Guten Morgen allerseits,
ich bin auf dieses Thema gestoßen, da ich teilweise schon seit Jahren damit zu kämpfen habe und nie wirklich etwas dazu gefunden habe.
Ich habe die Problematik, dass ich oft nicht tief einatmen kann und daraus dann immer ein Drang nach tiefer Atmung folgt, der sich dann kaum wieder stoppen lässt. Bei mir ist es so, wenn ich tief einatmen will - es hinten im Rücken zwischen den Schulterblättern wie eine Blockade anfühlt und es dementsprechend super anstrengend ist das letzte Stück tief einatmen durchzuführen.
Ich habe diese Beschwerden in meiner Jugend schonmal gehabt - war auch einmal beim Arzt, habe Asthmaspray bekommen und bin nie wieder hingegangen, weil es nicht geholfen hat. Das Asthmaspray habe ich irgendwann einfach weggeworfen. Tatsächlich kamen dann die Beschwerden wirklich jahrelang nicht wieder bzw. nur ganz selten mal ein Tag für ein paar Minuten, sodass ich das immer vor mir hergeschoben habe, da es ja dann wieder wirklich einige Zeit nicht mehr passierte.
Circa Anfang 2019, ein bisschen vorher, fing es wieder leicht an - ich habe es immer auf mein Rücken geschoben, weil meine Beschwerden beim Atmen wirklich nur MIT Schmerzen/Verspannungen zwischen den Schulterblättern auftreten. (Das war früher nicht der Fall).
Ich kann mich gut an den Zeitraum erinnern, da ich beruflich öfter mit dem Zug fahren musste und eine schwere Laptoptasche, die man über die Schulter trägt, hatte. Ich habe es dann darauf geschoben und habe mir einen vernünftigen Laptop-Rucksack besorgt. Tatsächlich half es auch eine Zeit lang. Scheinbar. So weit ich mich erinnern kann, hatte ich dann wieder einige Monate das Problem wirklich überhaupt nicht mehr.
Zwischendrin war ich irgendwann mal beim Chiropraktiker, weil ich gelesen hatte, dass auch ein ausgerenkter Wirbel dafür sorgen kann. Er meinte, da wäre nichts (geknackt hat es trotzdem ganz laut). Im ersten Moment dachte ich, es hätte geholfen aber nach 1, 2 Stunden kam es schon wieder.
Seit kurzem ist es aber extrem präsent, so schlimm und über einen längeren Zeitraum, wie ich es noch nicht zuvor hatte.
Alles aber immer begleitet mit Schmerzen zwischen den Schulterblättern. Teilweise fand ich es schwierig oder nervig mich mit jemanden zu Unterhalten, wenn ich es gerade hatte, weil es einfach anstrengend war immer so tief Luft zu holen oder andauernd Pausen zum Luftholen zu machen. Klar, kriege ich auch etwas Panik in den Momenten, da ich aber ja weiß, dass ich normal Luft bekomme, es nur anstrengender ist, artet das in der Regel nicht aus.
Naja, letzte mal auf einem Geburtstag war es wieder ganz schlimm, meine Schwester hatte mich dann zum Knacken gebracht an der Stelle und tatsächlich wurde es danach auch etwas besser aber auch nur kurzfristig.
Noch ein Beispiel: Vor ein paar Tagen war ich im Restaurant - alles war super, ich hatte dieses Problem nicht. Dann sind wir nach draußen zum rauchen gegangen - es war kalt, ich habe gezittert, dabei verspanne ich mich so oder so immer und zack danach hatte ich das Problem mit dem Atmen wieder...
Ich habe mich dann endlich mal dazu entschieden zum Arzt zu gehen - hatte jetzt vor ein paar Tagen Röntgen und Lungenfunktionstest und beides ist wunderbar. Mein Arzt fragte dann auch wieder ob ich Probleme habe im Alltag aber ich habe wirklich keine Probleme, meine Arbeit läuft wunderbar, meine Beziehung läuft wunderbar, ich kann mich nicht beklagen.
Wir sind dann darauf zu sprechen gekommen, ob irgendwas in meinem Leben passierte, als es wieder anfing schlimmer zu werden, weil seine Frau gerade die gleichen Symptome hat und von ihr ist halt der Vater gestorben. Ja, tatsächlich Anfang 2019 ist mein Vater nach verhältnismäßig kurzer Krebserfahrung gestorben. Er fragte auch ob ich es Verarbeitet hätte - das habe ich Verneint, mit den Worten Das kann man nie verarbeiten. Ist natürlich jetzt ein leichtes, das darauf zu schieben aus meiner Sicht. Ich hatte und habe da natürlich sehr dran zu knacken, ich war Papa-Kind durch und durch aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich in jetzt schon fast 3 Jahren diese Symptomatik nicht so häufig hatte. Wenn ich gerade wieder einen traurigen Moment deswegen habe, habe ich NICHT gleich die Symptomatik mit dem Atmen. Zumal ich es früher ja auch schonmal hatte und da hatte ich auch keine schlechten oder traurigen Erfahrungen. Rückenprobleme kenne ich schon seit ich Teenie bin, daher wundert mich auch das mit den Schmerzen zwischen den Schulterblättern nicht.
Ich habe ihm das auch so gesagt - er sagte, wenn ich ihm nicht glaube / glauben will, dass es psychisch bedingt ist, dann soll ich jeden Tag Rückenübungen machen - wenn das hilft, wäre ja super. Körperliche Ursachen kann er ausschließen.
Ich bin ehrlich im Zwiespalt. Einerseits passen natürlich die Zeiträume mit meinem Papa wie die Faust aufs Auge aber müsste ich das dann nicht noch häufiger haben? Ich probiere es mit den Rückenübungen natürlich... vielleicht hilfts ja allein schon, wenn ich mir einrede, dass es am Rücken liegt und wenn ich dann keine Schmerzen mehr habe, rede ich mir innerlich ein, dass das Problem mit dem Atmen auch weg ist? Zumindest tendiere ich persönlich immer noch eher zu dem Rückenproblem.
Sorry, für den langen Text
LG
08.02.2022 08:13 •
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