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Hallo Leute,

Was denkt ihr sollte man bei der Berufswahl beachten, wenn man speziell an einer Agoraphobie leidet.

Meistens ist ja nur die Rede von psychischen Krankheiten im Zusammenhang mit der Berufswahl im Allgemeinen hier.

Finde das etwas schade und dachte, vielleicht kann dieser Thread später noch wem anders helfen außer mir.

Ich freue mich auf eure Vorschläge und Kriterien, welche es zu beachten gilt!

18.09.2023 20:55 • 20.09.2023 #1


20 Antworten ↓


@einsamerSoldat das hängt davon ab, was deine Interessen sind...es gibt über das Berufsförderungswerk auch Möglichkeiten, eine Ausbildung zu beginnen, für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen...frag mal bei der Arbeitsagentur nach..da können die dann mit dir auch heraus finden, wo deine Stärken und Intressen sind um dann einen passenden Beruf zu finden...

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Berufe für Menschen mit Agoraphobie

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Moin @einsamerSoldat

Das ist eine gute Frage die ich mir selebr auch schon seit einer Weile stelle.
Ich denke aber, du solltest erstmal genau bei der Phobie anfangen und ausloten, was dir damit möglich ist (also in welchem Umkreis du dich überhaupt bewegen kannst, falls dir rausgehen möglich ist - bei mir ist es eine zb. schewerere Form)

Basierend dann dadrauf: Weißt du ungefähr, inwiefern du damit körperlich und psychisch belastbar bist? Da die Wege selber Kraft kosten, Panikattacken bei den Wegen und der Arbeit kommen können und welche Mittel du zur Hand hast, wenn die auftauchen (und damit meine ich nicht Medikamente, sondern Übungen)
Ich würde dir auch empfehlen zu schauen, mit welchem Typ Mensch du klarkommst und dann auch zusammenarbeitest. Wenn das zwischenmenschlich nicht klappt oder du einfach nur mi tbestimmten Typen (oder auch andweren Krankheitsbildern) nicht klar kommst ist Stress vorprogrammiert und kann die Agoraphobie verschlimmern, Depressionen können aufkommen etc.

Schaue auch, welche positiven Fähigkeiten du hast und einbringen kannst- wenn dir da welche sogar noch Freude machen ist es sogar umsobesser, da du dann mental stabiler reingehen kannst und deine geistige Ausdauer auch dann besser ist.

Wenn du auf dem ersten Arbeitsmarkt erstmal keinen Fuß fassen kannst ist das auch kein Beinbruch - es gibt auch einen zweiten Arbeitsmarkt (umgangssprachlich auch 1Euro-Jobs oder Behindertenwerkstätten genannt). Das geht dann über lokale Träger, bei denen du dich dann melden kannst, schauen was die im Einzelnen anbieten und dir Angebote teils auch direkt mal anschauen bevor du ein ANgebot annimmst bzw auch mal einen Probetag machen. Damit wirst du zwar nicht reich, aber du kannst dir damit eine (Tages- und Arbeits-)Struktur aufbauen und zumindest erstmal einen Einstieg damit finden. Vielleicht kannst du damit auch die oben genannten Sachen etwas ausloten und schauen in welcher Richtung du überhaupt was machen willst und kannst wenn du dir da noch nicht sicher bist.

Ansonsten bleibt dann noch Home Office, wenn alles nicht klappt aber da was zu finden ist - je nach deiner eigenen Ausbildung und deinem eigenen technischen Equipment zuhause (brauchst idR einen PC, Mikro und ggf Webcam wären oft auch von Vorteil, sowie Erfahrung mit bestimmter Software je nach Themengebiet)

Zitat von einsamerSoldat:
Meistens ist ja nur die Rede von psychischen Krankheiten im Zusammenhang mit der Berufswahl im Allgemeinen hier.

Da kommst du wohl nicht drumrum. psychische Beeinträchtigungen sind in diesem Land nunmal ein Stigma, auch wenn da viele (scheinheilig) was von Integration reden - aber dieses Gerede gint es schon ein paar Jahrzehnte, ohne dass sich da großartig was zum Positiven ändert (oder überhaupt etwas)

Viel Glück trotzdem erstmal soweit bei deiner Suche

@Kimsy

Vom Berufsbildungswerk wie das bei uns heißt, habe ich bereits gehört...

Die Palette an Erkrankungen ist da ja groß, aber ich kenne eine Absolventin, welche mir zwar ihre positiven Eindrücke geschildert hat, jedoch auch mich gewarnt hat.

Nun nach dem Abschluss ihrer Ausbildung dort finde Sie nur Jobs bei Zeitfirmen, da man ihr quasi einen Knacks/eine Macke zuschreibt von Anfang an.

Sie ist damit aber konform bzw. einverstanden, weil Sie Ihre Erkrankungen zum Teil Ihres Lebens mittlerweile sieht.


Ich zwar auch, aber gern habe ich meine Agoraphobie nun nicht.
Und ich will auch nicht das jeder anhand meines Lebenslaufs mir gleich ne Macke zuordnet....

Bisher habe ich auch arbeiten ohne Berufsbildungswerk/Förderungswerk geschafft....

@Marc_Sky

Ich habe am 31.07. eine Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen angefangen, wurde jedoch aufgrund zwischenmenschlicher Probleme gekündigt, siehe mein anderer Thread von heute.

Kann jetzt zur Zeit 20km bis nach Hamburg mit Mühe hinbekommen. Es geht mir also besser, seitdem ich arbeiten war.

Nun muss ich mir aber schleunigst etwas neues suchen...gestaltet sich aber schwer...

Vor allem, weil ich halt noch nicht weiß, was mir wirklich Spaß machen könnte....habe immer wieder ein Autoritätsproblem mit meinen Vorgesetzten.

Ähnlich wie mein Vater, weshalb er selbstständig ist.

Mir wäre das aber in der jetzigen Lebensphase unmöglich und zu viel Stress. Egal ob im Home Office oder vor Ort.

Lieber im Angestelltenverhältnis erstmal für mich.

Aber ich muss mein Zwischenmenschliches Problem/ADHS in den Griff kriegen...bzw. therapieren lassen wieder mal.

Schwierig..wenn es nicht meine Agoraphobie verdorben, dann mein ADHS...

Hallo.

Am besten wäre ein Job wo man hauptsächlich Home Office machen kann. Und keine Dienstreisen hat.

Anderseits bleibt man dann in seiner Komfortzone...und die Agoraphobie breitet sich aus.

Es ist einfach immer ein Kampf.
Ich kann dich verstehen man will auch kein Sonderling sein.

Lg

@kleiner

Ja, das ist ja das Problem. Egal was man tut, entweder man stellt sich permanent der Angst, oder man igelt sich wieder ein.

Für mich sind die Phasen, wo ich rauskomme eigentlich am schönsten.
Nur Home Office und keine Dienstreisen hatte ich als Online Händler vor einem Jahr. Hat zwar funktioniert...jedoch waren 13h Arbeitstage immer da....als Selbstständiger auch den Stress im Nacken zu haben....

Die Verantwortung...
Das tut der Agoraphobie nicht gut.

Deshalb denke ich ich bräuchte einen möglichst stressfreien Job erstmal...im Angestelltenverhältnis.

Ohne körperliche Belastung und mit ständigem (zur Arbeit) fahren.

[url=/post3038970.html#p3038970]Zitat von einsamerSoldat[/url]
Nun muss ich mir aber schleunigst etwas neues suchen...gestaltet sich aber schwer...
Da würde ich dir trotzalldem empfehlen dich eben nicht selebr noch unter Druck zu setzen, damit machst du dich mittel und langfristrig nur mit kaputt.
Zur Nopt kannst du übergangsweise auch erstmal Bürgergeld beantragem falls garnichts klappt - das heißt ja nicht dass du weniger Wert bist/hast und das lebenslang beziehen musst. Das ist dann nur eine kurzfristrige Hilfe bis du was hast.

Zitat von einsamerSoldat:
Vor allem, weil ich halt noch nicht weiß, was mir wirklich Spaß machen könnte....habe immer wieder ein Autoritätsproblem mit meinen Vorgesetzten.
Ähnlich wie mein Vater, weshalb er selbstständig ist.

GFut, was dir selebr Spaß macht musst du wirklich selebr rausfinden, aber an dem Autoritätsproblem solltest du wirklich zeitnahe arbeiten, sonst bringt alle Jobsuche nichtm, wenn du den Chef (etwas übertrieben gesagt) gleich am ersten Tag anpöbelst. Du willst ja dein Gehalt von ihm und musst dabei deine Leistung im Job zeigen und nicht wie gut du jemanden zur Sau machst.

Ich würde sogar sagen dass die Autoritätsprobleme dann auch stark mit deinem Vater zusammenhängen, wenn du das schon so ansprichst unhd dadurch ein Trauma weg hast und evtl auch mit der Agoraphobie zusammenhängt.

Zitat von einsamerSoldat:
Aber ich muss mein Zwischenmenschliches Problem/ADHS in den Griff kriegen...bzw. therapieren lassen wieder mal.

Ich rate dir da auch deine Sichtweise zu ändern. Mit therapieren lassen mal wieder ziehst di dich da selber nur mit runter und entziehst dir da auch dein eigenen Wert. Wenn du selebr von vornherein (auch indirekt) aussagst, dass du nichts wert bist, was soll dann ein Arbeitgeber von dir denken?

Lerne vielleicht, damit umugehen, dazu zu stehen und das in dein Leben zu integrieren. Dann gehts auch leichter.
Ich empfehle dir auch,dir etwas zum ausgleich zu suchen, wo du die überschüssige Energie ablassen kannst (Sport zB)

Vielleicht ist eine Therapie auch nicht der falsche Weg bevor du einen Job nimmst - nicht um deine Symptome vorübergehend uz therapieren (das wird mit der Einstellung auch nichts), sondern deine Vergangenheit aufzuarbeiten (re Agoraphobie und Autorität)

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass ein Beruf mit wenig Unterwegssein geeignet wäre.
Ich leide zwar nicht wirklich an einer Agoraphobie, aber an sozialen Phobien. Ich bin sehr froh, dass ich nicht ständig auf Dienstreisen, Messen oder wichtigen Meetings bin. Ich bin hauptsächlich im Büro oder in einer Elektronikwerkstatt und tüftle selbstständig an meinen Projekten (Programmierung, Löten, Platinendesign etc.). Das sind Arbeiten, die mich zugleich beruhigen und herausfordern.
Ab und an muss ich aber trotzdem an kleineren Meetings (remote) teilnehmen, um Einzelheiten zu besprechen. Aber ich finde, das sollte man als eine Art Belastungserprobung betrachten. Ganz ohne soziale Interaktion ist auf Dauer nicht gut, wie ich es während Corona erfahren habe.

Ja ich arbeite Teils im Büro und Teils in Home Office...ich muss sagen als angstgestörte würde mir ein dauerhafter Home Office Platz nicht gut tun.
War mal 3 Wochen durchgehend in Home Office. Als ich dann wieder hin fahren musste war ich total ängstlich und nervös.

Man muss immer kämpfen.

Ja Stress ist allgemein nicht gut, triggert bei mir die Angststörungen.. allerdings habe ich einen Job mit Verantwortung und das zehrt teilweise echt an meinen Nerven. Die Frage ist nur wo hat man heutzutage keinen Stress?
Es wird ja immer schlimmer .

@Marc_Sky

Bei vielen Punkten stimme ich dir zu...Bürgergeld kann ich derzeit gar nicht beziehen, da ich noch bei meinen Eltern lebe.

Auch ausziehen möchte ich irgendwann mal....mit 22 kommt einem schon so der Gedanke hoch...ist aber ohne Ausbildung/Job schwierig.

Das Autoritätsproblem habe ich nur dann, wenn ich mich an die neue Stelle bzw. Rolle innerhalb des Unternehmens noch nicht gewöhnt habe.

Ich denke auch immer, dass es auf die Menschlichkeit des Chefs ankommt. Wenn er Menschlich gesehen ein Ars*hloch ist, sollte man sich einfach nach einer neuen Stelle umschauen.

Ist ja aber nicht soo oft der Fall.
Oft ist das Problem tatsächlich meine Einstellung.

Ich denke, es hat aber auch was mit Wechsel von Selbstständigkeit hin zum Angestelltenverhältnis was zu tun.

Der Schritt ist für alle schwer. Genauso auch anders herum.

Den Kopf lasse ich schon nicht hängen...auch wenn es so rüberkommt mit Aussagen zu meinem ADHS und der erneuten Therapie bald evtl....

Bin derzeit immer noch traurig und leicht nachtragend bzgl. der Kündigung vorletzte Woche...

Dauert halt eben, bis man wieder Hoffnung schöpft.

@Cyborg193

Corona war für alle Phobiker schwer...bzw. für alle psychisch kranken....bei mir hat es auch eine erneute Episode hervorgerufen.

Deswegen geb ich dir da voll Recht.
Soziale Beziehungen sind echt ultra wichtig im Leben...für das Wohlbefinden....und vor allem auch im Job...

Wenn man sich mit keinem auf der Arbeit versteht....wozu dann noch arbeiten? Für die paar Kröten....auch wenns ein paar mehr sind....

Die gibt's bei einem anderen/ähnlichen Arbeitgeber mit besseren Kollegen/Chefs meistens auch.

@kleiner

Naja, Verantwortung ist so eine Sache....ich denke mal, Sie sind Angestellte...

Wenn man Selbstständiger ist, trägt man nicht nur für sich selbst die Verantwortung, sondern für alle Beschäftigten...

Als Angestellter mit leitender Funktion ja meistens nur für einen Teil der Beschäftigten....das macht einen Unterschied aus.

Außerdem ist man im Falle einer Insolvenz nicht so haftbar wie der Geschäftsführer....der ist meistens bei einem groben Fehler (Verschleppung etc.) so richtig am Ars*h.

Ja aber den Druck kann man auch als Angestellter haben.., (kommt vll auf den Job an)unser Chef wälzt alles nach unten ab.
Man bekommt immer mehr Aufgaben und Fristen und keinen interessiert es wie man es schafft.
.und wehe du wirst länger krank...dann musst du in der Personalabteilung antanzen und bekommst sonst diverse Kommentare. Ist auch nicht ohne.
Sich morgens krank melden da hat man morgens schon 3 Panikattacken.

Ich komme aus einer Familie wo alle selbständig sind. Kenne daher beides..hat alles vor und Nachteile.

Mein Vater hat übrigens ne Firma, 20 Jahre war er vorher Angestellter...er sagt der Druck als Angestellter war wesentlich schlimmer. Er hat zwar auch als Geschäftsführer Druck und schlaflose Nächte aber der Druck kommt zumindest nicht von oben

Vlg

@kleiner

Naja...hast schon recht...aber als Chef ner Firma hat man ja keinen normalen Feierabend. Also zumindest nicht mental/geistlich.

Aber Druck kann man natürlich als Angestellter dennoch haben...

Bei Agoraphobie kommen jede Menge Berufe in Frage, alles was innerhalb eines Gebäudes stattfindet. Wegfallen tun Berufe, die man draußen ausüben muss.

@Schlaflose Und der Job bzw das Gebäude kommt dann zu dir nach Hause? Wird so nich funktionieren, der Arbeitsweg bleibt trotzalledem und ist da mitunter sogar der schwerere Weg.
Sponsor-Mitgliedschaft

@Schlaflose

Ich überlege mir was zu suchen, wad auch außerhalb eines Gebäudes liegt.
So etwas wie Postbote etc. in die Richtung. Also auch körperlich.

Meinst du das könnte ein Problem sein? Bin da auch am Überlegen derzeit....wegen der körperlichen Belastung.

Soll auch nur zum Übergang dienen, bis ich was vernünftiges (Ausbildung)
wieder finde.

@Marc_Sky

Ja, stimmt leider, kann man aber nichts gegen tun...außer das die Arbeit in der Nähe ist.

Suche derzeit auch eher was in der Nähe aufm Land...Hamburg ist mir doch zu weit weg manchmal.

Auch rein von der Fahrdauer her...

@einsamerSoldat Joa, kann ich nur zu gut verstehen, von daher auch der Gedanke, das eventuell in einer Therape erstmal aufzuarbeiten. Bin da selber auch gerade dabei und hat mir selbst mit wirklich derben Rückschlägen alleine dieses Jahr irgendwo geholfen. Zu verlieren hast du da ja nichts, oder?

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