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Hallo!

Ich habe mit ca. 24 Jahren Panikattacken bekommen. Es folgte eine soziale Angststörung, sowie eine Platzangst.
Bis zu dem Tage, kannte ich nur normale Ängste, ich bin geflogen, auf der Autobahn gefahren, habe alles gemacht und urplötzlich (der Auslöser war viel zu wenig Schlaf und sehr viel Stress+ich habe zu wenig auf meine Bedürfnisse geachtet)

In den folgenden Jahren habe ich alles ausprobiert, um meine Angststörung wieder in den Griff zu bekommen.
Ich konnte bereits vieles wieder ablegen, geblieben ist die Angst beim Fahren mit dem Zug/Flugzeug(Platzangst) und Fahren auf der Autobahn (Angst aufgrund meiner aufkommenden Ängste die Kontrolle über das Auto zu verlieren und jemanden anderen damit zu schaden)

Nachdem ich jahrelang in Therapien war, viel gelesen habe etc. würde ich so gerne wieder in mein Leben vor der Angst eintauchen, diese Unbeschwertheit noch einmal fühlen, hat jemand irgendwelche Tipps dazu. ? (Ausser Therapie oder Tabletten)

Vielen Lieben Dank im Vorraus!

01.05.2023 21:16 • 05.05.2023 #1


13 Antworten ↓


Meine Antwort ist vielleicht ein bisschen zu philosophisch geworden

Zitat von Linali:
Nachdem ich jahrelang in Therapien war, viel gelesen habe etc. würde ich so gerne wieder in mein Leben vor der Angst eintauchen, diese Unbeschwertheit noch einmal fühlen, hat jemand irgendwelche Tipps dazu. ? (Ausser Therapie oder Tabletten)

Dein altes unbeschwertes Leben ist das, was dich krank gemacht hat. Der Wunsch wieder so zu leben ist wie der Wunsch zurück in eine toxische Beziehung zu wollen.
Also mit dem Unbeschwerten besteht ja vielleicht auch das Riskio, wieder in die alten Muster zurückzufallen, die dich krank gemacht haben.

Der Weg aus der Angst war/ist für mich der selbe Weg, wie der aus alten Gedankenstrukturen, Glaubenssätzen und Hobbies.

Konkret war das bei mir, dass ich mein größtes Hobby, das Programmieren, komplett aufgegeben habe. Ich habe aufgehört zu zocken. Ich habe aufgehört mich für Politik zu interessieren. Ich habe aufgehört soziale Medien zu nutzen (außer dieses Forum) und generell mein Leben viel weniger Digital zu leben. Habe aufgehört jedem Techniktrend hinterher zu dackeln. Ich habe ungesunde Freundschaften aufgegeben. Ich habe jedes Ernährungsdogma aufgegeben und esse nurnoch was mir schmeckt und gut tut, unabhängig von Ethik, Umwelt oder Gesundheit. Ich habe aufgehört mir zu allem eine Meindung bilden zu müssen was man mir vorsetzt.

Die Angst ist in all deine Gedankenstruktueren gekrochen und ist untrennbar damit verbunden. So lange dein Wunsch nach deinem alten Leben da ist, ist auch noch deine Angst da.

Wo willst du denn hinfahren? Und hast du mal überlegt dein Ziel komplett zu ändern?

A


Angststörung und Panikattacken

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du hast schon jahrelange therapie hinter dir und kommst aus der angst die deine gedanken wahrscheinlich lähmen nicht raus.
ich kenne viele angstpatienten die es geschafft haben aus der angst zu kommen mit unorthodoxen methoden die dich in die angst bringen. hast du einen menschen an deiner seite der mit dir wege gehen würde?

Danke für deine Sichtweisen und deine Antwort!
Ich will natürlich nicht mein altes Leben wieder zurück, ich möchte nur das Gefühl der Unbeschwertheit wieder haben, dass ich hatte. In Bezug auf Autobahn fahren, Zug fahren, usw.

So wie es sich anhört hast du auch schon einen langen Weg hinter dir und schon viele Erfahrungen sammeln dürfen.....

Hallo Linali,

es ist nicht immer einfach, zu seinen Gefühlen und damit auch zu seinen Ängsten eine andere
Einstellung zu bekommen.

Zitat von Linali:
Nachdem ich jahrelang in Therapien war, viel gelesen habe etc. würde ich so gerne wieder in mein Leben vor der Angst eintauchen, diese Unbeschwertheit noch einmal fühlen, hat jemand irgendwelche Tipps dazu. ? (Ausser Therapie oder Tabletten)

Das hört sich ja ganz gut an. Das wichtigste fehlt hier aber.
Wie gehst Du heute anders mit Deinen Gefühlen um? Nur so können sich Lockerheit und
weniger Angst einstellen. Was also machst Du heute grundlegend anders als früher?

@Linali Hi
Also ich glaube ohne Therapie wird das schwierig. Ohne Tabletten habe ich gute Erfahrungen gemacht (obwohl ich aktuell auch wieder schlimm da hänge).

Ich habe bereits Panikattacken seit ich denken kann, also seit ungefähr 30-35 Jahren. Als Kind hauptsächlich Angst, als Jugendlicher dann Panik dazu (mit ausgelöst durch THC).

Ich glaube, die Fragen die wir uns bei unseren Ängsten stellen sollten, sind weniger warum habe ich Angst vor Menschenmengen? Sondern ich glaube das geht tiefer. (Deswegen auch die Therapie).

Vielleicht gibt es einen Grund, warum wir uns Schuld an etwas geben (das mit dem Autofahren), warum machen uns andere Menschen angst, was können sie uns tun? Warum setzen wir uns selbst unter Druck? Warum sind eir uns nicht genug? Warum fühlen wir uns ausgeliefert?

Ich glaube kaum, dass da etwas Entspannung und auf sich achten ausreicht. Man muss meiner Meinung nach verstehen, warum die Angst da ist.

@Hotin Ich lebe ruhiger und entspannter und selbstbestimmte. Damit habe ich viel erreicht. Bestimmt haben alle Therapien und Couchings auch etwas dazu beigetragen. Und ich habe mich sehr viel mit mir selber auseinandergesetzt,viel gelesen... Und ich habe in vielen unterschiedlichen Bereichen nach Lösung gesucht. Ein kleiner Rest von dem Großen Ganzen ist geblieben und der hält sich hartnäckig. Ich denke es hat viel mit der Angst vor der Angst zu tun.

Danke für deine Antwort!

@Rachelsarah Da hast du sicher Recht. Aber wie in allen Bereichen führt jeder ein anderes Leben und ich hab es einfach komplett übertrieben.
Seit ich ein anderes Leben lebe- selbstbestimmter, weniger Stress und mich mehr mit mehr beschäftige, geht es mir einfach grundlegend besser.
Und ich habe viel durch, glaub mir.
Pauschal gibt es einfach keine Lösung, jeder muss seinen persönlichen Weg finden, da auszukommen...

Tut mir leid zu hören, dass es dir momentan wieder nicht so gut geht...

Zitat von Linali:
Ein kleiner Rest von dem Großen Ganzen ist geblieben und der hält sich hartnäckig. Ich denke es hat viel mit der Angst vor der Angst zu tun.

Was sollte es mit der Angst vor der Angst zu tun haben?

Naja ich habe Angst, dass die Angst kommt. Ich vermeide vermeintlich angstauslösende Situationen, weil ich ja Angst bekommen könnte.
Zug-Autobahn... Das Gefühl ausgeliefert zu sein, nicht aus der Situation raus zu können,wenn ich das gerne möchte!....
Und durch die Vermeidung, wird die Angst noch größer und ich füttere sie sozusagen... Ich weiss das alles, dass es auch sinnvoll ist sich der Angst zu stellen und am Ende der einzige Ausweg (laut Experten) aber ich schaffe es (noch) nicht.

Zitat von Linali:
Naja ich habe Angst, dass die Angst kommt. Ich vermeide vermeintlich angstauslösende Situationen, weil ich ja Angst bekommen könnte.
Zug-Autobahn... Das Gefühl ausgeliefert zu sein, nicht aus der Situation raus zu können,wenn ich das gerne möchte!....

Verstehe.
Das vermeiden ist ein Punkt, mit dem Du Dir selbst lernst, dass es Dir scheinbar besser geht, wenn Du
etwas nicht machst.

Zitat von Linali:
Und durch die Vermeidung, wird die Angst noch größer und ich füttere sie sozusagen...

So kann man das sagen.

Zitat von Linali:
Ich weiss das alles, dass es auch sinnvoll ist sich der Angst zu stellen und am Ende der einzige Ausweg (laut Experten) aber ich schaffe es (noch) nicht.

Von Fachleuten wird das immer so beschrieben. Es ist ja auch nicht falsch. Du sagst aber mit
Recht. So einfach ist das meistens nicht.
Ich sage, da fehlt ein sehr wichtiger Zwischenschritt.
Dabei handelt es sich darum, dass man versteht, wie das mit der Angst im Kopf abläuft.

Wenn man sagt, Ich stelle mich der Angst, hört sich das so an, als brauchte man dieses Gefühl (seine Angst)
nicht ernst nehmen.
Und genau das halte ich für einen sehr großen Erklärungsfehler in der Psychologie.

@Linali Natürlich sind die Antworten bzw die Fragen bei jedem anders.. das war nur als Beispiel gemeint, dass das meist tiefer sitzt..

@Hotin Ich bin jetzt auf ein neues Wort gekommen annehmen annehmen was ist.
Ich werde mich damit mal auseinandersetzen. Durch das etwas unbedingt weg haben wollen macht man es anscheinend auch größer.
Das fehlt dann wahrscheinlich eh auch unter den Punkt Ernst nehmen. Wie du es sagst.

Ein Punkt ist bei mir auch: Ich fahre ja auf der Autobahn, wenn jemand dabei ist. Dann ist es auch nicht so schlimm. Zug deto.
Also ich vertraue mir nicht mehr, dass ich das alleine schaffe. Bzw. wenn ich alleine bin, haben meine Gedanken zum Thema Angst mehr Raum. Und es beginnt der Kreislauf.
Selbstvertrauen fehlt an dieser Stelle auch.

@Rachelsarah Ja danke für deine Antwort. Ich schätze das wirklich sehr!

A


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Dr. Christina Wiesemann
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