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Hi Dennis,

SuPs (selbstunsichere Persönlichkeitsstörung) und ÄvPs (ängstlich vermeidente Persönlichkeitsstörung) ist lt. Diagnoseschlüssel das gleiche. SuPs ist dabei die nicht so häufig verwendete Bezeichnung.

LG
Tigo

Hallo miteinander!

Ich hatte auf den Überweisungen immer PP + SUPS ausgeschrieben stehen. Ich konnte mit SUPS nicht viel anfangen. Als mein Psychiater mir letztens eine Krankmeldung gab war diesmal nur der ICD-10 Schlüssel auf der Kopie für die Krankenkasse. (Ich versuche gerade arbeiten zu gehen. Wie es aussieht werde ich es aber hinschmeißen! Halte es dort mit den Kollegen nicht aus, auch wenn sie nichts dafür können. ). Als ich dann nach dem ICD Schlüssel im Internet sah, fand ich unter F60.6 die Diagnose, und die Definition hat voll auf mich zugetroffen.
Das war mir vorher alles gar nicht so klar, versteht Ihr?! Ich habe mich immer gewundert warum sich bei mir der Hals zuschnürrt und ich (wirklich) fast in Ohnmacht falle, wenn jemand mit mir in Kontakt treten will. Solange ich mich anonym in einer Gruppe bewege ist alles noch okay, aber wenn jemand mit mir ins Gespräch kommen will bin ich überfordert und will nur noch weg... Ich dachte immer, ich bin vielleicht etwas unsicher, halt Selbstunsicher und bekomme das durch trainieren des Selbstvertrauens wieder hin, aber die Diagnose ÄVPS hat mir das Krankheitsbild erst jetzt wirklich und richtig klar gemacht!

Liebe Grüße,
Selters

A


Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung - Erfahrungen

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Zitat von Dennis81:
Hattest du mal nach einer SHG zu sozialer Phobie/sozialen Ängsten geschaut?


Hallo Dennis,

bisher hatte ich nur mal im Internet recherchiert. Also in meiner Gegend (Ffm) gibt es eine Beratungsstelle für SHG, zu der ich mal hin gehen will. Vielleicht können die mir ja eine passende Gruppe heraus suchen.

Viele Grüße,
Selters

Also ich wäre sehr interessiert an einem Treffen. Kommt natürlich darauf an, wo es stattfinden würde und wie viele Leute zusagen würden. Es wäre mir etwas unangenehm, wenn am Ende nur 2 Leute da wären.

Hallo Selters,

ich würde auch gerne an der Selbsthilfegruppe teilnehmen, aber das Rhein/Main Gebiet ist zu weit weg für mich. Ich finde es aber trotzdem toll, dass Du eine gründen möchtest.


Zitat von Selters:

Hallo Melancholy,

wenn Du einen Partner hast der Dich und Deine Problematik versteht und Dich dabei unterstützt, denke ich dass dem Kinderwunsch nicht viel entgegen stehen sollte!

Liebe Grüße,
Selters


Leider ist es nicht so einfach. Die Verantwortung ist so groß und es verlangt so viel von einem ab, dass man seelisch einfach stabil sein muss, um ein Kind groß ziehen zu können.

LG, Melancholy

Hallo an alle,



wegen den Selbsthilfegründungen, habe ich hier tolle Homepages gefunden, wo es auch Links, für eine finanzielle Unterstützung einer Selbsthilfegruppe gibt.



http://r.search.yahoo.com/_ylt=A9mSs2J5 ... 0oTfQdJI0-


http://r.search.yahoo.com/_ylt=A9mSs23. ... ShPPDAQa0-



Ich wünsche Euch das Beste, und das es gelingt







LG Schwarzes-Leben

Zitat von melancholy:
Hallo Selters,

ich würde auch gerne an der Selbsthilfegruppe teilnehmen, aber das Rhein/Main Gebiet ist zu weit weg für mich. Ich finde es aber trotzdem toll, dass Du eine gründen möchtest.


Na ja, gründen ist vielleicht zu viel gesagt.
Mein Anliegen ist eher, dass Leute mit diesem Problem sich mal persönlich treffen können, um zu sehen wie das für sie ist unter Gleichgesinnten zu sein. Vielleicht macht das ja etwas Mut und man fühlt sich nicht mehr so alleine.
Aber das alle aus ganz Deutschland für nur ein Treffen ins Rhein/Main Gebiet kommen, will und kann ich natürlich auch nicht erwarten!

Zitat von melancholy:
Leider ist es nicht so einfach. Die Verantwortung ist so groß und es verlangt so viel von einem ab, dass man seelisch einfach stabil sein muss, um ein Kind groß ziehen zu können.

LG, Melancholy


Ja, das verstehe ich! Theoretisch denke ich mir immer, arbeiten gehen und mit Kollegen zusammen zu sein kann doch nicht so schwer sein. Aber praktisch geht es bei mir nicht mal in einer Reha-Maßnahme, wo auch andere Menschen mit psychischen Erkrankungen sind.
Einen Kinderwunsch zu haben und ihn dann in die Tat umzusetzen ist vielleicht ähnlich. Nur das die dazu kommende Verantwortung und Verpflichtung noch viel größer wäre!

Liebe Grüße,
Selters

Hallo Selters,



ich muss Dir in Deiner letzten Aussage, sehr beipflichten.
Für die NORMALEN, ist die Kindererziehung schon eine nicht leichte, ( schwere ) Angelegenheit, und wir mit unserer ÄVPS, haben dazu noch eine größere Verantwortung zu tragen, als die NORMALEN.
Wenn zwei ÄVPSler miteinander Sex haben, dann geben beide ihre Gene dem Kind mit, und dann wäre dieses Kind, von der Genetik her, schon sehr vorprogrammiert, ebenfalls eine ÄVPS zu bekommen.
Dieses Kind wäre dann auch, für soziale Traumata sehr empfänglich.
Außerdem, würden wir dem Kind, auch kein Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und keine Selbstsicherheit, Vorleben können weil wir ein solches ja selbst, absulut nicht besitzen.



Also überleget Euch das bitte sehr genau, ob Ihr alle so ein Risiko überhaupt eingehen wollt.
Diese Verantwortung, ( Belastung ) wäre extrem hoch, für Euch, und für Euer Kind.



Man müsste auch noch mit dazu abklären, ob unsere ÄVPS eine Ko-Morbidität, von einer anderen Grunderkrankung ist.
Auch die finanzielle Situation, müsste wegen der ÄVPS, gut gesichert sein.






LG Schwarzes-Leben

- Recherche für meinen Abschlussfilm -

Mehr dazu:

soziale-angst-erroeten-redeangst-zittern-f1/recherche-fuer-abschlussfilm-aevps-t112718.html

Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Ich habe ÄVPS und deswegen würde ich niemals in einem Film mitspielen und in der Öffentlichkeit zu sehen sein wollen

Hallo miteinander,

auf dass der Erfahrungsaustausch hier fortgeführt wird und damit ich diese Möglichkeit auch aktiv für mich genutzt habe, will ich meine Geschichte erzählen
(und kann mich dabei beim besten Willen nicht kurz fassen- könnt auch gerne zu den untersten Absätzen über meine aktuellen Probleme und Fragen springen ********).

Ich bin 28 Jahre alt und habe eine ängstlich - vermeidende/selbstunsichere Persönlichkeitsstörung.
Seit meiner Kindheit besteht der unsichere Stil meiner Kognition und Gefühlswelt im gesamten zwischenmenschlichen Kontext (privat mit Familie, Freunden, Partner wie im beruflichen Bereich bzw. in Schule/Studium).
Auf andere wirkte und wirke ich unerschütterlich und nach „gewöhnlicher“ Wahrnehmung schüchtern, aber ich selbst erkannte, unter psychischen Leidensdruck stehend, bald, dass enorme Unstimmigkeiten zwischen dem Außen und meiner Person sowie meinem intrinsischen Erleben und meinem unnahbaren Auftreten herrschten, die mich immer schon hilflos und ohnmächtig in vielerlei Situationen erstarren ließen und mich so entmachtet in meinem sozialen Leben stark einschränkten.
Ich behielt all die Gefühle (ob positiv oder negativ), Empfindungen, Nöte, Bedürfnisse, Meinung (ermutigt wie ungefragt) zurück.
Mein „wahres“ Selbst wollte ich keinem zeigen, damit ich nicht anecke, irritiere, enttäusche, beschämt oder abgelehnt werde, was für jemanden, der sich selbst derart ablehnend gegenüber steht eine realistische Angst zu sein scheint.
All die hochgradigen sozialphobischen Anteile und die toxische Scham und Schuldgefühle wurden beim Durchleben meines komplexen Entwickungstraumas und beim weiteren Heranwachsen ein Teil von mir. Hochsensibilität hat sich als erforderlicher Selbstschutz herausgebildet um stets die Antennen im Außen zu bewahren, während ich nicht für die inneren Lücken meiner defizitären Identität da sein konnte.

Ohne jeden Vorwurf kann ich als Antwort auf die Frage nach den Ursachen auf meine Kindheit verweisen. Auf diesem Grundstein aus genetischer Veranlagung und Erziehung/Umfeld ließen sich leicht weitere die Problematik verfestigende, reinszenierende Erlebnisse und Traumata aufbauen, u.a. langjährige Beziehung zu unreifen, toxischen, jungen Mann, dessen Respektlosigkeit, Aggressionen, psychische und sexuelle Gewalt ich als „unterwürfige“, instabile Person hinnahm. Wut hab ich neben Scham und Schuld wahnsinnig viel in mir. Wut, die aber nicht meiner Familie oder irgendjemand im Besonderen gilt. Meine Eltern und Geschwister haben gegeben was sie selbst mit ihren individuellen Voraussetzungen vor dem Hintergrund ihrer persönlichen (Trauma-)Geschichte imstande waren zu geben. Leider hat mich das ungünstig geprägt. Nahe und verbunden fühle ich mich meiner Familie nicht, eher finde ich mich in befremdlichen und dissoziativen Zuständen im Kontakt mit ihnen wieder.
Ohne die Einzelheiten der Geschehnisse früher in meinem Elternhaus näher auszubreiten, kann ich sagen, dass mir gewisse Muster und Schemata vorgelebt wurden, die ich durch Rollenlernen verinnerlicht habe und dass ich all die stillen Ängste, Sorgen, die Unzufriedenheit, Enttäuschung, Vorwurf, Trauer, Depression, Angespanntheit usw. aus eigenen Seelenqualen und Traumata meiner Eltern gespürt und aufgesogen bzw. direkt abbekommen und ihnen strategisch ungesund auszuweichen gelernt habe.
Es plagen mich neben der „reinen“ ÄVPS eine zu Teilen übernommene misstrauische, herablassende, abwertende und passiv-aggressive Art. Die selbstmitleidige Opferrolle auf offensive Weise zu „spielen“ wäre mir nie in den Sinn gekommen. Leichte vulnerabel narzisstische Tendenzen wurden gelegentlich unter zu belastenden Umständen jedoch getriggert, was mich erschüttert. Diese (meine) Teile will ich im ersten Moment natürlich ablehnen, was nach tiefenpsychologischen Verständnis ein wenig sinnvolles Verhalten ist, welches aber genau den Mangel an Selbstachtung aufweist, der auf dem allgegenwärtigen Gefühl von Wertlosigkeit fußt.
Sah mich immer kategorisch als minderwertig und im Unrecht, nahm meine Wünsche als potentielle Bitten an andere oder verletzten Gefühle nicht ernst oder gar erst nicht richtig wahr. War überzeugt sie wären nur als unzumutbare, dreiste Forderungen oder Spinnereien abzutun. Verurteilte mich kritischst für „unangebrachte“ (Ver-)stimmungen, denunzierte meine Intelligenz und Menschlichkeit und konnte mich nie frei und selbstsicher mitteilen.
Priorität hatte es für mich es allen recht machen um mich nicht angreifbar für Kritik zu machen oder Zurückweisung zu riskieren oder die zwischenmenschliche Harmonie zu gefährden. Legte in allem was ich machte einen ungeheuerlichen Perfektionismus an den Tag um sicher zu stellen, dass ich zur (vermeintlichen) Zufriedenheit anderer handele und meinem Anspruch auf unbedingte, selbstlose Zuverlässigkeit, Aufmerksamkeit, Geduld und Verständnis stets gerecht werde. Für mich galten ganz andere Regeln: Selbst geringfügige Fehler, Schwachpunkte und Unsicherheiten zeigen zu müssen, warf mich völlig aus der Bahn.
Durch diese mich vernachlässigende, selbstsabotierende Einstellung staute sich viel intensive Energie an. Mit der „Wut der Nachgiebigen“ aus all den ungelösten Konflikten, der Unzufriedenheit, Enttäuschung und Frustration konnte ich ab einem gewissen Punkt nicht umgehen.
Den Groll immer nur runterzuschlucken bedeutete für mich, dass ich ihn gegen mich selbst richtete und meine Selbstabwertung noch härter und aggressiver wurde.
Die generelle verzweifelte Wut tritt in Stressmomenten oft in Form von Zerstörungswut zu Tage. Sich dagegen Zorn über Ungerechtigkeiten im kleinerem Stil hinzugeben kann für den Moment befreiend sein. Die Angst kann ich bei wütenden inneren Dialogen gut wegdrücken, ähnlich wie beim Flüchten in Traumwelten, hinter der die Sehnsucht nach einer anderen Wirklichkeit voller Sicherheit, Zugehörigkeit und Mut steht.
Im realen Leben dazuzugehören ist kaum möglich. Mich „zeigen“ kann ich nur in der Weise einer Rolle, die ich für andere spiele oder nur, wenn Erwartungen und Anforderungen kalkulierbar und eingegrenzt sind. Ist der Umfang an Anforderungen überschaubar und zeitlich ein Ende absehbar mag ein Austausch, aber kaum Beziehungsaufbau gelingen. Schon geringfügige Änderung wie z.B. in der Anzahl der Personen lässt mich innerlich „einfrieren“.

Von außen bekommt keiner was vom Konglomerat all der Emotionen mit.
Körperliche Begleit-/Folgeerscheinungen hielten sich in Grenzen. Die Anspannung vor/während „lockeren“ Aufeinandertreffen und Veranstaltungen rief neben erhöhtem Puls, Zittern, schwitzigen Händen, Hitzewallungen etc. regelmäßig Übelkeit bis hin zu Erbrechen hervor. Es hat sich ein Faszikulieren meiner Kiefermuskulatur chronifiziert. Das Zähneklappern ist permanent, aber äquivalent zu Stress emotionaler Erregung schwankend in der Intensität. Solche Reaktionen der Panik/des Stress merkte man mir nie an. Ich wirkte immer beherrscht. Bei stoischem Blick konnte ich jegliche Unruhe und damit einhergehende Symptome überdecken. Panik mit erkennbaren Erscheinungen wie Atemnot tritt bei mir nur auf, wenn ich alleine bin. In Gesellschaft scheint dieser verletzliche Modus in mir nicht „freigeschaltet“ zu sein.
Habe bislang in Vergangenheitsform formuliert, da das beschriebene von früh auf bis heute all die Jahre über andauerte, habe das alles aber selbstredend noch nicht einfach abschütteln können. Zurzeit gewinnt gegenüber der angestrengten Angepasstheit mit temporären Phasen hektischen Aktivismus (meist Angst und innere Leere als Motor) immer mehr die Gleichgültigkeit und Hoffnungslosigkeit an Gewicht.

Aus meiner Situation heraus entwickelte sich eine depressive Störung. Die erste mir bewusste depressive Episode hatte ich mit 12 Jahren, bei der sich bereits die starke Dynamik meiner Suizidalität zeigte. Die Scham und Angst gegenüber den Menschen in meinem Umfeld waren (zum Glück) groß. Wäre ich nicht durch eingebildete Beobachtung und Abwertung anderer zurückgehalten gewesen von meinen eingeschränkten Wegen abzuweichen, bedacht jegliches Aufsehen zu vermeiden und somit begrenzt gewesen in der Umsetzung (im wahrsten Sinne des Wortes) todsicherer Suizidpläne, bei denen ein Scheitern möglichst ausgeschlossen ist wäre ich womöglich nicht mehr da. Mein Scheitern bestätigt darin zu fühlen mich nach etwaigen Überleben anderen mit meinem Innenleben offenbaren zu müssen schreckte mich über alle Maßen ab. Grundsätzlich ist es für von der Problematik der ÄVPS Betroffene ziemlich unvorstellbar solch sensible, intime Dinge preis zu geben.
Bis ich erwachsen war, hatte ich keine Mitwisser und kämpfte mich durch die Auf und Abs und entwickelte zum Schein Kompetenzen im Umgang mit anderen, wo externe Anforderungen oder innere Not und Sehnsucht ein Inerscheinungtreten unerlässlich machten. Nur tatsächliche Sicherheit oder stabiles Vertrauen in mich und andere konnte ich kaum schöpfen/entdecken.
Stieß ich, nachdem ich im Jugendalter als ersten Anhaltspunkt den Diagnosebegriff der sozialen Phobie fand, Jahre später erst auf das einschlägige Störungsbild der Persönlichkeitsstörung, musste ich nicht mehr weiter suchen. Ich konnte mich darin total wiedererkennen. Es war zwar hart sich durch diese Störung der Persönlichkeit degradiert zu fühlen, aber es half mir ein Stück weit die Strukturen in meinem Kopf besser und meine Problematik als etwas Fassbares und „allgemein Bekanntes“, dass ich gezielt angehen kann, zu verstehen. Langsam konnte ich mich wenigen, ausgewählten Personen gegenüber nach und nach, wenn auch vor lauter Angst nur verhalten und beklommen öffnen.
Nur kann man noch so reflektiert und lebensmutig sein; um wirklich damit klar zu kommen reichen guter Wille und ein sich-Zwingen oder die Unausweichlichkeit von Konfrontation niemals aus.
Während der Aufregungen der Adoleszenz und der Herausforderungen des Berufsteintritts und der Folgezeit kämpfte ich weiter mit meiner Angst, der Angst vor der Angst und Depressionen.
Hatte jedoch Phasen, in denen ich mich einigermaßen im Lot, wie ein integrierter Mensch fühlte, wie ein Mensch mit Plänen, Träumen und Hoffnung.
Ich entwickelte mich und lernte mich zu akzeptieren mit meinem Handicap, aber einen sicheren Umgang mit meiner Psyche habe ich noch nicht gefunden. Versuchte immer wieder über den Alarm in Kopf und Körper hinweg zu gehen um mich mit nur jeweils anfänglichen Erfolg in gespielte Extraversion zu zwingen. War schon immer zu verkopft und lerne erst langsam meine Gefühle in voller Breitseite anzunehmen.

Dass ich inzwischen Ende 20 und finanziell unabhängig bin und alleine wohne macht meine Verfassung, insbesondere Suizidalität kaum weniger besorgniserregend für Außenstehende.
Ich habe immerhin wenige, aber gute Freunde (die natürlich mich gefunden haben, nicht umgekehrt), einen Partner (kann nicht alleine sein) und eine Therapeutin an meiner Seite.
Jedoch hätte ich mir keine Hilfe von Experten gesucht, wäre ich nicht aus dem Zusammenspiel privater und beruflicher Faktoren wiederholt in einem depressiven Loch gelandet. Retraumatisiert durch triggernde Ereignisse und Verhalten in Beziehung und Arbeit brachten mich an einen Punkt der Überlastung, an dem ich die zweifelnde, zögerliche Scheu vor einer Psychotherapie überwinden konnte und musste.


********)

Derzeit bin ich arbeitsunfähig zuhause
, bereits seit ein paar Monaten. Zuvor hab ich mich einige Jahre im Berufsleben gehalten ohne nennenswerte Ausfälle bei durchwachsen subjektiven Empfinden.
Ein Zurückkehren ist mit viel Schmach und Angst und kaum Zuversicht verbunden, nachdem ich an der aktuellen Stelle in meinem Betrieb keine „normale“ Basis für Beziehungen schaffen konnte, auf Unverständnis und Hochmut stieß, mit Vorgesetzten aneinandergeriet, mich mit zunehmender Unsicherheit und Depression bis hin zu totaler Überforderung und Blockade plagte.
Neben der unzureichenden psychischen Konstitution, hakt es auch bei der organisatorischen Vorbereitung für ein offizielles Ende des Krankenstandes.
Mein betrieblicher Ansprechpartner und Berater, der meinen Fall prüfte und ein erstes Schreiben mit Empfehlungen für den Arbeitgeber zur Anpassung meiner Arbeitsbedingungen verfasste, hat sich eine längere Auszeit genommen- er ist der einzige Zuständige seiner Art.
In das besagte Schreiben musste er mit aufnehmen, da zwar meine Therapeutin unzweifelhaft genauso befähigt ist wie jeder andere, zurzeit nur keine Niederlassung hat, dass ich mir einen neuen Therapieplatz nach Richtlinienverfahren suche.
Durch dieses Erfordernis ist es sinnvoller erst richtig mit meinem Arbeitgeber ins Gespräch zu gehen, sobald ich auch einen neuen Therapeuten vorweisen kann.
Meine Erstgespräche mit potenziellen Kandidaten habe ich erst noch.
Auch steht erst noch, vor dem Gespräch mit dem Arbeitgeber zur gemeinsamen Analyse und Lösungssuche, ein Termin vorab zur Vorbereitung und weitergehenden Ausarbeitung der „Taktik“/„Forderungen“ mit dem Berater aus. Weitere Termine mit Spezialisten wegen körperlicher, organischer Krankheiten, die meine Belastbarkeit zusätzlich einschränken und einer entsprechenden Bescheinigung bedürfen sind auch angesetzt.
Es hängt also alles noch in der Schwebe und meine Sorgen und Hoffungslosigkeit werden dabei nicht weniger. Nun ist es mit meinen persönlichen Voraussetzungen immer heikel in der Arbeitswelt.
Das Arbeitsleben so wie es jetzt gerade ist, zerstört mich regelrecht.
Fange ich bei unveränderter Lage wieder an beansprucht die Arbeit den erheblichsten Anteil von Zeit und Energie, was ich unter den gegebenen Umständen als schrecklich empfinde.
Eine angenehmere Gestaltung der Arbeitskonditionen könnte mich da womöglich etwas entspannter darauf blicken lassen, reicht aber letztlich wahrscheinlich auch nicht.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ich unter bestimmten (insbesondere personellen) Voraussetzungen, die aber in Augen normaler Menschen unverständlich und unflexibel sind, in Frieden arbeiten kann.
Ich legte aber wegen meiner Störungen jederzeit eine perfektionistische Arbeitsmoral krankhafter Züge an den Tag aus Angst vor Fehlern und war dem Miteinander/Austausch nie ganz gefeit und hatte tagtäglich mit meinen Ängsten zu kämpfen, was mich tief in mir destabilisiert und dann in Kombination mit privaten Faktoren mich wieder so richtig abstürzen lassen kann.
Allein schon der ganze Trubel und Lärm um mich raubt mir als Hochsensible schon zu viel Energie.
Dann hab ich die tiefe Schuld und Gram in mir es mir mit allen verspielt zu haben, der Druck ist enorm dadurch, da das alles Leute der geselligen Art sind und ähnliches Verhalten von mir erwarten.
Zudem wird der Job meiner Natur gar nicht gerecht. Die Tätigkeit an sich ist nicht der Job, in dem bei meinem eigentlich lebendigen, kreativen Wesen ich und meine Therapeutin oder Freunde mich sehen.
Die ganze Thematik ist wirklich so überhaupt nicht meins. Zu lineares Denken, denke mehr radiär, assoziativ und hasse es einfach nie das Gefühl zu haben irgendwas vollbracht zu haben bei dieser abstrakten Thematik und meine Perfektion und meine Sorgen lassen mich zu langsam und ineffektiv arbeiten und darüber hinaus können einen die Kunden (Kundenkontakt überwiegend am Telefon ist an und für sich schon herausfordernd) nicht leiden, allein wegen meines Berufsprofils- mit dieser allgegenwärtigen Unzufriedenheit kann ich genauso wenig umgehen wie mit unausweichlichen Fehlern angesichts des breiten Anforderungsspektrums an mich als Mitarbeiter.
Ich hatte nie eine gesunde Identität, nach deren Vorstellungen ich mich orientieren konnte- so auch nicht bei der Berufswahl. Bin nur Empfehlungen und Ansichten anderer gefolgt und hab eigene Träume und Interessen von der Angst ersticken lassen.
Im Rückblick hätte ich mich anders entschieden. Aber jetzt fällt es mir auch nicht minder schwer meinen Weg zu gehen. Eine berufliche Neuorientierung müsste ich mir schon gut überlegen, dass ich am Ende nicht wieder dieselben Schwierigkeiten bekomme.

Wie erging es euch auf euren beruflichen Wegen?


Habe kürzlich mit der Behandlung mit Johanniskraut gegen Depressionen begonnen. Wollte nie Antidepressiva nehmen, die pflanzliche Alternative sagte mir jedoch mehr zu, wobei sowas nie die für echte Heilung nötige Selbstführung und Selbstmanagement ersetzen kann.
Da zudem meine Hormone jeden Monatszyklus außer Rand und Band sind, versuche ich es jetzt mit Mastodynon (Mönchspfeffer) gegen meine PMS/PMDS anzukommen. Bin ich allgemein schon nicht stabil finde ich mich monatlich in einem ungemein zermürbenden Tief vor.

Hat jemand von euch mit Johanniskraut, klassischen Antidepressiva oder PMDS Erfahrungen?


Beste Grüße
Gramba

P.S.:
hoffe durch meinen erdrückenden und verschlungenen Text raucht euch nicht zu sehr der Kopf

Also ich kann im Moment solche riesigen Beiträge nichtmal ansatzweise lesen geschweige denn erfassen und darauf antworten..

Weiss auch nicht welche Threads du dir zu deinem Thema schon durchgelesen hast, aber ich möchte dir hier einen ans Herz legen, denn in dem haben sich einige viele zusammengefunden um über die alltäglichen Probleme mit ÄVPS zu sprechen, leider kommt es auch bis zur Seite 50 oder so zu einigen, ich nenne es jetzt Mal Einbrüche eines damaligen Mitgliedes, aber dass nur am Rande, danach gab es Regen Austausch. Also wenn du den noch nicht kennst:

soziale-angst-erroeten-redeangst-zittern-f1/soziale-phobie-aengstl-verm-persoenlichkeitsstoerung-t94307.html

Zitat von Gramba:
Wie erging es euch auf euren beruflichen Wegen?

Das habe ich den 12 Jahren hier schon so oft geschrieben, dass ich kein Bedürfnis habe, nochmal alles zu wiederholen. Vielleicht nutzt du die Suchfunktion des Forums.

Zitat von Gramba:
Hat jemand von euch mit Johanniskraut, klassischen Antidepressiva oder PMDS Erfahrungen?

Ich nehme seit 24 Jahren sedierende Antidepressiva, aber nicht gegen die ÄVPS an sich, sondern gegen die extremen Schlafstörungen, die sich bei mir als Folge der ÄVPS im Berufsleben eingestellt hatten.

Zitat:
https://www.psychic.de/forum/soziale-angst-erroeten-redeangst-zittern-f1/soziale-phobie-aengstl-verm-persoenlichkeitsstoerung-t94307.html


Zitat:
Vielleicht nutzt du die Suchfunktion des Forums.


Die Anregungen nehme ich gerne an.
Auf den Thread bin ich tatsächlich noch nicht gestoßen. Danke für den Hinweis darin auf die neueren Beiträge zu springen.

Zitat:
Also ich kann im Moment solche riesigen Beiträge nichtmal ansatzweise lesen geschweige denn erfassen und darauf antworten


Dass ich gelinde ausgedrückt etwas zu ausschweifend wurde um hier einen Austausch zu starten ist mir bewusst.
Da es mein erster Beitrag in irgendeinem Forum überhaupt war, haben da meine Angst und Scham übernommen. Um in meiner Unsicherheit von vorneweg Angriffspunkte, Irritation und Unverständnis und provokante Rückantworten zu vermeiden, konnte ich mich nur in der Form überwinden den Schritt zu wagen.

Ab jetzt wird's definitiv weniger. Die Zeit und Energie hätte ich selber nicht immer so viel zu texten.

Zitat:
Das habe ich den 12 Jahren hier schon so oft geschrieben


Was hast du in der Zeit für dich aus dem Austausch mitnehmen können?
Hattest du auch negative Erfahrungen?

Zitat von Gramba:
Was hast du in der Zeit für dich aus dem Austausch mitnehmen können?

Eigentlich nichts, denn ich habe nie meinetwegen geschrieben. Ich komme mit meiner ÄVPS und der sozialen Phobie sehr gut klar, vor allem seit ich endlich die Diagnose bekam und eine Erklärung für meine Seltsamheit hatte. Ich war damals fast euphorisch, als ich im Internet recherchierte und mich in den Beschreibungen wiedererkannte. Endlich hatte ich es schwarz auf weiß, dass es eine Krankheit ist und nicht meine Schuld ist, dass ich in bestimmten Dingen nicht so ticke wie alle anderen. Ich habe mein Leben so eingerichtet, dass ich mit mir selbst und meiner Umwelt sehr gut klarkomme.

Zitat von Gramba:
Da es mein erster Beitrag in irgendeinem Forum überhaupt war, haben da meine Angst und Scham übernommen. Um in meiner Unsicherheit von vorneweg Angriffspunkte, Irritation und Unverständnis und provokante Rückantworten zu vermeiden, konnte ich mich nur in der Form überwinden den Schritt zu wagen.

Ich kann deine Intentionen verstehen, endlich jenen in Verbindung zu treten und sich endlich austauschen zu können und doch ist nicht vielleicht ganz so, wie die Euphorie es dir vermitteln will. Ich will sagen dass wir nicht die Diagnose sind, das ist nur eine Richtung, eine Schublade, damit du das Grundgerüst kennenlernst. Ich presche jetzt vor und behaupte, dass sich keine ävps gleicht, weil jeder noch andere Prägungen im Leben hat durchlaufen müssen und daraus auch andere Schlüsse und vorgehen entwickelten.
Es geht dabei auch um Ko-Morbidität mit anderen Störung die man noch zusätzlich ausgebildet hat in der Kindheit, all das vermischt sich und heraus kommt eine einzigartige ÄVPS.
Ich habe mit einigen hier im Forum privaten Kontakt aufgenommen, um einen besseren und intensiveren Eindruck zu bekommen und ich muss sagen, dass es genau die Unterschiede sind, das vergangene erlebte, dass wir uns oft nicht verstanden haben, weil jeder eine eigene Vorgehensweise hat, weil jeder eigene Erfahrungen hat sammeln dürfen und so sind Missverständnisse vorprogrammiert.
Ich will dir nicht deinen Mut nehmen, mit Sicherheit nicht, ich will dir nur aufzeigen, dass wir uns doch sehr voneinander unterscheiden können.

Und ich werde mir deinen Text noch durchlesen, aber im Moment, geht es mir nicht gut, haben einen Infekt und bin deshalb nicht so aufnahmefähig.

Aber mit dem Thread hast du ja eine weitere Möglichkeit dich in deiner - ich mag das Wort Krankheit, genauso wie Störung nicht, das impliziert, dass ich eine Tablette nehme und der ganze Zauber ist vorbei, was nie und nimmer der Fall ist.
Ich ziehe diesen Wörtern, das Wort: Struktur vor. Das mehr zu mir passt und nur eine Folge von Entscheidungen aufzeigt, wie man vorgehen muss, um in dieser Gesellschaft zu bestehen, mit all den eigenen Symptomen.

Kann daran liegen, dass ich weitere PS habe und eine davon als Überlebenstaktik benutzt habe, aber lassen wir das, dir geht es um die Ängstlich vermeidenede PersönlichkeitsStruktur.

Ich wollte dir mit dem oberen Text nur aufzeigen, dass speziell ich, bei anderen, mit völligen anderen Ängsten auf mehr Verständnis gestoßen und Unterstützung bekommen habe.
Wir werden sehen, wie es bei dir läuft.. tschuldige hab jetzt den Faden verloren, hoffe ich habe alles gesagt, was ich wollte, wenn nicht, dann kann das auch noch zu einem späteren Zeitpunkt erörtert werden..

Zitat:
Und ich werde mir deinen Text noch durchlesen, aber im Moment, geht es mir nicht gut, haben einen Infekt und bin deshalb nicht so aufnahmefähig.


Wünsche Dir baldige Genesung.
Da würd ich mich auch lieber erst gut auskurieren (wenn du dir meinen Roman wirklich vornehmen willst)

Zitat:
Ich kann deine Intentionen verstehen, endlich jenen in Verbindung zu treten und sich endlich austauschen zu können und doch ist nicht vielleicht ganz so, wie die Euphorie es dir vermitteln will


Die Idee mich auf psychic zu beteiligen kam spontan.
Früher, als ich zuweilen mitlesend online war, war ich schlichtweg noch nicht bereit dazu.
Inzwischen sind Teile in mir herangereift, die mich und insbesondere die ängstlichen Anteilen in mir akzeptieren und mitnehmen wollen.

Sowas wie das hier stellt immer noch ne zwischenmenschliche Interaktion dar, was meine Angst triggert, sodass ich mir alles andere als fulminant harmonische Gespräche mit Seelenverwandten oder die ultimativen hilfreichen Worte und Tipps erwartet hab.

Irgendwie war es an der Zeit für mich zu erfahren, wie es ist hier mitzumischen und, wenn es sich ergibt, neue Kontakte zu knüpfen, Horizont zu erweitern etc.

Zitat:
Es geht dabei auch um Ko-Morbidität mit anderen Störung die man noch zusätzlich ausgebildet hat in der Kindheit, all das vermischt sich und heraus kommt eine einzigartige ÄVPS.
Ich habe mit einigen hier im Forum privaten Kontakt aufgenommen, um einen besseren und intensiveren Eindruck zu bekommen und ich muss sagen, dass es genau die Unterschiede sind, das vergangene erlebte, dass wir uns oft nicht verstanden haben, weil jeder eine eigene Vorgehensweise hat, weil jeder eigene Erfahrungen hat sammeln dürfen und so sind Missverständnisse vorprogrammiert.
Ich will dir nicht deinen Mut nehmen, mit Sicherheit nicht, ich will dir nur aufzeigen, dass wir uns doch sehr voneinander unterscheiden können.


Denke jedoch hier ist es unwahrscheinlicher mit irgendeiner Äußerung auf den Gesichtern überrumpelte, überbesorgte, verunsicherte oder überfragte Minen hervorzurufen.
Die anonymen, nicht nahestehenden Leute geraten nicht gleich in Aufruhr.
Ob ich was aus den Kommentaren anderer Leute hier ziehen kann oder nicht, ist egal, letztlich hab ich's nicht unversucht gelassen das als Option für Austausch zu nutzen, den ich natürlich auch woanders mit anderen Leuten in anderem Setting bekäme.

Die Vielfalt der Individuen und ihrer inneren
Dimensionen zeigt sich in jeder noch so beliebigen Menschenschar, natürlich auch in unserer Gruppe.
Wie es keinen durchschnittlichen Gesunden gibt, gibt es auch nicht *den* ÄVPSler.
Missverständnisse mit anderen kenn ich gut, lassen sich mit Offenheit und Zuhören gut aus der Welt schaffen. Jeder hat seine Probleme.

Zitat:
Kann daran liegen, dass ich weitere PS habe und eine davon als Überlebenstaktik benutzt habe, aber lassen wir das, dir geht es um die Ängstlich vermeidenede PersönlichkeitsStruktur.


Welche weiteren PS hast du?
Ich selbst hab ich neben den ganzen sozialphobischen auch emotional-instabile Strukturen und leichte vulnerabel-narzisstische Anteile.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Gramba:
raubt mir als Hochsensible schon zu viel Energie.

Du hast dies jetzt nur angesprochen und bist nicht darauf eingegangen, aber ich habe es damals so kennengelernt, das Hochsensibel nicht heißt, dass wir besonders viel Mitgefühl und besonders gut uns in andere hineinversetzen können und ihnen endlose vergeben zu Teil werden lassen.

Sondern es ist wie social Media uns suggerieren will, keine tolle Eigenschaft oder Fähigkeit, sondern viele sehen es eher als lästig an, weil man sehr schnell ermüdet. Die ganzen Filter die alle Menschen haben, um Gefühle, Sichtbares, eigentlich alles was unsere Sinne betrifft, sind unsere Filter nicht so ausgeprägt oder weniger vorhanden, als bei den Nicht-HSP. Und somit ermüden wir schneller und brauchen auch meist doppelt soviel Zeit um wieder einsatzbereit zu sein.
Ja man kann das trainieren. Man kann länger durchhalten, aber die Erholung wird sich damit auch erhöhen und wenn man das tut, muss man sich zumeist erst von dem zuviel erholen, bevor man sich von dem normal erholt.
Ich vergleiche das immer mit schlafen, es gibt Tage, da ist man so fertig, dass man nicht schlafen kann und sich erst davon erholen muss, bevor man dann schlafen kann, um sich erst dann komplett zu erholen.

Mir hilft da immer ein düsterer Raum, Augen geschlossen, damit man keine visuellen Reize wahrnehmen kann. Ambientmusuk habe ich gemerkt, so Piano und oder Eine sanfte Geige dazu, ist die beste Berieselung. Und auf etwas kaltem liegen. Wärme belastet mich in meiner Erholungsphase. Und mit dem Bewusstsein das Unterbewusstsein blockieren, damit an nichts oder nur an etwas ganz bestimmtes gedacht werden kann, wie eine Mauer oder die Farbe schwarz.


Zusätzlich, sowie auch in meinem Profil einsehbar, gibt es da noch die Agoraphobie, eine DIS und die PTBS und weitere nicht wirklich bestimmte Ängste, hab auch hier im Forum zu Beginn davon berichtet, es hat sich zwar verändert, immer wieder, aber weg sind sie nicht.

Zitat:
Du hast dies jetzt nur angesprochen und bist nicht darauf eingegangen, aber ich habe es damals so kennengelernt, das Hochsensibel nicht heißt, dass wir besonders viel Mitgefühl und besonders gut uns in andere hineinversetzen können und ihnen endlose vergeben zu Teil werden lassen.

Kann meine Hochsensibilität auch nur begrenzt als Geschenk oder Vorteil betrachten.
Gibt wirklich andere Eigenschaften oder Begabungen, die einem direkt mehr Lebensqualität einbringen.
Humor und Kreativität sind Kräfte in mir, die mich stabilisieren und die ebenso meinen Mitmenschen an mir positiv ins Auge fallen.
Das kommt auch alles aus mir heraus. Im Gegensatz zu dem Poutpurri an Reizen um mich herum.

Zitat:
Ja man kann das trainieren. Man kann länger durchhalten, aber die Erholung wird sich damit auch erhöhen und wenn man das tut, muss man sich zumeist erst von dem zuviel erholen, bevor man sich von dem normal erholt.

Ich vergleiche das immer mit schlafen, es gibt Tage, da ist man so fertig, dass man nicht schlafen kann und sich erst davon erholen muss, bevor man dann schlafen kann, um sich erst dann komplett zu erholen.


Ein zu viel erlebe ich, wenn ich ein Lokal oder einen belebten Raum betrete, sodass ich durch den Trubel gestresst oft am liebsten wieder schreiend rausrennen will.
Allein schon Kleinigkeiten wie vor dem Gebäude vorbeifahrende Autos, dezente Bewegungen eines Vorhang im Windes, nervöses oder gedankenverlorenes Zappeln oder Spielen mit Gegenständen, ein flirrendes Licht, eine zu schrille oder brummende, laute Stimme, ein Signalton, eine Vibration können mir zusetzen.
Reagiere auf Substanzen wie Koffein, Alk. etc. und stark verarbeitete oder ranzig werdende Nahrungsmittel schon immer empfindlicher.
Hab seit jeher die Dinge auf breiterer Ebene tiefer erfassen wollen als meine Mitmenschen. In meinem analytischen Modus war vieles unstimmig und konsternierend für mich.

Neben der auf sensitiven oder kognitiven Kanälen erfassten Unruhe bin ich auch über Emotionen anderer schnell im Bilde und davon eingenommen, mitgerissen und aufgewühlt.
Würde mich selbst auch weniger als empathisch bezeichnen. Ganz im Gegenteil, habe selber oft genug mit der Intensität und auch Ambivalenz meiner eigenen Gefühle genug zu kämpfen als, dass ich mich um andere scheren möchte. Tatsächlich überwiegt in mir gegenüber meiner Umwelt mehr eine f***you-Einstellung.

Meine soziale Batterie ist schnell leer. Daher muss ich Menschen und Aktivitäten selektieren, dass ich mich so gut es geht auf einem für mich normalen erträglichen Niveau halte.
Darüber hinaus brauch ich viel Zeit allein um auch einfach nur zu sein, nichts zu tun und nichts zu denken. Ruhige Musik, Entspannung in der Badewanne oder unbewegt, von klein auf schon gerne auf dem Boden, können mich gut runterholen.
Wenn ich die Energie und Muße habe kann ich mich Träumereien oder der Kunst hingeben oder Frieden bei sportlicher Aktivität in der Natur, am liebsten bei ausgiebigen Wanderungen , finden.

In Bezug auf mein Arbeitsleben überlädt mich die Situation mit den vielen Kollegen im Großraumbüro und den zusätzlich Anwesenden, die zum dienstlichen Austausch oder Zeitvertreib vorbeikommen. Alle reden direkt oder per Telefon zeitgleich, dazu die Beschallung mit mehreren laufenden Radios im Hintergrund- ein Unruheherd und in mir ein noch viel Größerer vor lauter Anspannung.

Zitat:
Zusätzlich, sowie auch in meinem Profil einsehbar, gibt es da noch die Agoraphobie, eine DIS und die PTBS und weitere nicht wirklich bestimmte Ängste, hab auch hier im Forum zu Beginn davon berichtet, es hat sich zwar verändert, immer wieder, aber weg sind sie nicht.


Ist interessant was einen Menschen alles ausmacht, was noch so hinter dem Offensichtlichen steckt und gleichzeitig ist das nie festgeschrieben auf alle Zeit, dass man Menschen klassifizieren und abstempeln müsste.
Braucht aber Introspektion und Selbstreflexion wie auch Fremdwahrnehmung. Kennt man sich selbst gut, versteht man einander besser.
Jedenfalls denke ich, dass ich mich hier auf dieser Plattform im Zuge des Austauschs auch selbst besser kennenlernen kann.

Wie wurdest du von deinem Umfeld wahrgenommen? Welche Verhaltensweisen welcher abnormen Anteile bemerkten andere am ehesten? Welche haben sie verkehrt aufgefasst und wie war ihre Reaktion?
Manche Leute nehmen meine unnahbare, kalte Art richtig persönlich. Für die meisten bleib ich jedoch als uninteressant unter dem Radar.

Weiter oben meintest du Leute mit anderen Ängsten hätten dich besser verstanden? In welchen Belangen hatten sie einen klareren Blick?

Als Überlebenstaktik hast du eine andere PS genutzt? Die DIS?

Zitat:
hab auch hier im Forum zu Beginn davon berichtet, es hat sich zwar verändert, immer wieder, aber weg sind sie nicht.


Haben sich dann manche Strukturen einfach mit der Zeit rausgewachsen im Sinne von gelockert bzw. entwickelte sich mit den Jahren eine gewisse Akzeptanz und Gelassenheit? Oder hast du dich mit den unveränderlichen Umständen auf der Welt konfrontiert gezwungenermaßen arrangiert und im gebotenen Maße nur modifiziert- im Rahmen deiner Möglichkeiten?

Ich glaube, bei euch beiden ist gar nicht die ÄVPS vordergründig das Problem, sondern die anderen PS-Anteile usw. Ich habe nur die ÄVPS/Soziale Phobie, sonst gar nichts und empfinde das überhaupt nicht als schlimm.

A


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Dr. Hans Morschitzky
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