Zitat von moo: Wenn Angst ein Gefühl ist, wie entstand es (erstmals) und warum?
Das Angstgefühl ist vielleicht das wichtigste unserer Gefühle.
Ich beschreibe dieses Gefühl mal aus meiner Sicht. Wissenschaftlich gesehen wird es sicher anders
erklärt.
Warum unsere Gefühle entstanden sind, wird man nicht erklären können. Bei Tieren und Menschen
veranlassen sie uns zu handeln.
Gefühle konnen sein. Kalt, warm, traurig sein, glücklich sein,Hunger haben, Durst haben, jemanden
mögen, jemanden ablehnen,
Angst vor etwas haben, und, und, und.
Gefühle sind Signale aus unserem Körper die innere Zufriedenheit oder auch Unzufriedenheit in
uns entstehen lassen.
Natürlich folgen wir nicht ständig unseren Gefühlen. Wer das Gefühl von Hunger spürt, der wird
nicht sofort etwas essen. Manchmal macht man sogar das Gegenteil, man isst absichtlich nichts.
Wer das Gefühl hat es wird kalt, der wird sich nicht sofort wärmer anziehen. Wir können in einem
gewissen Rahmen mit dem Willen auf unsere Gefühle und damit auf unser Wohlbefinden Einfluss
nehmen.
Das Angstgefühl scheint für mich zwei hauptsächliche Aufgaben zu haben. Hauptsächlich begrenzt es
immer wieder unsere Handlungen. Und es ist auch ein Gefühl, das uns, also den Menschen als Ganzes
versucht vor Gefahr zu schützen. Auch bei unserer Angst haben wir wie bei den anderen Gefühlen
die Möglichkeit, das Signal
(die Angst) zu erkennen, aber nicht sofort darauf zu reagieren zu müssen.
Wer beispielsweise das Wartezimmer eines Arztes betritt, der regelt die Platzsuche mit seinem Angstgefühl.
Das geht sehr, sehr schnell. Man schaut, wer da schon sitzt, ob das Fenster geöffnet oder geschlossen ist
und auf welchem Stuhl man sich am wohlsten(am sichersten) fühlt.
Wer einen Bekannten in der Stadt trifft und ihn anspricht, der stellt mit seinem Angstgefühl die Entfernung
zu diesem Menschen ein. Je nachdem, wie gut man denjenigen kennt, wird man nah, aber nicht zu nah
an ihn herantreten. Es gibt typische Entfernungen beim Sprechen bei fremden Menschen, bei Bekannten und
sehr guten Bekannten und Familienangehörigen.
Eigentlich alles regelt man ständig mit dem Angstgefühl.
Fast alle denken, das Angstgefühl ist nur da, bei Gefahr zu warnen. Da wir normalerweise fast nie
in Gefahr sind, brauchte sich unser Angstgefühl im Grunde gar nicht so oft zu melden.
Da es aber unser Steuergefühl ist, meldet es sich von morgens bis abends unentwegt.
Zitat von moo: Wenn man sich Angst abtrainieren soll, hat man sie sich dann vorher antrainiert? Ist es so einfach?
Da das Angstgefühl unser gesamtes Denken steuert, kann man sich Angst, also diese Gefühl,
meiner Ansicht nach unmöglich abtrainieren. Wir können uns auch nicht unser Hungergefühl
abtrainieren. Ich glaube, da ist etwas anderes mit gemeint.
Jeder Mensch kann in gewissen Grenzen bewusst entscheiden, wie schnell und wie stark er auf
Gefühlsreize reagiert.
Fast jeder weiß, wie Kinder manchmal auf das Geräusch einer lauten Maschine reagieren,
wie Kinder vor dem Lärm eines Düsenfliegers versuchen zu fliehen. Da macht etwas Angst.
Erwachsene sind meistens mit diesen unangenehmen störenden und lärmenden Geräuschen
vertraut.
Was man sich abtrainieren kann ist, man muss bei plötzlicher Angst und bei scheinbar
plötzlicher Gefahr nicht immer sofort reagieren.
Und wenn man dann reagiert, dann braucht die Reaktion nicht unbedingst heftig oder sogar panisch sein.
Zitat von moo: Ist der menschliche Geist ein Muskel?
Das weiß ich nicht. Vermutlich nein.
Von Fachleuten gibt es jedoch immer wieder Aussagen, die etwa lauten.
Man kann und sollte das Gehirn so trainieren, wie man einen Muskel trainiert.
Belasten und entlasten in wechselnden Abständen. Wer sein Gehirn nicht trainiert, der wird größere
Zusammenhänge eventuell nicht so gut verstehen können, wie jemand, der es gewohnt ist,
vielschichtige Zusammenhänge zu erfassen, zu vergleichen und damit auch zu verstehen.