Hey Leute! Mein Name ist Karl und ich wohne in Wien.
Ich leide seit 3 Jahren an Herzrasen und extremen Herzstolpern. Geht manchmal über Stunden, dass mein Herz bei jedem 3 Schlag aussetzt und sich dann mit einem Schlag der sich anfühlt wie ein Stromschlag zurückmeldet. Dazu heftiger Schwindel und eine Blutleere im Kopf als ob ich gleich umkippen würde. Dabei zittert mein ganzer Oberkörper als ob ich frieren würde. Ganz krass ist es seit Ende Oktober 2014. Nachdem meine Frau angekündigt hat sich trennen zu wollen, weil ich andauernd krank bin, fühlte ich mich jeden Tag schlechter. Übelkeit, Atemnot, Herzrasen, Herzstolpern...das volle Programm. Dazu muss ich erwähnen, dass mein Vater an plötzlichem Herztod gestorben ist. Am Morgen hat er gemeint ihm ist etwas übel und zur Mittagszeit kam der Anruf dass er beim Einkaufen im Laden umgefallen und auf der Stelle tot war. Seit Ende November bin ich regelmäßiger Stammgast in diversen Notaufnahmen, da ich jedes Mal überzeugt war mein Herz hört jeden Augenblick zu schlagen auf! Natürlich war ich (wegen des Schwindels) in den letzten 3 Jahren auch bei allen Ärzten die sich da anbieten. Vom HNO über den Ortophäden bis zum Internisten, Kardiologen und verschiedene Allgemeinmediziner. Keiner konnte mir helfen! Dass es sich hier um eine Angststörung handelt hab ich vor kurzem dann alleine herausgefunden! Vergangenen Sonntag bekam ich Abends wieder Beklemmungen. Konnte nicht richtig atmen und nach kurzer Zeit begannen die Aussetzer (ES). Hab mich versucht zu beruhigen, aber keine Chance. Die Aussetzer wurden immer schlimmen und nach einiger Zeit war beinahe jeder Schlag ein Aussetzer! Das Herz war komplett aus dem Takt und ich war sicher das wars jetzt! Hab mich ins Taxi gesetzt und bin um Mitternacht in die Notaufnahme gefahren.Während der ganzen Fahrt war das Herz total aus dem Takt und ich war sicher ich komm nicht mehr rechtzeitig ins Spital. Als wir dort waren (nach 15 minuten) ging ich durch die Tür in die Notaufnahme....und im selben Augenblick waren die Aussetzer vorbei! EKG völlig normal! Ja, Blutdruck war viel zu hoch und der Puls lag bei 110. Aber die Aussetzer waren komplett weg und das EKG völlig unauffällig. Da dämmerte es mir, dass sich da wahrscheinlich eine Panikreaktion bemerkbar gemacht hatte! Keiner der Ärtze bei denen ich in den letzten 3 Jahren war, hat mich auf die Möglichkeit einer Panikattacke hingewiesen! Ich wusste natürlich dass es Phobien gibt. Aber das mit der Herzneurose war mir neu! Ich bin absolut kein ängstlicher Typ. Ist für mich immer noch schwer zu begreifen, dass man vor etwas Angst haben kann, ohne sich bewusst zu sein Angst zu haben! Jedenfalls hab ich die Notfallärtzin dann gefragt ob es sich um eine PA handeln könnte... sie nickte einfach. Ich sagte ihr, dass bei mir abgesehen von einer Linksherzhypertropie und hohem Blutdruck (der aber eingestellt ist) nichts gefunden wurde vom Kardiologen. Und sagte..sagen sie mir dass ich mir das alles zusammenspinne! Sie sagte: Sie spinnen sich dass alles zusammen! Ich sagte: Bitte wiederholen sie das! Sie sagte: Sie spinnen sich das alles zusammen! Ich hab mich bedankt..und bin nach Hause gefahren. Seit diesem Zeitpunkt hatte ich kaum Aussetzer. Auch der Schwindel ist viel besser! Gestern Abend hab ich etwas Atemnot bekommen. 1-2 Aussetzer folgten. Ich hab mir die Worte der Notfallärztin ins Gedächtnis gerufen....und es hat nach paar Minuten aufgehört! Ich weiß noch nicht wie das weitergeht. Aber ich war seit Ende Oktober nicht mehr so lange beschwerdefrei wie seit dem Gespräch mit der Ärztin in der Notaufnahme! Ich schreibe euch das deshalb, weil es vielleicht dem einen oder anderen von euch helfen kann. Ich weiß dass man Ängste nicht einfach ausschalten kann! Aber dem Einen oder Anderen wird es vielleicht, so wie mir, helfen zu wissen dass oft ein Gespräch schon helfen kann! Ich weiß nicht ob es wirklich ein guter Tipp ist..aber sucht euch nach Möglichkeit einen Arzt, der euch sagt dass es sich um eine Spinnerei handelt! Jemand der euch sagt dass ihr einen Hau habt! Ich weiß das klingt furchtbar und viele werden sagen ich soll nicht solchen Unsinn reden. Aber der Punkt dabei ist, dass man sich dabei bewusst wird dass keine körperliche Ursache vorliegt. Wenn einen der Arzt mit Samthandschuhen anfasst und sagt, sie haben eine psychische Erkrankung und das muss mit Antidepressiva behandelt werden etc. kommt man aus der Opferrolle nicht so schnell raus. Man fühlt sich weiterhin als Kranker und wird sich schwerer tun. Bei mir war der Punkt, als ich die anderen Patienten in der Notaufnahme gesehen hab. Ein Autounfall mit einem abgetrennten Arm. Daneben Einer der aus den Ohren blutete. Und ich...weil ich mir einbildete ein Problem zu haben! Bitte fast das Ganze jetzt nicht falsch auf. Ich hab das selbst durchgemacht und weiß keineswegs ob ich es auf diese Art schaffe. Aber bis jetzt....ist es sehr vielversprechend! lg Karl
19.02.2015 00:52 •
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