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Hallo ihr Lieben,

seit guten 11 Jahren leide ich jetzt schon unter Panikattacken und vielen Ängsten, mal mehr, mal weniger. Zur Zeit machen sie mir wieder sehr zu schaffen und ich dachte mir ein Austausch mit Menschen die mich wahrscheinlich am Besten verstehen können, würde nicht schaden.

Meine Probleme treten vor allem auf wenn ich meine Wohnung verlasse, jeder Einkauf ist eine Herausforderung. Noch schlimmer machen mir Höhen zu schaffen. Ich leide seit meiner Kindheit an Höhenangst und mittlerweile fällt es mir schwer den dritten Stock in einem Gebäude zu betreten. Auch Verkehsmittel und Räume die ich im Falle von Panik nicht verlassen kann sind nicht mehr meine Freunde.

Ich kriege dann fast immer Herzrasen, meine Beine fühlen sich komisch an, als würde ich keinen Halt zum Boden haben, ich schwitze stark und und und... bis ich meistens so schnell wie möglich nach Hause laufe.

Ich denke ihr kennt solche Sachen auch?! Ich würde mich freuen mich mit euch auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und sich vlt. auch gegenseitig etwas Kraft zu geben.

Ganz Liebe Grüße

Wuppertyp

24.03.2017 15:57 • 26.02.2019 #1


9 Antworten ↓


Hallo Wuppertyp,

herzlich willkommen hier im Forum.

Nach 11 Jahren mit Panikattacken, kannst Du Dir vermutlich kaum noch
vorstellen, dass sie irgendwann mal deutlich nachlassen.

Zitat:
Meine Probleme treten vor allem auf wenn ich meine Wohnung verlasse, jeder Einkauf ist eine Herausforderung.

Etwas, was in der Wohnung nicht auftritt, sondern nur draußen, sollten wir gemeinsam finden können.
Vorausgesetzt, Du hast etwas Mut und Interesse daran, die Ursache aufzuspüren.
Was ist denn dann genau anders, außerhalb der Wohnung, was Dich unsicher macht?
Kannst Du das beschreiben? Was ist Dir draußen mal passiert, das Dir sehr unangenehm war?

Lebst Du heute allein?
Bist Du mit beiden Elternteilen aufgewachsen? Hattest Du Geschwister?

Viele Grüße

Bernhard

A


Austausch mit Gleichgesinnten

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HI Hotin,
danke für die liebe Begrüßung!

Es gab schon Phasen wo es deutlich besser war, vor allem als ich angefangen habe Venlafaxin zu nehmen und im Verbimdung eine erneute stationäre Therapie gemacht habe. Leider sind diese Verbesserungen nur von begrenzter Dauer.

Es passiert auch in der Wohnung, aber nur äußerst selten. Meine größte Angst ist die nächste Panikattacke und der Gedanke dabei zu sterben. Ich glaube außerhalb, fehlt mir der Ort wo ich mich zurück ziehen kann (meistens mein Bett) um mich zu beruhigen.

Ich bin mir bewusst, dass ich nicht sterben kann an den Folgen einer Panikattacke, aber wenn mich die Angst überkommt, fällt es mir sehr schwer mir das klar zu machen.

Ich bin mit beiden Eltern aufgewachsen und habe einen jüngeren Bruder. Seit meinem 18. Lebensjahr wohne ich alleine, die ersten Jahre in einer Wg. Mittlerweile bin ich 27.

Ganz Liebe Grüße

Hallo, ich habe eine chronische Angsterkrankung mit panikattacken. Ich kenne das Hilflos zu sein wenn man seinen eigenen Körper nicht traut. Hotin hat Recht damit was er schreibt. Endweder gehst du den Weg und forschst nach der Ursache (so habe ich es gemacht) mit Untertützung einer Therapie, oder da gibt es noch den Weg ,einfach deine Ängste anzunehmen und mit ihr zusammen arbeiten. Es klingt vielelcht komliziert ist aber überhaupt nicht so schwer. Den zweiten Tipp , rate ich dir auch mit Unterstützung von einer Kognitiven Verhaltens Therapie zu machen. Die Therapie wird nach einer gestellten Diagnose , von der Krankenkasse bezahlt. Die Medikamente dämpfen viellecht etwas die Angst ,viellecht ist es auch nur eine Kopfsache ,wer weiß dass schon, ich denke dass Vertrauen zu seinen eigenen Körper zu finden zu haben erleichtert den Umgang mit den Panikattacken.

Hallo Wuppertyp,
Zitat:
Ich glaube außerhalb, fehlt mir der Ort wo ich mich zurück ziehen kann (meistens mein Bett) um mich zu beruhigen.


Das könnte sein, ich halte es jedoch für nicht so wahrscheinlich.
Willst Du damit sagen, Du hast große Schwierigkeiten Dich zu beruhigen, wenn Deine Angst plötzlich ansteigt?

Bernhard

Hallo,

leider gehts mir auch so, nur anders rum mir gehts schlecht mit Herzrasen, Herzstolpern wenn ich allein daheim bin. Sobald jemand da ist oder ich raus gehe und abgelenkt bin geht es. Zur zeit ist es wieder extrem schlimm, weil ich mir wieder 100 verschiedene Krankheiten einbilde..

Zitat von Wuppertyp:
Es passiert auch in der Wohnung, aber nur äußerst selten. Meine größte Angst ist die nächste Panikattacke und der Gedanke dabei zu sterben. Ich glaube außerhalb, fehlt mir der Ort wo ich mich zurück ziehen kann (meistens mein Bett) um mich zu beruhigen.


Anscheinend sitzt Du grad mittendrin im Teufelskreis der Angst. Ich kenne die Angst vor der Angst, und das es nicht einfach ist , da rauszukommen.

Nach meiner letzten PA habe ich mich entschlossen, mir medikamentöse Unterstützung zu holen, und was auch sehr hilft, sich mit den PA auseinanderzusetzen, woher kommen sie, was passiert mit meinem Körper, was kann ich dagegen tun.

Erst mal, Du brauchst keine Angst vorm Sterben zu haben, niemand stirbt an einer PA.

Hier mal eine interessante Seite zum nachlesen, weiter unten steht auch, warum man bei einer PA keinen Herzinfarkt bekommt, man nicht in Ohnmacht fallen oder ersticken kann, und auch wertvolle Tips, wie man dagegen an gehen kann.

http://www.panikattacken.at/panikstoeru ... oerung.htm

Du kannst Dir dabei auch therapeutische Unterstützung holen, denn irgendwo muss es einen Auslöser geben, eine Angststörung und PA kommen nicht einfach so und mit der Hilfe eines Therapeuten und eventueller angstdämpender, beruhigender Medis kann man den Auslöser herausfinden und Geschehenes auf/und verarbeiten.

Was man bei einer PA nicht machen sollte, sich ins Bett zu legen. Dein Körper steht unter Adrenalin durch den Stress und das kann nur durch Bewegung und ruhiges gleichmässiges Atmen abgebaut werden.


LG Angor

Nabend ihr Lieben,

Zitat:
Willst Du damit sagen, Du hast große Schwierigkeiten Dich zu beruhigen, wenn Deine Angst plötzlich ansteigt?

Ja, ich steigere mich immer weiter rein und nur die Flucht in Richtung eigener Wohnung oder anderer Orte an denen ich mich sicher fühle bringt mich wieder runter.


Zitat:
leider gehts mir auch so, nur anders rum mir gehts schlecht mit Herzrasen, Herzstolpern wenn ich allein daheim bin. Sobald jemand da ist oder ich raus gehe und abgelenkt bin geht es. Zur zeit ist es wieder extrem schlimm, weil ich mir wieder 100 verschiedene Krankheiten einbilde..

Du bist dann wahrscheinlich auch immer stark dabei deinen Körper zu beobachten und nimmst jede noch so kleine Veränderung wahr nehme ich an? Das kenne ich nur zu gut, bin aber mittlerweile sicher, dass es nur die Psyche ist und keine körperliche Erkrankung.


Danke Angor für die Seite habe sie sehr interessiert gelesen und konnte noch einiges lernen.

Liebe Grüße Heiko

Hallo Heiko,
Zitat:
Ja, ich steigere mich immer weiter rein und nur die Flucht in Richtung eigener Wohnung oder anderer Orte an
denen ich mich sicher fühle bringt mich wieder runter.


Dies sollte eine hilfreiche Aussage von Dir sein. Da Du glaubst in Deiner Wohnung sicher zu sein, musst Du ja die
Gründe kennen, warum Du Dich außerhalb Deiner Wohnung unsicher fühlst.
Dann beschreibe bitte mal, warum Du Dich außerhalb Deiner Wohnung unsicher fühlst.

Gruß
Bernhard


A


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Dr. Christina Wiesemann
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