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Hallo

Lange war ich nicht hier, was ein sehr gutes Zeichen war, denn mir ging es wirklich gut. So gut wie keine Ängste mehr, keine Panikattacken, keine Daueranspannung, Hypochondrie fast weg.

Ich war dann so mutig und habe neben meinem Studium angefangen zu arbeiten. 30h die Woche, 45 Minuten Fahrtweg pro Strecke. Klar war ich nervös und habe die erste Woche leichte Medikamente als Hilfe gebraucht. Danach merkte ich, alles nicht so schlimm und war mit Begeisterung dabei.

Dann wurden die Strukturen geändert und ich bekam eine neue Chefin. Sie hasst mich vom ersten Tag an und hat mir das auch so ins Gesicht gesagt. Es folgte heftiges Mobbing. Sehr heftig. Mir ging es schlechter. Ich bekam Angst vor der Arbeit, war wieder dauernervös und brauchte Medikamente, um es zur Arbeit zu schaffen. Mein Reizdarm, der jahrelang ruhig war, ist wieder da, Typ Durchfall . Habe alles versucht, um in eine andere Abteilung zu kommen, keine Chance und die Verantwortlichen reagieren nicht. Als befristete Mitarbeiterin zähle ich nicht. Mein Vertrag geht noch bis Dezember.

Nach vier Wochen hielt ich es nicht mehr aus und ging zum Arzt. Nun bin ich seit fünf Wochen krankgeschrieben. Eine Woche habe ich noch, dann muss ich wieder hin. Je näher dieser Zeitpunkt rückt, desto schlechter geht es mir.

Das ist meine momentane Situation. Wie es mir geht, könnt ihr euch ja sicher vorstellen bei dauernden Panikattacken und allgemeiner Angst und Anspannung.

Nun habe ich aber auch noch ganz akut ein Problem, morgen muss ich einen wichtigen Termin in einer anderen Stadt wahrnehmen. Der Termin stresst mich eh schon und die Umstände noch viel mehr. Alleine die Autofahrt dauert 2h pro Strecke und ich bin nicht mal alleine, da ich derzeit nicht Auto fahren kann, fährt wer anders. Darüber bin ich sehr froh, aber es macht mir auch unfassbare Angst, vor allem wegen des Reizdarms. Denn ich kenne die Person kaum und kann ihr nicht von meinen Problemen erzählen.

Letzten Mittwoch hatte ich Physiotherapie, die mag ich und die tut mir gut. Bisher war ich da immer entspannt. Mittwoch hatte ich während der Behandlung eine Panikattacke inklusive Reizdarmproblem. Seitdem geht es mir noch schlechter, da mich dieses Erlebnis ziemlich getriggert hat. Wenn schon 20 Minuten ein Probkem sind, wie sieht es dann erst bei einem ganzen Tag aus?

Habt ihr Tipps, wie ich den Tag morgen überstehen kann? Von dem bald wieder arbeiten müssen ganz zu schweigen.

Vielen Dank und habt einen schönen Abend.

18.07.2021 16:47 • 02.08.2021 #1


9 Antworten ↓


Hallo Delfin!
Schön zu hören, dass du es bereits geschafft hast deine Angststörung zu kontrollieren!
So wie du das erzählst hat quasi der Stress in deiner Arbeit deine Angststörung wieder getriggert und hochkommen lassen.
An deiner Stelle würde ich diese Arbeit aufgeben und eine andere suchen, deine Gesundheit ist wichtiger.. sofern sich diese Zustände in deiner Arbeit nicht ändern wirds dir nicht besser gehn denk ich..

A


Angststörung wieder voll da und morgen wichtiger Termin

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Wenn du nicht schon eine Angststörung gehabt hättest, mit so einer Chefin bekommt die jeder!

Das Problem dabei ist nämlich, dass man meint, sich an etwas klammern (Job) zu müssen, bei dem sich die Umstände verändert haben. Manches kann man noch händeln, wird es zuviel, kommt die Angst und der Rückfall.

Der Grund ist, dass kein Mensch auf Dauer zuviel an Stress ertragen kann, und Angstpatienten tun gut daran, das zu wissen.

Treffe eine Entscheidung und dir geht es besser. Dein Drumrum jetzt gerade ist nix anderes als Unentschlossenheit und das Gefühl, du wärst dieser Person ausgeliefert.

Klar Entscheidung fällen und die Angst ist weg. Nicht den Fehler machen, dein jetziger Termin als Ursache zu sehen. Ist nur das böse ITüpfelchen oben drauf.

Wenn dein Darm spinnt, dann müsst ihr eben öfters anhalten. Kannst das damit begründen, dass sich dieser blöde Reizdarm wieder meldet, vor lauter Aufregung.
Versteht jeder.

Also, Entscheidung treffen mit dem jetzigen Job, einen anderen suchen, oder der mal die Meinung geigen, komme was wolle.

Du entscheidest, wie mit dir umgegangen werden darf. Und morgen, kannst du alles mögliche sagen, von gestern was falsches gegessen, oder eben Reizdarm, oder noch besser, einfach die Wahrheit, dass dir diese blöde Kuh so dermassen zusetzt, dass du in Angst und Schrecken versetzt wirst.

Dann könnt ihr lästern und Gemeinheiten austauschen, oder was auch immer, und die Fahrt verliert ihren Schrecken.

Da bleibt nur eins, neuen Job suchen und dieses Mistweib verklagen . Ich weiss wovon ich spreche .

Die Angst kann bei sowas nicht fernbleiben. Die Disposition hast du und nun einen erneuten Auslöser.

Was es doch für Schweinepriester gibt . Drücke die Daumen , dass das wieder aufhört !

Das ist ja schön, dass du jemanden gefunden hast, der dich fährt. Da ist ja schon ein bisschen Stress weg.
Pack dir für den Notfall was in die Hose ( Zewa / Küchenpapier )und pack dir nen frischen Slip mit ein.
So schnell, wie das kommen kann, so schnell kann man oft nicht sofort anhalten.

Hat dein Arzt dir innerhalb der 5 Wochen gar nichts gegeben ? Nur krank geschrieben ?
Hast du ein Notfall-Medikament im Haus ? Was beruhigendes ? Nur für diesen Tag morgen.

PS.: Wenn du nicht arbeitsfähig bist, dann lass dich weiter krankschreiben.

Vielen Dank euch allen!

Ja, das Problem ist eindeutig die Arbeit bzw. genauer gesagt die Chefin. Das, was sie abzieht, ist astreines Mobbing. Alles, was ich mache, ist falsch und ich werde vor 10 Kollegen runter gemacht. Während meine Kollegin genau das Gleiche macht und gelobt wird. Für mich gelten andere, strengere Regeln als für meine Kollegen. Homeoffice wurde mir die ganze Zeit verweigert, all meine Kollegen durften es machen. Ich nicht, weil sie mich kontrollieren wollte. Bis zu 20x am Tag steht sie in meinem Büro, um meine Arbeit zu kontrollieren, die natürlich nie richtig ist. Urlaub wird mir grundsätzlich nicht bewilligt. Am schlimmsten ist das runtermachen für jeden Atemzug, den ich mache. Bevorzugt vor allen Kollegen, als Zitat, abschreckendes Beispiel für unfähige Personen.

Aufhören wäre ein Traum, finanziell aber leider nicht drin. Ich studiere ja, bisher haben meine Eltern mich unterstützt. Das machen sie aber erst ab Januar wieder, wenn der Job ausläuft. Sie meinen, ich müsste mich durchbeißen und nicht beim kleinsten Problem (schön wäre es) weglaufen. Bis Januar kann ich meinen Lebensunterhalt nicht überbrücken. Ab nächster Woche rutsche ich ins Krankengeld.

Danke für eure Tipps für morgen, nun bin ich schon etwas weniger nervös.

Ich habe als Notfallmedikament Tavor da, das nehme ich auch mit. Und Imodium werde ich morgen auch vorbeugend nehmen. Mein Arzt hat mir noch Opipramol verschrieben, da habe ich aber Angst vor. Hatte schon mal ein AD und das im Oktober 20 abgesetzt. Das war die Hölle, weswegen ich es gerne ohne AD schaffen würde.

Danke nochmals!

Ich wollte noch mal Rückmeldung geben. Der gestrige Tag war sehr anstrengend, da natürlich auch noch Stau war und wir wirklich von morgens bis abends unterwegs waren. Zum Glück ist alles gut gegangen und ich war auch gar nicht so gestresst, wie ich befürchtet hatte. Brauchte auch kein Tavor. Eure Tipps von wegen Ablenkung haben echt gut geholfen. Es tat mir sogar eigentlich ganz gut, rauszukommen und abgelenkt zu sein, so dass ich nicht ständig an die Arbeit gedacht habe.

Heute geht es mir dafür etwas schlechter, ich vermute noch die ungewohnte Anstrengung und Nachwirkungen der RDS Medikamente. Zudem denke ich wieder viel an die Arbeit und das zieht mich runter.

Habe gestern Abend habe ich noch mal versucht, mit meinen Eltern zu sprechen, aber sie verstehen mich nicht und bleiben hart, vor Januar keine Unterstützung.

Hey du
Das ist schön zu hören, dass du den Tag relativ gut überstanden hast.. ich erkenne mich sehr in deinen Erzählungen wieder, ich habe keinen Reizdarm (jedenfalls nicht diagnostiziert), aber auch eine Angststörung in Verbindung mit Bauchhirn (also ständig Durchfall, Bauchrkämpfe und allgemein Stuhldrang durch Angst).. das mit dem Imodium und Tavor kenne ich zu gut
Ich fange bald mein erstes Studium an und habe so Angst es nicht zu schaffen weil ich ständig aufs Klo rennen muss, mir geht es insgesamt schon besser und ich habe es in vielen Situationen wieder unter Kontrolle, aber ich glaube einfach im Saal zu sitzen und einem Vortrag zuzuhören wird die Hölle...
wie hast du es geschafft deine Angststörung loszuwerden? Hast du noch andere Medis genommen (bis auf Tavor und Imodium das weiß ich ja schon^^ ) ? Und wie lange warst du in Therapie?

Juliii, ja, das klingt wirklich sehr ähnlich. Das Bauchhirn ist bei mir leider auch immer sehr aktiv.

Losgeworden bin ich die Angststörung ja leider nicht dauerhaft . Jetzt ist sie wieder voll da und ich musste heute morgen wegen Durchfall einen Termin, auf den ich lange gewartet habe und vor dem ich nicht mal bewusst nervös war, absagen.

Mit vielen Leuten in einem Raum zu sitzen, ist auch nicht so meins, aber da beruhigt mich das Wissen, dass Toiletten ja meistens in der Nähe sind. Ich habe aktuell die größten Probleme mit Situationen, in denen es keine Toiletten gibt, Bahnfahrt, Autofahrt, längere Spaziergänge. Keine Ahnung, wie ich aus dem Teufelskreis hinaus kommen soll. Beim letzten Mal haben Ruhe, ein strukturierter Tag und anfangs wenig Verpflichtungen geholfen, so habe ich wieder Vertrauen in meinen Körper bekommen. Dazu ein Hobby, das ablenkt und zum Haus verlassen zwingt.

Genommen habe ich außer ab und zu (sehr selten) Tavor und Imodium vor Terminen (häufig) eine Zeit lang ein sehr niedrig dosiertes AD, das tat mir auch ziemlich gut, leider nahmen die Nebenwirkungen überhand.

In Therapie war ich 2x, einmal länger und einmal kürzer, weil die Chemie überhaupt nicht passte. Seit 2017 wurschtele ich mich alleine durch. Ging wie gesagt bis zum Frühjahr gut, dann kam der Knall.

@Delfin93 oh man... du beschreibst meine Situation 1 zu 1..
ich drücke dir ganz doll die Daumen dass du es schaffst das nochmal loszuwerden! Du hast es schonmal geschafft, dann schaffst du es dieses mal bestimmt auch, ich glaube an dich!

A


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Dr. Christina Wiesemann
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