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Hallo

Ich bin 29 Jahre alt und habe die Diagnose generalisierte Angststörung bekommen. Ich würde mich gerne austauschen. Falls sich jemand angesprochen fühlt, gerne schreiben

04.11.2022 16:57 • 22.11.2022 x 3 #1


39 Antworten ↓


@Tammy93 Hallo

ich habe die gleiche Diagnose bekommen, und jetzt in der Tagesklinik wurde sie zurückgenommen

wie macht sich deine GAS bemerkbar?

glg

A


Betroffene mit der Diagnose Generalisierte Angststörung

x 3


Guten Abend,
auch ich habe die Diagnose GAS, allerdings schon seit mehreren Jahren ich habe Phasen in den denen es mir echt gut geht aber auch Phasen ( wie derzeit wieder seit einem halben Jahr) wo es mir ziemlich mies geht.
Mich würden eure Symptome der GAS interessieren und wie ihr damit umgeht.
Liebe Grüße und einen schönen Abend

@Tammy93
Wie äußern sich deine Symptome? Und seit wann hast du GAS?
Liebe Grüße

Habe schon sehr lange die GAS Diagnose. Es gibt eigentlich keinen Tag ohne Angst. Die Gründe sind aber variabel und ich denke, gerade das macht eine GAS aus. Mal ist es die Angst vor Schwangerschaft, mal die Angst vor dem Tod meiner Lieben, mal einfach selber Angst vor dem Tod..irgendwas ist immer. Habe ich eins überwunden, kommt das nächste. Richtige Entspannungsphasen kenne ich gar nicht. Symptome sind halt ständige Anspannung, Stress und daraus resultieren Kopfschmerzen, Magenschmerzen und Übelkeit.

@Fatuu ich fühle mit dir! Genauso geht es mir auch… kämpfe mich jeden Tag durchs Leben! Ständig begleitet durch verschiedenste Ängste. Bei mir ist das Hauptsymptom Schwindel und Benommenheit.

Bei mir wechseln die Angstthemen auch ständig mal ist es Angst vor Obdachlosigkeit, dann dass mein Sohn psychisch krank werden könnte, dass ich einen Unfall habe oder meine Mutter, usw..usw...

Ich bin auch immer angespannt durch die Ängste, mal mehr, mal weniger...

glg

@psychomum bist du derzeit in Therapie?

Das schlimmste ist die Angst ohne irgendeinen Grund.
Nichts, woran man sich „festhalten“ kann, nur Angst …

@Nine9 ja und nun wurde in der Tagesklinik gesagt, ich habe Zwangsgedanken...vorher hieß es GAS, ich seh auch nicht mehr durch‍

@Angstmaschine ja, da stimm ich dir zu....sehr unangenehm

Zitat von psychomum:
@Nine9 ja und nun wurde in der Tagesklinik gesagt, ich habe Zwangsgedanken...vorher hieß es GAS, ich seh auch nicht mehr durch‍ ...

Geht oft miteinander Hand in Hand. Habe auch Diagnose Zwangshandlungen und Gedanken gemischt zusätzlich zur GAS. Denke, da geht es eben auch um das zwanghafte Grübeln.

Zitat von Tammy93:
Ich bin 29 Jahre alt und habe die Diagnose generalisierte Angststörung bekommen. Ich würde mich gerne austauschen. Falls sich jemand angesprochen fühlt, gerne schreiben

Ich habe auch diagnostizierte GAS, seit über 20 Jahren, mehrfach diagnostiziert über die Jahre. Ich mache mir ständig Sorgen um alles mögliche. Ich finde auch die undefinierbare Angst am schlimmsten, weil man da ja nicht weiß vor was man überhaupt Angst hat. Zudem hat sich eine Panikstörung und Depressionen dazugesellt. Allerdings geht es mir seit mehreren Monaten besser. Bin wieder seit über 2 Jahren in Therapie. Tabletten nehme ich keine. Nun bin ich wieder belastbarer, allerdings längst nicht wie Gesunde.

@Tammy93
Habe auch seit vielen Jahren eine generalisierte Angststörung. Nach zwei Therapien habe ich das Gefühl, viel klarer und deutlicher zu sehen, woher meine übermäßigen Ängste und Sorgen kommen. Wichtig ist es zu wissen, dass bei Menschen mit GAS gerne mal aus kleinen Ängsten große Erwartungsängste werden, aus kleinen Sorgen lange Sorgenketten, und aus Denken Katastrophendenken. Heute fällt es mir ein ganzes Stückweit einfacher, mich selbst zu durchschauen und früher rauszufinden aus solchen Kreisläufen. Symptome sind natürlich auch oft da, aber im Grunde eher nachrangig als Problem. Ich habe mir versucht negative Strategien wie Perfektionismus abzugewöhnen und sie durch achtsame Prinzipien zu ersetzen wie Pausen einlegen im Alltag, alles mit Ruhe angehen, mehr auf meine Gefühle Rücksicht nehmen und zu meinen Schwächen zu stehen. Aber das war ein langer Weg und schwieriger als es sich jetzt anhört/liest. Wünsche dir alles Gute!

Zitat von Tammy93:
Hallo Ich bin 29 Jahre alt und habe die Diagnose generalisierte Angststörung bekommen. Ich würde mich gerne austauschen. Falls sich jemand angesprochen fühlt, gerne schreiben

Hallo @Tammy93

eine Diagnose und die eigene Einschätzung unterscheiden sich gelegentlich. So hatte mein Psychiater mir eine Posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert, mein Psychotherapeut sprach von einer Generalisierten Angststörung und ich saß gewissermaßen zwischen den Stühlen.

Aber ich habe einen Weg aus der Störung hinaus gefunden, eine meiner Schwester hatte ähnliche Probleme, und hatte mir ihren Zugang zu Klaus Bernhardts Videokurs mitgeteilt. Und dort wurden mir dann nach etlichen Jahren leiden und vermuten schlüssig erklärt, wie so etwas, woran wir leiden oder gelitten haben, zustande kommt. Außerdem wurde direkt mit wirkungsvollen Angst-Stopp-Techniken und einem Weg aus dem gedanklichen Teufelskreis hinaus, die Angelegenheit mehr als abgerundet.

Also, mal kurz zum Verständnis: Es gibt natürlich bei jedem unterschiedliche Gründe, wie sich so eine Angststörung überhaupt zeigt, aber offenbar sind es prinzipiell oft die gleichen Vorgänge... er hatte ein paar erwähnt, hängen geblieben sind körperliche Ursachen, wie Lebensmittelunverträglichkeiten, welche sich indirekt auf das Herz auswirken, und jetzt kommts: Wenn man nicht auf seine/ihre schlauere innere Stimme, also Unbewusstsein hört.

Das mag sich jetzt ein bisschen verwunderlich anhören, aber wir neigen offenbar öfter dazu - manche mehr, manche weniger - Entscheidungen mit dem Kopf zu treffen, warum auch immer. Sucht, Gewohnheiten, Erziehung, Bequemlichkeit... alles ist miteinander verbunden gewissermaßen, und zumindest ich kenne das von mir, oft habe ich zwar ein ungutes Gefühl im Bauch gehabt, wenn ich etwas tun wollte, und hab es ignoriert. Und manchmal auch nur, wenn es um Futter geht! Aber auch Rauchen, Alk., Freunde, Bekannte, alles mögliche kommt oder kam da infrage, und meist hatte ich eine Kopfentscheidung getroffen, und mit einer Angststörung bezahlt.

Seit mir das bewusst ist, und ich mich dahingehend verändert hatte und habe, geht's mir gut! Veränderung ist auch hier ein Schlüssel, welcher durch Bernhardts Methode unterstützt wird. Außerdem hilft sie, schlechte Gedanken die zu sogenannten Gedankenautobahnen geworden waren, durch gute Gedanken auszutauschen, welche bereits zu sogenannten Gedankenfeldwegen vernachlässigt waren. Er beruft sich dabei auf aktuelle Erkenntnisse der Hirnforschung, und das macht alles durchaus Sinn. Diese Veränderungen waren so hilfreich, dass es mir in kürzester Zeit so gut ging, dass ich mich sogar selbst sabotierte, um das alles, aus jahrelanger Gewohnheit, wieder vermeintlich rückgängig machen zu wollen, Jetzt, nach über einem halben Jahr damit, bin ich allerdings stabil und weitgehendst angstfrei, nur wenn ich meine, oder denke, etwas wirklich gegen meinen eigentlichen Willen machen zu müssen, holt mich die Angst wieder ein,... lässt sich dann aber wirklich leicht wieder abschütteln und ich lerne erneut hinzu, wie es dann wohl besser geht beim nächsten Mal!

Also, wenn du offen bist dafür, dann können wir uns gerne austauschen darüber. Werde dir als nächsten Schritt, mal etwas von der Technische Universität Darmstadt schicken, die haben die Angst-Stop-Techniken ausformuliert... das ist ein langer Link, den ich hier nicht posten kann bzw. darf. Das wird dir bestimmt ein großes Stückchen weiterhelfen, glaube ich!

Einen Besuch bei Psychiater*in oder Gesprächstherapeut*in soll diese Methode nicht ersetzen, vielmehr ist sie begleitend gedacht, handhabe ich auch so, allerdings Medikamente, rein zur Angstdämpfung, (welches ja wirklich keine Lösung des Problems darstellt), kann sie helfen zu vermeiden!

VG
Thomas

Zitat von Gaulin:
seit über 20 Jahren

Hallo Gaulin,
vielleicht ist mein Text, den ich vor wenigen Minuten an Tammy93 gerichtet hatte, auch gut für dich!?
Schau doch mal bitte...
Werde dir jedenfalls auch den Link mit den Techniken schicken...
Viele Grüße
Thomas

Zitat von brumby:
Diese Veränderungen waren so hilfreich, dass es mir in kürzester Zeit so gut ging, dass ich mich sogar selbst sabotierte, um das alles, aus jahrelanger Gewohnheit, wieder vermeintlich rückgängig machen zu wollen,

Das hast du wirklich super auf den Punkt gebracht. Ich denke auch oft darüber nach, ob ich meine Symptome überhaupt komplett loswerden möchte, weil ich mich über so lange Zeit wirklich an sie gewöhnt habe. Skurril!
Noch ein Buchtipp für @Tammy93
Schmidt-Traub: Generalisierte Angststörung.
Da steht eigentlich alles drin, was man wissen sollte…
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Tammy93:
Hallo Ich bin 29 Jahre alt und habe die Diagnose generalisierte Angststörung bekommen. Ich würde mich gerne austauschen. Falls sich jemand angesprochen fühlt, gerne schreiben

Es gibt doch hier im Forum eine extra Kategorie für generalisierte Angsstörung.

Zitat von Tammy93:
Hallo

Ich bin 29 Jahre alt und habe die Diagnose generalisierte Angststörung bekommen. Ich würde mich gerne austauschen. Falls sich jemand angesprochen fühlt, gerne schreiben

@Tammy93

Hallo

Ich habe unter anderem auch eine GAS. Nebenbei unsichere Persönlichkeitsstörung, Depressionen usw.

Ich habe vor ziemlich vielen Dingen Angst. Das Problem ist, dass ich Situationen kenne, vor denen ich Angst habe oder haben könnte. Aber, manchmal habe ich keine Angst und die Angst kommt einfach so spontan. Ab und an habe ich aus dem Nichts ANGST. Ich kann einen guten Tag haben und binnen weniger Sekunden kippt die Stimmung und ich habe Angst. Das kann an manchen Tagen mehrfach wechseln. Keine Ahnung, warum. Ich eruiere stets den Trigger, kann aber nicht immer einen Trigger finden.

Mein Kopf sagt mir immer ...ruhig/cool bleiben, ein- und ausatmen, Du brauchst keine Angst zu haben usw..., aber der Körper hört nicht. Ich fange das Schwitzen an, zittere, bekomme schlecht Luft bzw. ein beklemmendes Gefühl und mir wird schwindelig. Manchmal wird mir auch heiß.

Angst vor Menschen. Angst an die Tafel zu gehen/müssen. Angst zu versagen. Angst mit Frauen/Mädels zu reden. Angst vor dem Einkaufen. Angst vor Situationen. Angst zu sprechen. Angst angesprochen zu werden. Angst falsch in Situation xyz zu reagieren.

Mich ärgert nur, dass ich, wenn ich z.B. in der Früh aufwache und normal bin bzw. nur leicht Angst habe, mich der Angst stelle, übe usw. und es dann über den Tag verteilt ab und zu besser wird bzw. sich bessert, wenn ich in vielen Situationen war, am Abend dann cool bin, aber dieser Lerneffekt am nächsten Tag beim aufwachen verschwunden ist.

Und, ich übe wirklich jeden Tag. Daher darf ich die Methode Sich der Angst stellen durchaus kritisieren und den Erfolg hinterfragen. Man müsste meinen, wenn man 100x etwas geübt hat, das Gehirn gelernt hat. Dem ist aber bei mir nicht so. Gut, ich habe seit Dekaden schon Fortschritte gemacht, aber nur minimale.

Beispiel: Einkaufen!
Ich habe körperlich schon vorab Angst und fange das Schwitzen an. Wobei ich nicht einmal weiß, warum ich Angst habe. Ich gehe in den Laden und fange vorab schon das Zittern an. Ich stelle mich, kaufe ein und husche fix durch, verlasse den Laden und bin danach etwas stolz und erleichtert. Es ist nichts passiert und ich habe das überstanden. Also müsste man doch lernen, dass nichts Schlimmes passiert ist und das Einkaufen an sich kein Problem ist. Selbst wenn, muss man doch analysieren und erkennen, dass man jede Situation meistert und es so keine Probleme gibt. Im Kopf habe ich das alles. Erfahrung, Theorie und Co., aber mein Körper hört nicht auf mich. Das mit dem Einkaufen könnte ich 100x machen, aber es ist immer das Gleiche. Am Ende des Tages bin ich dann entspannter und ruhiger, habe weniger Angst. Am nächsten Tag fange ich bei 0 an.

Ich weiß nicht, warum!

Bestimmt habe ich das mit dem Einkaufen schon x Mal pro Tag über Dekaden geübt. Nichts!
Gut, ich kann ab und zu auch tagsüber einkaufen gehen oder dann, wenn viel los ist, aber bin dann extrem gestresst, habe Herzrasen und schwitze. Ob das medizinisch so gut ist, wenn ich mich Stress aussetze?

Gleiches mit Frauen/Mädels. Ich habe schon über 100 Frauen angesprochen, habe aber immer aufs Neue Angst. Ich finde Frauen anziehend und bin nervös, gut usw., aber habe eben Angst.
Allerdings ist mir aufgefallen, dass ich bei älteren Frauen, Betagten oder Mädels, die nicht der Norm entsprechen, keine Angst habe. Die sind wie ich und wir sind auf einer Ebene. Geistig wie physisch. Sehe ich aber eine anziehend Frau oder Frau, die ich anziehend finde, ist es vorbei. Das ist auch so ein Trigger. Eigentlich müsste ich als starker Mann eiskalt sein, lasse mich aber von süßen Frauen total einschüchtern.

Im Restaurant etwas bestellen? Niemals!

In der Öffentlichkeit reden? Niemals!

Aufmerksamkeit auf sich ziehen? Niemals!

Laut reden, herumschreien, Blicke auf sich ziehen? Niemals!

Auf die Bühne gehen? Niemals!

Usw.

Ich gebe mir echt Mühe, da GAS usw. mein ganzes Leben negativ beeinflusst, aber der Lerneffekt stellt sich nicht ein.

Wie oft muss ich noch üben? 100000000x ansprechen und dann? Habe ich schon durch, am nächsten Tag fange ich bei 0 an oder aber ich schaffe es und dann kommt die Angst vermeintlich ohne Grund eiskalt zurück.

Neulich bin ich wieder mit der U-Bahn gefahren. Ich hatte keine Angst, zig Menschen waren in der U-Bahn, mir egal. Auf einmal habe ich so ein warmes Gefühl in mir gespürt. Also ein aufsteigendes Gefühl, ich habe das Schwitzen angefangen, gezittert und urplötzlich kam die Angst zurück. Es gab nichts! Keinen Grund.
Zack: Panikattacke!

Telefonieren? Keine Chance!
Gut, durch meine Atemprobleme und Sprachbehinderungen mag ich das nicht so.

@SadGuy Deshalb sagt man ja: Lernen MIT der Angst zu leben. Nicht die Angst loswerden.
Hat sich bei dir insgesamt keine Besserung eingestellt? Vielleicht phasenweise?

A


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Dr. Christina Wiesemann
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