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Hallo,

ich bin grad nach relativ langer Zeit mal wieder in einer Panikphase. Mir geht´s nicht total schlecht, aber so richtig gut ist auch nicht. Habe ständig Angst vor Herzinfarkt u. ä., also mehr so ein permanentes Gefühl, häufig Durchfall vor Angst vor Angst, leichte Übelkeit. Vor 3 Jahren ist bei mir ein leichter Bluthochdruck festgestellt worden, der mit einem ACE-Hemmer behandelt wird. Ich nehme jetzt seit einigen Wochen 50 mg Opipramol, möchte aber davon weg (u. a. wg. Gewichtszunahme, was ich mir nun wirklich nicht leisten kann!). Vor anderen Medikamenten habe ich, der Krankheit entsprechend, Angst, habe auch schon Trevilor und Paroxetin ausprobiert, immer mit Gewichtszunahme, die letzte Möglichkeit wäre noch Zoloft auszuprobieren, möchte ich aber ehrlich gesagt nicht. . Ich habe eine Verhaltenstherapie hinter mir und eine tiefenpsychologische Behandlung, beides hat sehr gut geholfen. Meine Angst ist jetzt noch ca. auf 20 %, gemessen an meinem Zustand vor 10 Jahren. Ich halte mich also für austherapiert, meine Ärztin bestätigt mir das.

Nun meine eigentliche Frage: Wer lebt mit seiner Angst ganz ohne Medis und möchte mir seine Erfahrungen schreiben? Ich möchte wissen, ob es auch ohne geht, oder zumindest nur mit Homöopathika. Was tut Ihr, wenn es Euch schlecht geht, wie geht Ihr damit um? Ich habe schon sehr lange Erfahrung mit PA (ca. 10 Jahre), bin aber immer noch auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, noch besser damit umzugehen. Zur Zeit befasse ich mich mit progressiver Muskelentspannung.

Also, wer mag mir seine Erfolgsberichte schreiben?

LG
Molli

29.01.2008 15:26 • 29.01.2008 #1


4 Antworten ↓


hi

ich habe nie medikamente genommen auch keine pflanzlichen .

bei mir wurde die ganze geschichte sehr spät diagnostiziert, mehr als 20 jahre hatte ich die symptome ohne zu wissen was los ist oder hilfe zu bekommen.

nach der diagnose habe ich dann die üblichen therapieansätze gemacht die aber alle erstmal nichts gebracht haben in bezug auf die symptome und die erkrankung direkt.

allerdings habe ich nach und nach begriffen was meine aufgabe ist innerhalb einer therapie und wie der hase läuft.

nach einiger zeit war ich dann wieder mal in der tagesklinik (hatte ich schon früher mal abgebrochen) und dort hat sich dann alles zusammengefügt ! ich bin aufgegangen wien hefeteilchen und habe angefangen umzusetzen was ich dort gelernt habe .
die therapie dort dauerte 8 wochen , seit dem bin ich frei von panikattacken (etwas über 1 jahr jetzt).

aber ich kann ja nicht in 8 wochen ändern was ich mir 37 jahre lang antrainiert habe. bin also noch fleissig am weiter machen .
im moment mache ich eine weiterführende therapie die mir auch wieder sehr gut hilft .

im alltag habe ich permanent ein auge auf mich um mich zu hindern alte gewohnheiten wieder einzuschleichen .
zugegeben das ist ein bischen anstrengend , aber wenn ich jetzt weiterkomme wie bisher lohnt das allemale !
zur entspannung mache ich meine jacobson (muskelentspannung) kurzurlaube.

medikamente sind mir immer, zu jeder zeit, an jeder ecke verordnet und angeboten worden.
ich habe immer dankend abgelehnt .
der ein oder andere hat sich dadurch zwar n bischen auf den schlipps getreten gefühlt und auch versucht mich als unwillig zu betiteln
aber pustekuchen, für mich war es die richtige entscheidung.

ich habe allerdings jede menge leute kennen gelernt die auf ihre mittel schwören und sagen dass sie ohne nie so weit gekommen wären.

das muss wohl jeder für sich herausfinden , wie so vieles

lg ZZ

A


Behandlung ohne Medis/Positivberichte

x 3


Halo Molli,

wenn ich deine Geschichte so lese, glaube ich nicht, das du an den ursachen deiner Angsterkrankung herangekommen bist.
Wenn du jetzt in einer schlechteren Phase wieder bist und du dir die nicht erklären kannst, hast du die Ursache selbst nicht erkannt.
Ich will das mal so frech behaupten. Das sich deine Ärztin/Therapeuten damit zufrieden geben ist bedauerlich.

Mit Medikamenten, egal welcher Art, wird dir sicher nicht viel weiter geholfen werden - auf Dauer zumindestens.
Eine Angsterkrankung läßt sich vollständig heilen. Man muß nicht mit den Ängsten dauerhaft leben. Zumindestens nicht im Sinne dieser Erkrankung.
Angst ist was ganz nätürliches und muß auch vorhanden sein und hat immer damit zu tuen sich vor etwas zu schützen.
Die Angst hat ursprünglich die Funktion das Leben/Überleben zu sichern und erzwingt ein bestimmten Verhalten (z.B. Flucht). Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Das ist der Zusammenhang zwischen Angst und Verhalten. Ändere dein Verhalten. Und die Angst verschwindet wieder, wenn du dich wieder besser verhältst.

was jetzt zu einer Verschlechterung bei dir geführt hat kann ich dir nicht sagen. Versuch es selbst herauszufinden. Es muß sich was verändert haben.

PS.: Habe so gut wie keine Medikamente genommen. Ein paar Wochen mal auf Anraten des Arztes. Das ist aber schon ewig her.
Medikamente (auf Dauer bei psych Erkrankungen zu nehmen, ohne die Ursache im Verhalten erkannt zu haben) ist für mich ein einfaches Beispiel für falsches Verhalten. Das ist meine Meinung.
Aus deiner Lage heraus kannst du aber auf Medikamente jetzt nicht verzichten. Ist mir schon klar. Aber dein Verhalten ändern, das kannst du und mußt es auch. Das erzwingt sich die Angst sowieso auf Dauer.

Hallo Molli,

also ich nehme keine Medis und meine PAs werden deutlich geringer. Klar habe ich sie noch nicht ganz weg, aber ich denke ich bin auf nem guten Weg!
Ich hatte über viele Jahre Probleme raus zu gehen da ich immer aufs WC musste. Wenn ich alleine unterwegs war ging es. Aber ansonsten....
Aber seit letztes Jahr habe ich die volle Pailette! Das mit dem Herz habe ich alleine hin bekommen. Ich weiß das es die Psyche ist! Und mit der Luft wird es auch besser. Ich muss es halt nur in meinen Kopf bekommen das dies auch nur meine Psyche ist. Mittlerweile kann ich meinen Radius mit raus gehen immer weiter erweitern! Am Anfang ging das nicht. ABer nun habe ich das Buch von der Doris WOlf, Ängste verstehen und überwinden. Das war der absolute Glücksgriff. Ich kannte schon viele DInge daraus, aber es ist anderst das zu lesen. Versuche es falls du es noch nicht kennst!
Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen!
Falls du noch Fragen hast, ich bin hier!

Hallo,

danke erstmal für die Antworten. Kann mich aus unerfindlichen Gründen gerade nicht anmelden, möchte aber trotzdem noch etwas sagen.

@Gast
Nur um nicht falsch verstanden zu werden. Mir sind die Ursachen bewusst, liegen in der Familie, meine Mutter hat auch eine Angsterkrankung. Details gehen hier glaub ich zu weit. Dies habe ich in den Therapien mit meinen Therapeuten erarbeitet. Mir geht´s jetzt darum, noch besser mit der Angst umgehen zu lernen. Die Ursache für die Angst kann ich nicht mehr beheben, ich kann nur versuchen die Verhaltensweisen, die sich für mich daraus abgeleitet haben, zu ändern. Ich hoffe, das ist verständlich ausgedrückt. Für mich war es lange völlig o. k, Tabletten als Helferlein neben der Therapie zu nehmen (habe ich dann auch 2 x für 1/2 Jahr getan). Hier im Forum ist mir bewusst geworden, dass es auch noch andere Wege gibt, und diese Wege möchte ich jetzt kennenlernen.

@kajal
Habe das Buch von Dr. Doris Wolf auch und beginne gerade, damit zu arbeiten.

Jetzt wünsch ich Euch noch einen schönen, entspannten und vor allem angstfreien Abend.

Molli





Dr. Hans Morschitzky
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