Becky0982
beim Rumsurfen bin ich auf dieses Forum gestossen und dachte mir, hier melde ich mich an und hoffe auf Hilfe oder Unterstützung bei PA.
Ich bin 33 Jahre alt, komme aus NRW und leide seit ca. einem halben Jahr unter Angstzuständen und Panikattacken.
Angefangen hat alles im Mai/Juni. Meine Oma ist verstorben und danach ging es dann los.
Die Angst überkommt mich immer dann, wenn ich aus dem Haus muss. Bus und Bahn fahren kann ich so gut wie gar nicht mehr. Und wenn, dann nur mit ganz, ganz starkem Bauchgrummeln und Kurzatmigkeit. Wenn ich in der Stadt bin, habe ich Angst, ich bekomme eine Panikattacke und muss dann auch ganz schnell aus der Situation raus und nach Hause flüchten oder ich renne im Kaufhaus auf die Toilette, damit ich zu Atem komme. Habe auch immer Angst, nicht rechtzeitig auf die Toilette zu kommen und mich vor allen Leuten zu blamieren, weil ich mir in die Hose mache. Ist noch nie passiert, aber diese Angst ist halt immer da.
Vom Psychiater hatte ich auch Antidepressiva verschrieben bekommen (Fluoxetin). Diese habe ich 3 Tage genommen und davon wurde alles noch viel schlimmer.
Ich habe nur noch geheult, auf der Couch gesessen und gedacht, ich sterbe. Da ich jahrelang nicht beim Zahnarzt war, hatte ich Angst, ich bekomme durch die schlechten Zähne eine Blutvergiftung und sterbe daran. Habe dann vor lauter Angst den Krankenwagen gerufen. In der Klinik haben sie dann EKG gemacht etc pp, alles i.O. Habe Tavor zur Beruhigung bekommen und sollte die Antidepressiva absetzen. Bin auch nicht mehr zum Therapeuten wegen neuen Medis gegangen, weil ich viel zu viel Angst vor den Nebenwirkungen habe.
Nachdem dann die Fluoxetin nicht mehr in meinem Körper waren, ging es etwas bergauf. Angst und Panik zwar immer noch da, aber ich habe es sogar geschafft, zum Zahnarzt zu gehen und bin diese Angst tatsächlich jetzt losgeworden! Und ich hatte auch keine Blutvergiftung oder so schlechte Zähne, wie ich dachte. Es mussten tatsächlich nur 2 Dinge gemacht werden.
Wahnsinn, dass die eine Angst dabei hilft, die andere zu bekämpfen! Darauf bin ich wirklich stolz und freue mich jetzt sogar, wenn ich zum Zahnarzt gehe! Verrückt!
Körperlich ist bei mir auch wirklich alles soweit i.O. EKG ist spitze, Blutdruck ok, nur nachts erhöht, da ich leichte Atemaussetzer in der Nacht habe. Dafür gehe ich am 03.02. auch in ein Schlaflabor, um es genauer untersuchen zu lassen. Da ich Übergewicht habe, ist das natürlich auch ein Grund für die Atemaussetzer. Allerdings habe ich nur ca. 15 Aussetzer/Stunde. 10 ist wohl Normalwert. Dementsprechend ist es jetzt nicht so akut bei mir.
Und trotzdem bin ich seit dem 23.12. in heller Aufregung und habe jeden Tag mindestens 1 Panikattacke, weil ich Angst habe, ich kriege nicht richtig Luft. Konzentriere mich immer viel zu sehr auf meinen Herzschlag und den Kloß im Hals und wenn mir etwas komisch vorkommt, dann gerate ich immer tiefer in die Panik hinein. Beruhigen ist dann nur noch schwer möglich. Nehme seitdem täglich mindestens 1 halbe Tavor, damit ich ruhig werde und nicht nur weine und dadurch noch weniger Luft bekomme.
Und ich gerate auch immer öfter nach dem Essen in eine Panikattacke. Ich habe dann das Gefühl, mein Herz schlägt viel zu schnell, weil ich gerade gegessen habe und dass es ja nicht gut für mich ist, wenn ich esse...habe auch in der Zeit jetzt schon 2 kg abgenommen, weil ich mich nicht traue, zu essen. Sogar die Weihnachtstage habe ich nicht richtig genießen können.
Nicht, dass es schlecht ist, abzunehmen. Bin sowieso dabei, das Gewicht zu reduzieren. Aber wenn man sich dann so gar nicht traut, zu essen, ist es natürlich auch nicht gut.
Dann bilde ich mir ein, ich habe eine Lungenentzündung. War auch beim Arzt am Mittwoch, aber es ist alles gut - war ja klar! Trotzdem ist die Angst weiterhin da, dass der Arzt einfach etwas übersieht und ich irgendwann einfach nicht mehr aufwache. Was, wenn ich nun doch was am Herzen habe und davon so schlecht Luft bekomme?!
Es macht mich wirklich wahnsinnig! Wieso können diesen Gedanken nicht mal Ruhe geben? Wieso fühle ich mich dann tatsächlich auch körperlich total mies? Habe sogar immer eine belegte Zunge und wenn ich morgens aufstehe, fühle ich mich total krank und schwindelig.
Am 04.01. bin ich wieder beim Psychiater, denn ich habe eingesehen, dass es ohne Medikamenten so einfach nicht weitergeht. Ich warte jeden Tag quasi darauf, dass die nächste Panikattacke kommt. Und da holen mich dann auch alle guten Tipps nicht so schnell raus. Ohne Medis werde ich einfach nicht zur Ruhe kommen und an der Genesung arbeiten können.
Ich habe aber wieder Angst davor, dass die Nebenwirkungen mich so schlimm treffen wie beim letzten Versuch.
Aber ich will wieder raus aus dem Ganzen! Will wieder so sein, wie noch vor ein paar Monaten!
Das war dann jetzt mal eine etwas längere Vorstellung. Tut mir leid, wenn es vielleicht etwas verworren und durcheinander ist. Aber so ist es in meinem Kopf momentan auch.
LG
Becky
31.12.2015 13:05 • • 06.01.2016 #1