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Hallo zusammen,
Ich hatte heute endlich wieder eine Therapiestunde. In dieser habe ich über mein aktuelles stimmungsbarometer und meiner Arbeit im Krankenhaus erzählt. Er weiß welches Krankenhaus es betrifft und ich habe von der derzeitigen stressigen Situation wegen Personalmangel erzählt und wie ich mich dabei fühle. Und das ein rauer Wind herrscht, in der oberen Führungsetage. Jetzt habe ich so viele Informationen erzählt, dass ich jetzt Angst habe, dass ich zu viel von meinem Arbeitgeber preisgegeben habe. Nicht, dass wenn das raus kommt ich gekündigt werde. Immerhin hat man ja auch eine Schweigepflicht gegenüber seines Arbeitgebers. Darf man sowas bei einer Sitzung erzählen oder kann ich jetzt Schwierigkeiten bekommen?

17.10.2023 20:13 • 18.10.2023 x 1 #1


3 Antworten ↓


Hallo
Ich denke, du darfst alles erzählen was du möchtest. Der Therapeut steht unter Schweigepflicht, und wenn das Erzählen von internen Angelegenheiten aus therapeutischen Gründen notwendig ist, ist alles im grünen Bereich. Es hilft dir schließlich, belastende Dinge die mit deiner Arbeit zusammenhängen, zu verarbeiten.
Mein Therapeut weiß auch alles.

A


Darf ich meinem Psychologen alles erzählen?

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Bei mir war meine Arbeit die alleinige Ursache für meine Probleme und es ging in allen Therapien so gut wie ausschließlich darum. Therapeuten haben genauso eine Schweigepflicht wie Ärzte. Warum sollte deiner zu deinem Arbeitgeber gehen und dich verraten? Er will schließlich seine Zulassung auch nicht wegen dir riskieren.

@Melaniebecker89
Du darfst und solltest unbedingt alles, aber auch wirklich alles erzählen.
Je mehr du verschweigst (und zwar in allen Bereichen deines Lebens), umso weniger besteht die Wahrscheinlichkeit, dass dir geholfen werden kann. Die Ursache deiner psychischen Erkrankung muss ja gefunden werden und dazu wäre es hilfreich, das komplette Leben Stück für Stück auseinander zu nehmen.
Anders geht es leider nicht. Das kann manchmal schmerzhaft sein. Manchmal hat man auch unheimliche Scham über bestimmte Dinge zu sprechen (z.B. im sexuellen Bereich).
Sei also so offen, wie es geht. Bedenken brauchst du nicht haben, weil der Therapeut erstens der Schweigepflicht unterliegt (das kannst vergleichen mit einem Pfarrer beim Beichten) und zweitens alles erlaubt ist, was zu deiner eigenen Genesung beiträgt.

Das mit dem kompletten Öffnen beim Therapeuten ist ein wirklich wichtiger Punkt. Viele öffnen sich in Therapien nicht 100%ig. Dann kann eine Therapie oft nicht wirken, weil der wirklich wunde Punkt nicht gefunden oder aufgegriffen wird. Bei mir war das auch anfangs so. Ich wollte auch bestimmte Dinge nicht wahrhaben.

Melanie...sei also total offen. Es geht um dich und dass du wieder gesund wirst.
Auch bei mir habe ich irgendwann in Bezug auf meine Arbeit alles offen gesagt und mein Job hat auch massive Schweigepflichts-Regeln. Wie soll dir aber geholfen werden, wenn dein Problem im Jobbereich liegt, du darüber aber nicht reden dürftest?




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Dr. Christina Wiesemann
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