vor Monaten habe ich hier bereits geschrieben, mich aber nicht vorgestellt. Das möchte ich gerne nachholen und dann auch gleich etwas ausholen... (Achtung! Sehr viel Text!) Mit meiner Geschichte. Welche, wenn ich hier so lese, keine besondere zu sein scheint. Für MICH aber natürlich schon, denn es ist ja MEINE.
Also: Vor über einem halben Jahr ging es bei mir los. Ich vermute heute mittlerweile (das vermutet auch der Gastroentereologe), dass ich eine Hepatitis A aus dem Urlaub mitgebracht habe, welche mich zehn Tage lang durchschlafen lies und zu Appetitlosigkeit, Übelkeit und Durchfall führte. In meinem Kopf aber sagte: Du bist schwer krank.
Ab da hatte ich sowas wie Panikattacken. Zu dem Zeitpunkt war mir das aber noch nicht klar. Sie waren - im Vergleich, zu dem, was ich bisher gelesen habe - nicht schlimm. Ich hatte kein Herzrasen. Ich hatte zitternde Beine, wirre, unkontrollierte Gedanken und einfach nur Angst. Angst krank zu sein. Angst zu sterben. Diese Attacken laugten mich jeweils so sehr aus, dass ich danach tagelang nichts essen konnte. Seit diesem Zeitpunkt habe ich nun 16 Kilo abgenommen...
Nach eigenen Recherchen im Internet - ich weiß, das SCHLIMMSTE! was man machen kann - bin ich nun selbst (fast) überzeugt, dass es eine Kopfsache ist und auf der Suche nach der Ursache. Wovon ich von Anfang an überzeugt war, dass es mit meinen Hormonen zu tun hat, denn die Attacken standen immer im Zusammenhang mit meinen Zyklen.
Mein Hausarzt tat meine Ideen bzgl. der Hormone und meinen Wunsch der weiteren Ursachenforschung (evtl. Schilddrüse?!) immer ab und schickte mich zur Psychotherapie, welche ich seit November mache. Diese tut mir SEHR gut!
Nachdem ich mit der Psychotherapie begonnen habe, ging es mir viel besser (vor Allem das Eingeständnis, dass es was Psychisches ist, hat meinen Zustand stark verbessert). Sie gab mir viele Tipps und Ratschläge. Wir sind gleich auf ein paar Punkte gekommen, bspw. dass ich ein stark fremdbestimmtes Leben führe und Probleme mit meinem Selbstbewusstsein habe.
Jedenfalls, erst hatte ich fast ununterbrochen Ängste, hauptsächlich hypochondrische Ängste. Dann ging es mir besser und dann, vor vier Wochen – der Schock – ich hatte wieder eine PA. Es ähnelte den Situationen im Herbst letzten Jahres. Ich wusste, dass mein Mann ein paar Tage nicht da ist (keine Ahnung, was mich daran immer verunsichert, evtl. das Allein sein mit meiner Tochter.) und es waren ein paar Tage vor meiner Periode (also wieder mal starke PMS). Ich hatte richtig schlimm Angst und zwar zu sterben. Ich habe mich so intensiv in den Gedanken und in die Tatsache des Todes/die Endlichkeit des Lebens hineingesteigert und konnte mich nicht mehr beruhigen. Es war ganz schlimm. Vor allem, der Schock, dass es wieder losgeht.
Ich habe eine ganze Woche gebraucht, bis ich wieder einigermaßen fit war und vor Allem, bis ich mich nicht mehr in dieser Todesangst verloren habe. Ich habe mich vorher noch NIE so intensiv mit dem Tod beschäftigt und bin wirklich mehr als froh, dass diese intensiven Gedanken daran endlich wieder weg sind.
Das waren keine schönen Wochen, bis ich jetzt wieder fit war, aber dann kam wieder die Kombination: mein Mann ist nicht da und ich bekomme meine Periode, auf mich zu. Was für ein Timing…. Und seitdem denke ich wieder viel nach:
- Wann geht es wieder los?
Wird es je aufhören?
Kann ich überhaupt wieder gesund werden?
Wird es vielleicht sogar noch schlimmer?
Muss ich in die Psychatrie?
Einmal verrückt, immer verrückt?
Wird das jetzt mein restliches Leben begleiten?
ToiToiToi, es ist bisher nichts passiert. Ich habe mich nur ein paar Tage vor Tag X wieder sehr reingesteigert in die Angst vor der Angst, aber so denke ich jetzt auch nicht ständig darüber nach. Meine Psychotherapeutin hat mir, wie gesagt, schon sehr geholfen. Mit Gedankenstopp. Ich kann mich gut ablenken etc.
Aber durch die vielen Dinge, die ich hier im Netz und auch hier auf dieser Seite schon gelesen habe, habe ich oft den Eindruck: Es ist nicht heilbar! Man kann es nicht in den Griff bekommen!
Gibt es denn irgendwen hier, der es „geschafft“ hat?
Irgendwie denke ich mir dann wieder: Das ist Jammern, auf hohem Niveau. Immerhin geht es vielen Leuten hier wesentlich! Schlechter als mir und ich nehme nicht mal Tabletten. Aber viele User hier sind schon seit langer Zeit krank und das erschreckt mich immer sehr.
Und was sind die Ursachen für diese Krankheit? Kann es wirklich „nur“ an einer sozialen Störung liegen, wie es meine Psychotherapeutin vermutet? Ich kann mir das immer noch nicht so recht vorstellen. Ich will einfach endlich wieder gesund sein!
Danke. Danke für eure Zeit und eure offenen „Ohren“.
Einen schönen Abend für euch.
Das Paddlmädchen
10.02.2014 20:42 • • 13.09.2014 #1