Zitat von SadGuy: Und, ich übe wirklich jeden Tag. Daher darf ich die Methode Sich der Angst stellen durchaus kritisieren und den Erfolg hinterfragen. Man müsste meinen, wenn man 100x etwas geübt hat, das Gehirn gelernt hat. Dem ist aber bei mir nicht so. Gut, ich habe seit Dekaden schon Fortschritte gemacht, aber nur minimale.
Zitat von SadGuy: Bestimmt habe ich das mit dem Einkaufen schon x Mal pro Tag über Dekaden geübt. Nichts!
Gut, ich kann ab und zu auch tagsüber einkaufen gehen oder dann, wenn viel los ist, aber bin dann extrem gestresst, habe Herzrasen und schwitze. Ob das medizinisch so gut ist, wenn ich mich Stress aussetze?
Zitat von SadGuy: Ich gebe mir echt Mühe, da GAS usw. mein ganzes Leben negativ beeinflusst, aber der Lerneffekt stellt sich nicht ein.
Ich glaube, Du hast einige der Schwachstellen dieses Ansatzes gut benannt.
Mir hat das üben allein auch nichts gebracht, es hat mich nur verunsichert und in die Verzweiflung gestürzt, weil ich zwar in den Augen meines damaligen Therapeuten alles richtig gemacht habe, aber der Erfolg sich nicht einstellte, sondern ich immer konfuser wurde.
Ich glaube nicht, dass man die Angst akzeptieren muss oder sollte, höchstens für den Moment, da stimmt es ja auch, aber für den Rest des Lebens? Niemals! Wäre meine Antwort.
Das mit den Übungseffekten stimmt schon, aber man muss auch oder vor allem Erfolge üben und eine Basis etablieren, von der aus das Leben überhaupt wieder lebenswert erscheint.
Wenn man von der Angst gepeinigt ist, hat man im Grunde keine echten Ziele im Leben, weil man nur um sein Überleben kämpft.
Gut ist, sich einen irgendwie geschützten Raum in der Phantasie oder Realität zu erschaffen, in dem man sich wenigstens minimal wohl fühlt und von der in Eigenregie die Kreise langsam und nicht überfordernd, immer größer ziehen.
Irgendwann kann man von dort aus auch wieder unterscheiden, was man im Leben wirklich will und was nicht.
Du wirst vielleicht nie auf einer Bühne als Moderator stehen, die Frage ist, ob das immer schon Dein größter und einziger Traum war oder ob es nicht einer der Milliarden anderen Lebensansätze auch tut.
Nicht als schlechter Ersatz für das, was man eigentlich will, sondern wirklich als etwas, was Dich zufrieden macht. Dann kann man so nach und nach erleben und begreifen, dass man die Geschichte des eigenen Lebens zu einem großen Teil selbst schreibt, auch in dem man sich nicht ständig und allein aus Sicht seiner vermeintlichen Defizite selbt be- und letztlich entwertet.