Ich bin neu hier. Ich bin 36 Jahre alt, verheiratet, habe 2 Kinder und arbeite im medizinischen Bereich.
Nun zu meinem Problem:
Ich war vor Corona ein lebensfroher Mensch. Hatte keine (großen) Ängste und auch bei Erkältungen lief das Leben ganz normal weiter. Vor Ansteckung hatte ich nie Angst.
Corona hat mich total verändert. Mit Beginn der Pandemie wurde ich vorsichtig. Die ersten Wochen schränkten wir Kontakte drastisch ein.
Bei Erkältungssymptomen isolierten wir uns.
Nun habe ich beruflich täglich mit Corona zu tun. Und leider steckte ich mich dann Anfang des Jahres auf der Arbeit an.
Leider habe ich meine Kinder und meinen Mann angesteckt. Alle hatten wir einen leichten Verlauf. Allerdings hatte ich mit Post Covid zu kämpfen. Konzentrationsstörungen, Erschöpfung, hoher Ruhepuls. Es folgten Untersuchungen und es wurde ein Herzbeutelerguss festgestellt.
Nun habe ich auch noch seit der Covid Infektion eine Angststörung entwickelt.
Ich habe panische Angst wieder Corona zu bekommen. Ich teste mich permanent, am Anfang 3-4 × wöchentlich. Nun täglich, manchmal sogar mehrmals täglich. Umso schlimmer die Infektionswelle, umso schlimmer wird meine Angst. Dabei habe ich eigentlich mehr Angst, eine Infektion nicht zu bemerken und andere anzustecken.
Die täglichen Kontakte mit Covid auf der Arbeit belasten mich. Zudem merke ich das ich im privaten Umfeld jedes Niesen, Husten usw. bewerte. Ich bin durchweg angespannt und kann keine Treffen mit Familie oder Freunden genießen.
Mittlerweile entwickel ich psychogenes Husten. Wenn ich beschäftigt bin habe ich nix, komme ich zur Ruhe geht es los das ich immer wieder mal huste.
Jetzt ist in paar Tagen Weihnachten.
Wir feiern mit der Familie meines Mannes, mit meiner Mutter und Oma.
Umso näher Weihnachten rückt, umso schlimmer wird die Angst.
Es sind alle geimpft, teilweise schon geboostert ausser unsere Tochter und unsere Neffen/Nichten. Aber meine Oma und meine Schwiegermutter sind alt und vorerkrankt. Jemanden anzustecken der womöglich daran stirbt, das könnte ich mir nicht verzeihen.
Aber mich jahrelang einsperren? Nein das will ich natürlich nicht.
Aber mich belastet es gerade so sehr, daß ich wieder körperliche Symptome zeige. Magenschmerzen, Husten. Test logischerweise negativ.
Ich war vor ein paar Monaten beim Hausarzt und bekam eine Überweisung zum Psychologen. Leider bekommt man ewig keinen Termin. Ich stehe auf mehreren Wartelisten.
Bis dahin muss ich wohl irgendwie alleine damit zurecht kommen. Ich weiß nur nicht wie.
Mich belastet das alles so sehr, ich möchte mein altes Leben von vor Corona zurück. Ich erkenne mich gar nicht wieder.
Und es wird eher schlimmer wie besser.
Vielleicht hat ja jemand Tipps für mich oder es gibt jemanden dem es ähnlich geht?
LG Zwergenmama
22.12.2021 21:08 • • 29.12.2021 x 2 #1