Hallo,
tja, ich lebe auch seit mittlerweile 11 Jahren, mal mehr, mal weniger, mal ganz ohne, Angst und Panikattacken.
Seit drei Jahren habe ich eine Phase, wo sie immer sehr präsent sind; nicht unbedingt täglich, aber schon sehr einschränkend in vielen Dingen.
War vor meiner Krankheit auch ein lebenslustiger Mensch, heute lebe ich für meine Verhältnisse sehr isoliert. Ist eben oft das traditionelle Vermeidungsverhalten der Paniker.
Habe auch das GEfühl, je mehr ich die Krankheit nicht mehr will, desto präsenter ist sie und schlägt immer und überall zu.
Vor allem denke ich heute oft, gerade als ich las, dass auch Du gelernte Arzthelferin bist wie ich auch, dass mir mein vielwissen über Krankheiten eher im Wege steht als hilfreich ist. Ich rattere im Geiste bei einer Attacke sofort die ganzen Krankheiten zu denen die Symptome passen könnten, herunter. Da hilft es auch dann nicht mehr, wenn ich versuche mir einzureden, es sei NUR die Angst...
Ja, diese Krankheit stellt das ganze Leben auf den Kopf, lässt uns kaum mehr Selbstbewusstsein, Lebensfreude und Freiheit.
Aber ich hole mir gerade jeden Tag ein kleines Stückchen Freiheit zurück. Bin seit einem Jahr fast nicht mehr spazieren gegangen und habe gestern tatsächlich15 mInuten alleine mit unserem Hund geschafft und das, obwohl ich im Vorfeld totale Angst davor hatte. Aber ich habe es endlich mal geschafft, trotzdem loszustiefeln und siehe da, mit jedem Meter wurd ich sicherer und am Ende war ich ganz entspannt, so dass ich sogar noch mit meinem Mann zum Einkaufen gefahren bin. Und auch den habe ich nach langer Zeit mal wieder ohne Anzeichen von Angst hinter mich bringen könnnen...
Liebe Grüße - wir schaffen das...
07.05.2011 15:04 •
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