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Liebe Community,

ich erhoffe mir hier Hilfe bezüglich einer Frage, die mir sehr unangenehm ist.

Ich bin 32 und sehr glücklich mit meinem Leben. Habe mein Studium abgeschlossen und einen guten Job gefunden. Bin seit drei Jahren glücklich in einer Beziehung, habe viele Hobbys, eine tolle Familie und einen guten Freundeskreis. Mache in meiner Freizeit viel Sport und stehe mit beiden Beinen im Leben.

Bisher hatte ich nie wirklich psychische Probleme. Hatte lediglich öfters mal Einschlafprobleme. Daher habe ich erfolgreich eine kognitive Verhaltenstherapie gemacht. Dadurch sind die Einschlafprobleme deutlich besser geworden. Außerdem nehme ich Atisol, also Promethazin (25 mg pro Tag). Ich habe eine sehr starke Allergie und Atisol hat dagegen sehr gut geholfen, nachdem alle anderen Antihistaminika nicht geholfen haben. Außerdem schlage ich mit dem Mittel zwei Fliegen mit einer Klappe. Es hilft mir nicht nur gegen meine Allergie, sondern hilft mir auch beim Einschlafen.

Seit vielen Monaten habe ich ohne mir bekannten Grund plötzlich etwas sehr Komisches. Ich kann mir das nicht erklären und es mag auch bestimmt komplett bescheuert klingen. Immer wenn ich eine Schere sehe, stelle ich mir vor, wie es wäre mir damit das Geschlechtsteil abzuschneiden! Dieser Gedanke tritt sehr bildlich in meinem Kopf auf.

Ich finde diesen Gedanken nicht sexuell erregend und ich finde diesen Gedanken komplett bescheuert. Ich hatte noch nie selbstverletztende Gedanken und ich würde mich auch niemals selbst verletzen wollen. Wenn ich rational darüber nachdenke, finde ich diesen Gedanken auch komplett bescheuert! Mir ist unerklärlich, wieso ich diesen dummen Gedanken habe!

Ich hatte nie eine schlechte Erfahrung mit einer Schere. Habe sonst auch keinen nennenswerten Vorfall in meinem Leben gehabt. Am Anfang kam dieser Gedanke immer nur kurz. Mittlerweile kreist mir dieser Gedanke auch 20 - 30 Minuten nachdem ich eine Schere gesehen habe im Kopf herrum. Ich versuche mir dann immer per Gedankenstopp diesen Gedanken zu beenden bzw. meine Gedanken auf etwas schönes zu lenken.

Ich muss ehrlich sagen, ich schäme mich für den Gedanken. Habe die Tage einen Termin beim Psychiater. Aber irgendwie ist es mir unangenehm darüber zu sprechen. Das klingt total absurd und als Außenstehender denkt man sich bestimmt, der Typ hat einen Knall.

Was könnte ich haben? Wieso kommt einem so etwas in den Kopf? Ich kann das leider überhaupt nicht deuten und habe keinen Anhaltspunkt!

Würde mich sehr über ernste Antworten freuen.

Herzlichen Dank!

Liebe Grüße!

18.01.2023 17:55 • 20.01.2023 x 1 #1


20 Antworten ↓


Hallo das was du da beschreibst klingt stark nach Zwangsgedanken sprich Aggressive Zwangsgedanken die du niemals ausführen wirst die dich aber wohl sehr bildhaft fast schon real ängstigen werden oder?

Die gedankenstopp Methode ist schon eigentlich recht gut aber wenn es schlimmer wird und du noch andere in diese richtung aufdrängende Zwangsgedanken hast solltest du einen Psychiater in anspruch nehmen evtl brauchst du doch was anderes ZW werden sehr oft mit AD's behandelt diese helfen dann auch relativ gut wenn der patient drauf anspricht.

Ansonsten hilft auch die Verhaltenstherapie dabei.

Du selbst kannst nur versuchen zu ergründen wieso du das so empfindest und warum dich das Ängstigt. Es gibt schon oft irgendwelche Schlüsselmomente.

Liebe Grüße

zWo3

A


Beim Anblick einer Schere habe ich schlimme Gedanken?!

x 3


Hallo ich bin zwar keine Psychiaterin aber für mich hört sich das nach Zwangsgedanken an, auch diese bildliche Vorstellung passt dazu und dass du den Gedanken nicht haben möchtest usw...

Hast du denn nur den Scherengedanken oder noch andere Gedanken? Ich weiß man denkt, es ist lächerlich deswegen zum Psychiater zu gehen, aber wenn er gut ist, kann er dir helfen...bei mir hat es ewig gedauert, bis mal die richtige Diagnose gestellt wurde...ich hab aber nie daran gedacht mal zu erzählen was ich für Gedanken hatte, also schön blöd...ich hab immer nur gesagt ich hab Ängste....also ist es gut, wenn du ihm von den Gedanken erzählst, umso eher kannst du therapiert werden.

lg

Schau mal hier....und klick dich mal durch

https://www.google.de/search?q=aggressi...nt=gws-wiz

Vielen herzlichen Dank für eure schnellen und kompetenten Antworten. Aggressive Zwangsgedanken klingt plausibel. Scheint auf meinen Gedanken zuzutreffen. Bisher habe ich nur diesen einen Gedanken.

Sehr gut schon mal eine Richtung zu haben. Dann werde ich den Psychiater mal auf das Thema Aggressive Zwangsgedanken und meinen speziellen Gedanken ansprechen.

Liebe Grüße

Du brauchst dich nicht schämen.
Diese Geschichte mit der Schere....wo man schon beim Anblick....gewisse Gedanken bekommt,
haben viele mit einem Messer. Was macht man schon mit einem Messer...kannst du dir denken.
Ich hatte das auch, aber gegen meinen Mann gerichtet....und auch gegen meine Kinder. Total krank.
Deswegen vermute ich da auch keine Schlüsselerlebnisse.
Lass dir helfen, das wird wieder...

@Isalie

Vielen lieben Dank, für die aufmunternden Worte. Freut mich zu hören. Ist echt verrückt. Man möchte die Gedanken nicht haben und man weiß, dass die Gedanken total absurd sind, aber trotzdem kommen sie in den Kopf.

Ich hoffe bei dir sind die Gedanken verschwunden?

Ja, schon lange weg. Aber da es sehr belastend war...vergisst man sowas nicht so schnell. Schon krass.
Aber hat schon ein Weilchen gedauert...

@Isalie

Durch eine Gesprächstherapie oder durch Medikamente? Freut mich, dass du nicht mehr diese Gedanken hast.

Ach, was genau geholfen hat, kann ich nicht mal mehr sagen. Medis hatten sicher auch ihren Anteil.
Es ging mir damals generell sehr schlecht
Die Tatsache, *solche* Gedanken zu haben, machten mich ja noch mal extra fertig.
Bis man dann irgendwann auch wirklich daran *glaubt*, dass es eben *nur* Gedanken sind,
und man soetwas nicht wirklich tun würde.
Eine Zeit lang habe ich mir viele Leute auch *beep* vorgestellt, konnte gar nicht anders...
hat mich allerdings auch sehr verwirrt...

War heute beim Psychiater und der meinte vorerst soll ich es mal ohne Medis versuchen. Werde also zum Psychologen gehen

Na...kannst ja mal berichten, was er dazu sagt oder meint analysieren zu können woher deine Gedanken kommen...

Meistens weiß man das aber eigentlich schon also ich weiß woher meine Abstrakten Zwangsgedanken / Zwangsvorstellungen kommen. Ich hab Oktober 2004 bevor es ausgebrochen ist einen Film gesehen Armee der Finsternis und da kamen Skelette rum und die sind halt rumgelaufen und 3 Tage später hab ich eine heftige Panikattacke bekommen und dann einen Kopfdruck und aufeinmal hab ich mich in meinem Kopf gefragt Wieso haben wir Knochen ? Und hab das immer auf die Menschen projeziert wenn ich Sie angesehen habe hat sich mein Kopf vorgestellt wie die Knochen da drin sind in dem Moment ist sehr Unangenehm seitdem hat es sich X mal verändert und seit Montag hab ich leider wieder eine neue Phase was auffälig ist meine Phasen wenn Sie ausbrechen kommen immer im Herbst / Winter immer, und sobald es Schön wird draußen wird es um einiges erträglicher und im Hochsommer verschwindet es teilweise sogar für Wochen / Monate komplett.

Nun dürft ihr gern mal Analysieren woher das kommt ;D Achso bevor das mit dem Film gewesen ist im September 2004 hab ich nach 20 Jahren erfahren das mein Vater nicht mein leiblicher Vater ist das hat mich ganz schön runtergezogen.

Willkommen Leonardo!

Zitat von Davinci2023:
Ist echt verrückt. Man möchte die Gedanken nicht haben und man weiß, dass die Gedanken total absurd sind, aber trotzdem kommen sie in den Kopf.

Weder sind Gedanken absurd noch sind sie berechtigt. Erst wenn wir meinen, kontrolliert denken zu können, beginnt ein unheilsamer Kreislauf, der sich Zwangsgedanken nennt.

Es ist ratsam, Gedanken nicht mit Denken zu verwechseln. Ersteres ist vergangene Objektivierung, Letzteres aktive Geistestätigkeit.

Zitat von zWo3:
Wieso haben wir Knochen ? Und hab das immer auf die Menschen projiziert wenn ich Sie angesehen habe hat sich mein Kopf vorgestellt wie die Knochen da drin sind

Eine wunderschöne Metapher für Angst vor der lavierten Realität.

@moo Wie meinst du das moo? Angst vor der lavierten Realität? Danke für deine Reaktion lg

Zitat von Davinci2023:
Ich bin 32 und sehr glücklich mit meinem Leben. Habe mein Studium abgeschlossen und einen guten Job gefunden. Bin seit drei Jahren glücklich in einer Beziehung, habe viele Hobbys, eine tolle Familie und einen guten Freundeskreis. Mache in meiner Freizeit viel Sport und stehe mit beiden Beinen im Leben.

Ach du Schreck. Exakt alles, was ich nicht bin oder nicht/kaum habe. Ich lese das und bin von Neid erfüllt; oder genauer, von Traurigkeit, so vieles nicht hinzubekommen, zu verpassen. Ich fühle, dass ich das anderen durchaus gönne, Glück zu haben; nur dass ich bei mir selbst zu vieles vermisse.

Das Thema scheint hier aber zu sein: Glück zu haben und es auch wirklich zu genießen. Den Gedanken, mir mein wichtigstes Teil abzuschneiden, hatte ich schon häufiger, doch ohne Bedrängnis dabei, irgendwas in die Tat umsetzen zu wollen; von daher ist das dann vielleicht doch nicht vergleichbar. Ich weiß aber noch, dass mir der etwas sonderbare und doch rationale Nebengedanke half: Völlig egal, ob man sich den eigenen P. oder sonst ein Körperteil abschneiden wollen würde, das eine ist so gut oder vielmehr so schlecht und fatal wie das andere. Mit diesem Nebengedanken konnte ich unterbinden, mich wegen meiner neurotischen Vorstellung, ausgerechnet den P. loswerden zu wollen, in die Pfanne zu hauen. Denn mit einer Schere oder einem Messer oder sonst einer Waffe kann man jeden Unsinn anstellen, Verletzungen verursachen, das ist nun mal so. Ich würde dir als erste Überbrückung raten, Scheren und Messer einfach (so einfach ist es dann doch nicht) möglichst weit aus deinem normalen Umfeld zu verbannen. Ein Arbeitszimmer oder eine Küche z. B. kann eigentlich problemlos ohne Schere sein.

Das Zweite ist die symbolische Ebene. Das eigene Gl. ist der Kern der eigenen Lebendigkeit und Lebensenergie. Jeder Mann empfindet das so: Die wichtigste Stelle. Die sensibelste. DAS und nicht das Gehirn ist unser Kraftzentrum.
Ich glaube, du solltest deine emotionale Seite etwas mehr erforschen. Sie stärken. Was fehlt dir? Obwohl doch alles so perfekt ist, perfekt zu sein scheint. Es gibt viele Menschen, die gerade dann, wenn sie viel erreicht haben, wenn alles in Butter zu sein scheint, ein wenig ins Grübeln geraten. Ob es das jetzt wirklich ist, was sie erfahren.

Ich empfinde übrigens auch deine Art zu schreiben, als relativ analytisch und etwas verkopft. Ich hoffe, das ist okay, wenn ich das schreibe. Du hast deinen Beruf, glaube ich, nicht genannt, doch ich würde auf Ingenieur oder Architekt tippen. Vielleicht liege ich falsch.

Bisschen mehr ins Fühlen, ins Emotionale, in die Herzseite zu kommen - mein Tipp an dich. Die Erweiterung finden, die dir vielleicht doch zu fehlen scheint. Und dann wirst du umso mehr die schönen Seiten deines Lebens genießen und wertschätzen können.

Zitat von zWo3:
Angst vor der lavierten Realität?

Schauen wir nicht - nahezu zeitlebens - allzu gern nur auf die Oberfläche? Sehen wir nicht immer nur den Menschen anstatt dessen, was unser aller Dasein kennzeichnet (Unzulänglichkeit, Vergänglichkeit, Leerheit von einem Selbst)? Und leben wir nicht verzweifelt den Beweis, dass es so ist oder zumindest sein könnte anstatt dessen, wie wir es vielleicht - ganz tief drinnen - ansatzweise ahnen?
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Zitat von moo:
Schauen wir nicht - nahezu zeitlebens - allzu gern nur auf die Oberfläche? Sehen wir nicht immer nur den Menschen anstatt dessen, was unser aller Dasein kennzeichnet (Unzulänglichkeit, Vergänglichkeit, Leerheit von einem Selbst)? Und leben wir nicht verzweifelt den Beweis, dass es so ist ...

ok verstehe aber wenn man selbst das gefühl hat man wäre nur ein skelett und sonst nichts und das macht einen Angst und das ganze Leben wird dann unerträglich bringt das niemanden was Da lebe ich doch lieber an der Oberfläche und hab ein schönes Leben Lg

War eh keine Kritik, nur eine Erklärung der Metapher. Ich finde die Knochenkontemplation aber überhaupt nicht schlecht, um mal herauszufinden, was wir denn z. B. ohne Knochen wären...

@moo da hast du recht ja ohne wären wir wohl so haha

Ich mein ich versteh meine Ängste ja auch 100% aber wie es mir mein Kopf immer wieder Suggeriert ist halt extrem schwierig auf der einen Seite kann ich es kaum aushalten aber mein Verstand ist mehr als Normal ich bin nicht Psychotisch oder so funktioniere sonst ganz normal.

Aber die Körperwahrnehmung ist halt gestört. Wie gesagt hab ich das aber immer nur im Herbst / Winter so extrem sobald es schön wird , werden die Phasen immer weniger und nicht so Aufdrängend hat für mich eindeutig mit den Botenstoffen zu tun... wohl sollte ich mal doch Medis probieren

Lg

A


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