Hallo. Ich brauche gerade mal wieder etwas Beruhigung. Vor einiger Zeit habe ich mich hier wegen meines Herzstolperns angemeldet. Mich irgendwann wieder so verrückt gemacht, dass ich das ganze Internet und googeln komplett unterlassen habe. Zum Glück geht es mir jetzt in der Sache viel besser. Ich nehme Tromcardin und verspüre kaum noch Stolpern. Allerdings hat mich meine Panik wieder fest im Griff. Ich erzähle erstmal ein wenig, worum es geht. In der Hoffnung hier Menschen zu finden, die mich etwas beruhigen können oder die vielleicht das gleiche Problem haben/hatten wie ich und eine Ursache/Lösung gefunden haben.
Also, es fing an als ich so 17 oder 18 war. Nun bin ich 29. Ich war mit meiner Mama einkaufen und habe mich plötzlich seltsam gefühlt. Damals konnte ich es noch nicht so richtig zuordnen, doch wie sich herausgestellt hat, sollte ich dieses Gefühl noch viel öfter bekommen. Daraus hat sich eine schwere Angststörung entwickelt. Ich musste meine Ausbildung abbrechen, da ich in meiner schlimmsten Phase das Haus nicht mehr verlassen konnte. Schon der Gedanke daran machte mir jeden Tag zur Hölle. Ich dachte wirklich schlimm krank zu sein, bis mich mein damaliger Hausarzt auf eine Panikstörung aufmerksam gemacht hat. In der Zeit war meine Mutter schwer krank und mein Exfreund hatte mich verlassen. Ich war natürlich total am Boden, aber hätte meine Symptome selbst niemals auf Panikattacken bezogen.
Ich beschreibe am Besten mal, was ich meine. Es fängt aus heiterem Himmel an. Mir geht es super. Plötzlich gibt es einen klitzekleinen Auslöser und ich fühle mich von einer Sekunde auf die andere als wäre ich todkrank. Das ganze baut sich nach und nach auf und erreicht so nach ca. 3 Minuten seinen Höhepunkt, der ganz unterschiedlich lange dauern kann. Meistens nicht länger als eine halbe Stunde, es gibt aber auch Tage, an denen mich nur die Nacht aus diesem Kreislauf rettet.
Die Attacken laufen so ab: Meistens ändert sich als allererstes meine Sicht auf die Umgebung. Ich sehe alles viel viel zu hell, bin also sehr lichtempfindlich. Als würde sich das Licht direkt in meinen Kopf brennen. Dazu sehe ich alles viel schärfer als sonst. Sehr oft nehme ich meine Umwelt wie ich einem Comic wahr. So unreal, ich fühle mich total neben mir, als würde sich mein Körper unabhängig von mir bewegen/schweben. Ich fühle mich als würde ich auf Wolken gehen. Meine Beine zittern, mein Herz rast, meine Hände zittern. Dann ist der Spuk irgendwann auch wieder vorbei. Dann bin ich sehr müde und würde am liebsten nur schlafen.
Diese Attacken hatte ich in meiner Ausbildung täglich. Öfter. Besonders in der Schule, im Bus, in hellen Räumen war es grausam und diese triggerten die Attacken nur noch weiter. Irgendwann hatte ich sie auch beim Autofahren. Ich habe Autofahren immer geliebt. Doch dann wurden diese Fahrten zur Hölle. Das Ganze ging bis ich 24 war. Dann verstarb meine liebe Mama nach langer und schwerer Krankheit. Die Attacken wurden trotz schlimmer Trauer weniger. Ich begann in Teilzeit zu arbeiten, körperliche Arbeit in einem Hotel. Ich hatte so gut wie gar keine Probleme mehr und mir ging es wieder viel besser. Nun weiß ich, dass in dieser Situation doch einfach auch eine schwere Last von mir abfiel.
Doch. Seit ca. zwei Jahren kamen die Attacken wieder zurück. Nun immer öfter. Autofahren als Beifahrer ist wieder fast unmöglich (beim selbst fahren habe ich zum Glück nie Probleme). Doch das Schlimmste: die Arbeit. Mir macht meine Arbeit echt Spaß und ich möchte diese auch behalten! Allerdings mache ich mich wieder total verrückt. Die Attacken sind nun wieder fast täglich. Ich bin schon alle möglichen Auslöser durchgegangen. Ich kam zu dem Schluss, dass es sehr oft mit den Pausen zusammenhängt. So eine halbe Stunde danach kommen sie meistens. Dabei spielt es keine Rolle, ob und was ich in diesen Pausen gegessen oder getrunken habe. Trotzdem triggert auch die Nahrungsaufnahme. Allerdings nicht immer. Ich habe auch schon festgestellt, dass ich während diesen Attacken einen starken Stuhldrang habe, und es mir wieder gut geht, wenn ich auf der Toilette war. Stress ist ganz schlimm. Ich arbeite mit Kunden. Wenn ich schon weiß, ich muss gleich den Laden alleine schmeißen, ist eine Attacke gleich fast zu 100% sicher.
Was mir hilft? Bis jetzt hilft mir nur die Situation zu verlassen oder die Augen zu schließen, beziehungsweise in einen dunklen Raum zu gehen. Dann geht es mir wieder gut und ich komme runter. Zwischen den Attacken habe ich volle Power, Spaß am Leben und würde am liebsten Bäume ausreißen. Bis die Nächste kommt. Nachts bin ich komplett beschwerdefrei. Auch zuhause geht es mir (meistens) sehr gut.
Danke, dass ihr den Text bis hier gelesen habt! Antwortet mir doch einfach. Erfahrungen, Tipps, Fragen, alles ist willkommen.
Also, es fing an als ich so 17 oder 18 war. Nun bin ich 29. Ich war mit meiner Mama einkaufen und habe mich plötzlich seltsam gefühlt. Damals konnte ich es noch nicht so richtig zuordnen, doch wie sich herausgestellt hat, sollte ich dieses Gefühl noch viel öfter bekommen. Daraus hat sich eine schwere Angststörung entwickelt. Ich musste meine Ausbildung abbrechen, da ich in meiner schlimmsten Phase das Haus nicht mehr verlassen konnte. Schon der Gedanke daran machte mir jeden Tag zur Hölle. Ich dachte wirklich schlimm krank zu sein, bis mich mein damaliger Hausarzt auf eine Panikstörung aufmerksam gemacht hat. In der Zeit war meine Mutter schwer krank und mein Exfreund hatte mich verlassen. Ich war natürlich total am Boden, aber hätte meine Symptome selbst niemals auf Panikattacken bezogen.
Ich beschreibe am Besten mal, was ich meine. Es fängt aus heiterem Himmel an. Mir geht es super. Plötzlich gibt es einen klitzekleinen Auslöser und ich fühle mich von einer Sekunde auf die andere als wäre ich todkrank. Das ganze baut sich nach und nach auf und erreicht so nach ca. 3 Minuten seinen Höhepunkt, der ganz unterschiedlich lange dauern kann. Meistens nicht länger als eine halbe Stunde, es gibt aber auch Tage, an denen mich nur die Nacht aus diesem Kreislauf rettet.
Die Attacken laufen so ab: Meistens ändert sich als allererstes meine Sicht auf die Umgebung. Ich sehe alles viel viel zu hell, bin also sehr lichtempfindlich. Als würde sich das Licht direkt in meinen Kopf brennen. Dazu sehe ich alles viel schärfer als sonst. Sehr oft nehme ich meine Umwelt wie ich einem Comic wahr. So unreal, ich fühle mich total neben mir, als würde sich mein Körper unabhängig von mir bewegen/schweben. Ich fühle mich als würde ich auf Wolken gehen. Meine Beine zittern, mein Herz rast, meine Hände zittern. Dann ist der Spuk irgendwann auch wieder vorbei. Dann bin ich sehr müde und würde am liebsten nur schlafen.
Diese Attacken hatte ich in meiner Ausbildung täglich. Öfter. Besonders in der Schule, im Bus, in hellen Räumen war es grausam und diese triggerten die Attacken nur noch weiter. Irgendwann hatte ich sie auch beim Autofahren. Ich habe Autofahren immer geliebt. Doch dann wurden diese Fahrten zur Hölle. Das Ganze ging bis ich 24 war. Dann verstarb meine liebe Mama nach langer und schwerer Krankheit. Die Attacken wurden trotz schlimmer Trauer weniger. Ich begann in Teilzeit zu arbeiten, körperliche Arbeit in einem Hotel. Ich hatte so gut wie gar keine Probleme mehr und mir ging es wieder viel besser. Nun weiß ich, dass in dieser Situation doch einfach auch eine schwere Last von mir abfiel.
Doch. Seit ca. zwei Jahren kamen die Attacken wieder zurück. Nun immer öfter. Autofahren als Beifahrer ist wieder fast unmöglich (beim selbst fahren habe ich zum Glück nie Probleme). Doch das Schlimmste: die Arbeit. Mir macht meine Arbeit echt Spaß und ich möchte diese auch behalten! Allerdings mache ich mich wieder total verrückt. Die Attacken sind nun wieder fast täglich. Ich bin schon alle möglichen Auslöser durchgegangen. Ich kam zu dem Schluss, dass es sehr oft mit den Pausen zusammenhängt. So eine halbe Stunde danach kommen sie meistens. Dabei spielt es keine Rolle, ob und was ich in diesen Pausen gegessen oder getrunken habe. Trotzdem triggert auch die Nahrungsaufnahme. Allerdings nicht immer. Ich habe auch schon festgestellt, dass ich während diesen Attacken einen starken Stuhldrang habe, und es mir wieder gut geht, wenn ich auf der Toilette war. Stress ist ganz schlimm. Ich arbeite mit Kunden. Wenn ich schon weiß, ich muss gleich den Laden alleine schmeißen, ist eine Attacke gleich fast zu 100% sicher.
Was mir hilft? Bis jetzt hilft mir nur die Situation zu verlassen oder die Augen zu schließen, beziehungsweise in einen dunklen Raum zu gehen. Dann geht es mir wieder gut und ich komme runter. Zwischen den Attacken habe ich volle Power, Spaß am Leben und würde am liebsten Bäume ausreißen. Bis die Nächste kommt. Nachts bin ich komplett beschwerdefrei. Auch zuhause geht es mir (meistens) sehr gut.
Danke, dass ihr den Text bis hier gelesen habt! Antwortet mir doch einfach. Erfahrungen, Tipps, Fragen, alles ist willkommen.
27.02.2021 22:01 • • 28.02.2021 #1
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