ich lese schon geraume Zeit hier auf dieser Seite mit und erkenne mich in unzähligen Beiträgen wieder. Es würde den Rahmen sprengen, hier meine gesamte Geschichte niederzuschreiben, denn diese dauert bereits seit 11 Jahren an.
Ich bin 40, habe zwei Kinder und bin sehr glücklich verheiratet. Also warum stimmt etwas mit mir nicht, keine finanziellen Sorgen, Existenzängste oder ähnliches. Ich bin hier weil ich im Laufe der Jahre eine Angststörung und eine somatoforme Störung entwickelt habe. Ich habe meine Problematik sehr bald erkannt, habe bereits eine Psychotherapie (reine Gesprächstherapie) hinter mir und bin seit 6,5 Jahren bei einer Heilpraktikerin in Behandlung. Meine Beschwerden sind sehr vielfältig, und immer wenn ein Symptom besser wird oder geht kommt das nächste. Leider bin ich dem Dr. Google sehr verfallen und kann es leider nicht lassen, Symptomenjagd zu betreiben. Aber Dr. Google ist mit Abstand der schlechteste Ratgeber den es gibt und trotzdem kann ich nicht aushören ihn zu konsultieren.
Vielleicht kann ich dem ein oder anderen auch etwas helfen, denn ich habe in manchen Situationen schon etwas gefunden, was mir hilft, damit die Angst nicht übermächtig wird, aber vielleicht könnt auch ihr mir helfen, wenn sie doch wieder übermächtig zu werden droht.
Bei mir wurde bisher abgeklärt:
- der Stoffwechsel, sprich Schilddrüse, Diabetes - alles in Ordnung
- das Herz, ich habe seit ca. 2 Jahren Extrasystolen, der Kardiologe sagte mein Herz ist super und die haben viele Menschen, nach dieser Aussage konnte ich ganz gut damit umgehen, aber nur eine gewisse Zeit
- Galle, Steine habe ich keine
Mein Hausarzt empfahl mir letztes Jahr erneut psychologische Betreuung in Angriff zu nehmen und da mein Leidensdruck in den letzten Woche enorm gestiegen ist, habe ich diese auch in Anspruch genommen,. Wobei ich seit 2 Wochen in Behandlung bei einer Heilpraktikerin für Psychotherapie bin, da ich für mich entschieden habe, ich brauch sofort Hilfe und nicht erst in 2-3 Monaten (Wartelisten bei Psychologen die von der KK bezahlt werden). Es tut mir gut, zu den Sitzungen zu gehen und es ist auch wieder überdeutlich warum ich diese psychischen Probleme habe, aber rein körperlich geht es mir gerade wieder sehr schlecht, da mein Gedankenkarussel wieder mega schnell ist und die Bremse nicht funktioniert.
Ich bin Raucherin und diese Tatsache hat enorm viel mit meinen Problemen zu tun. Kann der ein oder andere hier vielleicht nicht verstehen, ist aber so. Ich kann nicht damit aufhören, also bitte keine Tipps wie: dann hör doch einfach auf, wenn es so einfach wäre, würde ich schon lange nicht mehr rauchen. Also als kleines Beispiel für meinen momentanen Stress: Ich habe vor ca. 2 Wochen einen Zahn gezogen bekommen, mein Zahnarzt sagte nichts groß etwas über ein Rauchverbot oder was ich nicht essen oder trinken dürfte. Ein Kollege von mir sagte dann aber: Jetzt darfst du 24 Stunden nicht rauchen......und dann ging es los. Ich bin heim und habe natürlich gegoogelt, mein Fehler. Hier waren natürlich die reinsten Horrorgeschichten beschrieben was passiert wenn man raucht etc. Einige in meinem Umfeld haben auch schon Zähne gezogen bekommen und haben geraucht und nichts ist passiert. Aber bei mir ging die Spirale jetzt los. Ich habe einen sehr sehr verständnisvollen Mann, der sich meine Ängste immer anhört und mich auch einigermaßen beruhigen kann. Ich habe das Rauchen reduziert, habe mit meinem Zahnarzt telefoniert, der auch sagte das wird schon, auch wenn ich rauche. War dann vor 4 Tagen bei ihm und er sagte es heilt alles normal, keine Entzündung, einen Tag später kam dann ein bitterer Geschmack und eine belegte Zunge, wieder Panik dass etwas nicht stimmt, durch das rauchen, war bei einem anderen Zahnarzt, der auch sagte, Wundheilung ist normal, ich soll mein Leben normal weiterleben, essen, trinken, rauchen so wenig wie mir möglich ist. Aber ich komme von einer Krankheit zur nächsten. Ich habe bemerkt, wenn ich über meine Angst spreche, dann wird es besser, wenn ich aber permanent in mich reinhöre, fühle, spüre, wird es immer schlimmer. Egal welche Symptome ich habe, ich versuche immer den Grund dafür herauszufinden, daher die unermüdliche Suche im Internet. Ich kriege aber keine Antwort. Dazu kommt meine Ungeduld wenn ich irgendeine Erkrankung habe, nach einer OP oder so, ich möchte immer sofort das alles wieder gut ist, aber manche Dinge brauchen eben Zeit.
In einer Panikattacke treten bei mir auf:
- Herzrasen mit Extrasystolen
- Schweißausbrüche
- Zittern
- Rotes Gesicht
- Kloß im Hals
- erschwerte Atmung
Ich denke ich sterbe, was mir hier hilft ist:
die Angst kommen lassen, die Symptome bewusst spüren und ihnen erlauben, da zu sein und mich im schlimmsten Fall eben umzubringen. Auch wenn es sich komisch anhört, es hilft.
Was ich nach wie vor nicht hinbekomme ist, mein Gedankenkarussel anzuhalten, dieses Gefühl im Mund gerade eben macht mich wahnsinnig, kann das wirklich die Angst machen? Kennt das jemand von Euch?
Ich entschuldige mich schonmal , ich glaube mein Beitrag ist etwas konfus, aber genau so fühle ich mich.....total verwirrt und ich kann gar nicht so viel schreiben, was mich alles in diesen 11 Jahren meiner Angst, als Symptom bewegt hat......
Liebe Grüße an Euch
Trauriger_Engel
04.02.2018 12:18 • • 23.02.2018 #1