Hallo Zusammen,
ich muss gestehen, es ist das erste Mal, dass ich mich in einem Forum angemeldet habe. Ich muss zu meinem Problem etwas ausholen... Ich bin 29 Jahre alt und hatte im Jahr 2010 eine Lungenembolie, ausgelöst durch eine Fehlentscheidung meines Frauenarztes mit die Pille zu verschreiben, obwohl er wusste dass ich ein sogenanntes Faktor V Leiden habe (genetisch vererbt durch meinen Vater). In weiser Zuversicht, dass mein Arzt weiß was er tut, nahm ich nur drei Wochen die Pille. Dann bekam ich allmählich schmerzen im Schulterbereich, ich dachte zunächst an eine Verspannung. Dann kamen immer mehr Beschwerden hinzu, Luftnot etc. Bis dato dachte ich immernoch an ein Problem mit meiner Schulter, auch meine Hausärztin, die mich sogar noch zur Physiotherapie schickte.
Nach 1,5 Wochen die ich mich gequält habe, hat mich mein Freund eines Nachts in die Notaufnahme gebracht weil ich keine Luft mehr bekommen habe und ich allmählich in Panik geriet. Was ich da erlebt habe, kann ich bis heute kaum glauben... Die, an dem Abend behandelnde Ärztin, hat mich angebrüllt, was mir einfällt, mitten in der Woche nachts wegen einer schmerzenden Schulter in die Notaufnahme zukommen. Ich war so perplex, dass ich gar nichts weiter sagen konnte und kleinlaut wurde. Ohne dass ich untersucht wurde, bekam ich schmerzlindernde Tropfen verschrieben und durfte abtreten. Zwei weitere Tage schleppte ich mich ins Büro, wo ich kaum noch die Treppen hochkam, weil mir einfach die Luft fehlte....
Dann stellte ich mich wieder meiner Hausärztin vor. Sie hatte dann einen Geistesblitz und erinnerte sich dass ich begonnen hatte die Pille zu nehmen und unter meiner genetischen Veranlagung ich eine eventuelle Lungenembolie habe. Ich kam sofort ins Krankenhaus und wurde relativ schnell behandelt, davon abgesehen, dass ich weitere 3 Stunden in einem separaten Raum lag, ohne die Möglichkeit mich im Notfall bemerkbar zu machen. Nach einigen Untersuchungen stand dann die Diagnose fest: Lungenembolie aufgrund der Einnahme der Pille. Ich war 10 Tage im Krankenhaus, danach zuhause und nach einer Woche wieder im Krankenhaus weil ich Wasser in der Lunge hatte und später auch eine Lungenendzündung... Als das alles ausgestanden war,war ich zur Kur und durfte nach 3 Monaten dann auch wieder arbeiten.
Mir wurde mehrfach gesagt, dass ich tausend Schutzengel hatte denn fast 2 Wochen mit einer unbehandelten Lungenembolie herumzulaufen sei fast unmöglich. Ich stand quasi kurz vom Tod.Von da an, nahm ich Blutverdünner....und dann fingen die Panikattaken an.... Sobald mir etwas im Brudtkorb oder generell weh tat, bekam ich Angst vor einer erneuten Lungenembolie. Angst davor, dass man mich wieder nicht ernst nimmt und mir vielleicht zu spät geholfen wird. Die Tatsache dass mir durch den Blutverdünner nichts passieren könnte, blendete ich komplett aus... Hinzu kam, dass sich mein Vater zwei Wochen vor Weihnachten das Leben nahm... Durch die psychische Belastung und Trauer und Verzweiflung verstärkten sich meine Panikattaken. Eigentlich waren wir von da an alle zwei Wochen in der Notaufnahme. Ich bildete mir ständig ein, ich hätte wieder irgendwas... Immer wurde ich gründlich untersucht (da aus meiner Akte ja nun hervorging dass die Lungenembolie erst viel zu spät diagnostiziert wurde und es am Versagen einer Ärztin lag) und immer wurde mir gesagt, es ist alles in Ordnung-Sie bilden sich das ein. Es vergingen 1,5 Jahre.... Ständige Ängste, Panik wenn ich allein war, Gefühlsausbrüche, ich habe gar nicht mehr wirklich gelebt- wenn es hieß, wir gehen am Wochenende aus, war mein erster Gedanke hoffentlich geht's dir dann gut und du lebst bis dahin noch. Nach diesen 1,5 Jahren wurde es langsam besser.... Und schlussendlich konnte ich dann auch besser mit der Situation umgehen meinen Vater verloren zu haben und eine Krankheit überstanden zu haben. Ich war regelmäßig bei Kontrolluntersuchungen und alles lief gut.
Jetzt - 6 Jahre später, bin ich umerzogen und wohne nun in einer anderen Stadt. Ich werde dieses Jahr 30, bin seit 8 Jahren in einer Beziehung und wir machen uns langsam Gedanken über Kinder. Ich habe mir hier eine Frauenärztin gesucht und ihr meinen gesundheitliche Werdegang geschildert. Aufgrund dessen, dass ich bis heute Blutverdünner einnehme, ist eine Schwangerschaft nicht unmöglich aber mit einem höheren Risiko verbunden. Sie hat mich zur Sicherheit und Abklärung an einen Spezialisten für Blutgerinnung überwiesen. Dieser war überrascht, dass ich nach 6 Jahren die die Lungenembolie jetzt her ist noch immer Blutverdünner nehme. Die Embolie ist eindeutig auf einen Risikofaktor (die Pille) zurückzuführen und da ich keine Pille mehr nehme, und auch sonst alle Risikofaktoren die mein Faktor V Leiden begünstigen würden, ausschließe (ich rauche auch nicht), besteht kein Grund weiterhin Blutverdünner einzunehmen. Ich muss dazu sagen, ich komme sehr gut damit zurecht und auch die 5wöchigen Kontrollen haben mich nicht gestört. Ich wusste mittlerweile, ich nehme meine Tabletten, bin geschützt vor einer Embolie und alles ist gut. Ich wurde nun nochmal zum Kardiologen und Pneumologen geschickt um mir auch von deren Seite das ok einzuholen, dass meine Lunge und auch Herz wieder ok sind. Nun hat man festgestellt, dass ich in meiner Herzscheidewand ein kleines Loch habe, was ein Absetzen des Blutverdünners nicht so leicht macht. Denn es kann sich wieder ein Gerinnsel bilden und durch das Loch in den Kopf wandern-Schlaganfall wäre dann das Ergebnis. Die Ärzte tendieren dazu dieses kleine Loch zu verschließen, sodass ich dann tatsächlich den Blutverdünner absetzen und unkomplizierter schwanger werden kann. Ich kann allerdings auch weiterhin Blutverdünner nehmen, wenn ich den Eingriff am Herz nicht machen lassen möchte. Nach langem überlege habe ich mich für einen Eingriff entschieden. Letzte Woche war ich beim Doc und habe meine Entscheidung kund getan. Da wir im Juli in den Urlaub fliegen, hat mir der Arzt geraten den Eingriff danach machen zu lassen. Soweit so gut.... Dann meinte er ich soll keinen Blutverdünner mehr nehmen, damit er in 5 Wochen zwei bestimmte Werte im Blut kontrollieren kann, die für eine spätere Schwangerschaft wichtig sind.
Jetzt mein Problem: Ich nehme seit 4 Tagen keinen Blutverdünner mehr und es ist leider genau das eingetreten wovor ich so eine große Angst hatte. Ich habe wieder Panikattaken und bilde mir ein, dass mir wieder irgendwas weh tut und ich permanent Kopfschmerzen habe. Der Arzt hat mich aufgeklärt und meinte, dass ich ja alle Risikofaktoren für die Bildung eines weiteren Blutgerinnsels ausschließe und trotzdem habe ich wieder Panik....nach so vielen Jahren wo ich Ruhe hatte.... Ich weiß zwar dass ich in 5 Wochen wieder zur Kontrolle gehe und alles und dennoch ist wieder diese Angst und Panik da, dass etwas passieren könnte. Ich habe sogar schon gedacht, dass es besser wäre ich würde einfach weiterhin meinen Blutverdünner nehmen und hätte Ruhe.... Ich denke, wenn ich dann weiß dass das Loch im Herz verschlossen ist und ich safe bin, dann wird es mir weniger Probleme bereiten damit klar zukommen dass ich keinen Blutverdünner mehr nehme aber bis dahin sind es noch Monate und die will ich eigentlich ohne Angst und Panik verbringen. Mein Freund versucht mich immer zu beruhigen aber das gelingt ihm nicht.... Kann sich zufällig jemand in meine versetzen?!
Liebe Grüße
ich muss gestehen, es ist das erste Mal, dass ich mich in einem Forum angemeldet habe. Ich muss zu meinem Problem etwas ausholen... Ich bin 29 Jahre alt und hatte im Jahr 2010 eine Lungenembolie, ausgelöst durch eine Fehlentscheidung meines Frauenarztes mit die Pille zu verschreiben, obwohl er wusste dass ich ein sogenanntes Faktor V Leiden habe (genetisch vererbt durch meinen Vater). In weiser Zuversicht, dass mein Arzt weiß was er tut, nahm ich nur drei Wochen die Pille. Dann bekam ich allmählich schmerzen im Schulterbereich, ich dachte zunächst an eine Verspannung. Dann kamen immer mehr Beschwerden hinzu, Luftnot etc. Bis dato dachte ich immernoch an ein Problem mit meiner Schulter, auch meine Hausärztin, die mich sogar noch zur Physiotherapie schickte.
Nach 1,5 Wochen die ich mich gequält habe, hat mich mein Freund eines Nachts in die Notaufnahme gebracht weil ich keine Luft mehr bekommen habe und ich allmählich in Panik geriet. Was ich da erlebt habe, kann ich bis heute kaum glauben... Die, an dem Abend behandelnde Ärztin, hat mich angebrüllt, was mir einfällt, mitten in der Woche nachts wegen einer schmerzenden Schulter in die Notaufnahme zukommen. Ich war so perplex, dass ich gar nichts weiter sagen konnte und kleinlaut wurde. Ohne dass ich untersucht wurde, bekam ich schmerzlindernde Tropfen verschrieben und durfte abtreten. Zwei weitere Tage schleppte ich mich ins Büro, wo ich kaum noch die Treppen hochkam, weil mir einfach die Luft fehlte....
Dann stellte ich mich wieder meiner Hausärztin vor. Sie hatte dann einen Geistesblitz und erinnerte sich dass ich begonnen hatte die Pille zu nehmen und unter meiner genetischen Veranlagung ich eine eventuelle Lungenembolie habe. Ich kam sofort ins Krankenhaus und wurde relativ schnell behandelt, davon abgesehen, dass ich weitere 3 Stunden in einem separaten Raum lag, ohne die Möglichkeit mich im Notfall bemerkbar zu machen. Nach einigen Untersuchungen stand dann die Diagnose fest: Lungenembolie aufgrund der Einnahme der Pille. Ich war 10 Tage im Krankenhaus, danach zuhause und nach einer Woche wieder im Krankenhaus weil ich Wasser in der Lunge hatte und später auch eine Lungenendzündung... Als das alles ausgestanden war,war ich zur Kur und durfte nach 3 Monaten dann auch wieder arbeiten.
Mir wurde mehrfach gesagt, dass ich tausend Schutzengel hatte denn fast 2 Wochen mit einer unbehandelten Lungenembolie herumzulaufen sei fast unmöglich. Ich stand quasi kurz vom Tod.Von da an, nahm ich Blutverdünner....und dann fingen die Panikattaken an.... Sobald mir etwas im Brudtkorb oder generell weh tat, bekam ich Angst vor einer erneuten Lungenembolie. Angst davor, dass man mich wieder nicht ernst nimmt und mir vielleicht zu spät geholfen wird. Die Tatsache dass mir durch den Blutverdünner nichts passieren könnte, blendete ich komplett aus... Hinzu kam, dass sich mein Vater zwei Wochen vor Weihnachten das Leben nahm... Durch die psychische Belastung und Trauer und Verzweiflung verstärkten sich meine Panikattaken. Eigentlich waren wir von da an alle zwei Wochen in der Notaufnahme. Ich bildete mir ständig ein, ich hätte wieder irgendwas... Immer wurde ich gründlich untersucht (da aus meiner Akte ja nun hervorging dass die Lungenembolie erst viel zu spät diagnostiziert wurde und es am Versagen einer Ärztin lag) und immer wurde mir gesagt, es ist alles in Ordnung-Sie bilden sich das ein. Es vergingen 1,5 Jahre.... Ständige Ängste, Panik wenn ich allein war, Gefühlsausbrüche, ich habe gar nicht mehr wirklich gelebt- wenn es hieß, wir gehen am Wochenende aus, war mein erster Gedanke hoffentlich geht's dir dann gut und du lebst bis dahin noch. Nach diesen 1,5 Jahren wurde es langsam besser.... Und schlussendlich konnte ich dann auch besser mit der Situation umgehen meinen Vater verloren zu haben und eine Krankheit überstanden zu haben. Ich war regelmäßig bei Kontrolluntersuchungen und alles lief gut.
Jetzt - 6 Jahre später, bin ich umerzogen und wohne nun in einer anderen Stadt. Ich werde dieses Jahr 30, bin seit 8 Jahren in einer Beziehung und wir machen uns langsam Gedanken über Kinder. Ich habe mir hier eine Frauenärztin gesucht und ihr meinen gesundheitliche Werdegang geschildert. Aufgrund dessen, dass ich bis heute Blutverdünner einnehme, ist eine Schwangerschaft nicht unmöglich aber mit einem höheren Risiko verbunden. Sie hat mich zur Sicherheit und Abklärung an einen Spezialisten für Blutgerinnung überwiesen. Dieser war überrascht, dass ich nach 6 Jahren die die Lungenembolie jetzt her ist noch immer Blutverdünner nehme. Die Embolie ist eindeutig auf einen Risikofaktor (die Pille) zurückzuführen und da ich keine Pille mehr nehme, und auch sonst alle Risikofaktoren die mein Faktor V Leiden begünstigen würden, ausschließe (ich rauche auch nicht), besteht kein Grund weiterhin Blutverdünner einzunehmen. Ich muss dazu sagen, ich komme sehr gut damit zurecht und auch die 5wöchigen Kontrollen haben mich nicht gestört. Ich wusste mittlerweile, ich nehme meine Tabletten, bin geschützt vor einer Embolie und alles ist gut. Ich wurde nun nochmal zum Kardiologen und Pneumologen geschickt um mir auch von deren Seite das ok einzuholen, dass meine Lunge und auch Herz wieder ok sind. Nun hat man festgestellt, dass ich in meiner Herzscheidewand ein kleines Loch habe, was ein Absetzen des Blutverdünners nicht so leicht macht. Denn es kann sich wieder ein Gerinnsel bilden und durch das Loch in den Kopf wandern-Schlaganfall wäre dann das Ergebnis. Die Ärzte tendieren dazu dieses kleine Loch zu verschließen, sodass ich dann tatsächlich den Blutverdünner absetzen und unkomplizierter schwanger werden kann. Ich kann allerdings auch weiterhin Blutverdünner nehmen, wenn ich den Eingriff am Herz nicht machen lassen möchte. Nach langem überlege habe ich mich für einen Eingriff entschieden. Letzte Woche war ich beim Doc und habe meine Entscheidung kund getan. Da wir im Juli in den Urlaub fliegen, hat mir der Arzt geraten den Eingriff danach machen zu lassen. Soweit so gut.... Dann meinte er ich soll keinen Blutverdünner mehr nehmen, damit er in 5 Wochen zwei bestimmte Werte im Blut kontrollieren kann, die für eine spätere Schwangerschaft wichtig sind.
Jetzt mein Problem: Ich nehme seit 4 Tagen keinen Blutverdünner mehr und es ist leider genau das eingetreten wovor ich so eine große Angst hatte. Ich habe wieder Panikattaken und bilde mir ein, dass mir wieder irgendwas weh tut und ich permanent Kopfschmerzen habe. Der Arzt hat mich aufgeklärt und meinte, dass ich ja alle Risikofaktoren für die Bildung eines weiteren Blutgerinnsels ausschließe und trotzdem habe ich wieder Panik....nach so vielen Jahren wo ich Ruhe hatte.... Ich weiß zwar dass ich in 5 Wochen wieder zur Kontrolle gehe und alles und dennoch ist wieder diese Angst und Panik da, dass etwas passieren könnte. Ich habe sogar schon gedacht, dass es besser wäre ich würde einfach weiterhin meinen Blutverdünner nehmen und hätte Ruhe.... Ich denke, wenn ich dann weiß dass das Loch im Herz verschlossen ist und ich safe bin, dann wird es mir weniger Probleme bereiten damit klar zukommen dass ich keinen Blutverdünner mehr nehme aber bis dahin sind es noch Monate und die will ich eigentlich ohne Angst und Panik verbringen. Mein Freund versucht mich immer zu beruhigen aber das gelingt ihm nicht.... Kann sich zufällig jemand in meine versetzen?!
Liebe Grüße
25.04.2016 09:43 • • 26.04.2016 #1
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