playstation spiele um mich mal von meinen Gedanken abzulenken spielen die gedanken verrückt so wie was machst du danach wieso spielst du das jetzt überhaupt alles hat keinen sinn usw....

Echt schwer

Es ist auf jeden Fall normal,dass es Dir abends besser geht.
Das liegt daran,dass die Anspannung des Tages (wie soll ich den Tag überstehen?) abends auf natürliche Weise nachlässt und man besser in die Entspannung kommt.

Morgens ist es entsprechend häufig am schlechtesten,weil man da den ganzen Tag noch vor sich hat.

Ja,das wird noch ein Weilchen dauern bis Du wieder komplett stabil bist aber gut,dass Du Dir Hilfe gesucht hast auch in Form eines Medikamentes.
Ob Du schon wieder arbeitsfähig bist,wirst Du sehen,wenn Du es probiert hast.

Wenn Du es schaffst,spazieren zu gehen versuch Dich auf dem ganzen Spazierweg ganz doll zu loben denn spazieren gehen ist eine Herausforderung,wenn man sich schlecht fühlt.

Depression ist eine Krankheit und alles - wirklich alles- was man darunter zuwege bringt (Zähne putzen,duschen gehen etc.) sind grosse Leistungen unter dieser Vorraussetzung,Du machst das also wirklich gut!

Die Verzweiflung bzw. das Gefühl der Sinnlosigkeit holt einen von Zeit zu Zeit ein aber es ist nur ein Gefühl und nicht die Realität und es geht auch immer wieder weg bzw. wird weniger.
Man schwankt immer so zwischen Hoffnung und Mutlosigkeit,ist aber auch ganz normal,das gehört zum Krankheitsbild.

Negative Gedanken sind vorherrschend,am gängigsten der Gedanke:Es wird nie wieder besser.
Das ist ein sehr quälender Gedanke,der einem sehr realistisch vorkommt,wenn man sich so quält aber auch dieser Gedanke entspricht nicht der Realität.
Das bedeutet: Selbstverständlich wird es auch Dir wieder besser gehen,auch wenn Du manchmal denken magst: Allen kann geholfen werden,nur mir nicht weil ich ein besonders schwerer Fall/Pechvogel bin.

Bleib einfach dran und evt. nochmal eine Verhaltenstherapie anstreben,die kann man gut ambulant machen und da bekommt man hilfreichen Input und emotionale Unterstützung um diese Krankheitsphase leichter zu überstehen.

Ich muss sagen, Du schlägst Dich schon tapfer.

Bist lange Spazierengegangen, klasse.

Aber schau, Du hast einen Auftrag, ich denke, es geht so langsam los.

Ach ja, dieses Gedankenkreisen kenn ich auch, das macht müde und man kann es nicht unterdrücken.

Ich kann Dir vielleicht Hoffnung geben, bei mir waren es viele Phasen aber es geht irgendwann auch wieder bergauf. Es gibt keine Dauerdepression, es sei denn, man nimmt keine Medikamente und macht keine Therapie.

Du schaffst das, eine tolle Neuigkeit ist Dich Dein Auftrag.
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Ja ich weiß ja auf der einen Seite das alles einen Sinn im Leben hat und ich habe jetzt auch schon einiges geschafft, aber dann am nächsten Morgen ist wieder alles auf Anfang täglich Grüßt das murmeltier... Falls jemand den Film kennt...

Und das ich mich in meiner Angst umd depri Phase so viel bewege liegt daran das ich mich tagsüber so getrieben fühle, zuhause bleiben ist da gar keine Option.
Hätte dann das Gefühl durchzudrehen oder verrückt zu werden oder zu sterben,...

Ist mir schon rational klar das das nicht passieren wird. Aber in dem Moment fühlt es sich so an

Moin ihr lieben,

Möchte einfach nur mal berichten, und vielleicht motiviert es den einen oder anderen, es geht mir tatsächlich wieder besser.

Nach 2 Monaten horror habe ich endlich Lebensqualität zurück.

Wollte das einfach mal loswerden.
Alles Liebe

A


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Dr. Christina Wiesemann
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