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Hallo,

Ich habe für mich schon seit einiger Zeit herausgefunden, dass eins meiner Themen seit der
Angsterkrankung auf jeden Fall mein inneres Kind ist.

(Ich hoffe, es ist in der richtigen Kategorie gepostet. Hier fand ich es am passendsten).

Mein inneres Kind wurde sehr vernachlässigt und verletzt.
Es wurde hin- und hergerissen und fand selten Halt.
Es musste immer stark und tapfer sein.
Es hat sich kaum entspannen können.
Ich möchte jetzt mit ihm in Kontakt treten, es stark machen, es beschützen, es trösten und auch es erzählen lassen.
Heute morgen habe ich es das erste Mal versucht, mit ihm in Kontakt zu treten und habe dabei festgestellt, dass ist sehr sehr schwer und auch schmerzhaft.

Daher suche ich jetzt den Austausch mit jemandem, der das auch schon probiert hat oder den das Thema interessiert.
Auch habe ich schon einiges an Lektüre zu dem Thema durch.
Wäre aber auch für den einen oder anderen Buchtipp dankbar.

Irgendwie hat mir die Kontaktaufnahme mit dem inneren Kind heute morgen sehr sehr gut getan, ich habe das Gefühl ich bin einen Minischritt weitergekommen und habe mich ein bisschen mehr kennengelernt.

Ich hoffe, es kommt nicht zu esoterisch rüber und ich finde Gleichgesinnte.

LG Salsa

11.06.2015 12:45 • 23.06.2015 #1


52 Antworten ↓


In meiner Therapie hatten wir es auch immer mit dem inneren Kind, aber jetzt Kontakt aufnehmen habe ich nie geschafft. Rein rational habe ich nachvollziehen können, was der Therapeut mir über mein inneres Kind sagte und wie es sich in dieser und jener Situation gefühlt hat, aber nachempfinden konnte ich es nicht. Es war immer so, als würden wir über jemand Fiktiven sprechenm, aber nicht über mich.

A


Das Innere Kind

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Ich konnte es heute morgen richtig spüren, habe es gesehen und gefühlt.
Besser gesagt, ich konnte mich selbst besser fühlen und spüren.
Es ist unheimlich schwer zu erklären, was da passiert ist.
Es war eine ganz tiefe und schmerzhafte Erfahrung, die mir aber, jetzt im Nachhinein gesehen, sehr gut getan hat.
Ich werde versuchen, da weiter dran zu arbeiten ....

Ich habe es nicht so als inneres Kind gesehen, aber meine Erlebnisse, denen ich als Kind ausgesetzt war, die waren der Schlüssel.

Und man schleppt diese negativen Erfahrungen sein ganzes Leben mit sich herum..

Und stellt Bezug zur psychischer Krankheit nicht her, obwohl dort das Fundament gelegt wurde.

Vertrauen wurde missbraucht. Ängste angelegt, die nur darauf warten, unkontrolliert auszubrechen, da ganz tief eine Zerrissenheit ist, die uns hilflos macht.

Und daher auch diese schei. Hilflosigkeit, die empfunden wird, wenn die Angst ihr Spiel mit uns treibt.

Und daher halte ich es auch für sehr wichtig, jetzt als erwachsener Mensch, kindheitstraumen anzusehen und durch Erkenntnis neu zu bewerten.

Es ist ein sehr schweres Thema, aber durchaus lohnenswert.

Wenn ich meine Angst verstehe, kann ich damit umgehen.

Wenn ich Panik habe, muss ich mich doch fragen, vor was laufe ich weg.

Warum sind mir Meinungen anderer, (Ängst umzufallen, Angst mich lächerlich zu machen) so wichtig, dass ich es vermeiden will?

Oder Krankheiten, warum fehlt es mir an Vertrauen zum eigenen Körper, zu den Ärzten, wer hat mir dieses Vertrauen genommen?

Warum brauche ich die ständige Kontrolle über alles und jeden?

Wer hat mich in ein Nichts verwandelt.

Warum mag ich mich nicht?

Für alle, die es mal probieren wollen:

http://www.amazon.de/Auss%C3%B6hnung-mi ... neren+kind

Gruß, Fugazi

Meine Therapeutin arbeitet viel mit meinem inneren Kind und auch ich mache Übungen. Ich versuche auf die Bedürfnisse des Kindes zu hören, es zu trösten und zu stärken. Ein sehr gutes Buch dazu ist Versöhnung mit dem inneren Kind von Thich Nhat Hanh. Das hat mir sehr gut geholfen in Kontakt mit meinem inneren Kind zu treten und ihm zu zuhören.

Und dass Du jetzt Deinem Kind zuhören möchtest ist schon ein großer Schritt und sehr heilsam! Es wurde so lange vernachlässigt, weggesperrt und ignoriert. Auch wenn es erst mal schmerzhaft ist......

Wünsche Dir viel Erfolg dabei!
LG
KDA

@icefalki

Danke für deinen Beitrag.

Ich war ja letztes Jahr in einer Tagesklinik und werde wohl nie den Spruch des Klinikchefes vergessen.
Er sagte: viele der Angsterkrankten sind kontrollierende Persönlichkeiten, sie wollen sich und andere kontrollieren.
Damals konnte ich kaum was damit für mich anfangen.
Aber ich glaube nun doch, da ist was dran.

LG

@fugazi

Danke für den Buchtipp.
Habe es mir schon angeschaut.
LG

@KdA

Auch dir vielen Dank dafür.
Auch dieses Buch werde ich mir anschauen.
Kannst du noch was dazu schreiben, wie genau ihr zum inneren Kind in Kontakt tretet?
Nur durch Gedanken?
Oder mit hörbaren Worten?
Ich hatte es heute morgen mit Gedanken geschafft.

LG

Hallo Salsa,

ich finde es überhaupt nicht esoterisch, was du schreibst, im Gegenteil. Ich glaube, dass dort der Schlüssel zu allem oder ganz vielem liegt, was uns als Erwachsenen so zu schaffen macht. Wenn man es schafft, dem Kind zuzuhören und die Gefühle zuzulassen, die das Kind in uns hat und sucht, die es aber auch quält, dann kommt als nächster Schritt die Versöhnung mit dem Kind in uns. Wenn wir uns mit dem Kind in uns drin versöhnen können, können wir die schlimmen Erlebnisse und Gefühle als Teil der Vergangenheit betrachten und akzeptieren. Das Kind und wir als Erwachsener werden eine Einheit, gehören zusammen - das Kind in uns wird immer ein Teil von uns bleiben. Aber wenn wir uns das bewusst machen, können wir das Kind vielleicht eher an die Hand nehmen, es führen und trösten, und zwar als Erwachsener. Vielleicht kann man sich so helfen, mehr Distanz zu den Erlebnissen der Vergangenheit zu schaffen und sie, soweit es geht, hinter sich zu lassen.

Ich habe kein Buch zum Thema gelesen, denke aber viel über mich nach und habe in der früheren Therapie gehört, auf mein Inneres zu hören. Inzwischen ist mir klar, wie wichtig dieses innere Kind auch als Erwachsener noch ist. Würde mich gern dazu mit dir austauschen, Salsa.

Liebe Grüße,
Grashüpfer

Also - ich mache das laut. Ich setzte mich hin und frage mein Kind, warum es Angst hat. Das hört sich bescheuert an, aber es funktioniert und hilft. Dann sage ich ihm, dass ich es nicht mehr ignorieren werde, es trösten werde und es keine Angst mehr zu haben braucht, weil wir ja jetzt erwachsen sind und uns selber trösten können.
Im dem Buch, was ich dir empfohlen habe, sind viele Achtsamkeitsübungen dazu.

Ich weiss ja nicht, was dein Hauptproblem ist. Bei mir sind es Ängste - Angst vorm Alleinsein, Verlustangst, Angst Dinge nicht kontrollieren zu können, Verlassensangst, uvm. Diese Ängste sind Kindheitsängste - sie katapultieren mich in meine Kindheit zurück und ich fühle mich total hilflos und ihnen ausgeliefert. Die Übungen, wie auch meditieren oder Yoga, helfen mir bei der Realitätsüberprüfung. Diese Ängste brauche ich nicht mehr, da ich mich selber versorgen kann, ich könnte ALLEINE überleben (was als kleines Kind eben nicht geht)! Aber die Ängste verstehen halt nicht, dass ich sie nicht mehr zum Überleben brauche .

Alles nicht so einfach.....
LG
KDA

@Grashüpfer

genauso ist es!

Danke @ Kampf der Angst

Hallo @ Kampf der Angst

Ich habe gerade den Thread gelesen und finde ihn wunderbar! Ich bin für mich der Meinung, dass ich ebenfalls Kontakt mit meinem inneren Kind aufnehmen muss, um zu heilen. Mein Kind ist vernachlässigt, verspottet und sehr oft verletzt worden. In meiner Therapie merke ich, dass ich an meine Gefühle gar nicht richtig herankomme. Es kommen zwar manchmal schmerzliche Gefühle auf, aber nur ganz kurz und dann sind sie auch schon wieder weg. Hat bei mir wohl sehr viel mit Scham zu tun. Viele Dinge meiner Kindheit sind verdrängt. Meinst du, dass ich mich durch solche Achtsamkeitsübungen, wie du sie beschrieben hast, mich meinen Erinnerungen, verdrängten Gefühlen langsam annähern könnte?

Das Buch habe ich mir direkt bestellt...

Das Buch ist wirklich toll. Habe es schon ganz vielen Freunden empfohlen. Schön, dass Du es Dir bestellt hast

Ich denke schon, dass die Übungen was für Dich sind. Es geht ja darum, Dich mit Dir selber zu beschäftigen - mit Deinen Gefühlen, Deinen Gedanken und Ängsten. Ob das dann in Form von Meditation, autogenem Training, Yoga, Thai Chi o.ä. ist, kann man ja für sich ausprobieren.
Wichtig ist, glaube ich, bei sich und seinen Gefühlen zu bleiben. Und vor allem gut zu sich zu sein! Behandle Dich, wie Du Deine beste Freundin behandeln würdest.

Ach - in der Theorie ist das alles so schön einfach......!

Ja, das ist richtig. Ich habe selbst schon sehr viel gelesen. Das man seine verdrängten, schmerzlichen Gefühle fühlen muss, um wieder lebendig zu sein. Aber wenn das immer so einfach wäre: ich habe mal gelesen, dass gerade diese wichtigen Gefühle gemieden werden wie der schlimmste Feind und das stimmt. Geht es dir auch so, dass wenn du dich deiner Kindheit näherst, sprichwörtlich die Tür zugeht ? Bei mir ist das so. Aber ich glaube das braucht auch alles seine Zeit.

Meine Hauptangst ist, denke ich, die Angst vor Kontrollverlust. Angst, es nicht in der Hand zu haben, was geschieht, Angst, dass mir was geschieht, was ich nicht möchte.
Angst vor Tod und Schicksalsschlägen.
Ja, jetzt als Erwachsene kann man sich selbst helfen, währenddessen man als Kind oft ausgeliefert und hilflos war.
Ich versuche, behutsam mit der kleinen Salsa umzugehen, ihr zuzuhören, sie zu schützen und trösten und auf sie achtzugeben.
Aber genauso muss ich auch auf die große achtgeben.

Z.B. bei einem Geräusch kann ich mich genau in die Kindheit zurück führen, wenn ein Flugzeug leise in der Nähe vorbei fliegt, und es ist warm draußen, da habe ich schon immer die kleine Salsa schmerzhaft gespürt.
Und ich erinnere mich, was passiert war: meine Mutter verabschiedete sich von mir und versprach, sie kommt gleich wieder.
Später erfuhr ich dann von meiner Oma, sie war mit ihrem neuen Freund nach Mallorca geflogen fur 14 Tage und ließ mich zurück und auch noch angelogen.
Sehr grausam.
Das ist noch in der Erinnerung, da war ich vielleicht fünf Jahre.
Alles andere ist bis jetzt verschüttet.
Sponsor-Mitgliedschaft

@grashüpfer

Sehr gerne würde ich mich mit dir austauschen.
Das Thema ist für mich noch sehr neu, habe schon öfters darüber nachgedacht, aber jetzt heute morgen zum ersten Mal richtig praktiziert.

@salsa1968

Das ist sehr traurig, deine Angst heute vor Kontrollverlust usw. ist mit Sicherheit die schmerzliche Folge daraus. Ich hatte heute ein ähnliches Erlebnis: ich war bei meinem Therapeuten und habe gewartet, dass es losgeht. Seine Frau (die auch Therapeutin ist) hatte einen kleinen Jungen zur Behandlung begrüßt. Sie ist sehr herzlich und wie sie mit ihm umgegangen ist hat mich so berührt, dass ich mit den Tränen kämpfte. Instinktiv war ich traurig, weil ich so etwas schmerzlich vermisst habe, ohne mich konkret zu erinnern.

Hallo KampfderAngst,
eine Frage zu deinem empfohlenen Buch:
Beschäftigt sich das hauptsächlich mit der Aufarbeitung einer traumatischen Kindheit oder ist das auch für Ängstler geeignet, die eine schöne Kindheit hatten?

A


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Dr. Reinhard Pichler
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