Zitat von Lebegrün:bei deinen ganzen Versuchen, Amalgam zu verharmlosen, vergisst Du ganz einfach immer wieder, dass Amalgam ein Speichergift ist und eben nicht im Blut nachweisbar.
Ich verharmlose gar nichts, sondern bleibe auf der sachlichen und naturwissenschaftlichen Ebene. Es stimmt, dass Quecksilber gespeichert wird. Aber: Von den Organen (primär den Nieren), in denen es gespeichert wird, wird immer auch etwas ausgeschieden. Und das kann man messen - besser im Urin als im Blut, aber man kann's messen. Menschliche Körper eignen sich nicht als Sondermülldeponien, sie sind gewissermaßen undicht, ganz besonders zu Lebzeiten. Es ist physiologisch unmöglich, Quecksilber zu speichern und gar nichts davon wieder auszuscheiden.
Zitat von Lebegrün:Hier liegen die grundlegenden falschen Kriterien bei der Diagnose von chronischen Amalgamvergiftungen. Gefährlich ist Quecksilber weil es gespeichert wird aber nicht ausgeschieden wird.
Der nächste Denkfehler: Messungen von HBM liegen immer nur bei den Ausscheidungen, aber nicht bei der Speicherung des Giftes.
Jeder Mensch - mit oder ohne Amalgam - hat geringe Mengen Quecksilber im Körper und bei jedem Menschen lässt sich eine geringfügige Ausscheidung von Quecksilber messen (aufgrund der natürlichen Quecksilberbelastung, der man nur entgehen kann, wenn man sich einen anderen Planeten sucht). Gegenüber diesem niedrigen Normalwert steigt die Quecksilberausscheidung bei einer Vergiftung an. Das ist immer nachweisbar. Die Frage ist nur, ab welchem Wert bzw. welchem Anstieg man Handlungsbedarf sieht.
Zitat von Lebegrün:Also richtig gesehen, müsste man die Speicherung messen und nicht die Ausscheidung.
Wie ich schon schrieb, weiß man heute nach neueren Erkenntnissen, dass die Genetik uns somit die Ausscheidungskapazität der Menschen unterschiedlich ist - auch das wird bei der Diagnostik nicht berücksichtigt.
Da man weder die Speichermenge, noch die Genetik messen kann, muss man sich auf das beschränken, was man erfassen kann: Labor und Klinik. Das reicht außerdem aus. Wenn jemand
einschlägige Symptome
und gegenüber normal auch nur leicht erhöhte Laborwerte hat, kann er/sie darüber nachdenken, das Amalgam entfernen zu lassen.
Zitat von Lebegrün:Dass man so was als gesellschaftlich akzeptabel ansieht, verschlägt mir ganz einfach die Sprache.
Das ist aber doch in allen gesellschaftlichen Bereichen so. Alle Straftäter werden nach x Jahren auf freien Fuß gesetzt, obwohl natürlich niemand garantieren kann, dass sie nicht wieder straffällig werden. Bei jeder Narkose besteht ein Restrisiko. DMPS kann gravierende Nebenwirkungen haben. Und bis vor Kurzem fand man es gesellschaftlich völlig okay, Nichtraucher in Gaststätten zwangsweise mitrauchen zu lassen. Und wie sollte man medizinische Vorsorgeuntersuchungen machen, wenn die Gesellschaft es nicht okay fände, das medizinische Personal dabei einem gewissen Maß radioaktiver Strahlung auszusetzen? Es gibt nirgends 100-%ige Sicherheit, es gibt auf diesem Planeten keinen natürlichen, völlig quecksilberfreien Quadratzentimeter und nichts, das nicht irgendwie radioaktiv ist.
Liebe Grüße
Christina