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Hey zusammen,

in den letzten Wochen hab ich mich immer mal mehr meiner Angst gestellt und konnte auch schon kleine Erfolge verbuchen. Was mich aber verunsichert, ist dass ich in den letzten Tagen wieder stärker Angst habe, und wieder so viele Angstgedanken habe, die einfach nur lästig sind. Ich versuche, trotz dieser Verschlechterung weiter zu machen, natürlich wird dadurch die Angst verstärkt dass ich damit ein zu starkes Risiko eingehe und am Schluss die Angst noch schlimmer wird als zuvor.

Ist diese Verschlimmerung eigentlich normal und sogar positiv zu sehen? Trotzt da vllt die kleine Angst und will es mir noch mal so richtig schwer machen? In den letzten Tagen haben mich die Gedanken teilweise so zur Weißglut gebracht und ich hatte wieder öfter Panikattacken, so dass ich richtig desillusioniert war und gedacht hab, ich werde den schei. echt nicht mehr los.

18.03.2016 15:56 • 20.03.2016 #1


5 Antworten ↓


Hallo Tuemmler,

Du schreibst, dass Du Dich in den letzten Wochen Deiner Angst gestellt hast. Wie meinst Du das genau? Hast Du die Symptome in Kauf genommen oder hast Du auch an dem Ursprung Deiner Ängste gearbeitet?

Eine Verschlimmerung kann immer mal wieder auftreten, wir Menschen sind ja nicht von der Stange. Es hängt von verschiedenen Umständen ab, z.B. wenn Du Dich nicht so gut fühlst (Infekt oä) kann das auch Deine Angstgefühle verstärken. Auch Wetterumschwünge oder starke Hitze / Schwüle kann Ängste schüren.

War denn in den letzten Tagen etwas (muss nicht unbedingt negativer Natur sein), was Dich irgendwie aufgewühlt hat?

LG, Martina

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Angstverschlimmerung als Zeichen der Besserung?

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Danke dir für deine Antwort!

In den letzten Wochen habe ich einige Dinge mal wieder getan, die ich schon lange nicht mehr getan habe bzw. die ich sonst wegen meiner Angst nicht getan hätte. Ich habe dann versucht, die Angst mit ihren Symptomen (bei mir ist es Übelkeit und Angst vor Erbrechen) so gut es geht zu akzeptieren und nicht zu kontrollieren, sondern einfach hinnehmen... das ist natürlich verdammt schwierig, aber ich habe da schon erste Fortschritte gemacht. Ich weiß nicht wirklich was die Ursachen meiner Ängste sind, ich habe aber ein sehr komplexes Angstmuster, das nicht so einfach aufzulösen ist.

Und ja, es gab die letzten Tagen einige aufwühlende Dinge, positive als auch negative. Jedenfalls gab es da auch ein kleines Aufweckerlebnis... ich hab richtig gespürt, wie lebenswert das Leben doch ist und dass es doch viel mehr Dinge gibt als ständig nur Angst Angst Angst... die letzten Monate, wenn nicht sogar Jahre, bestand einfach nur aus dem Kampf mit der Angst. Ich bin es leid, mein Leben dafür zu opfern. Deswegen bin ich auch in letzter Zeit sehr viel aktiver gewesen.

Morgen ist z.B. ein weiterer Schritt gegen die Angst (womöglich einer meiner größten bisher). Der Schritt kann super ausgehen, kann aber auch mega schief gehen. Jedenfalls machen sich in den letzten Tagen wieder stärker meine Ängste bemerkbar, kann sein, dass das die Erwartungsangst vor morgen ist. Jedenfalls bin ich aber sonst auch in den letzten Tagen stärker ängstlich als sonst gewesen, habe intensiver gegrübelt und bin viel angespannter. Ich hoffe, dass das eben nur die Angst vor morgen ist, oder dass es wieder ein kleiner Rückfall ist. Und ich bin mir auch unsicher, ob ich es morgen tun soll oder ob das vielleicht zu viel ist und ich nicht noch lieber warten soll.

ok, ich weiß ja nicht, was das morgen für ein Schritt ist aber scheinbar setzt Du Dich damit wirklich irgendwie unter Druck. Vermutlich willst Du es unbedingt schaffen.

Es ist aber nicht in Stein gemeißelt, oder? Du könntest z.B. morgen spontan entscheiden, ob Du es machst oder nicht. Du hast die Wahl, denn Du bist ein freier Mensch.

Und wenn Du es morgen nicht tun solltest, so geht die Welt nicht unter. Du hast dann trotzdem Sorge für Dich getragen und das zeugt von Verantwortungsgefühl Dir selbst gegenüber. Und das ist gut.

Berichte gerne morgen wie es weiterging, wenn Du magst.

LG, Martina

Hi Tuemmler!

Zuerst mal finde ich deinen Enthusiasmus richtig gut und den solltest du auch so beibehalten!

Damit du dein Vorhaben aber auch gut umsetzten kannst, rate ich dir das ganze aber in Kombination einer Psychotherapeutischer Betreuung durchführen. Denn genau die Fragen die du hier stellst sollten eigentlich in deinen Therapiestunden besprochen werden. Das wird dir helfen die Gedankenmuster die du entwickelst und die Gefühle die du dabei hast richtig einzuordnen.
Du würdest es dir damit sicher nur leichter machen wenn dir ein Profi zur Seite steht, der genau weiß wo du gerade stehst, wieviel Angst noch gesund für dich ist, usw.

Ich kann hier gar nicht einzelne Zitate aus deinem Text rausheben weil so ziemlich alles was du schreibst, du dir gerade denkst, und sämtliche Fragen in eine Therapie gehören.

Der Tag lief recht erfolgreich, habe zwar nicht alles gemacht, was ich ursprünglich geplant habe, aber es hat sich denke ich auf jeden Fall gelohnt!

Bin jetzt mal gespannt, wie es die nächsten Tage weitergeht Ein bisschen Ruhe darf ich mir jetzt aber auch gönnen nach den ganzen Strapazen





Dr. Christina Wiesemann
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