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@Schlaflose

Auf der einen Seite hast du recht und zwar, nicht alle Anteile von mir haben die ÄVPS, deshalb habe ich auch schon von der Ko-Morbidität geschrieben, aber was bringt das jetzt im Sinne auf den Thread.

Soll das bedeuten, nur jene die nur genau die ÄVPS/Soziale Phobie haben, dürfen hier schreiben oder sich austauschen.

Freue dich doch, dass es dir Verhältnismäßig so gut geht und du trotz dieser PS so gut mit deinem Leben zurecht kommst.

@Gramba

Zitat von Gramba:
Manche Leute nehmen meine unnahbare, kalte Art richtig persönlich. Für die meisten bleib ich jedoch als uninteressant unter dem Radar.


Nun deine Art ist wie du sagst analytisch und dadurch natürlich auch wenig bis gar nicht emotional, dadurch wirst du wohl auf viele diesen Eindruck machen und nur einer der ähnliche Strukturen und Prozesse mitbringt, es dahingehend auch so handhabt und einsetzt, kann dir wohl ein besseres Urteil zu Teil werden lassen.
Finde dich nämlich gar nicht kalt. Sondern du bringst alles auf den Punkt und schweifst genau deswegen nicht in den emotionalen Teil ab, wohingegen sich viele begeben. Auch in vielen anderen Bereichen, werden die Menschen durch irgendwas getriggert und plötzlich sind sie nicht mehr in der Lage ihre Emotionen unter Dach und Fach zu halten, können nicht mehr richtig lesen, lesen oder hören nur noch was sie wollen und ihre Mutmaßungen werden zu Fakten. Und dann ist jegliche Kommunikation nicht mehr möglich und bei gewissen Subjekten, reicht im Verhältnis ne Stecknadel als Größenangabe gesehen. Könnte man da schon von einer fehlenden emotionalen Impulskontrolle reden, was glaubst du.
Was den zweiten Satz betrifft, der macht mir gar nichts aus. War mein Leben lang nicht auf irgendeinem Radar von jemanden und habe es deswegen auch nicht mehr vor und uninteressant glaube hast nur du gedacht oder so wahrgenommen, denn die die eher wenig von sich preisgeben - natürlich kommt das auch auf die Bevölkerungsschichten und den speziellen Kreisen an, aber jene blieben interessant, hingegen zu jenen, von denen man alles wusste und die ein offenen Buch waren, dass man schon nicht mehr sehen kann.

Zitat von Gramba:
In Bezug auf mein Arbeitsleben überlädt mich die Situation mit den vielen Kollegen im Großraumbüro und den zusätzlich Anwesenden, die zum dienstlichen Austausch oder Zeitvertreib vorbeikommen. Alle reden direkt oder per Telefon zeitgleich, dazu die Beschallung mit mehreren laufenden Radios im Hintergrund- ein Unruheherd und in mir ein noch viel Größerer vor lauter Anspannung.


Wow, ein Großraumbüro. Ich würd schreiend davonlaufen, täglich.
Oder da ich in der IT tätig war, jegliche Telefonbuchsen vom Server trennen und absolut entspannt diesen Tag genießen und meine Kollegen schmunzelnd beobachten, wie verstörend sie ihre Telefone betrachten würden. Trotzdem nach 3 oder 4 Tagen wäre meine Grenze an Möglichkeit erschöpft, mit so vielen einen Raum zu teilen.
War auch Mal Data Analyst und danach stellv. IT-Manager, eigentlich nur Mädchen für alles im umgangsspr. Chargon, von mehr als 120 Menschen aus den angrenzenden 4 Großraumbüros und um die Mittagszeit brachten mich da auch keine zehn Pferde rein, egal in welches der Büros, weil die alle auch noch über zwei Doppeltüren miteinander verbunden waren.
Da lobte ich mir die Höhle der IT-Grufties, das an unserer Tür prangte und zwei Mal vier Plätze präsentierte, an denen niemals alle belegt waren.
Unsere Fenster waren auch abgedunkelt gewesen, denn Sonne blendete nur..

Zitat von Gramba:
Haben sich dann manche Strukturen einfach mit der Zeit rausgewachsen im Sinne von gelockert bzw. entwickelte sich mit den Jahren eine gewisse Akzeptanz und Gelassenheit? Oder hast du dich mit den unveränderlichen Umständen auf der Welt konfrontiert gezwungenermaßen arrangiert und im gebotenen Maße nur modifiziert- im Rahmen deiner Möglichkeiten?


Akzeptanz ist ein sehr wichtiges Wort bei der Bewältigungsstrategie und zusätzlich wohl auch die Veränderungen die ich durchlaufen habe in der DIS. Man bleibt ja nicht stehen, mit jedem Tag lernt man ja, auch wenn das nicht auffällt oder man nicht erfassen kann, also wird es in all unseren Strukturen noch öfters zu Veränderungen kommen, ob negative oder positive, das wird sich zeigen und ob wir es dann auch wieder schaffen uns anzupassen, wird sich auch zeigen.

Zitat von Gramba:
Wie wurdest du von deinem Umfeld wahrgenommen? Welche Verhaltensweisen welcher abnormen Anteile bemerkten andere am ehesten? Welche haben sie verkehrt aufgefasst und wie war ihre Reaktion?


Durch viele Prägungen schon in der Kindheit und Konditionen habe ich früh damit begonnen eine Maske aufzusetzen und das wirkliche wahrhafte nicht zu zeigen. Bei der Agoraphobie nicht wirklich möglich, doch die kam auch erst richtig zum tragen, als es noch zu einer ganz anderen Veränderung der DIS kam.

Zitat von Gramba:
Als Überlebenstaktik hast du eine andere PS genutzt? Die DIS?


Ich glaube sie war die erste Struktur die wir uns zunutze machten und erst dann, resultierend aus dem Ereignis heraus, gesellten sich die anderen nach und nach hinzu.
Auch verhielt sich vieles anders als man es sonst von den Menschen mit DIS kennt, weswegen ich mich auch nicht wirklich zu ihnen zähle. Aber trotzdem gibt es andere wie uns auch, seltener. Früher selbst von jenen abgelehnt worden, jetzt mehr akzeptiert - aber egal.
Keiner glaubte uns, alle wollten, dass ich endlich meine Fantasien ablegte, mache jetzt doch bald meinen Abschluss, beginne dann eine Lehre und so, blablabla...
Danach gab es keine merkwürdiges verhalten mehr und niemand viel jemals wirklich etwas auf.

Was die AVPStrukturen , da war ich am Ende der Initiator der das ins Rollen brachte, nachdem ich hier im Forum, das erste Mal drauf gestossen bin, vorher war das einfach mein Wesen.
Lag bestimmt an dem wo ich herkam. Aus dem tiefsten Bayern, wir sind noch mit Holzschlitten zur Schule gefahren im Winter - gut so Hinterwäldlerisch war es dann doch nicht aber selbst die KHa in dernaheren Umgebung und das waren 5 Stück, hatten davon, vielleicht Mal was in einem Magazin gelesen, das war's. Und Psychiatrien waren noch verschrieen wie aus den 80igern..

Kann dir dahin leider keine brauchbaren Daten liefern.

Das gute war und ist die Suche nach TherapeutInnen, weil da gibt es schon einen kleinen Haufen, auch jegliche Fachrichtungen und es ist nicht so langwierig und komplex wie in anderen Regionen. Ich rief an und nächste Woche hatte ich mein erstes Gespräche gehabt und nach drei Sitzungen hatten wir uns auf ein JA geeinigt und wieder eine Woche ging es schon los..
Also keine ellenlangen Wartelisten oder etc. was man immer hier so lesen darf..

Zitat von Idefix13:
Soll das bedeuten, nur jene die nur genau die ÄVPS/Soziale Phobie haben, dürfen hier schreiben oder sich austauschen

Nein, natürlich nicht. Ich wollte einfach eine logische Erklärung geben, warum ihr im Gegensatz zu mir, eure Situation als so schlimm empfindet. Da der Titel des Threads ÄVPS lautet, hatte ich das Bedürfnis darauf hinzuweisen, dass die ÄVPS an sich einen erheblichen Teil der Symptome, die ihr habt, gar nicht beinhaltet.





Dr. Hans Morschitzky
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